Olympische Sommerspiele 1924/Leichtathletik – 3000 m Mannschaft (Männer)

Wettbewerb bei den Olympischen Sommerspielen 1924

Der 3000-Meter-Mannschaftslauf der Männer bei den Olympischen Spielen 1924 in Paris wurde am 11. und 13. Juli 1924 im Stade de Colombes ausgetragen. In neun Teams nahmen zwanzig Athleten teil. Diese Disziplin wurde zum dritten und letzten Mal bei Olympischen Spielen ausgetragen.

Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin 3000-Meter-Mannschaftslauf
Geschlecht Männer
Teilnehmer 9 Mannschaften mit 44 Athleten
Wettkampfort Stade de Colombes
Wettkampfphase 11. Juli 1924 (Vorrunde)
13. Juli 1924 (Finale)
Medaillengewinner
Finnland Finnland
Vereinigtes Konigreich 1801 Großbritannien
Vereinigte Staaten 48 USA

Olympiasieger wurde die finnische Mannschaft in der Besetzung Paavo Nurmi, Ville Ritola und Elias Katz sowie den nicht gewerteten Sameli Tala und Frej Liewendahl.
Silber ging an Großbritannien mit Bertram Macdonald, Herbert Johnston und George Webber sowie den nicht gewerteten Walter Porter, Arthur Clark und William Seagrove.
Bronze an die Vereinigten Staaten in der Besetzung Edward Kirby, William Cox und Willard Tibbetts sowie den nicht gewerteten Leo Larrivee, Joie Ray und James Connolly.

Eine Besonderheit bestand darin, dass die Stadionrunde im Stade de Colombes eine Länge von 500 Metern hatte.

Bestehende Rekorde

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Im 3000-Meter-Mannschaftslauf gab es auch später nie einen offiziellen Weltrekord. Bei Olympischen Spielen war dieser Wettbewerb nur dreimal im Programm, die hier jeweils zum Einsatz gekommene Wertung über die Platzziffer lässt in der Teamwertung keine Rekorde zu. So konnte es einzig im Einzelresultat des 3000-Meter-Laufs Zählungen im Sinne von Bestleistungen oder Rekorden geben. Diese sind in der folgenden Übersicht aufgelistet.

Weltrekord 8:36,8 min Hannes Kolehmainen (Finnland Großfurstentum 1883  Großfürstentum Finnland) OS Stockholm (Vorrunde 3000-m-Mannschaftslauf) 12. Juli 1912[1]
Olympischer Rekord
 
Das Olympiastadion während der Eröffnungszeremonie

Rekordverbesserung

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Paavo Nurmi, Mitglied des siegreichen finnischen Teams und Gewinner der Einzelwertung, verbesserte den bestehenden olympischen und gleichzeitig Weltrekord im Finale am 13. Juli um 4,8 Sekunden auf 8:32,0 min. Da ein 3000-Meter-Lauf bei den Männern nie mehr im olympischen Programm stand, hat diese Zeit als olympischer Rekord bis heute Bestand.

Durchführung des Wettbewerbs

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Zwei Vorläufe wurden am 11. Juli absolviert. Die beiden jeweils besten Mannschaften – hellblau unterlegt – qualifizierten sich für das Finale, das am 13. Juli stattfand.[2]

Gewertet wurde wie schon bei allen früheren olympischen Austragungen dieses Rennens durch Addition der Einzelplatzierungen, die Platzziffer also, wobei die besten drei Läufer jeder Mannschaft in die Wertung kamen – Wertungsplatz 1 = 1 Punkt, Wertungsplatz 2 = 2 Punkte usw. Alle weiteren Läufer der Mannschaft wurden nicht berücksichtigt. Die Rangfolge ergab sich aus den jeweils möglichst niedrigen Punktzahlen.

Die für die Punktevergabe unberücksichtigten Läufer sind kursiv dargestellt.

Vorausscheidung

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Datum: 11. Juli 1924

Einzelresultate

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Platz Name Nation Punkte Zeit
1 Paavo Nurmi Finnland  Finnland 01 08:47,8 min
2 Ville Ritola Finnland  Finnland 02 08:48,2 min
3 Sameli Tala Finnland  Finnland 03 08:48,5 min
4 Walter Porter Vereinigtes Konigreich 1801  Großbritannien 04 k. A.
5 Herbert Johnston Vereinigtes Konigreich 1801  Großbritannien 05
6 Bertram Macdonald Vereinigtes Konigreich 1801  Großbritannien 06
7 Angelo Davoli Italien 1861  Königreich Italien 07
8 Hans Gundhus Norwegen  Norwegen 08
9 William Seagrove Vereinigtes Konigreich 1801  Großbritannien
10 Nils Andersen Norwegen  Norwegen 09
11 Haakon Jansen Norwegen  Norwegen 10
12 Frej Liewendahl Finnland  Finnland
13 Elias Katz Finnland  Finnland
14 Ferruccio Bruni Italien 1861  Königreich Italien 11
15 Johan Badendyck Norwegen  Norwegen
16 Stanisław Ziffer Polen 1919  Polen 12 09:35,4 min
17 Giovanni Garaventa Italien 1861  Königreich Italien 13 09:41,0 min
18 Julian Łukaszewicz Polen 1919  Polen 14 09:53,0 min
19 Stefan Szelestowski Polen 1919  Polen 15 10:04,0 min
DNF Eino Seppälä Finnland  Finnland
Arthur Clark Vereinigtes Konigreich 1801  Großbritannien
George Webber Vereinigtes Konigreich 1801  Großbritannien
Ernesto Ambrosini Italien 1861  Königreich Italien

Mannschaftswertung

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Platz Mannschaft Athleten Platzziffer Anmerkung
1 Finnland  Finnland Paavo Nurmi (1. – 8:47,8 min)
Ville Ritola (2. – 8:48,2 min)
Sameli Tala (3. – 8:48,5 min)
nicht in der Wertung:
Frej Liewendahl (12.)
Elias Katz (13.)
06
2 Vereinigtes Konigreich 1801  Großbritannien Walter Porter (4.)
Herbert Johnston (5.)
Bertram Macdonald (6.)
nicht in der Wertung:
William Seagrove (9.)
Arthur Clark (DNF)
George Webber (DNF)
15
3 Norwegen  Norwegen Hans Gundhus (8.)
Nils Andersen (10.)
Haakon Jansen (11.)
nicht in der Wertung:
Johan Badendyck (15.)
27
4 Italien 1861  Königreich Italien Angelo Davoli (7.)
Ferruccio Bruni (14.)
Giovanni Garaventa (17. – 9:41,0 min)
nicht in der Wertung:
Ernesto Ambrosini (DNF)
31
5 Polen 1919  Polen Stanisław Ziffer (16. – 9:35,4 min)
Julian Łukaszewicz (18. – 9:53,0 min)
Stefan Szelestowski (19. – 10:04,0 min)
41

Einzelresultate

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Trotz seines Einzelsiegs mit der Mannschaft ausgeschieden: Edvin Wide, Schweden
Platz Name Nation Punkte Zeit
1 Edvin Wide Schweden  Schweden 01 8:45,0 min
2 William Cox Vereinigte Staaten 48  USA 02 8:53,0 min
3 Edward Kirby Vereinigte Staaten 48  USA 03 k. A.
4 Willard Tibbetts Vereinigte Staaten 48  USA 04
5 Paul Bontemps Dritte Französische Republik  Frankreich 05
6 Lucien Duquesne Dritte Französische Republik  Frankreich 06
7 Camille Barbaud Dritte Französische Republik  Frankreich 07
8 James Connolly Vereinigte Staaten 48  USA
9 Axel Eriksson Schweden  Schweden 08
10 Armand Burtin Norwegen  Norwegen -
11 Joie Ray Vereinigte Staaten 48  USA
12 Jesús Diéguez Spanien 1875  Spanien 09
13 José Andía Spanien 1875  Spanien 10
14 Léonard Mascaux Dritte Französische Republik  Frankreich
15 Fabián Velasco Spanien 1875  Spanien 11
16 Jean Keller Dritte Französische Republik  Frankreich
17 Miguel Palau Spanien 1875  Spanien
18 Joaquín Miquel Spanien 1875  Spanien
19 Sven Emil Lundgren Schweden  Schweden 12
20 Leo Larrivee Vereinigte Staaten 48  USA
21 Stig Reuterswärd Schweden  Schweden

Mannschaftswertung

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Platz Mannschaft Athleten Platzziffer Anmerkung
1 Vereinigte Staaten 48  USA William Cox (2. – 8:53,0 min)
Edward Kirby (3.)
Willard Tibbetts (4.)
nicht in der Wertung:
James Connolly (8.)
Joie Ray (11.)
Leo Larrivee (20.)
09
2 Dritte Französische Republik  Frankreich Paul Bontemps (5.)
Lucien Duquesne (6.)
Camille Barbaud (7.)
nicht in der Wertung:
Léonard Mascaux (14.)
Jean Keller (16.)
18
3 Schweden  Schweden Edvin Wide (1. – 8:45,0 min)
Axel Eriksson (9.)
Sven Emil Lundgren (19.)
nicht in der Wertung:
Stig Reuterswärd (20.)
21
4 Spanien 1875  Spanien Jesús Diéguez (12.)
José Andía (13.)
Fabián Velasco (15.)
nicht in der Wertung:
Miguel Palau (17.)
Joaquín Miquel (18.)
30

Einzelresultate

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Platz Name Nation Punkte Zeit
1 Paavo Nurmi Finnland  Finnland 01 8:32,0 min OR
2 Ville Ritola Finnland  Finnland 02 8:40,6 min
3 Bertram Macdonald Vereinigtes Konigreich 1801  Großbritannien 03 8:44,0 min
4 Herbert Johnston Vereinigtes Konigreich 1801  Großbritannien 04 8:45,2 min
5 Elias Katz Finnland  Finnland 05 8:45,4 min
6 Edward Kirby Vereinigte Staaten 48  USA 06 8:53,0 min
7 George Webber Vereinigtes Konigreich 1801  Großbritannien 07 000k. A.
8 William Cox Vereinigte Staaten 48  USA 08
9 Paul Bontemps Dritte Französische Republik  Frankreich 09
10 Walter Porter Vereinigtes Konigreich 1801  Großbritannien
11 Armand Burtin Dritte Französische Republik  Frankreich 10
12 Willard Tibbetts Vereinigte Staaten 48  USA 11
13 Sameli Tala Finnland  Finnland
14 Arthur Clark Vereinigtes Konigreich 1801  Großbritannien
15 Léonard Mascaux Dritte Französische Republik  Frankreich 12
16 William Seagrove Vereinigtes Konigreich 1801  Großbritannien
17 Leo Larrivee Vereinigte Staaten 48  USA
18 Joie Ray Vereinigte Staaten 48  USA
19 Camille Barbaud Dritte Französische Republik  Frankreich
DNF Frej Liewendahl Finnland  Finnland
James Connolly Vereinigte Staaten 48  USA
Jean Keller Dritte Französische Republik  Frankreich
Lucien Duquesne Dritte Französische Republik  Frankreich

Mannschaftswertung

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Platz Mannschaft Athleten Platzziffer Anmerkung
1 Finnland  Finnland Paavo Nurmi (1. – 8:32,0 min OR)
Ville Ritola (2. – 8:40,6 min)
Elias Katz (5. – 8:45,4 min)
nicht in der Wertung:
Sameli Tala (13.)
Frej Liewendahl (DNF)
08
2 Vereinigtes Konigreich 1801  Großbritannien Bertram Macdonald (3. – 8:44,0 min)
Herbert Johnston (4. – 8:45,2 min)
George Webber (7.)
nicht in der Wertung:
Walter Porter (10.)
Arthur Clark (14.)
William Seagrove (16.)
14
3 Vereinigte Staaten 48  USA Edward Kirby (6. – 8:53,0 min)
William Cox (8.)
Willard Tibbetts (11.)
nicht in der Wertung:
Leo Larrivee (17.)
Joie Ray (18.)
James Connolly (DNF)
25
4 Dritte Französische Republik  Frankreich Paul Bontemps (9.)
Armand Burtin (11.)
Léonard Mascaux (15.)
nicht in der Wertung:
Camille Barbaud (19.)
Jean Keller (DNF)
Lucien Duquesne (DNF)
31

Datum: 13. Juli 1924

Überlegen gewann Finnland diesen Wettbewerb. Paavo Nurmi und Ville Ritola, die weitaus besten Bahn-Langstreckler dieser Spiele, belegten auch hier mit klarem Vorsprung die Plätze eins und zwei. Ihr Teamkollege Elias Katz wurde Fünfter. Auch dahinter gab es eine klare Rangfolge mit den Briten auf Platz zwei und den USA auf dem dritten Platz.

Paavo Nurmi gewann hier die achte von neun Goldmedaillen seiner Karriere. Es war zugleich die fünfte, die er in Paris errang.

Für Ville Ritola war dies seine vierte Goldmedaille in Paris. Eine weitere sollte für ihn 1928 noch folgen.

Literatur

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  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 1: 1896-1936, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 2. Auflage 1970, S. 163f
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Einzelnachweise

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  1. Die Entwicklung der Leichtathletik - Weltrekorde (PDF; 49 KB) auf leichtathletik.de, abgerufen am 26. Mai 2021
  2. VIIIeme Olympiade, Paris 1924, Rapport Officiel du Comité Olympique Français, S. 160ff, französisch (PDF; 85.594 KB), abgerufen am 3. Juni 2021