Sven Simon (Fotograf)
Sven Simon (Pseudonym von Axel Springer junior; * 7. Februar 1941 in Hamburg; † 3. Januar 1980 ebenda) war ein deutscher Fotograf und Journalist.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Sohn des Verlegers Axel Springer war zeitweise Chefredakteur der Welt am Sonntag, hat sich jedoch vor allem einen Namen als Sportfotograf gemacht und für seine Arbeit zahlreiche Preise gewonnen: So wurde Simons Fotografie des damaligen deutschen Nationalspielers Uwe Seeler, der beim Finale der Fußball-Weltmeisterschaft 1966 mit hängendem Kopf das Spielfeld des Wembley-Stadions verlässt,[1] von der Welt am Sonntag zum „Sportfoto des Jahrhunderts“ gewählt. Nicht minder ikonenhaft wurde sein Bild des ‚Kniefalls von Warschau‘ des damaligen Kanzlers Willy Brandt.[2][3] Ebenfalls von ihm stammt das bekannte Bild von einem sichtlich erschütterten Bundeskanzler Helmut Schmidt auf der Trauerfeier für Hanns Martin Schleyer zwischen den Angehörigen.[4]
Sven Simon heiratete mit 21 Jahren und trennte sich von seiner Frau 1970.[5] Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor, ein Sohn[6] und eine Tochter.[7][5]
Am 3. Januar 1980, dem Tag der Beerdigung Rudi Dutschkes[8], beging Axel Springer jr. im Alter von 38 Jahren in Hamburg Suizid.[9] Er wurde auf dem Friedhof Groß Flottbek in Hamburg begraben.
Um sein Andenken zu wahren, stiftete die Welt am Sonntag den mit insgesamt 10.000 Euro dotierten Sven-Simon-Preis für Natur- und Sportfotografie, sein Vater den Sven-Simon-Park am Falkenstein in Hamburg.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Sven Simon (Hrsg.): Sylt – Abenteuer einer Insel. Hoffmann und Campe, Hamburg 1980, ISBN 3-455-08920-8
- Axel Sven Springer: Das (neue) Testament. Mein Großvater Axel Springer, Friede, ich und der Strippenzieher. Die wahre Geschichte einer Erbschaft. Haffmans & Tolkemitt, Berlin 2012, ISBN 978-3-942989-12-1.
- Axel Sven Springer, Lars-Broder Keil (Hrsg.): Das besondere Bild – Werk und Leben des Fotografen Sven Simon. Edition Braus, Berlin 2020, ISBN 978-3-86228-220-3.
- Ins Ungewisse. In: Der Spiegel. Nr. 1, 1980 (online).
- Michael Jürgs: Der Erlöser aus Altona. In: Der Spiegel. Nr. 27, 1995 (online – über Axel Springers Leben).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Sven Simon im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Martina Meissner: 03.01.1980 - Todestag von Axel Springer jr. WDR ZeitZeichen vom 3. Januar 2015 (Podcast).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Die Tragödie von Wembley. stern, 2. Juli 2008, abgerufen am 22. September 2015.
- ↑ Süddeutsche Zeitung: Wahre Lügen. Abgerufen am 6. Dezember 2020.
- ↑ Michael Sontheimer, Der Spiegel: Willy Brandt in Warschau - Der Spiegel - Geschichte. Abgerufen am 6. Dezember 2020.
- ↑ Bild zu: Schmidt erhält Schleyer-Preis: Aussöhnung nach 36 Jahren - Bild 1 von 1 - FAZ. In: faz.net. Abgerufen am 10. November 2015.
- ↑ a b Stichtag: 3. Januar 1980 - Axel Springer junior erschießt sich, wdr.de, 3. Januar 2015
- ↑ Fotograf Sven Simon: »Was mag dich in diese Hölle gezogen haben?« In: spiegel.de. 8. Februar 2021, abgerufen am 20. November 2021.
- ↑ Marc Bartl: Wir sind überzeugt: Axel-Springer-Enkel verkaufen Anteile an KKR, kress.de, 16. August 2019
- ↑ Wolfgang Kraushaar: Die blinden Flecken der 68er-Bewegung. In: Youtube. Stiftung Demokratie Saarland, 30. Juli 2018, abgerufen am 18. April 2024.
- ↑ Ins Ungewisse. In: Der Spiegel. Nr. 1, 1980 (online).
Personendaten | |
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NAME | Simon, Sven |
ALTERNATIVNAMEN | Springer, Axel jr. (wirklicher Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Journalist und Sportfotograf |
GEBURTSDATUM | 7. Februar 1941 |
GEBURTSORT | Hamburg |
STERBEDATUM | 3. Januar 1980 |
STERBEORT | Hamburg |