Waldböckelheim

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Wappen Deutschlandkarte
Waldböckelheim
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Waldböckelheim hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 49′ N, 7° 43′ OKoordinaten: 49° 49′ N, 7° 43′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Bad Kreuznach
Verbandsgemeinde: Rüdesheim
Höhe: 195 m ü. NHN
Fläche: 18,58 km2
Einwohner: 2165 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 117 Einwohner je km2
Postleitzahl: 55596
Vorwahl: 06758
Kfz-Kennzeichen: KH
Gemeindeschlüssel: 07 1 33 107
Adresse der Verbandsverwaltung: Nahestraße 63
55593 Rüdesheim
Website: www.waldboeckelheim.de
Ortsbürgermeister: Helmut Schmidt (SPD)
Lage der Ortsgemeinde Waldböckelheim im Landkreis Bad Kreuznach
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Karte

Waldböckelheim ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Rüdesheim an. Waldböckelheim liegt im Weinanbaugebiet Nahe und ist gemäß Landesplanung als Grundzentrum ausgewiesen.[2]

Die evangelische Kirche von Waldböckelheim, umgeben von Weinbergen im Weinanbaugebiet Nahe.

Waldböckelheim liegt nördlich der Nahe im Rheinischen Schiefergebirge und ist von drei erloschenen Vulkanen umgeben. Die Lage befindet sich am südlichen Rand des Naturparks Soonwald und liegt somit im Nahetal. Die höchste Erhebung ist der Welschberg mit 336,3 m ü. NHN im nördlichen Gemeindegebiet. Einer von diesen drei erloschenen Vulkanen ist der Heimberg, auf dem im Frühjahr 2008 der Heimbergturm im Nachbarort Schloßböckelheim erbaut wurde. Das Naturschutzgebiet Göttelsteiner Felsen, welches Waldböckelheim nach Norden zur Nachbargemeinde Bockenau hin abgrenzt, bietet einen Lebensraum für gefährdete und schutzwürdige Pflanzenarten.

Zu Waldböckelheim gehören auch noch die Wohnplätze Drahtwerke, Forsthaus, Goosemühle, Haus vor Leos Ruh, Marienpforterhof, Sudetenlandhof sowie der ehemalige Bahnhof im Süden von Waldböckelheim.[3]

Der Ort wurde am 10. Februar 824 als Becchilenheim erstmals urkundlich erwähnt. Die Vorsilbe Wald- wurde im 13. Jahrhundert vorangestellt, um sich von Gau-Bickelheim abzuheben. In der Burg Böckelheim wurde im Dezember 1105 Kaiser Heinrich IV. von seinem Sohn Heinrich V. gefangen gehalten. Zusammen mit den umliegenden Orten wurde das Amt Böckelheim gebildet. Nach mehrfach wechselndem Besitz gehörte es mehr als 300 Jahre lang zur Kurpfalz.

Am 5. Januar 1800 verübte der Schinderhannes bei Waldböckelheim einen Raubüberfall auf eine Kutsche mit den Opfern Dr. Kannstadt und den Gebrüdern Reinach.

Am 1. Januar 1969 wurde der Gebietsteil Steinhardt mit 121 Einwohnern von Waldböckelheim nach Sobernheim umgemeindet.[4]

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Waldböckelheim bezogen auf das heutige Gemeindegebiet; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]

Jahr Einwohner
1815 978
1835 1.359
1871 1.562
1905 1.582
1939 1.397
Jahr Einwohner
1950 1.692
1961 1.898
1970 2.193
1978 2.286
1987 2.277
Jahr Einwohner
1997 2.380
2005 2.361
2011 2.236
2017 2.156
2023 2.165[1]

Der Gemeinderat in Waldböckelheim besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[5]

Wahl SPD CDU FWG Gesamt
2024 7 4 5 16 Sitze
2019 7 5 4 16 Sitze
2014 7 5 4 16 Sitze
2009 6 5 5 16 Sitze
2004 8 5 3 16 Sitze
  • FWG = Freie Wählergemeinschaft Waldböckelheim e. V.

Ortsbürgermeister ist Helmut Schmidt (SPD). Bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 wurde er mit einem Stimmenanteil von 78,40 % in seinem Amt bestätigt.[6]

Wirtschaft und Infrastruktur

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Das neue Einkaufszentrum an der B 41

In Waldböckelheim gibt es zwei Kindergärten, eine Grundschule, eine Integrierte Realschule und eine Freiwillige Feuerwehr. Unmittelbar an Waldböckelheim vorbei führt die Bundesstraße 41. In Staudernheim ist ein Bahnhof der Bahnstrecke Bingen–Saarbrücken. Von besonderer wirtschaftlicher Bedeutung sind die ortsansässigen Winzer die eine Vielzahl von Weingütern betreiben.[7]

Im September 2019 eröffneten ein Aldi Süd und ein REWE Markt direkt an der B 41.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Die Ortsgemeinde verfügt über zahlreiche denkmalgeschützte Gebäude, unter anderem

  • Die von 1833 bis 1835 im romanischen Stil erbaute katholische Kirche St. Bartholomäus in der Ortsmitte weist eine für einen doch recht kleinen Ort ungewöhnliche Doppelturmfront auf, die sich wahrscheinlich aus dem zum Bauzeitpunkt noch bestehenden Simultaneum erklären lässt;
  • Die evangelische Bergkirche auf dem Kirchberg wurde 1863 bis 1867 im neogotischen Stil erbaut.
  • Die ehemalige Kurmainzische Faktorei: Ein um 1575 erbautes Gebäude mit Renaissance-Standerker mit Embleme der Mainzer Erzbischöfe.[8]
  • Der Marienpforter Hof: Ein Weiler, der auf ein Kloster zurückgeht, das vermutlich im 13. Jahrhundert durch den Wilhelmitenorden gegründet wurde.[9]
  • Das Rathaus: 1914 im Heimatstil erbautes Gebäude
  • Die Jagdhütte Leo’s Ruh: 1885 von Leo Gräff erbaute Jagdhütte im Waldböckelheimer Wald; wird heute für Waldfeste und als Ausflugsziel genutzt.[10][11]

Persönlichkeiten

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In Waldböckelheim geboren

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Andere Persönlichkeiten

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  • Karl August Schapper (1815–1898), evangelischer Theologe und Predigerseminardirektor; bekam 1842 eine Hilfspredigerstelle in Waldböckelheim zugewiesen
  • Waldemar Woehl (1902–1976), Herausgeber, Komponist und Musikpädagoge
  • Doris Emmerich (* 1954), Deutsche Weinkönigin 1974/75
  • Bettina Dickes (* 1971), Politikerin (CDU), ehemalige Abgeordnete des Rheinland-Pfälzischen Landtags (2006–16), sowie Landrätin des Landkreises Bad Kreuznach (seit 2017); lebte einige Zeit in Waldböckelheim
  • Jürgen Klein (* 1973), Politiker (AfD); lebt in Waldböckelheim
  • Reiner Seil: Chronik der Ortsgemeinde Waldböckelheim. Waldböckelheim 1999, ISBN 3-9805511-4-8.
Commons: Waldböckelheim – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 11. August 2020.
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 22 (PDF; 3,3 MB).
  4. Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 185 (PDF; 2,8 MB; Fußnote 72).
  5. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Waldböckelheim, Gemeinde- / Stadtratswahl 09.06.2024.
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2024. Abgerufen am 1. August 2024.
  7. Weingüter nahe Waldböckelheim. In: Winzer.de. Abgerufen am 20. Juni 2018.
  8. Ehem. kurmainzer Faktorei. In: Deutsche Stiftung Denkmalschuz. Abgerufen am 1. August 2024.
  9. Steinbruch rückt Familie auf die Pelle: Marienpforter Hof besser umsiedeln? In: Öffentlicher Anzeiger. Rhein Zeitung, 15. Februar 2013, abgerufen am 1. August 2024.
  10. Robert Neuber: Waldböckelheimer Juwelen für Natur- und Wanderfreunde. In: Allgemeine Zeitung. 6. März 2021, abgerufen am 1. August 2024.
  11. Robert Neuber: Leo hinterließ einen Waldböckelheimer Schatz. In: Allgemeine Zeitung. 18. August 2022, abgerufen am 1. August 2024.