Ulrich Meister (Künstler)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Ulrich Meister (* 14. Oktober 1947 in Merishausen bei Schaffhausen; † 4. August 2023 in Düsseldorf[1][2]) war ein schweizerisch-deutscher Konzeptkünstler und Zeichner.[3]

Ulrich Meister wuchs als Sohn eines Malermeisters in der Nähe von Schaffhausen als Ältester von fünf Geschwistern auf. 1963 begann er eine Schriftsetzerlehre und zog 1967 nach Düsseldorf, um dort von 1968 bis 1973 an der Kunstakademie Malerei und Bildhauerei bei Joseph Beuys zu studieren. Während der Studienzeit beschäftigte sich Ulrich Meister vorwiegend mit dem Verfassen von Texten, durch die er das Verhältnis von Bild und Text thematisierte. 1974 war Meister Kunsterzieher am Max-Planck-Gymnasium (Duisburg) und 1976 drei Monate lang Mitglied der Aktionsanalytischen Organisation von Otto Muehl in Wien. Zurückgekehrt nach Düsseldorf entstanden während einer kurzen Phase expressive Bilder, die von der Malerei der Neuen Wilden, unter anderem Walter Dahn und Martin Kippenberger beeinflusst waren. Eine langjährige Freundschaft verband Ulrich Meister mit Imi Knoebel. In den 1980er Jahren wandte Meister sich ab von der expressiven Malerei und kehrte zurück zur Arbeit mit Texten, zu „geschriebenen Bildern“, wie er sie nannte.[4]

„Schade, dass man nicht so sprechen und denken kann, dass man ständig auch gleichzeitig die begrenzte Buchstaben-Anzahl und die Regeln an die man gebunden ist, vor Augen hat. Hätte man es, würde man beim Denken oder Sprechen vielleicht immer als Begleitung den Gebrauch der Sprache als ein sinnliches Tun miterleben!“

Ulrich Meister[5]

Unscheinbare Alltagsobjekte, wie etwa ein Netz Kartoffeln oder ein Wäscheständer mit daran hängendem Kleiderbügel, kombiniert Ulrich Meister jenseits ihrer Funktionszusammenhänge mit prägnanten, poetischen Beschreibungen. Er stellt so auf humorvolle Weise die philosophische Frage nach dem Wesen der Dinge.[6]

Ausstellungen (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelausstellungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gruppenausstellungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Reinhard Ermen: Ulrich Meister. In: Oliver Zybok; Raimar Stange (Hgg.): Redefreiheit. Kunstforum international, Ruppichteroth 2012. (Kunstforum International; Bd. 215).
  • Hansjürgen Schwalm; Kerstin Weber (Hgg.): Ulrich Meister – das Gelbe vom Ei. [Ausstellung, Kunsthalle Recklinghausen, 16. Februar bis 5. April 2020]. Kunsthalle Recklinghausen, Recklinghausen 2020, ISBN 978-3-939753-81-0,
  • Markus Stegmann (Hg.): Ulrich Meister. [Ausstellung, Museum zu Allerheiligen Schaffhausen, 11. Oktober – 29. November 2009; Schweizerische Nationalbibliothek Bern, Graphische Sammlung, 10. Oktober – 12. Dezember 2009]. Hatje Cantz, Ostfildern 2009, ISBN 978-3-7757-2475-3. (Binding Sélection d'artistes; 28).

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Todesanzeige. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14. August 2023, Seite 12.
  2. Nachruf Ulrich Meister, abgerufen am 24. November 2024
  3. Galerie Kalthoff: Ulrich Meister, abgerufen am 5. September 2016.
  4. Tina Grütter: Ulrich Meister. In: Sikart (Stand: 1998), abgerufen am 5. September 2016.
  5. Harald Krämer: Ulrich Meister: Trouvaillen des Alltäglichen. In: artmagazine, 25. November 2009, abgerufen am 20. September 2023.
  6. Galerie Martina Detterer: Ausstellungen Ulrich Meister, abgerufen am 5. September 2016.
  7. Documenta IX: Kassel, 13. Juni-20. September 1992 – Katalog in drei Bänden, Band 1, Seite 181; Stuttgart 1992, ISBN 3-89322-380-0.