Grundlagen Der BWL II - Zusammenfassung
Grundlagen Der BWL II - Zusammenfassung
Grundlagen Der BWL II - Zusammenfassung
TU Darmstadt, SS 2010
Inhaltsverzeichnis
1 Gegenstand der BWL 3
1.1 Wirtschaften und ökonomisches Prinzip . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
1.1.1 Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
1.1.2 Einteilung von Gütern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
1.1.3 Produktionsfaktoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
1.1.4 Das ökonomische Prinzip . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
1.1.5 Break-Even-Analyse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
1.2 Betrieb und Unternehmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
1.2.1 Wirtschaftseinheiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
1.2.2 Betriebliche Funktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
1.3 Unternehmensziele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
1.3.1 Unterteilung von Zielen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
1.3.2 Erfolgskenngrößen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
1.3.3 Zielbeziehungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
3 Produktion 17
3.1 Produktionstheorie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
3.1.1 Begriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
3.1.2 Substitutionale Produktionsfunktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
3.1.3 Limitationale Produktionsfunktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
3.1.4 Produktionsfunktion von Gutenberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
3.2 Kostentheorie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
3.2.1 Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
3.2.2 Kostenfunktion bei substitutionalen Produktionsfunktionen . . . . . . . . . . . 20
3.3 Produktionsplanung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
3.3.1 Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
3.3.2 Produktionsformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
1
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6 Quelle 33
7 Lizenz 33
2
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1.1.1 Grundlagen
Wirtschaften = Transformationsprozess = Input −
Transformation
−−−−−−−−−−→ Output
Wirtschaften Tätigkeiten von Menschen zur Befriedigung von Bedürfnissen
Bedürfnisse Wunsch nach Veränderung negativ empfundender Mangelzustände
Bedarf In Form von Gütern konkretisiertes Bedürfnisse
Güter Mittel zur Bedürfnisbefriedigung
Verwendung:
• Konsumgüter (z.B. Kleidung, Nahrungsmittel)
• Produktionsgüter/Produktionsfaktoren
Beschaffenheit:
• Materielle Güter
• Immaterielle Güter
Wiederverwendbarkeit:
• Gebrauchsgüter (z.B. Kleidung, Maschinen)
• Verbrauchsgüter (z.B. Benzin, Nahrung)
1.1.3 Produktionsfaktoren
In Produktion werden Güter eingesetzt, um neue Produkte zu erstellen.
In der VWL sind die 3 Produktionsfaktoren Arbeit, Boden, Kapital.
3
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1.1.5 Break-Even-Analyse
Bestimmung derjenigen Produktionsmenge, ab der sich ein Gewinn erzielen lässt (siehe Abbildung 1)
Privat Öffentlich
Haushalte Befriedigung von Individualbedürfnisse Befriedigung von Kollektivbedürfnisse
Betriebe Private Entscheidungsträger, private Trägerschaft in öffentlicher Hand (z.B.
Investoren (langfristige Gewinnmaxi- Verkehrsbetriebe)
mierung)
4
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Produktion (Leistungser-
• Kombination und Transformation von Produktionsfaktoren
stellung):
Marketing (Absatz):
• Verkauf der erstellten Produkte
• Erzielen von Gewinn/Erlösen
Beschaffung/Kauf von
• Investition
Produktionsfaktoren:
• Personalbeschaffung
• Materialwirtschaft: Einkauf und Lagerung von Werkstoffen
Logistik:
• Steuerung und Kontrolle aller Güterbewegungen
• Transport
• Lagerung
• Verpackung
Finanzierung:
• Beschaffung von Finanzmitteln
• Innenfinanzierung (aus Erlösen)
• Außenfinanzierung (Eigenkapital oder Fremdkapital)
• Finanzinvestitionen (Anlage überschüssiger Finanzmittel)
• Bezahlen von Steuern
• Subventionen
Rechnungswesen:
• Erfassung und Kontrolle der Geld- und Güterbewegungen
• Betriebsbuchhaltung (intern)
• Finanzbuchhaltung (extern)
Management/Führung:
• Koordination (dispositiver Faktor)
• Formulierung und Durchsetzung einer Unternehmenspolitik
• Entscheidungsfunktion: Zielsetzung, Planung, Aufgabenver-
teilung, Kontrolle
• Bildung einer Organisation zur arbeitsteiligen Aufgabener-
füllung
• Personalmanagement: Entwicklung/Beeinflussung von Mit-
arbeitern
• Informationsmanagement
• Controlling: Koordination zwischen den Managementfunk-
tionen
5
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1.3 Unternehmensziele
1.3.1 Unterteilung von Zielen
Bestandteile:
• Zielgröße/-inhalt (z.B. Kosten, Kundenzufriedenheit, . . . )
• Angestrebtem Ausmaß → Extremierung vs. Satisfizierung
• Zeitlicher Bezug: kurz-/mittel-/langfristig
• Organisatorischem Bezug: Konzernziele, Werksziele, Abteilungszie-
le, . . .
Aufgaben:
• Einheitliche Ausrichtung des Unternehmens
• Beurteilung und Auswahl von Handlungsalternativen
• Kriterien zur Kontrolle des Erfolgs
Unterteilung:
• Formal-/Erfolgsziele messen den wirtschaftlichen Erfolg
• Sachziele (Umsetzung der Formalziele in konkrete Handlungen)
– Leistungsziele (bzgl. Markt, Marketing, Produkt, Produktion,
Logistik)
– Finanzziele (bzgl. Kapital, Liquidität)
– Führungs- und Organisationsziele (bzgl. Führungsfunktionen,
Führungsstil, Arbeitsteilung)
– Soziale und ökologische Ziele (bzgl. Mitarbeiter, Gesellschaft)
Anforderungen:
• Vollständigkeit: alle wichtigen Aspekte werden berücksichtigt
• Operationalität: präzise Formulierung der Ziele
• Redundanz-/Widerspruchsfreiheit
• Einfachheit: möglichst wenig Ziele
• Unabhängigkeit: unabhängige Einschätzung der einzelnen Ziele
1.3.2 Erfolgskenngrößen
Arbeitsergebnis
Produktivität =
Einsatzmenge an Produktionsfaktoren
Anzahl ausgeführter Arbeitsgänge
Arbeitsproduktivität =
Arbeitsstunde
Anzahl gefertigter Produkte
Maschinenproduktivität =
Maschinenstunde
Umsatz
Flächenproduktivität = 2
m Hallenfläche
Ertrag
Wirtschaftlichkeit = → Wirtschaftlichkeit > 1
Aufwand
Gewinn = Erlöse − Kosten = Ertrag − Aufwand
Gewinn
Umsatzrentabilität =
Umsatz
Nettogewinn
Eigenkapitalrentabilität =
Eigenkapital
1.3.3 Zielbeziehungen
erreichter Wert
Erreichungsgrad bei Maximierung =
maximaler Wert
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Abbildung 3: Zielbeziehungen
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Planung ist ein von Planungsträgern auf der Grundlage unvollkommener Informationen
durchgeführter, grundsätzlich systematischer und rationaler Prozess zur Lösung von Pro-
blemen unter Beachtung subjektiver Zielvorstellungen.
Aspekte:
• Anlass der Planung: Problem oder Entscheidungsmöglichkeit
• Ziel und Ergebnis der Planung: ausführbarer Plan
• Wer plant?: dispositiver Faktor, Management
• Aufgabe der Planung: Ermittlung von Maßnahmen zum Er-
reichen eines Zustandes
Planungsschwierigkeiten:
• . . . große zeitliche Reichweite
• . . . stark veränderliche & unsichere Umwelt
• . . . einen großen Informationsbedarf
• . . . Komplexität
• . . . einen hohen Innovationsgrad
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Darstellungsform:
• Graphische Modelle
→ Bsp. Verlauf über die Zeit
• Verbale Modelle
→ Bsp. Stellenbeschreibung
• Physikalische Modelle
→ Bsp. Flugzeugmodell
• Formale/mathematische Modelle
Datensicherheit:
• Deterministische Modelle: alle Daten bekannt
• Stochastische Modelle: Informationen unsicher
Veränderlichkeit:
• Statische Modelle: stabiles System
• Dynamische Modelle: zeitliche Veränderungen
Problemausschnitt:
• Totalmodelle: vollständige Modellierung (sehr aufwendig)
• Partialmodelle: Teilmodellierung (erforderlich bei komplexen Pro-
blemen)
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Ergebnismatrix
• p bekannt → Entscheidung unter Risiko
• p unbekannt → Entscheidung bei Ungewissheit
2.2.3 Optimierungsmodelle
Optimierungsmodelle behandeln das simultane Ermitteln von Lösungen und Auswahl der optimalen
Lösung.
Das klassische Transportproblem (TPP) Finde einen Weg, von allen Anbietern aus zu allen Nach-
fragern bei minimalen Kosten zu liefern, sodass alle Bedürfnisse befriedigt sind.
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2.3 Entscheidungstheorie
2.3.1 Entscheidung bei Risiko/Ungewissheit
kein eindeutiges Ergebnis
→ Wahrscheinlichkeitsverteilung
→ Bewertung der Verteilung
Hurwicz-Kriterium mit Maximiere H(Ai ) = (λ·maxk eik +(1−λ)·mink eik ) über alle i = 1, . . . , M .
λ ∈ [0, 1]: → Kompromiss zwischen MaxiMin und MaxiMax
PK
Laplace-Kriterium: Maximiere L(Ai ) = k=1 eik über alle i = 1, . . . , M (für alle S gilt
1
p = K)
Regret-Kriterium:
1. Bestimme szenariooptimale Werte e∗k = max[eik |i = 1, . . . , M ] für
alle k = 1, . . . , K.
2. Ermittle Regret/Opportunitätskosten rik = e∗k − eik für alle i und
k.
3. Minimiere R(Ai ) = max[rik |k = 1, . . . , K] über alle i = 1, . . . , M .
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2.3.2 Minimierungsziele
Effizienz Alternative Ai ist effizient, wenn kein Aq existiert mit
Zieldominanz
• untere und obere Schranken (bspw. Kapazitätsbegrenzungen) für Nebenzielen einführen
→ Alternativen eliminieren
• anschließend Optimierungsverfahren bezüglich Hauptziel
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2.4.3 Zielgewichtung
Gewichtung der Ziele mit λ1 , . . . , λh , . . . , λH ∈ R mit 0 ≤ λh ≤ 1 und H
P
h=1 λh = 1
2.4.4 Goal-Programming
gewünschte Ergebnisse eh für die Ziele → minimale Differenz zu eh
• Minimax-Kriterium für p → ∞:
Minimiere GP∞ (Ai ) = maxh |eh − ehi | über alle i = 1, . . . , M
2.5 (Risiko-)Nutzentheorie
2.5.1 Nutzenfunktion bei Sicherheit
Entscheidungsfindung schwierig weil x nicht darstellbar/vergleichbar.
→ Nutzenfunktion u(x) ∈ [0, 1]
• risikoneutral: u(e) = e
√
risikoscheu: u(e) = e
risikofreudig: u(e) = e2
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3 Produktion
3.1 Produktionstheorie
3.1.1 Begriffe
Die Produktionstheorie analysiert und erklärt die technischen (mengenmäßigen) Beziehun-
gen zwischen Faktorinput und Güteroutput. Dazu wurden Produktionsmodelle in Form von
Produktionsfunktionen entwickelt.
Der Grenzertrag von ri ist derjenige Ertrag, der durch Erhöhung von ri um eine (kleine)
Einheit zusätzlich zu erzielen ist.
Isoquante Menge der Aktivitäten zur Erzeugung gleicher Ausbringungsmenge x (siehe Abbildung 15)
Homogenität Eine Produktionsfunktion heißt homogen vom Grad p > 0, wenn für alle Vektoren r
mit λ > 0 gilt: f (λ · r) = λp · f (r).
→ lineare Homogenität bei p = 1
Pm
Neoklassische Produktionsfunktion Cobb-Douglas-Funktion (homogen vom Grad p := i=1 αi ):
x = a · r1α1 · r2α2 · . . . · rm
αm
mit a > 0 und 0 ≤ αi ≤ 1 für alle i
q
Für m = 2 und festes x ergibt sich die Isoquantengleichung: r2 = I(r1 |x) = α2 a·rxα1 .
1
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Die Grenzrate der Substitution sji eines Faktores i durch Faktor j gibt an, um wieviel rj
erhöht werden muss, um eine Verringerung von ri auszugleichen (entspricht der negativen
Steigung der Isoquanten im Punkt (ri , rj )).
Leontief-Produktionsfunktion
rij Verbrauch von Faktor i zur Produktion von der Menge xj mit rij := aij · xj
aij Produktionskoeffizient, Verbrauch von Faktor i pro ME des Produktes j
1
aij Produktivität des Faktors i für Produkt j
Gesamtverbrauch ri für die Produktion von x = (x1 , . . . , xn ):
n
X n
X
ri = rij = aij · xj
j=1 j=1
Mehrstufige Leontief-Produktionsfunktion
• lässt sich als Gozinto-Graph darstellen (vgl. 4.2.5)
• für jedes Produkt ein Knoten, Pfeil für erforderliche Vorprodukte
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• Struktur
– seriell/linear: ein Gut → ein Nachfolger
– konvergierend: mehrere Güter → ein Nachfolger
– divergierend: ein Gut → mehrere Nachfolger
3.2 Kostentheorie
3.2.1 Grundlagen
Produktionstheorie rein mengenmäßige Betrachtung
Kostenthorie wertmäßige Beurteilung der Produktionszusammenhänge
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Opportunitätskosten messen den entgangenen Nutzen, der dadurch entsteht, dass Faktoren
alternativ verwendet werden.
Pm
Herstellkosten bei Faktorpreisen qi und Einsatzmengen ri (x): K(x) = i=1 qi · ri (x)
Kosteneinflussgrößen
• Betriebsgröße
• Produktionsprogramm
• Beschäftigung (Ausbringungsmenge x pro Periode)
• Fertigungsablauf
• Faktorpreise/-qualität
Kostenarten
• Werkstoffkosten
• Betriebsmittelkosten
• Arbeitskosten
Kostenbegriffe
Fixkosten: Kf ix
Variable Kosten: Kvar (x)
Gesamtkosten: K(x) = Kf ix + Kvar (x)
K(x)
Durschnitts-/Stückkosten: K(x) = x
Variable Stückkosten: K var (x) = Kvar
x
(x)
Minimale Stückkosten bei konvexer K(x) sind die Stückkosten minimal, wenn K(x) = K 0 (x)
1
Kostenfunktion K(x) = (q1 · r̃1 + q2 · r̃2 ) · x p mit Grad p (vgl. Seite 17)
√
→ mit Coub-Douglas-Fkt. x = r1 · r2 : K(x) = (q1 · r̃1 + q2 · r̃2 ) · x
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3.3 Produktionsplanung
3.3.1 Grundlagen
Produktionsplanung befasst sich mit der Planung von:
Produkten / Produktionsfaktoren / Produktionsprozessen
Unterteilbar in
• Produktionsprogrammplanung
• Bereitstellungsplanung
• Produktionsprozessplanung
oder
• Strategische Produktionsplanung: langfristige Entscheidungen über das Was? / Wo? / Wie? /
Womit?
• Taktische Produktionsplanung: detaillierte Festlegung des Programms
• Operative Produktionsplanung: Kurzfristige Planung
3.3.2 Produktionsformen
Unterteilbar in
• Mechanisierungsgrad (manuell, mechanisiert, automatisiert)
• Stufigkeit der Produktion (ein- oder mehrstufig)
• Verbundenheit der Produkte
• Marktbezug (Produktionsanlass), siehe Abbildung 19
Werkstattfertigung
• große Flexibilität • langer Transport
• hohe Lagerkosten
• hohe Durchlaufzeiten
• ungleichmäßige Auslastung
Baustellenfertigung . . . ...
Alternative: Flexible Fertigungszellen (Mischung aus Werkstatt- und Fließfertigung)
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Optimierungsmodell Maximiere
n
X
DB(x) = dj · xj
j=1
xj ≤ bj für j = 1, . . . , n (2)
xj ≥ 0 für j = 1, . . . , n (3)
Strukturplanung
• Vorgangsliste mit Aktivitäten i = 1, . . . , n und deren Dauern ti erstellen
• Reihenfolgebeziehungen aufstellen
• fiktiver Beginn- und Endvorgang mit tB = tE = 0
• Graph erstellen (siehe Abbildung 21)
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Zeitplanung
Vi Menge der Vorgänger
Ni Menge der Nachfolger
T kürzeste Projektdauer
F Ai , F Ei frühestmöglicher Anfangs-/Endzeitpunkt
SAi , SEi spätestmöglicher Anfangs-/Endzeitpunkt
F AB = F EB = 0 Projektbeginn
Vorwärtsrechnung Rückwärtsrechnung
• topologische Sortierreihenfolge • umgekehrte Sortierreihenfolge
• kürzestmögliche projektdauer: T := F EE • ausgehend vom Endzeitpunkt T
F Ai := max{F Eh |h ∈ Vi }, F Ei := F Ai + ti SEi := min{SAj |j ∈ Ni }, SAi := SEi + ti
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4.1.2 Lager
Funktionen eines Lagers:
• zeitlicher/mengenmäßiger Ausgleich von Angebot und Nachfrage
• Sicherungsfunktion
• Sepkulative Zwecke (bei Preisänderungen)
• Produktivlager (bspw. Trocknung)
• Veredelung
• Assortierfunktion (zur Sortimentsbildung)
4.2 Materialbedarfsplanung
4.2.1 ABC-Analyse
Anteil an Gesamtmenge Anteil am Gesamtverbrauchswert
A-Güter 15% 80%
B-Güter 35% 15%
C-Güter 50% 5%
Nach Sortierung der Güter nach fallendem Verbrauchswert ergibt sich Abbildung 23.
4.2.2 Methoden
Verbrauchsorientierte/stochastische Planung nicht so aufwendig, sinnvoll bei konstantem Bedarfs-
verlauf
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4.2.3 Regressionsrechnung
eine verbrauchsorientierte Methode
Es wird eine trendgerade y(t) = α + β · t mithilfe der Methode der kleinsten Quadrate errechnet:
Pn
Minimiere Q(α, β) = t=1 (y − α − β · t)2 .
Pn
t·y−n·t̄·ȳ
Nach Umformungen ergibt sich:β ∗ = Pt=1
n 2
∗ ∗
2 und α = ȳ − β · t̄
t=1 t −n·t̄
n·(n+1)
ȳ = n1 · nt=1 y und t̄ = n1 · nt=1 t n+1
P P
mit = 2·n = 2
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4.2.5 Gozinto-Verfahren
Es sei ein Graph mit n Knoten b1 , . . . , bn , wobei bn der Bruttobedarf ist. Die Pfeile aij sind die
Bedarfskoeffizienten.
Wiederhole n-mal:
• Suche einen Pfeil aij , der zu einem Knoten bj ohne Nachfolger (und festehendem Bruttobedarf)
führt.
• Setze bi := bi + aij · bj .
• Lösche den Pfeil aij .
Kosten:
• Fixe Rüst-/Bestellkosten
• Variable Lagerhaltungskosten
• Fehlmengenkosten
• Produktionskosten
Fertigungsgeschwindigkeiten:
• Unendlich
• Endlich
Kosten:
• Minimierung der Gesamtkosten
• Maximierung des Servicegrades
• Gleichmäßige Kapazitätsauslastung
Bestelldauern:
• Bei welchem Lagerbestand soll neu bestellt werden?
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q Bestellmenge
τ Zyklusdauer
b
Minimiere K(q) = · f + 12 · c · q oder minimiere K(τ ) =
q
1
τ ·f + 1
2 · b · c · τ.
q q
q∗
Optimale Werte: q ∗ = 2·b·fc bzw. r ∗ = 2·f
b·c = b
√
Optimale Lösung: K(q ∗ ) = K(τ ∗ ) = 2 · b · f · c
f
Minimiere K(τ ) = + 12 · lmax · c oder minimiere K(q) =
τ
b
q ·f + 1
2 · q · (1 − pb ) · c.
r r
2·b·f 2·f
Optimale Werte: q ∗ = c·(1− b
)
bzw. τ ∗ =
c·(1− b )·b
p p
b
Für p → ∞ gilt p = 1 und die Formeln sind äquivalent zum EOQ-Modell (siehe 4.4.1).
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Anschließend den kostengüstigsten Weg von 1 nach T + 1 finden (siehe Abbildung 27.
Abbildung 27: Beispiel für eine Lösung durch Bestimmung eines kürzesten Weges
4.7 Standortplanung
4.7.1 Grundlagen
Eingeteilt in
• betriebliche Standortplanung und
• innerbetriebliche Standortplanung.
Standortfaktoren:
• Grund und Boden
• Arbeitskräfte
• Beschaffung und Entsorgung
• Absatz
• Verkehrsanbindung
• Öffentliche Hand (bspw. Subventionen)
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4.7.2 Steiner-Weber-Modell
Auf einer 2-dimensionalen Fläche sind die Kunden mit Koordinaten (uj , vj ) und Periodenbedarf bj
angesiedelt und es wird P
der transportkostenminimale Punkt (x∗ , y ∗ ) als Standort gesucht.
n
p
Minimiere K(x, y) = c · j=1 bj · (x − uj ) + (y − vj )2 .
2
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Investitionsarten:
• Anfangsinvestition
• Ersatzinvestition
• Erweiterungsinvestition
• Rationalisierungsinvestition
5.2.2 Kostenvergleichsrechnung
Wähle die Alternative mit den geringsten Kosten pro Periode (es wird eine gleiche Erlösstruktur un-
terstellt). Bessere Ergebnisse, wenn Stückkosten verglichen werden.
5.2.3 Rentabilitätsvergleichsrechnung
Wähle die Alternative mit der höchsten Kapitalrentabilität.
Gewinn pro Jahr
Kapitalrentabilität = · 100%
durschnittlicher Kapitaleinsatz pro jahr
Durschnittlicher Kapitaleinsatz ist die Hälfte der Anschaffungskosten.
5.2.4 Amortisationsrechnung
Wähle die Alternative mit der kleinsten Amortisierungsdauer tA .
Anschaffungskosten
tA =
Jahresrückfluss
5.2.5 Kapitalwertmethode
Wähle die Alternative mit dem größten Kapitalwert (KW ), keine Wahl hat KW = 0.
T Nutzungsdauer
at Auszahlung am Periodenende
et Einzahlung am Periodenende
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5.2.6 Endwertmethode
Analog zur Kapitalwertmethode (siehe 5.2.5) wird die Alternative mit dem größten Endwert (EW )
gewählt.
XT
EW = ct · q T −t = KW · qT
t=0
5.2.7 Annuitätenmethode
Wähle die Alternative mit der höchsten Annuität.
Die Annuität A ist der Betrag, der pro Periode durchschnittlich als Überschuss verfügbar ist. Eine
Senkung von ct um A lässt den Kapitalwert nicht negativ werden.
T
c0 + Tt=1 ct · q −t
X P
−t
c0 (ct − A) · q =0 ⇒ A= PT −t
t=1 t=1 q
5.2.10 Risikoanalyse
Es werden vor der Investitionsrechnung Risikozuschläge oder -abschläge vorgenommen. Es werden
risikoscheue Alternativen bevorzugt.
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5.3.2 Investitionsketten
Eine Investitionskette ist eine Folge sich anschließender Ersatzinvestitionen.
Gesucht wird die Investitionskette mit dem größten Kapitalwert.
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6 Quelle
Die Vorlesung, welche hier unvollständig zusammengefasst wurde, basiert auf dem Buch:
Domschke, W. und Scholl, A.: Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre - Eine Einführung aus entschei-
dungsorientierter Sicht, 4. Auflage, Springer, Berlin 2008
Alle Abbildungen wurden den Vorlesungsfolien von Prof. Dr. Schocke entnommen.
7 Lizenz
Diese Grundlagen der BWL II Zusammenfassung von Stefan Thoß steht unter einer Creative Commons
Namensnennung-Nicht-kommerziell-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz,
abrufbar unter http://creativecommons.org/licenses/by-nc-sa/3.0/de/.
Die Zusammenfassung beruht auf einem Inhalt unter http://www.pscm.tu-darmstadt.de/lehre/
lehrangebot/bwl_2/vl_bwl_2.de.jsp.
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