Tauferer Bahn
Bruneck–Sand in Taufers | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Streckenlänge: | 15,4 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Stromsystem: | 800 V = | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Maximale Neigung: | 18 ‰ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Minimaler Radius: | 150 m | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Tauferer Bahn war eine 15,4 Kilometer lange normalspurige Lokalbahn in Südtirol. Sie führte vom an der Pustertalbahn gelegen Bahnhof Bruneck nach Taufers.
Streckenverlauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Bahnlinie folgte gleich nach dem Verlassen des Brunecker Bahnhofs im Pustertal dem Lauf der Ahr ins Tauferer Tal bis nach Sand in Taufers. Zwischenstationen gab es in Sankt Georgen bei Bruneck, Gais, Uttenheim, Mühlen in Taufers und in Kematen.
Dank der für den Bahnbau optimalen Gegebenheiten konnte auf aufwändige Kunstbauten verzichtet werden. Lediglich zwei Brücken mussten eigens für die Tauferer Bahn errichtet werden: in Uttenheim über die Ahr und in Mühlen über den Mühlwalder Bach.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Bahn wurde gebaut, um den Hauptort Sand in Taufers an das europäische Eisenbahnnetz anzubinden. Die Projektierung wurde vom bekannten Tiroler Eisenbahnplaner Josef Riehl und Josef Beikircher (einem der Konzessionäre)[1] vorgenommen. Circa 300 Arbeiter waren ab Juli 1907 mit dem Bau beschäftigt. Die Eröffnung der 15,4 km langen, am 29. April 1908[1] konzessionierten Bahnstrecke erfolgte am 20. Juli 1908. [2] Einen Tag später wurde der offizielle Betrieb aufgenommen.
Noch im Eröffnungsmonat wurde um die Bewilligung von Vorarbeiten für die Verlängerung der Bahn von Sand nach Steinhaus angesucht, doch wurde dieses Vorhaben dann nicht weiter verfolgt.[3]
Betrieb
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Bahn wurde mit 800 V Gleichstrom elektrisch betrieben, womit diese zu den ältesten elektrisch betriebenen Bahnstrecken Altösterreichs zählte. Für den Betrieb wurde die im Tal vorhandene Wasserkraft der Ahr aus dem Elektrizitätswerk Mühlbach bei Gais genützt.
Bis zum Ende des Ersten Weltkriegs wurde die Betriebsabwicklung der k.k. priv. Südbahn-Gesellschaft übertragen, die auch die Pustertalbahn betrieb. Danach übernahmen bis zur Einstellung die Italienischen Staatseisenbahnen die Betriebsführung.
Der Wagenpark der Tauferer Bahn bestand aus zwei zweiachsigen Triebwagen mit jeweils zwei Fahrmotoren zu 48 kW Leistung und zwei zweiachsigen Beiwagen. Die Trieb- und Beiwagen wurden von der Grazer Waggonfabrik gebaut.
Weil die eingleisige Strecke ohne Ausweichen errichtet worden war, waren Zugkreuzungen auf der Strecke nicht möglich. Die Fahrzeit betrug für jeweils eine Richtung ca. 50 Minuten. Täglich wurden sechs Zugpaare geführt.
Stilllegung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf Grund des aufkommenden Automobilverkehrs wurde der Betrieb mit Ablauf des 31. Jänner 1957 eingestellt. Die Beförderung der Fahrgäste wurde von Autobussen übernommen, die bis heute verkehren.
Gegenwart und Zukunft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Teilweise wurde die Trasse in einen Radweg umgewandelt. Nur mehr wenige Zeugnisse des einstigen Bahnverkehrs sind heute noch erhalten. 2014 legte Heiner Monheim eine Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung der Tauferer Bahn vor.[4]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Albert Ditterich (Hrsg.): Die Lokalbahnen in Tirol. Ein Führer durch das Localbahnmuseum Innsbruck. Eigenverlag Tiroler Museumsbahnen, Innsbruck 1991 (permalink.obvsg.at).
- Werner Duschek, Walter Pramstaller, u. a.: Local- und Straßenbahnen im alten Tirol. Eigenverlag Tiroler Museumsbahnen, Innsbruck 2008.
- Daten, Fakten und Hintergründe zum aktuellen Zeitgeschehen. In: Pustertaler Zeitung. Pustertaler Medien GmbH, Bruneck 5. Dezember 2003 (permalink.obvsg.at).
- Hartmann Hinterhuber, Hans H. Hinterhuber: Josef Beikircher 1850–1925. Relation über die Anfänge der Pustertaler Lodenfabrik und die Planung der Tauferer Bahn. In: Der Schlern. Nr. 8. Verlagsanstalt Athesia, Bozen 2008, S. 30–65 (permalink.obvsg.at).
- Walter Kreutz: Die Lokalbahn Bruneck–Sand i. Taufers. In: Eisenbahn. Nr. 12, 1958, ISSN 0013-2756, S. 197–198 (Teil der Reihe Elektrische Lokal- und Straßenbahnen österreichischer Herkunft in Südtirol).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Lokalbahn Bruneck–Sand. In: Innsbrucker Nachrichten, Nr. 161/1906, 17. Juli 1906, S. 7, Mitte links. (online bei ANNO).
- Bruneck-Sand bei pospichal.net
- Tiroler Museumsbahnen: Die Tauferer Bahn. Abgerufen am 26. Oktober 2011.
- Website über die Tauferer Bahn. Archiviert vom am 2. Februar 2011; abgerufen am 26. Oktober 2011.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b RGBl. 1908/89. In: Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder, Jahrgang 1908, S. 337–342 (online bei ANNO).
- ↑ Die feierliche Eröffnung der Tauferertalbahn. In: Innsbrucker Nachrichten, Nr. 165/1908, 21. Juli 1908, S. 5, Mitte rechts (online bei ANNO). – Die feierliche Eröffnung der Tauferertalbahn. (…) Das Festbankett. In: Innsbrucker Nachrichten, Nr. 166/1908, 22. Juli 1908, S. 6 Mitte (online bei ANNO).
- ↑ Aus Stadt und Land. Von der Lokalbahn Bruneck–Sand. In: Innsbrucker Nachrichten, Nr. 168/1908, 24. Juli 1908, S. 5 Mitte (online bei ANNO).
- ↑ Hans Berger: "Das Projekt Tauferer Bahnl muss gut überlegt sein". salto.bz, 27. März 2014, abgerufen am 12. Mai 2014.
Koordinaten: 46° 55′ 8″ N, 11° 57′ 12″ O