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Sundar Pichai

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Sundar Pichai (2020)
Unterschrift

Sundar Pichai (eigentlich Pichai Sundararajan; * 10. Juni 1972 in Madurai, Tamil Nadu, Indien) ist ein US-amerikanischer Manager. Er ist CEO von Google LLC[1][2] sowie dessen Holding Alphabet Inc.[3]

Leben und Wirken

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Pichai wurde im Jahr 1972 in der südindischen Stadt Madurai geboren. Er wuchs in einfachen Verhältnissen auf.[4] Seine Mutter war ausgebildete Stenographin und sein Vater arbeitete als Elektroingenieur bei der britischen General Electric Company (GEC).[5][6]

Pichai erwarb einen Bachelor in Metallurgie am Indian Institute of Technology Kharagpur,[7] einen Masterabschluss der Stanford University in Werkstoffwissenschaften sowie einen Master of Business Administration (MBA) der Wharton School an der University of Pennsylvania.[8] Seit 2004 arbeitet er beim US-Technologieunternehmen Google und war dort zunächst für die Software-Produkte Google Chrome, Chrome OS und Google Drive verantwortlich. Später leitete er die Entwicklung verschiedener Produkte, wie Gmail und Google Maps.[9][10]

Am 19. November 2009 präsentierte Pichai das Betriebssystem Chrome OS. Am 20. Mai 2010 stellte er den Open-Source-Video-Codec VP8 und das Videoformat WebM vor, die von Google entwickelt wurden.[11] Seit dem 13. März 2013 war er zusätzlich für die Leitung der Android-Entwicklung zuständig. Zuvor wurde diese Position von Andy Rubin übernommen.[12] Am 24. Oktober 2014 wurde er von Larry Page zum neuen Produktchef von Google ernannt.[13] Am 2. März 2015 stellte er im Rahmen des GSMA Mobile World Congress die mobile Bezahlplattform Google Pay vor.[14]

Im Rahmen der Umstrukturierung von Google in die Holding Alphabet Inc. wurde Pichai 2015 CEO der Tochter Google Inc. Die US-amerikanische Internetseite The Famous People schätzt Sundar Pichais Vermögen auf ca. 1,2 Milliarden US-Dollar (Stand 2017).[15]

Im August 2017 entließ Pichai den Software-Entwickler James Damore bei Google, der ein umstrittenes internes Papier zu Gender- und Diversity-Politik sowie Diskussionskultur des Unternehmens verfasst hatte (siehe Google’s Ideological Echo Chamber). Der Fall sorgte für Aufsehen, und die Entlassungsentscheidung sowie die anschließende Berichterstattung mit dem Vorwurf „Sexismus“ wurde u. a. vom deutschen Journalisten Jochen Bittner dahingehend kritisiert, dass das Ansprechen unterschiedlicher Interessen von Männern und Frauen kein Sexismus sei und wissenschaftliche Fakten offenbar „weder den Google-Chef noch viele Journalistinnen und Journalisten, die über das vermeintlich skandalöse Memo Damores berichteten“, interessieren würden.[16][17][18]

2018 wurden Pichai für eine 2014 vereinbarte Sondervergütung mehr als 350.000 Aktien im Wert von rund 380 Millionen US-Dollar übertragen.[19]

Am 3. Dezember 2019 gaben die Google-Gründer Sergey Brin und Larry Page bekannt, dass sie sich aus dem operativen Geschäft der Alphabet Inc. zurückziehen. Pichai wurde die Gesamtverantwortung der Google LLC sowie zusätzlich von dessen Dachgesellschaft Alphabet Inc. übertragen.[3]

Pichai ist verheiratet und hat eine Tochter und einen Sohn.

Commons: Sundar Pichai – Sammlung von Bildern und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Alphabet CEO Larry Page appoints Sundar Pichai as new CEO of Google Inc.
  2. Miguel Helft: The Incredibly Fast Rise of Sundar Pichai. In: Fortune. 27. Oktober 2014 (fortune.com).
  3. a b Christof Leisinger, New York: Larry Page tritt bei Alphabet ab, Sundar Pichai übernimmt | NZZ. In: Neue Zürcher Zeitung. (nzz.ch [abgerufen am 3. Dezember 2019]).
  4. Matthias Kremp: Chef von Google und Alphabet: Das ist Sundar Pichai. In: Spiegel Online. 4. Dezember 2019, abgerufen am 15. Mai 2020.
  5. Asmita Bakshi: Ten things we need to know about Sundar Pichai. In: dailyO.in. India Today Group, 11. August 2015, abgerufen am 30. Juli 2021 (englisch).
  6. Der 200-Millionen-Dollar-Manager. In: Kurier.at. KURIER Medienhaus, 12. Februar 2016, abgerufen am 30. Juli 2021.
  7. Chennai's Sundar Pichai is dark horse. In: indiatimes.com.
  8. The rise and rise of Sundar Pichai. In: The Hindu. (thehindu.com [abgerufen am 22. August 2017]).
  9. Meet Google’s new Android chief Sundar Pichai. 13. März 2013, archiviert vom Original am 24. Juni 2013; abgerufen am 13. März 2015.
  10. Sundar Pichai: The man Google, Twitter fought for. 13. März 2013, abgerufen am 13. März 2014.
  11. Google Open Sourcing VP8 as Part of WebM Project — Online Video News. Gigaom.com, 19. Mai 2010, archiviert vom Original am 12. November 2012; abgerufen am 13. März 2015.
  12. Google Replaces Android Boss Andy Rubin With Chrome’s Sundar Pichai. 13. März 2013, abgerufen am 13. März 2015.
  13. Google CEO Larry Page appoints Sundar Pichai as Google’s new Product Chief. 26. Oktober 2014, abgerufen am 13. März 2015.
  14. Android Pay: Sundar Pichai kündigt neue Bezahlplattform an. 2. März 2015, abgerufen am 13. März 2015.
  15. Sundar Pichai Biography. The Famous People, abgerufen am 28. Februar 2016.
  16. Google: Mitarbeiter nach sexistischem „Manifest“ gefeuert. (handelsblatt.com [abgerufen am 22. August 2017]).
  17. Quillette MagazineA platform for free thought: The Google Memo: Four Scientists Respond. In: Quillette. 7. August 2017, abgerufen am 22. August 2017.
  18. Jochen Bittner: Sexismusvorwürfe: Auch Säuglinge ohne soziale Prägung haben geschlechtsspezifische Interessen. In: Die Zeit. 17. August 2017, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 22. August 2017]).
  19. Google Chef erhält 380 Millionen Bonus n-tv.de, am 24. April 2018