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Influenza

Die Influenza (ital. „Einfluss“, von lat. influere „hineinfliessen, hineinströmen“; eng. kurz „the flu“), auch „echte“ Grippe oder Virusgrippe genannt, ist eine überwiegend durch Viren aus der Gruppe der Orthomyxoviridae und den Gattungen Influenzavirus A oder B ausgelöste Infektionskrankheit bei Menschen. Wenn 10–20 % der Bevölkerung infiziert werden, spricht man von einer Grippewelle. Alltagssprachlich wird die Bezeichnung Grippe häufig auch für grippale Infekte, Erkältung oder Verkühlung verwendet, bei denen es sich aber um verschiedene andere, in der Regel deutlich harmloser verlaufende und insofern „banale“ Virusinfektionen handelt.
Die Influenza hat laut Rudolf Steiner die höchst eigentümliche Eigenschaft, schlafende Krankheiten zu wecken:
„Vergessen wir nur ja nicht, wie von allen Seiten jetzt bei wirklich unbefangenen Beobachtern die Erkenntnis auftritt, daß ganz besondere Verhältnisse jetzt, man möchte sagen, über Teile der Erde ziehen und ganz besondere Formen des menschlichen Erkrankens hervorrufen. Und vergessen wir auch nicht, daß eine andere Erscheinung von großem Interesse in der Gegenwart sein muß, das ist diese, daß ja zweifellos selbst so etwas wie die gewöhnliche Grippe, wie sie heute auftritt, eine höchst eigentümliche Eigenschaft hat. Sie weckt nämlich eigentlich schlafende Krankheiten, Krankheiten, zu denen der Organismus inkliniert und die sonst durch die entgegenwirkenden Kräfte des Organismus in den Verborgenheiten bleiben, die also unter Umständen bis zum Tode sogar schlafen könnten, die werden in einer gewissen Weise dadurch aufgedeckt, daß der Mensch von der Grippe befallen wird.“ (Lit.: GA 312, S. 228f)
Die Grippe geht nach Rudolf Steiner eigentlich von einer Gehirnerkrankung aus. In seinen Arbeitervorträgen (GA 348) bemerkte er dazu:

„Sehen Sie, die Grippe, die geht eigentlich aus von einer richtigen Gehirnkrankheit. Und zwar wird schwach bei der Grippe gerade dasjenige Organ - wenn ich hier jetzt das von der Seite zeichne, die Sehnerven so andeute (siehe Zeichnung) -, das unter dem Sehnerv liegt; das wird so krank, daß es eine Art von Lähmung hat. Davon geht eigentlich die Grippe aus. Die Grippe besteht in einer Lähmung desjenigen Gehirnteiles, der ganz in der Nähe des Sehnervs liegt. Das erste, was dadurch bewirkt wird, ist, daß, weil diese Stelle im Gehirn eine sehr wichtige ist, eigentlich ein Einfluß ausgeübt wird auf den ganzen Körper. Sehen Sie, die gewöhnliche Grippe, die verläuft so, daß ausgehend von diesen Gelähmtheiten im Gehirn irgend etwas im Menschen krank wird. Vor allen Dingen - es geht ja gleich hier ins Rückenmark - fängt das Rückenmark an, angesteckt zu werden. Die Nerven gehen von da aus nach allen Gliedern. Der Mensch bekommt Gliederschmerzen und so weiter [...]
Man muß eben bei der Grippe durchaus an der Tatsache festhalten, daß die Grippe eigentlich in ihrem Ursprünge eine Gehirnkrankheit ist. Es wird Ihnen auch wahrnehmbar gewesen sein bei der Grippe, daß beim Grippekranken immer eine Art Dusel vorhanden ist. Er kommt zum Dösen, weil eben das Gehirn gerade in seinen wichtigsten Teilen, in der Gegend unter dem Sehnerv, abgelähmt ist; da kommt er zum Duseln. Und nun können Sie auch begreifen, daß wenn gerade in den oberen Partien die Lähmung sitzt, dann wiederum die Sehnervkreuzung gelähmt wird, und der Mensch kann doppelt sehen. Also das ist dasjenige, was Ihnen zeigt, daß bei der Grippekrankheit es ganz natürlich ist, daß der Mensch auch zum Doppeltsehen kommt.“ (Lit.: GA 348, S. 275ff)
Siehe auch
- Influenza - Artikel in der deutschen Wikipedia
- Influenzavirus - Artikel in der deutschen Wikipedia
Literatur
- Rudolf Steiner/Ita Wegman: Grundlegendes für eine Erweiterung der Heilkunst nach geisteswissenschaftlichen Erkenntnissen, GA 27 (1991), ISBN 3-7274-0270-9 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
- Rudolf Steiner:Die Einleitung unseres Vademecum in einer kurzen Skizze, für [Josef] van Leer niedergeschrieben, Beiträge zur Rudolf Steiner Gesamtausgabe Nr. 118 (1997)
- Rudolf Steiner: Geisteswissenschaft und Medizin, GA 312 (1999), ISBN 3-7274-3120-2 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
- Rudolf Steiner: Geisteswissenschaftliche Gesichtspunkte zur Therapie, GA 313 (2001), ISBN 3-7274-3132-6 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
- Rudolf Steiner: Physiologisch-Therapeutisches auf Grundlage der Geisteswissenschaft. Zur Therapie und Hygiene, GA 314 (1989), ISBN 3-7274-3141-5 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
- Rudolf Steiner: Heileurythmie, GA 315 (2003), ISBN 3-7274-3152-0 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
- Rudolf Steiner: Meditative Betrachtungen und Anleitungen zur Vertiefung der Heikunst, GA 316 (2003), ISBN 3-7274-3160-1 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
- Rudolf Steiner: Heilpädagogischer Kurs, GA 317 (1995), ISBN 3-7274-3171-7 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
- Rudolf Steiner: Das Zusammenwirken von Ärzten und Seelsorgern, GA 318 (1994), ISBN 3-7274-3181-4 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
- Rudolf Steiner: Anthroposophische Menschenerkenntnis und Medizin, GA 319 (1994), ISBN 3-7274-3190-3 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
- Rudolf Steiner: Über Gesundheit und Krankheit. Grundlagen einer geisteswissenschaftlichen Sinneslehre, GA 348 (1997), ISBN 3-7274-3480-5 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
![]() Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: [email protected] URL: www.steinerverlag.com.
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