Perry Rhodan Neo 22: Zisternen der Zeit: Staffel: Das galaktische Rätsel 6 von 8
Von Wim Vandemaan
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Über dieses E-Book
Seither sind sie auf einer Odyssee, bei der sie bereits 10.000 Jahre in die Vergangenheit und in das System der blauen Sonne Wega gelangt sind. Die größtmögliche Gefahr ist ihnen bewusst: Ändern sie in der Vergangenheit ein Ereignis, kann dies große Auswirkungen auf die Gegenwart und auf die gesamte Menschheit haben.
Perry Rhodan und seine Gefährten müssen ums Überleben kämpfen, ohne den Zeitablauf zu stören. So kommen sie auf eine geheimnisvolle Welt namens Ambur - diese gibt es in ihrer Gegenwart aber nicht mehr. Sind sie etwa selbst für das Verschwinden von Ambur verantwortlich?
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Rezensionen für Perry Rhodan Neo 22
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Buchvorschau
Perry Rhodan Neo 22 - Wim Vandemaan
Band 22
Zisternen der Zeit
von Wim Vandemaan
Im Herbst 2036: Bei ihrer Suche nach der Welt des Ewigen Lebens gehen Perry Rhodan und seine Begleiter auf eine riskante Reise. Sie vertrauen sich einem sogenannten Transmitter an. Ein solches Gerät kann einen Menschen in »Nullzeit« in ein anderes Sonnensystem transportieren. Doch dieser Transmitter schleudert Rhodan und seine Gefährten durch Zeit und Raum.
Seither sind sie auf einer Odyssee, bei der sie bereits 10.000 Jahre in die Vergangenheit und in das System der blauen Sonne Wega gelangt sind. Die größtmögliche Gefahr ist ihnen bewusst: Ändern sie in der Vergangenheit ein Ereignis, kann dies große Auswirkungen auf die Gegenwart und auf die gesamte Menschheit haben.
Perry Rhodan und seine Gefährten müssen ums Überleben kämpfen, ohne den Zeitablauf zu stören. So kommen sie auf eine geheimnisvolle Welt namens Ambur – diese gibt es in ihrer Gegenwart aber nicht mehr. Sind sie etwa selbst für das Verschwinden von Ambur verantwortlich?
1.
Rhodans Abstieg
Perry Rhodan trat aus dem Transmitter. Er machte ein paar Schritte in die vage Dunkelheit des Raums und blieb dann stehen. Für einen flüchtigen Augenblick erlebte er etwas wie ein Nachbild: Er sah die Reste der zerstörten Insel Rey; den Katamaran, mit dem sie von der Insel geflohen waren; die Oberin Alrad; den fremden Kundschafter; schließlich den Torbogentransmitter, den dieser Kundschafter auf seine Bitte hin zum Deck des Katamarans beordert hatte.
Und durch den Rhodan eben getreten war.
Langsam verblassten die Szenen von Reyan. Seine Augen gewöhnten sich an die diffuse Düsternis. Einige Kontrollanzeigen am Transmitter leuchteten bernsteinfarben. Sie waren die einzige Lichtquelle im Raum und verbreiteten nur einen schwachen Schimmer. Wenige Meter vom Transmitter entfernt war es dunkel. Ihn fröstelte. Die Luft war kalt; sie schmeckte leer und dünn. Das Atmen fiel ihm schwer.
Der Transmitter hatte die eine Wirklichkeit gegen eine andere vertauscht. Vom herben Aroma des Ozeans war nichts mehr zu spüren.
Zögernd flackerte Licht auf.
»Wir sind in einer Höhle«, hörte er Chaktors Stimme hinter sich.
Rhodan nickte und drehte sich um. Der Ferrone war mit ihm zusammen durch den Transmitter gegangen. Er stand noch in der Nähe des Torbogens.
Im Bogen glänzte es auf, ein dunkles Gold oder Schlagmetall wie auf dem Hintergrund alter russischer Ikonen. Nur dass dieser Glanz gegenstandslos war und die Figuren, die aus ihm hervortraten, keine Heiligen: Thora und Ras Tschubai erschienen – die Arkonidin weiß wie Schnee, gespannt, aufmerksam; Ras dunkelhäutig, athletisch und sofort präsent.
Unmittelbar nach ihnen tauchten Reginald Bull und Sue Mirafiore im Transmitter auf. Bulls Hand lag leicht auf Sues Schulter. »Ich hasse solche Verschwindekabinette«, sagte Bull und schüttelte sich. »Mit den Leuten, die derartige Trickkisten bauen, würde ich gerne mal ein Wörtchen wechseln.«
»Ich auch«, sagte Rhodan.
Sie warteten, aber es kam niemand mehr.
Der Transmitter schaltete sich aus.
»Wo bleibt Lossoshér?« Bull schaute Chaktor verwundert an.
Der kleine, kompakt gebaute Ferrone lachte wie so oft, dröhnend und ohne jeden für Menschen ersichtlichen Grund. »Ich bin Lossoshérs Hüter nicht«, sagte er, dann, etwas begütigend: »Ich weiß nicht, wo er bleibt.«
»Wo sind wir?«, fragte Sue. Sie atmete auffallend rasch wie die anderen mittlerweile auch.
»Keine Ahnung«, sagte Chaktor.
Rhodan und Bull verständigten sich mit einem Nicken und begannen, die Wand der Höhle systematisch nach einem Ausgang abzusuchen. Sie bewegten sich langsam im Uhrzeigersinn, tasteten vorsichtig herum.
»Perfekt«, sagte Bull nach einer Weile. »Im Sinne von: perfekt abgeschlossen.«
»Irgendwie muss der Transmitter hier hineingekommen sein«, vermutete Tschubai.
»Weder eine Tür noch eine Luftzufuhr«, sagte Rhodan. »Der Raum ist nicht groß. Die Luft wird nicht besser.«
Sie versuchten, den Transmitter in Betrieb zu nehmen und neu zu justieren. Beides misslang. Lossoshér, der alte ferronische Transmitterwächter, war der Einzige unter ihnen, der diese Geräte zumindest in Ansätzen beherrschte. Aber Lossoshér war nicht erschienen.
Wieso?, fragte sich Rhodan. Ein Gerätedefekt? Oder hat der Kundschafter ihn zurückbehalten?
Er wandte sich von der Maschine ab und warf Tschubai einen Blick zu. »Versuchen wir es?«
Der große Mann nickte. »Ich probiere es erst allein und schaue mich um.«
Rhodan widersprach: »Verschwenden wir keine Kräfte.« Er streckte dem Teleporter die Hand hin.
Tschubai griff zu. Sein dunkles Gesicht glänzte schon jetzt vor Anstrengung. Er atmete einige Male rasch hintereinander ein, dann sprang er.
Bereits der erste Blick enthüllte, dass sie sich nicht mehr auf Reyan befanden, der Wasserwelt. Rhodan stand im schattenlosen Glast der Wega wie entrückt, Teil eines überbelichteten Hologramms.
Tschubai hatte seine Hand noch immer nicht losgelassen. Schon die ersten Atemzüge zeigten, dass die Luft an diesem Ort nicht sauerstoffhaltiger und dichter war als in der Höhle.
»Zurück?«, krächzte Tschubai.
»Ja«, sagte Rhodan. »Spring zurück! Hol die anderen!«
»Wir werden hier ersticken«, wandte Tschubai ein.
»Hier vielleicht. In der Höhle aber auf jeden Fall«, gab Rhodan zurück. »Wenn es so weit ist, wirst du nicht mehr in der Lage sein, mit ihnen ins Freie zu springen. Und von außen kommt keine Hilfe.«
»Der Transmitterberg scheint nicht der Mittelpunkt der hiesigen Tourismusindustrie zu sein.«
Tschubai ließ Rhodan los und sprang.
Rhodan atmete ein, so tief es eben möglich war. Er kniff die Augen eng zusammen. Sie befanden sich hoch an einem steilen, steinernen Hang. Das flachere Land, das sich tief unter ihnen am Fuß des Hangs scheinbar endlos ausbreitete, war felsig, steinig, voller Geröll. Aber Rhodan meinte, in einiger Ferne einen eng begrenzten Flecken Grün zu sehen und darin, noch verheißungsvoller, einen Tupfer spiegelndes Blau.
Wasser.
Wenn er den Schattenwurf in dieser fernen grünen Oase richtig deutete, dann lag sie in einer Caldera, einem Landschaftskessel, wie sie durch vulkanische Aktivitäten entstanden. Die Größe der Caldera war kaum zu schätzen; sie mochte zehn, vielleicht zwanzig Kilometer durchmessen und, wenn sie Glück hatten, noch einmal tiefer liegen als das Umland.
Und ihre Luft deswegen atembarer sein.
Der Weg dorthin war allerdings weit, der Abstieg alles andere als ungefährlich. Rhodan entdeckte einige ausgedehnte Schnee- oder Eisfelder, die sie zu durchqueren haben würden, und kaum eine Möglichkeit, sie zu umgehen. Gab es Risse im Eis, Spalten unter der Schneedecke? Vielleicht. Jedenfalls war keiner von ihnen für eine solche Kletterei ausgerüstet. Und Tschubai? Wo blieb er?
In diesem Moment kehrte der Teleporter aus der Höhle zurück, mit Bull und Mirafiore an der Hand. Rhodan registrierte mit Erschrecken, wie der athletische Mann bereits jetzt abgeschlagen wirkte, obwohl Sue sich mit ihrer paramentalen Kraft am Sprung beteiligt haben würde.
»Nun?«, fragte Bull.
Rhodan wies auf den Kessel. »Wir haben ein Ziel. Unser nächstes Problem wird das Wasser. Dort ist Wasser.«
Bull schirmte die Augen mit der Hand ab. »Wenn das da unten wirklich ein See ist, dann liegt er nicht ganz nah.«
»Leider«, sagte Rhodan.
Tschubai hatte die Lippen gespitzt und saugte die Luft hörbar ein. Er brauchte fast fünf Minuten, dann erst sprang er.
Als er beinahe eine Viertelstunde später wieder erschien, nachdem er Thora und Chaktor geholt hatte, sank er stumm erst in die Hocke und rollte sich dann auf den Rücken. Sein Atem klang pfeifend.
Auch Bulls Atem ging inzwischen schnell und immer schneller. »Wo sind wir hingeraten?« Er warf Chaktor einen Blick zu.
Der Ferrone schlug ratlos die beiden Daumen gegeneinander. »Die Wega erscheint kleiner als von Reyan aus. Aber wir sind nicht auf Ablon: Das Gestein dort ist eisenrot und ...« Er betrachtete zweifelnd das Firmament. »Der Himmel ist grünblau. Es ist auch nicht Carpa. Und auf einer der weiter außen liegenden Welten wären wir längst erstickt.«
»Kommt noch«, ächzte Bull.
»Sind wir noch im Wega-System? Ist das die Wega?«, erkundigte sich Rhodan.
»Natürlich«, sagte Chaktor, aber seine Stimme klang verunsichert.
Wenn sie doch wieder durch die Zeit geschleudert worden waren, vielleicht auf ein Pigell oder einen Reyan der fernen Zukunft, in der diese wie die anderen Planeten verödet, entvölkert waren?
Natürlich gab es noch eine Möglichkeit: Hatte nicht Kerlon auf Lannol von einem zehnten Planeten der Wega gesprochen, und hatte nicht die Positronik der Bastion Kerlons Aussagen bestätigt? Einer Welt, die ursprünglich auf einer Bahn zwischen Rofus und Ablon um die Wega gekreist war?
Rhodan sagte: »Dann denke ich, wir sind auf Wega X, dem verloren gegangenen Planeten.«
Bull hielt Sue am Armgelenk und zog sie hinter sich her. Er fing sie auf, wenn sie stolperte. Sie stolperte immer öfter.
Tschubai hatte sich von der Sprungfolge noch nicht erholt, und die Umweltbedingungen verschlechterten seinen Gesamtzustand weiter. Chaktor stöhnte. Thora schwieg. Rhodan und Bull kamen als trainierte und an Unterdruck gewöhnte Raumfahrer mit der äußerst dünnen Luft noch am besten zurecht. Die Atmosphäre war so dünn, wie sie auf der Erde ab etwa 7000 Metern wurde, in der Todeszone der Hochgebirge. Menschen konnten in diesen Regionen nur für kurze Zeit überleben und nur nach vorheriger sorgfältiger Akklimatisierung.
Sie waren dagegen übergangslos in eine solche Zone versetzt worden. Es würde nicht mehr lange dauern, bis sich ernstere Folgen zeigten. Völlige Erschöpfung. Wahnvorstellungen.
Sue brauchte eine Pause; Bull hatte versucht, die noch fast kindliche Gestalt des Mädchens zu tragen, es aber nach einigen Schritten aufgegeben.
Nun saß sie da, die Arme nach hinten gestreckt, den Kopf mit weit geöffnetem Mund nach oben. Ihre Lippen waren blau.
Thora stolperte noch einige Schritte und willigte dann mit einem stummen Nicken in die Rast ein. Sie ging in die Hocke. Rhodan setzte sich neben sie. »Wie geht es Ihnen?«
»Bestens. Wie lange brauchen wir, bis wir eine bessere Umgebung erreicht haben?«
Rhodan blickte an ihr vorbei auf den grünblauen Flecken tief unter ihnen. »Ich weiß es nicht.«
»Schätzen Sie.«
»Drei Stunden.«
Ihr Lächeln sollte wohl spöttisch wirken. »Sie sollen schätzen. Nicht trösten.« Sie schnappte nach Luft. »Wie lange wirklich?«
»Sieben Stunden. Vielleicht acht. Oder zehn.«
»Zu lange«, sagte sie.
Er nickte. Täuschte er sich, oder begann ihre unter dieser Sonne viel zu helle Haut sich bereits zu röten? Er streifte seine Jacke ab, zog das Hemd aus und reichte es ihr.
Sie nahm es kommentarlos, senkte den Kopf und legte sich das Hemd so über den Kopf, dass es zugleich ihren Nacken bedeckte und wie ein Vorhang über ihr Gesicht hing.
Seine Jacke streifte Rhodan wieder über. »Ras?«
Tschubai reagierte nicht. Er hatte die Stirn auf die angezogenen Knie gelegt und schien zu schlafen. Seine Wangen bebten kaum merklich.
»Ich habe Kopfweh«, jammerte Sue. »Es klopft, es klopft mich entzwei.«
Bull legte ihr die Hand in den Nacken und massierte behutsam. Mit der anderen Hand fuhr er sich über die Brust, immer in Herznähe. Er sah blass aus und ausgelaugt. »Ich hole Hilfe«, sagte er. »Ich ruhe ein wenig aus, und dann gehe ich.«
»Nein«, sagte Sue, »nein, nein.«
Rhodan erhob sich. Er musste einen Schwindelanfall niederkämpfen. Es blitzte und funkelte vor seinen Augen. Dann stand er sicher. Er starrte mit zusammengekniffenen Augen in die Ferne. »Ich werde gehen«, entschied er.
Thora imitierte ein Lachen. »Von wo denn?«
»Dort unten ist nicht nur Wasser. Ich glaube, ich sehe Gebäude. Straßen. Eine Siedlung.«
»Natürlich«, sagte Thora. »Eine herbeigezauberte Siedlung.« Sie griff nach Rhodans Unterarm. Ihre Fingernägel gruben sich durch den Stoff in sein Fleisch.
»Es ist eine Siedlung«, wiederholte er. »Ferronen. Sie werden uns helfen.«
Thora krallte noch fester zu, dann löste sie den Griff. Sie leckte sich die Lippen, sagte aber nichts.
Rhodan brach auf.
Eine halbe Stunde später ging es nicht mehr. Er keuchte, stützte die Arme auf die Knie und zitterte am ganzen Leib. Die dünne Luft kostete ihn viel Flüssigkeit, die er durch den Mund verlor. Er wusste, dass sein Blut sich allmählich verdickte. Das sirupartige Blut würde die feinen Blutgefäße bald nicht mehr versorgen können. Taubheit in den Fingerspitzen, in den Zehen wäre die Folge. Ohne Zehen war nicht gut laufen.
Er richtete sich auf und machte den nächsten Schritt.
Seine Füße wurden immer schwerer. Er war keine dreißig Schritte gegangen, da musste er ausruhen. »Einunddreißig«, nahm er sich laut vor. Er zählte die Schritte. Bis fünfundzwanzig kam er voran. Danach musste er sich zu jedem Schritt zwingen. Schritt um Schritt. »Dreiunddreißig!«, rief er. Mehr, als er mit sich vereinbart hatte. Er überlegte, ob er sich erlauben sollte, die gewonnenen Schritte beim nächsten Durchgang einzusparen.
Dann aber verwarf er die Idee.
So portionierte er sich den Abstieg. Hin und wieder musste er ein Schneefeld durchstapfen. Der Schnee war selten mehr als knöcheltief, aber schon das war anstrengend. Rhodan war bewusst, dass er viel trinken musste; er ließ den Schnee in der Hand schmelzen und schlürfte.
»Englische Luft«, fiel ihm ein. »Englische Luft.« Er summte es und machte ein Lied daraus. Englische Luft – so hatten die Sherpas die Sauerstoffflaschen genannt, die die Engländer bei der Erstbesteigung des Mount Irgendwas bei sich getragen hatten. Er hatte den Namen der Engländer und den des Berges vergessen, sehr ärgerlich, aber noch ärgerlicher war er auf die Engländer selbst und ihren blanken Egoismus, die Flaschen für sich zu behalten, statt sie mit ihm zu teilen.
Aus Protest ging er nur noch jeweils fünfundzwanzig Schritte weit.
Damals hatte man wenigstens gut isolierte Kleidung besessen, leichte Sachen, seidene Unterwäsche, einen Daunenanzug und doppelte Plastikstiefel.
Modegecken. Nichts als Dandys.
»Englische Luft, englische Luft«, sang er vor sich hin.
»Amerikaner dagegen verzichten ja gerne auf zweckdienliche Ausrüstung, nicht wahr? Ihr seid eben Naturburschen. Sehr sportlich!«
»Das hat mit Sport nichts zu tun«, verteidigte sich Rhodan.
»Wo doch die Amerikaner so herausragende Sportler sind. Zumal in Sportarten, die außer ihnen niemand betreibt: Baseball. Football.«
»Sagt jemand, der seine Jugend wahrscheinlich mit Cricket verbracht hat. Oder mit Crocket.«
»Fachleute wissen da zu unterscheiden. – Der Name ist übrigens Sandy Irvine.«
Sandy Irvine, Sandy Irvine, dachte Rhodan. Es fügte sich wunderbar in die Zwanzig-Schritte-Melodie.
Rhodan musste ein weiteres Schneefeld durchqueren. Das Feld war merkwürdigerweise mit Eistürmen bestückt wie ein Schachbrett mit Figuren. Einer der Türme begann zu knirschen, während Rhodan an im vorüberstapfte. Dann fiel er in eine Masse aus Eisfragmenten in sich zusammen.
Rhodan rastete kurz, ließ Schnee auf seiner Hand schmelzen und leckte das Wasser auf.
Auf das Geplärr Irvines hörte er nicht mehr. Rhodans Vorhaltungen, dass er gar nicht existieren könne, dass Irvines Mount-Everest-Expedition tödlich gescheitert war und – selbst wenn nicht – nichts und niemand, schon gar nicht die Leiche eines verunglückten Bergsteigers, zu Fuß ins Wega-System vordringen könnte, hatte dieser mit ein paar höhnischen Bemerkungen quittiert und Rhodan geraten: »Wenn du meinst, ich bin ein böser Geist: Exorziere mich doch!«
»Du bist nur ein Produkt des Sauerstoffmangels«, hatte Rhodan unwirsch geantwortet.
»Hört, hört!«
Endlich lagen die Schneefelder hinter ihm. Die Wega machte noch immer keine Anstalten,