Grammy Award for Best Reggae Album

Auszeichnung für das beste Reggae-Album

Der Grammy Award for Best Reggae Album, auf Deutsch „Grammy-Award für das beste Reggae-Album“, ist ein Musikpreis, der bei den jährlich stattfindenden Grammy Awards verliehen wird. Er wurde 1985 als Grammy Award for Best Reggae Recording eingeführt und 1992 umbenannt.

Ausgezeichnet werden Musiker oder Bands für herausragende Alben aus dem Musikbereich Reggae, wobei auch die Genres Roots Reggae, Dancehall und Ska berücksichtigt werden.

Hintergrund und Geschichte

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Der Sänger Burning Spear wurde insgesamt elfmal nominiert und erhielt den Preis zweimal

Die seit 1958 verliehenen Grammy Awards (eigentlich Grammophone Awards) werden jährlich in zahlreichen Kategorien von der Recording Academy in den Vereinigten Staaten von Amerika vergeben, um künstlerische Leistung, technische Kompetenz und hervorragende Gesamtleistung ohne Rücksicht auf die Album-Verkäufe oder Chart-Position zu ehren.[1][2]

Ursprünglich wurde diese Kategorie als Grammy Award for Best Reggae Recording eingeführt, um Künstler für die besten Aufnahmen im Bereich der Reggae-Musik zu würdigen. Dabei kamen sowohl Alben wie auch einzelne Songs in Frage. Seit der Verleihung der Grammies 1992 wurde der Name der Kategorie in Best Reggae Album geändert. Seit 2002 werden die Preise zusätzlich an die Toningenieure, Mischer und Musikproduzenten der entsprechenden Alben verliehen. Entsprechend der Kategoriebeschreibung zur Verleihung der Grammy-Awards 2010 kann dieser Preis für Gesangs- und Instrumentalalben mit einem Minimum von 51 % neu aufgenommenem Material verliehen werden, die in den Bereichen Roots Reggae, Dancehall oder Ska veröffentlicht wurden.[3]

Statistik

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1985 erhielt die jamaikanische Band Black Uhuru den ersten Grammy dieser Kategorie. Der Musiker Stephen Marley, ein Sohn von Bob Marley, erhielt den Preis insgesamt fünfmal, davon dreimal als Mitglied der Band Ziggy Marley and the Melody Makers, und ist damit der Musiker mit den meisten Auszeichnungen als Künstler; zudem erhielt er den Grammy zweimal als Produzent seines Bruders Damian Marley. Ziggy Marley, ein weiterer Sohn Bob Marleys, wurde insgesamt viermal mit dem Preis ausgezeichnet, davon dreimal gemeinsam mit seiner Band. Dreimal ging der Preis an Bunny Wailer und jeweils zweimal an die Musiker Burning Spear, Damian Marley und Shabba Ranks. Das Duo Sly & Robbie war gemeinsam mit ihrer Band Black Uhuru insgesamt siebenmal und nach deren Auflösung weitere achtmal nominiert, wodurch diese Musiker die meisten Nominierungen erhielten. Mit elf Nominierungen wurde Burning Spear am häufigsten als Solokünstler für diese Kategorie nominiert und die häufigsten Nominierungen ohne einen Gewinn erfolgten für die Band Third World, die siebenmal nominiert war.

Im Jahr 1989 wurde die Band UB40 zweimal nominiert, weitere Doppelnominierungen erfolgten 1990 für Bunny Wailer (einmal mit der Wailers Band) sowie 2011 für Sly and Robbie (einmal gemeinsam mit Bob Sinclar und einmal als Sly and Robbie and the Family Taxi).

Insgesamt wurde der Preis für das beste Reggae-Album mit Ausnahme des Jahres 1987, als die britische Band Steel Pulse ausgezeichnet wurde, immer an jamaikanische Musiker verliehen.

Gewinner und nominierte Künstler

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Grammy Award for Best Reggae Recording

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Jahr Künstler / Band Nationalität Werk Weitere nominierte Künstler Bilder
der Künstler
1985
26. Februar 1985
Black Uhuru
(Sly Dunbar, Puma Jones, Michael Rose, Robbie Shakespeare, Duckie Simpson)
Jamaika  Jamaika Anthem  
1986
25. Februar 1986
Jimmy Cliff Jamaika  Jamaika Cliff Hanger  
1987
24. Februar 1987
Steel Pulse
(Selwyn „Bumbo“ Brown, Alvin Ewen, David Hinds, Alphonso Martin, Sidney Mills, Steve „Grizzley“ Nisbett)
Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich Babylon the Bandit  
1988
2. März 1988
Peter Tosh Jamaika  Jamaika No Nuclear War  
1989
22. Februar 1989
Ziggy Marley and the Melody Makers
(Cedella Marley, Sharon Marley, Stephen Marley, Ziggy Marley)
Jamaika  Jamaika Conscious Party  
1990
21. Februar 1990
Ziggy Marley and the Melody Makers
(Cedella Marley, Sharon Marley, Stephen Marley, Ziggy Marley)
Jamaika  Jamaika One Bright Day  
1991
20. Februar 1991
Bunny Wailer Jamaika  Jamaika Time Will Tell: A Tribute to Bob Marley  

Grammy Award for Best Reggae Album

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Jahr Künstler / Band Nationalität Werk Weitere nominierte Künstler Bilder
der Künstler
1992
26. Februar 1992
Shabba Ranks Jamaika  Jamaika As Raw As Ever
1993
24. Februar 1993
Shabba Ranks Jamaika  Jamaika X-tra Naked
1994
1. März 1994
Inner Circle
(Lester Adderly, Calton Coffie, Lancelot Hall, Bernard (Touter) Harvey, Ian Lewis, Roger Lewis)
Jamaika  Jamaika Bad Boys
1995
1. März 1995
Bunny Wailer Jamaika  Jamaika Crucial! Roots Classics  
1996
28. Februar 1996
Shaggy Jamaika  Jamaika
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten
Boombastic  
1997
26. Februar 1997
Bunny Wailer Jamaika  Jamaika Hall of Fame: A Tribute to Bob Marley’s 50th Anniversary  
1998
25. Februar 1998
Ziggy Marley and the Melody Makers
(Cedella Marley, Sharon Marley, Stephen Marley, Ziggy Marley)
Jamaika  Jamaika Fallen Is Babylon
1999
24. Februar 1999
Sly and Robbie
(Sly Dunbar, Robbie Shakespeare)
Jamaika  Jamaika Friends  
2000
23. Februar 2000
Burning Spear Jamaika  Jamaika Calling Rastafari  
2001
21. Februar 2001
Beenie Man Jamaika  Jamaika Art and Life  
2002
27. Februar 2002
Damian Marley
Arlick Thompson (Toningenieur), Stephen Marley (Produzent)
Jamaika  Jamaika Halfway Tree  
2003
23. Februar 2003
Lee „Scratch“ Perry
Roger Lomas (Toningenieur, Mischer, Produzent)
Jamaika  Jamaika Jamaican E.T.  
2004
4. Februar 2004
Sean Paul Jamaika  Jamaika Dutty Rock  
2005
13. Februar 2005
Toots & the Maytals
(Andrew Bassford, Radcliffe Bryan, Paul Douglas, Charles Farquharson, Carl Harvey, Frederick „Toots“ Hibbert, Clifton Jackie Jackson, Stephen Stewart, Leba Thomas)
Richard S. Feldman, Rudolph Valentino & Tom Weir (Toningineure, Mischer), Richard S. Feldman (Produzent)
Jamaika  Jamaika True Love  
2006
8. Februar 2006
Damian Marley
Marc Lee (Toningenieur), James „Bonzai“ Caruso (Toningenieur, Mischer), Stephen Marley (Produzent)
Jamaika  Jamaika Welcome to Jamrock
2007
11. Februar 2007
Ziggy Marley
Dave Way, Marc Moreau (Toningineure, Mischer)
Jamaika  Jamaika Love Is My Religion  
2008
10. Februar 2008
Stephen Marley
„Bonzai“ James Caruso, Greg Morrison, Marc Lee (Toningineure, Mischer), Stephen Marley (Produzent)
Jamaika  Jamaika
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten
Mind Control  
2009
8. Februar 2009
Burning Spear
Brian Thorn, Chris Daley (Toningineure, Mischer)
Jamaika  Jamaika Jah Is Real  
2010
31. Januar 2010
Stephen Marley Jamaika  Jamaika
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten
Mind Control – Acoustic
2011
13. Februar 2011
Buju Banton
Austin Green, Jermaine Reid, Linford Marshall (Toningineure, Mischer), Buju Banton (Produzent)
Jamaika  Jamaika Before the Dawn  
2012
12. Februar 2012
Stephen Marley Jamaika  Jamaika Revelation Pt. 1 – The Root of Life
2013
10. Februar 2013[4][5]
Jimmy Cliff Jamaika  Jamaika Rebirth  
2014
26. Januar 2014
Ziggy Marley Jamaika  Jamaika In Concert  
2015[6]
8. Februar 2015
Ziggy Marley Jamaika  Jamaika Fly Rasta  
2016
15. Februar 2016
Morgan Heritage Jamaika  Jamaika Strictly Roots
  • Rocky Dawuni – Branches of the Same Tree
  • Jah CureThe Cure
  • Barrington LevyAcousticalevy
  • Luciano – Zion Awake
2017
12. Februar 2017
Ziggy Marley Jamaika  Jamaika Ziggy Marley
  • Devin Di Dakta & J.L – Sly & Robbie Presents … Reggae for Her
  • J Boog – Rose Petals
  • Raging Fyah – Everlasting
  • RebelutionFalling into Place
  • SOJALive in Virginia
 
2018
28. Januar 2018
Damian Marley Jamaika  Jamaika Stony Hill
  • ChronixxChronology
  • Common Kings – Lost in Paradise
  • J Boog – Wash House Ting
  • Morgan HeritageAvrakedabra
 
2019
10. Februar 2019
Sting und Shaggy Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich

Jamaika  Jamaika

44/876
  • Black Uhuru – As the World Turns
  • EtanaReggae Forever
  • Ziggy MarleyRebellion Rises
  • ProtojeA Matter of Time
 

 

2020
26. Januar 2020
Koffee Jamaika  Jamaika Rapture
2021
14. März 2021
Toots & the Maytals Jamaika  Jamaika Got to Be Tough  
2022
3. April 2022
SOJA Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten Beauty in the Silence  
2023
5. Februar 2023
Kabaka Pyramid Jamaika  Jamaika The Kalling  
2024
4. Februar 2024
Julian Marley & Antaeus Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich, Frankreich  Frankreich Colors of Royal  

Kontroverse um die Nominierung von Buju Banton 2010

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Die Verleihung des Preises an den Musiker Buju Banton im Jahr 2010 führte aufgrund seiner homophoben Texte zu Kritik

Die Nominierung von Buju Banton und seinem Album Rasta Got Soul im Jahr 2010 führte zu Kontroversen und Protesten der Gay & Lesbian Alliance Against Defamation aufgrund seiner homophoben Texte.[7][8] Besonders kontrovers ist der Song Boom, Bye Bye aus dem Jahr 1988, in dem die Erschießung und Verbrennung schwuler Männer befürwortet wird.[7]

Als Reaktion auf die Nominierung von Buju Banton platzierten die Gay & Lesbian Alliance Against Defamation und the Los Angeles Gay and Lesbian Center eine Werbeanzeige im Magazin Daily Variety und riefen die Offiziellen der Grammy-Verleihung dazu auf, jede Musik zu verurteilen, die zu Gewalt gegen andere Menschen aufruft.[7] Die Anzeige erschien in Form eines Briefes, unterzeichnet von Aktivisten der Lesben- und Schwulen- sowie der Bürgerrechtsbewegung. Die Recording Academy antwortete auf die Anzeige, dass Musiker für die Qualität ihrer Arbeit und unabhängig von politischen Inhalten ausgezeichnet werden.[7][9] Der Grammy 2010 ging an Stephen Marley. Buju Banton wurde 2011 erneut nominiert, diesmal mit dem Album Before the Dawn, und gewann den Grammy in diesem Jahr.

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  1. "honor artistic achievement, technical proficiency and overall excellence in the recording industry, without regard to album sales or chart position"Overview. The Recording Academy, archiviert vom Original am 19. August 2012; abgerufen am 17. März 2012 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.grammy.org
  2. Grammy Awards at a Glance. In: Los Angeles Times. Tribune Company, abgerufen am 17. März 2012 (englisch).
  3. 52nd OEP Category Description Guide. (PDF; 85 kB) The Recording Academy, S. 5, archiviert vom Original am 27. Oktober 2009; abgerufen am 17. März 2012 (englisch).
  4. Dan Auerbach, Fun., Jay-Z, Mumford & Sons, Frank Ocean, Kanye West Lead 55th Grammy Nominations. Recording Academy, Pressemitteilung, 5. Dezember 2012 (englisch).
  5. 55th Annual Grammy Awards Nominees. grammy.com (englisch); abgerufen am 6. Dezember 2012.
  6. NARAL Final Nomination List 57th Grammy Awards. (PDF; 3,0 MB) abgerufen am 31. Dezember 2015.
  7. a b c d Jill Serjeant: Gay groups urge Grammys to denounce Buju Banton, Reuters, 29. Januar 2010. Abgerufen im 17. März 2012 (englisch). 
  8. August Brown: Buju Banton’s Grammy nomination angers gay rights groups In: Los Angeles Times, Tribune Company, 29. Januar 2010. Abgerufen im 17. März 2012 (englisch). 
  9. Grammy Doesn’t Honor Buju Banton. In: The Advocate. Here Media, 31. Januar 2010 (advocate.com (Memento des Originals vom 5. Februar 2010 im Internet Archive) [abgerufen am 27. November 2010]). (englisch)