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Prof.Dr.

WilhelmSchmeisser
Einfachlernen!Buchhaltung
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Prof. Dr. Wilhelm Schmeisser


Einfach lernen! Buchhaltung



Einfach lernen! Buchhaltung
2006 Prof. Dr. Wilhelm Schmeisser und Ventus Publishing ApS
ISBN 87-7681-055-0

Einfach lernen! Buchhaltung

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Inhalt
1. Einfhrung in die doppelte Buchfhrung
1.1 Traditionelle Finanzierungslehre
1.1.1 Buchfhrung (= Finanzbuchhaltung)
1.1.2 Kosten- und Leistungsrechnung (= Betriebsbuchhaltung)
1.1.3 Statistik
1.1.4 Planung
1.2 Rechtliche Grundlagen der Buchfhrung
1.2.1 Buchfhrungspficht
1.2.2 Buchhaltungsrelevante Sachverhalte
1.2.3 Grundstze ordnungsgemer Buchfhrung
1.3 Inventar, Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung
1.3.1 Inventar
1.3.2 Bilanz
1.3.3 Gewinn- und Verlustrechnung
1.4 Erfolgsermittlung
1.5 Bestands- und Erfolgskonten, Buchungsstze
1.6 Exkurs: Das System der Umsatzsteuer
2. Buchen auf Bestandskonten
2.1 Wertvernderungen in der Bilanz
2.2 Abschluss der Bestandskonten
3. Buchen auf Erfolgskonten
3.1 Aufwendungen und Ertrge
3.2 Abschluss der Erfolgskonten
4. Buchen laufender Geschftsflle
4.1 Beschaffung: Einkauf von Waren und Werkstoffen
4.1.1 Erfassen von Geschftsfllen aus dem Beschaffungsbereich auf
Bestandskonten
4.1.2 Erfassen von Geschftsfllen aus dem Beschaffungsbereich auf
Aufwandskonten
4.1.3 Inventur
4.2 Absatz: Verkauf von Waren und eigenen Erzeugnissen
4.2.1 Umsatzerlse und Vertriebskosten
4.2.2 Gutschriften an Kunden und nachtrgliche Preisnachlsse
4.3 Personalbereich
4.3.1 Bruttolohn und Ermittlung der Abzge
4.3.2 Buchungen im Personalbereich
4.4 Finanz- und Zahlungsbereich
4.4.1 Bare und unbare Zahlungsvorgnge
4.4.2 Geleistete und erhaltene Anzahlungen
4.4.3 Darlehensaufnahme und Tilgung
4.4.4 Leasing
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5. Buchen des Sachanlagevermgens
5.1 Anschaffung von Wirtschaftsgtern des Anlagevermgens
5.2 Anzahlungen auf Anlagen und Anlagen im Bau
5.3 Abschreibungen auf Gegenstnde des Anlagevermgens
5.3.1 Methoden der planmigen Abschreibung
5.3.2 Auerplanmige Abschreibungen
5.3.3 Geringwertige Wirtschaftsgter
5.4 Anlagenspiegel
5.5 Ausscheiden von Anlagegtern
6. Steuern und Abgaben im Unternehmen
6.1 Aktivierungspfichtige Steuern und Abgaben
6.2 Aufwandssteuern
6.3 Personensteuern
7. Buchhalterische Verbereitung des Jahresabschlusses
7.1 Periodengerechte Abgrenzung von Aufwendungen und Ertrgen
7.1.1 Sonstige Forderungen und Sonstige Verbindlichkeiten
7.1.2 Aktive und Passive Rechnungsabgrenzungsposten
7.2 Rckstellungen
7.3 Entnahmen und Einlagen
8. Literaturverzeichnis
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Einfhrung in die doppelte Buchfhrung
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1 Einfhrung in die doppelte Buchfhrung
Wahrscheinlich fhrten schon die Steinzeitmenschen Bcher und stellten Bilanzen auf. Man darf
wohl davon ausgehen, dass ein Inventar aufgestellt wurde ber die vorhandenen Wintervorrte, die
Anzahl der Speere oder den Zustand der Gerte. Solche Bestandsaufnahmen dienten der Planung der
nchsten Jagdsaison oder der Vorbereitung des Winterquartiers. Ebenfalls kann man sich gut
vorstellen, dass Bilanz gezogen wurde. Schuldet mir jemand einen Gefallen, schulde ich jemandem
einen Gefallen? Wurde mir eine Freundlichkeit erwiesen, bin ich verpflichtet, diese zu erwidern.
Natrlich wurden hierber noch keine schriftlichen Aufzeichnungen gemacht, aber alle Hochkulturen
(gypter, Inkas, usw.) entwickelten bereits frh schriftliche Aufzeichnungen ber die
Staatseinnahmen und andere fr das Gemeinwesen unverzichtbare Vorgnge.
Beide Bereiche, der der Staatseinnahmen wie der der individuellen Buchfhrung entwickelten sich im
16. Jahrhundert zu schriftlichen, systematischen Aufzeichnungen, die Eingang in wissenschaftliche
Lehrgebude fanden. Die Kameralistik umfasst die Lehre von den Staatseinnahmen und -ausgaben
einschlielich der Bedeutung von Zllen und Steuern und bildete so die wissenschaftliche Grundlage
der Staatsfinanzen seit dem Absolutismus. Heute knnen Sie diese Probleme im Fach
Finanzwissenschaft studieren.
Das Rechnungswesen der Kaufleute, das sich von einer einfachen Aufzeichnung der Einnahmen und
Ausgaben im 16. Jahrhundert in Italien zur bis heute gltigen doppelten Buchfhrung entwickelte,
wurde erst im Zeitalter der Industrialisierung, in Deutschland mit der Errichtung von Handelsschulen
im spten 19. Jahrhundert, zu einem Lehrfach, das erst im 20. Jahrhundert Eingang in die
Universitten fand. Whrend Sie heute anspruchsvolle Theorien im Fach Betriebswirtschaftslehre
studieren, basiert die Buchhaltung, die bis heute die Grundlage des Rechnungswesens von Kaufleuten
und Unternehmen bildet, auf Jahrhunderte altem Erfahrungswissen und Gewohnheiten
von Kaufleuten.
Wenn Ihnen also manche Ausdrcke und Methoden in der Buchhaltung seltsam vorkommen, so
bedenken Sie, dass sich die Systematik der doppelten Buchfhrung als sehr anpassungsfhig erwiesen
hat und es kein Problem ist, neue Erscheinungen im Wirtschaftsleben mit diesem alten System adquat
zu erfassen.
Ziel dieses Buches ist es, Sie Schritt fr Schritt mit dem System der doppelten Buchfhrung vertraut
zu machen. Das Schwergewicht liegt daher auf der Bewltigung von Aufgaben, wie Sie diese im
Geschftsleben vorfinden. Die rechtlichen Grundlagen haben wir daher auf das notwendige Minimum
beschrnkt. Merkstze und Aufgaben zur Erluterung sollten Ihnen im Textteil helfen, den Stoff zu
erarbeiten. Der zweite Teil des Buches enthlt weitere und komplexere Aufgaben, die Sie sicher
machen sollen in der Technik der Buchfhrung. Bewusst wurde auf Kontenrahmen und Kontenplne
verzichtet, wie sie fr verschiedene Geschftszweige entwickelt wurden. Ebenso wird auf die
Zuordnung von Kontenklassen (Nummern) verzichtet, die Sie bei der Buchung mittels moderner PCs
im Unternehmen kennen lernen werden. Um sicher die verschiedenen Geschftsvorflle verbuchen zu
knnen, reichen wie bisher Papier, Bleistift und zur Kontrolle ein Taschenrechner.
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Einfhrung in die doppelte Buchfhrung
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1.1 Traditionelle Finanzierungslehre
Aus welchen Bereichen setzt sich das betriebliche Rechnungswesen zusammen?
Welche Aufgaben erfllt es?
Das betriebliche Rechnungswesen umfasst vier Bereiche:
1. Buchfhrung
2. Kosten- und Leistungsrechnung
3. Statistik
4. Planung
Die Aufgabe des betrieblichen Rechnungswesens liegt darin, alle wirtschaftlichen Vorgnge im
Unternehmen zu erfassen und auszuwerten. Dies schliet in einem Industrieunternehmen z.B. die
Bereiche Beschaffung, Fertigung und Absatz ein. Die Buchfhrung bildet dabei die Grundlage fr alle
weiteren Daten, die fr eine moderne betriebswirtschaftliche Unternehmensfhrung bentigt werden.
Das Rechnungswesen dokumentiert konomisch relevante betriebliche Sachverhalte
(Dokumentationsfunktion), es dient der nachtrglichen berprfung abgeschlossener und der
permanenten Kontrolle fortlaufender Prozesse (Kontrollfunktion) sowie der Schaffung von
Informationen fr innerbetriebliche Dispositionen (Investitionen, Preisgestaltung) und fr
Entscheidungen auenstehender Dritter, z.B. Kreditvergabe durch Banken (Informationsfunktion).
1.1.1 Buchfhrung (= Finanzbuchhaltung)
Aufgabe der Buchfhrung oder Finanzbuchhaltung ist die planmige und lckenlose Erfassung
aller Geschftsvorflle in einem Unternehmen fr einen bestimmten Zeitabschnitt Sie umfasst
die Hhe und die Vernderungen des Vermgens, der Schulden und des Eigenkapitals des
Unternehmens sowie alle Arten von Aufwendungen (Werteverzehr) und Ertrgen (Wertezuwachs) fr
einen bestimmten Zeitabschnitt (Geschftsjahr, Quartal, Monat).
1.1.2 Kosten- und Leistungsrechnung (= Betriebsbuchhaltung)
Aufgabe der Kosten- und Leistungsrechnung oder Betriebsbuchhaltung ist die berwachung der
Wirtschaftlichkeit des Betriebes. Sie erfasst vor allem die Produktion und den Absatz der
Erzeugnisse als wesentliche Bereiche des Leistungsprozesses. Rechengren sind
Kosten (Erfassung des Werteverzehrs) und
Leistungen (Erfassung des Wertezuwachses).
Hieraus ergibt sich das Betriebsergebnis (Betriebsgewinn oder -verlust).
1.1.3 Statistik
Die Statistik fhrt innerbetriebliche Vergleiche oder Vergleiche mit externen Unternehmen oder
Branchen (Benchmarking) durch. Ziel ist die berwachung des Betriebsgeschehens und die
Gewinnung von Daten fr Zwecke der Unternehmensfhrung, z.B. Bilanz- und Erfolgsstatistiken,
Personal-, Umsatz-, Lager-, Beschaffungs- oder Kostenstatistiken. Grundlage der
Vergleichsrechnungen sind die Daten der Buchfhrung und der Kosten- und Leistungsrechnung.
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Einfhrung in die doppelte Buchfhrung
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1.1.4 Planung
Planungsrechnungen, die auf den Daten der brigen Bereiche des Rechnungswesens beruhen,
ermglichen der Unternehmensfhrung Entscheidungen fr die Zukunft zu treffen. Die gesamte
Unternehmensplanung wird in Teilplne zerlegt (Investitions-, Beschaffungs-, Absatz-, Finanz-,
Personalplan). Durch Vergleich der vorgegebenen Plandaten (Sollzahlen) mit den fr einen Bereich in
einem bestimmten Zeitraum erreichten tatschlichen Daten (Istzahlen) ist eine Steuerung auch groer
komplexer Unternehmen mglich. Hierbei mssen Strukturwandel, Konjunkturentwicklungen und
Entwicklungen der Konkurrenz bercksichtigt werden.
Zusammenfassung:
Buchfhrung >> Zeitrechnung
Kostenrechnung >> Stck- und Zeitrechnung
Statistik >> Vergleichsrechnung
Planungsrechnung >> Vorschaurechnung
1.2 Rechtliche Grundlagen der Buchfhrung
Wer ist verpflichtet, eine doppelte Buchfhrung zu betreiben?
Welche Sachverhalte sind buchungsrelevant?
Welche formalen und materiellen Anforderungen gelten hinsichtlich der zu fhrenden Bcher?
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Einfhrung in die doppelte Buchfhrung
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1.2.1 Buchfhrungspflicht
Der Gesetzgeber hat sowohl im HGB (Handelsgesetzbuch) als auch subsidir im Steuerrecht
festgelegt, wer verpflichtet ist, eine doppelte Buchfhrung zu betreiben.
Fr leicht berschaubare gewerbliche Kleinst- und Kleinbetriebe sieht es der Gesetzgeber als
ausreichend an, wenn diese Unternehmen ihren Gewinn durch eine einfache Einnahmen-
berschussrechnung ermitteln. Diese kleinen Kaufleute wie allerdings auch alle Freiberufler (also
rzte, Rechtsanwlte, Unternehmensberater usw.) brauchen also keinen Jahresabschluss mit der
Erstellung einer Bilanz, einer Gewinn- und Verlustrechnung etc. machen. Sie bersehen auch so den
aktuellen Stand ihres Vermgens und ihrer Schulden und erkennen ohne aufwndige Analysen die
Ursachen ihres wirtschaftlichen Erfolgs oder Misserfolgs.
Wenn im Folgenden die Freiberufler auer Acht gelassen werden, heit dies, dass es fr diese
gewerblichen Kleinunternehmen ausreicht, eine Art Kassenbuch zu fhren. Man spricht hier von
einer Einnahmen-berschussrechnung, fr deren Erstellung eine so genannte einfache
Buchfhrung ausreicht: auf der einen Seite werden die Einnahmen notiert, auf der anderen Seite die
Ausgaben. Bercksichtigt man noch einen Anfangsbestand an Barmitteln und den Schlussbestand
(Kassenbestand laut Kassenzhlung), so ergibt sich fr einen bestimmten Zeitabschnitt (Tag, Woche,
Monat) als Saldo ein Gewinn oder Verlust.
Bei greren Unternehmen besteht sowohl ein Interesse der Unternehmensfhrung an einer
aussagefhigen Buchhaltung und an dem hieraus entwickelten Jahresabschluss als auch ein
Interesse der ffentlichkeit. Diese ffentlichkeit setzt sich zusammen aus den Anteilseignern (z.B.
Aktionren einer AG), die nicht selbst in die Geschftsfhrung einbezogen sind, aus Kreditgebern und
Lieferanten, aus Kunden und den Arbeitnehmern. Bei gerichtlichen Auseinandersetzungen dient die
Buchhaltung bzw. der Jahresabschluss als Beweismittel, der Staat nimmt die Besteuerung auf Grund
der Gewinnermittlung vor und generell spielt der Jahresabschluss bei groen Unternehmen wie auch
bei dem so genannten Mittelstand eine wichtige Aufgabe bei der Formulierung
wirtschaftspolitischer Ziele und Manahmen.
Regelungen des Handelsgesetzbuches (HGB):
Jeder Kaufmann ist verpflichtet, Bcher zu fhren und in diesen seine Handelsgeschfte und die Lage
seines Vermgens nach den Grundstzen ordnungsgemer Buchfhrung ersichtlich zu machen. (
238 Abs. 1 Satz 1 HGB). Hierdurch werden alle gewerbetreibenden Einzelkaufleute zur Buchfhrung
verpflichtet, es sei denn, dass das Unternehmen nach Art und Umfang einen in kaufmnnischer
Weise eingerichteten Geschftsbetrieb nicht erfordert. ( 238 Abs. 1 und 2 HGB).
Die Vorschriften ber die Buchfhrungspflicht der Kaufleute wird auf alle
Personenhandelsgesellschaften (also Offene Handelsgesellschaft OHG und
Kommanditgesellschaft KG) ausgedehnt ( 6 Abs. 1, 105, 161 HGB).
Fr Kapitalgesellschaften (im wesentlichen Gesellschaft mit beschrnkter Haftung GmbH,
Aktiengesellschaft AG und Kommanditgesellschaft auf Aktien KGaA gilt, dass diese Unternehmen
bereits auf Grund ihrer Rechtsform Kaufleute sind (Formkaufmann) und somit unabhngig von
irgendwelchen gesetzlichen Grenmerkmalen buchfhrungspflichtig sind. Darber hinaus mssen
die Kapitalgesellschaften noch strengere Bilanzierungsvorschriften bei der Buchhaltung und dem
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Einfhrung in die doppelte Buchfhrung
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Jahresabschluss einhalten als die Regelungen nach 238 ff HGB, die insbesondere fr die
Einzelkaufleute und Personenhandelsgesellschaften zutreffen.
Regelungen des Steuerrechts:
Das Steuerrecht knpft an das HGB an. Wer nach anderen Gesetzen als den Steuergesetzen Bcher
zu fhren hat, die fr die Besteuerung von Bedeutung sind, muss diese Verpflichtung auch fr die
Besteuerung erfllen. ( 140 AO).
Die auf steuerrechtliche Regelungen zurckzufhrende Buchhaltungspflicht erfasst demnach
Gewerbetreibende, die nach HGB nicht buchfhrungspflichtig sind, und zwar Gewerbetreibende,
deren Umstze mehr als 350.000 im Jahr betragen oder deren Gewinn im Jahr mehr als 30.000
betrgt.
Soweit sich die Buchfhrungspflicht auf steuerrechtliche Vorschriften bezieht, handelt es sich um eine
originre Verpflichtung. Sie setzt ab dem Kalenderjahr ein, das auf die Mitteilung des Finanzamtes
folgt, dass der Gewerbetreibende zuknftig zur Buchhaltung verpflichtet ist.
Zusammenfassung:
Nach HGB sind alle ins Handelsregister eingetragenen Kaufleute, alle
Personenhandelsgesellschaften sowie die Kapitalgesellschaften buchfhrungspflichtig;
Wer nicht nach HGB buchfhrungspflichtig ist, wird nach Steuerrecht zur Fhrung von Bchern
verpflichtet, wenn der Umsatz 350.000 oder der Gewinn 30.000 bersteigt.
1.2.2 Buchhaltungsrelevante Sachverhalte
Bei der Flle von Geschftsfllen ist zu klren, welche Vorgnge Eingang in die Buchhaltung finden.
Grundstzlich fhren Mengen- und Wertbewegungen im Unternehmen dazu, dass sich das
Vermgen/Schulden verndern. Aber auch Wertvernderungen, die ihren Ursprung auerhalb des
Unternehmens haben, z.B. Marktpreisvernderungen, knnen dazu fhren, dass Vorgnge in der
Buchhaltung ausgelst werden.
Buchhaltungsrelevante Geschftsflle sind Ttigkeiten im Unternehmen die
Vermgenswerte und Schulden verndern,
zu Zahlungseingngen oder Zahlungsausgngen fhren oder
Werteverzehr (Aufwand) oder Wertezuwachs (Ertrag) darstellen.
ndern sich Vermgenswerte so stellt sich die Frage, wenn ein Wirtschaftsgut oder ein
Vermgensgegenstand in das Eigentum des Unternehmens gelangt, ob der rechtliche oder der
wirtschaftliche Eigentumsbegriff magebend ist. Fr Fragen der Buchhaltung und der Bilanzierung
gilt stets der wirtschaftliche Eigentumsbegriff, d.h., das Unternehmen verbucht einen
Vermgenszuwachs dann, wenn es Verfgungsmacht ber den Gegenstand erlangt hat.
Wird z.B. eine Ware unter Eigentumsvorbehalt geliefert, so ist diese doch bereits in das
Vorratsvermgen aufzunehmen, wenn die Ware in den Verfgungsbereich des Unternehmens gelangt
ist, folglich bei Lieferung. Der Zeitpunkt der Zahlung, also der Zeitpunkt, zu dem das Unternehmen
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Einfhrung in die doppelte Buchfhrung
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zivilrechtlich Eigentmer wird, ist unbeachtlich. Die wirtschaftliche Betrachtung des Eigentums gilt
auch bei Verpfndung, Sicherungsbereignung, Sicherungsabtretung oder dem Leasing.
Hinweis:
Auch das Umsatzsteuerrecht setzt eine wirtschaftliche Betrachtung (Verschaffung der
Verfgungsmacht) voraus.
Ein Unternehmen erlangt immer dann wirtschaftliches Eigentum an Vermgensgegenstnden, wenn
der Kaufmann die tatschliche Verfgungsgewalt ber den Gegenstand hat und die Einwirkung Dritter
fr lngere Zeit ausgeschlossen ist.
Hiervon zu unterscheiden ist die rechtliche Nutzung von Vermgensgegenstnden, z.B. gemietete
Gebude, gepachtete Maschinen oder ein geleaster Fuhrpark. Da hier kein Eigentum bertragen wird,
vermehrt sich das Vermgen des Unternehmers nicht. Lediglich die monatlichen Miet-, Pacht- und
Leasingzahlungen fhren zu Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung und beeinflussen damit
den Gewinn des Unternehmens. Werden Entgelte fr solche Nutzungen fr mehrere Perioden auf
einmal bezahlt, mssen Aufwendungen und Ertrge am Jahresende dem Zeitraum der wirtschaftlichen
Nutzung zugeordnet werden.
Zusammenfassung:
Geschftsflle sind bereits dann in der Buchhaltung zu erfassen, wenn das Unternehmen
wirtschaftlicher Eigentmer von Vermgensgegenstnden geworden ist. Aufwendungen und Ertrge
werden der Periode zugerechnet, in der sie wirtschaftlich entstanden sind.
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1.2.3 Grundstze ordnungsgemer Buchfhrung
Im HGB wie auch im Steuerrecht ist wiederholt von den Grundstzen ordnungsgemer Buchfhrung
die Rede ( 238 Abs. 1, 243 HGB, 4 Abs. 2 EStG, 146 AO).
Durch Auslegung dieser Generalnorm in Rechtsprechung und Literatur hat sich eine Vielzahl von
Anforderungen im Detail herausgebildet, die den formalen und materiellen Kern der Grundstze
ordnungsgemer Buchfhrung ausmachen:
Eine Buchfhrung, die den Grundstzen ordnungsgemer Buchfhrung (GoB) entspricht, befolgt die
folgenden Regelungen:
Die Buchfhrung muss vollstndig, zeitgerecht und geordnet sein ( 239 Abs. 2 HGB),
Sie muss klar und bersichtlich sein ( 243 Abs. 2 HGB)
Sie muss in einer lebenden Sprache abgefasst sein ( 239 Abs. 1 HGB),
Bei nachtrglichen Vernderungen muss der ursprngliche Inhalt der Buchung erkennbar bleiben
( 239 Abs. 3 HGB). Deshalb werden Korrekturen durch Stornierung der alten Buchung und
Einbuchen der neuen Buchung korrigiert.
Smtliche Buchungen mssen anhand von Belegen und Buchungsanweisungen nachvollziehbar
sein ( 239 Abs. 4 HGB),
Die Belege mssen fortlaufend nummeriert und geordnet abgelegt werden.
Alle Buchfhrungsunterlagen mssen viele Jahre lang aufbewahrt werden:
Handelsbcher, Jahresabschlsse und Inventare 10 Jahre,
Buchungsrelevante Belege (Rechnungen, Bankauszge, usw.) ebenfalls 10 Jahre,
Empfangene Geschftskorrespondenz sowie die Kopien abgesandter Geschftsbriefe 6 Jahre.
Buchfhrungsanweisungen und andere, fr das Verstndnis der Buchhaltung erforderliche
Organisationsunterlagen sind ebenfalls 10 Jahre aufzubewahren. Hierzu gehren auch die bei einer
elektronischen Buchhaltung originren Ablaufplne sowie smtliche Aktualisierungen, Erweiterungen
und Vernderungen der Buchhaltungsprogramme.
Zusammenfassung:
Die Grundstze ordnungsgemer Buchhaltung bestimmen in der Praxis, wie die Buchfhrung zu
organisieren ist. Sie soll einem sachverstndigen Dritten innerhalb angemessener Zeit einen
berblick ber die Geschftsvorflle und ber die Lage des Unternehmens vermitteln.
( 238 Abs. 1 Satz 2 HGB).
1.3 Inventar, Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung
Warum muss ein Inventar aufgestellt werden?
Wie entwickelt sich aus dem Inventar eine Bilanz?
Wie sieht das gesetzliche Schema fr eine Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung aus?
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1.3.1 Inventar
Da ein Ziel des betrieblichen Rechnungswesens darin besteht, einen berblick ber das Vermgen
und die Schulden des Unternehmens zu vermitteln, ist jeder Kaufmann verpflichtet, zu Beginn des
Handelsgewerbes und ...fr den Schluss eines jeden Geschftsjahres ein Inventar aufzustellen ( 240
Abs. 2 HGB) und eine Bilanz zu erstellen ( 242 Abs. 1 Satz 1 HGB).
Die Auflistung aller Vermgensgegenstnde und Schuldposten wird Inventar genannt.
Nach HGB ( 240 Abs. 1) muss das Inventar mindestens die folgende Aufteilung der
Vermgensgegenstnde und Schulden enthalten:
Grundstcke
Forderungen
Schulden
Bares Geld
Sonstige Vermgensgegenstnde
Die Aufstellung eines solchen Inventars setzt voraus, dass zum jeweiligen Stichtag eine
mengenmige Bestandsaufnahme aller Vermgensgegenstnde und Schulden durch Zhlen,
Messen, Wiegen oder durch geeignete Schtzverfahren durchgefhrt wird. Diese physische
Bestandsaufnahme wird als Inventur bezeichnet, die gesetzlich erlaubten Methoden der
Inventuraufnahme werden spter im Kapitel 4.1.3 erlutert.
Da mit der Aufstellung des Inventars bezweckt wird, einen berblick ber die wirtschaftliche
Situation des Unternehmens zu geben, und da aus dem Inventar die Bilanz entwickelt wird, ist es
sinnvoll, bereits das Inventar in einer an das fr Kapitalgesellschaften vorgeschriebene
Bilanzgliederungsschema (siehe Kapitel 1.3.2) aufzustellen.
Die Vermgensgegenstnde werden getrennt in:
Anlagevermgen und
Umlaufvermgen.
Das Anlagevermgen steht dem Unternehmen dauerhaft zur Verfgung. Es ist grundstzlich nicht
dazu bestimmt, laufend veruert zu werden. Selbstverstndlich werden durch Neu- und
Ersatzinvestitionen auch Gegenstnde des Anlagevermgens angeschafft und veruert, jedoch stellen
dies keine laufenden Geschftsvorflle dar wie die Veruerung von Waren.
Zum Anlagevermgen zhlen beispielsweise die Grundstcke (Grund und Boden, Gebude,
Lagerhallen), Maschinen, die Broausstattung, Werkstatteinrichtung und der Fuhrpark. Hat das
Unternehmen Patente oder Lizenzen erworben, die die rechtliche Grundlage fr eine Produktion
bilden, stehen auch diese als immaterielle Vermgensgegenstnde dem Unternehmen dauerhaft zur
Verfgung. Einen dritten Teil des Anlagevermgens bilden die Finanzanlagen, z.B. Beteiligungen an
einer Tochtergesellschaft oder langfristige Ausleihungen.
Vom Anlagevermgen unterscheidet sich das Umlaufvermgen dadurch, dass es im Rahmen
laufender Geschftsvorflle stndig umgesetzt wird oder umgesetzt werden soll , und somit nur
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kurzfristig dem Unternehmen zur Verfgung steht. Die Inventuraufnahme gibt demzufolge einen
berblick ber die zum Bilanzstichtag vorhandenen Gegenstnde des Umlaufvermgens.
Zum Umlaufvermgen gehren die Vorrte (Waren, Rohstoffe und Hilfsstoffe, noch nicht fertig
gestellte Produkte sowie die fertigen Erzeugnisse), aber auch die Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen sowie sonstige Vermgensgegenstnde, der Kassenbestand und Bankguthaben.
Die Schulden mssen in der Bilanz mit der Angabe von Flligkeiten aufgefhrt werden, was fr das
Inventar noch nicht vorgeschrieben ist. Es ist jedoch sinnvoll, langfristige und kurzfristige Schulden
zu unterteilen, damit das Unternehmen einen berblick ber die Liquidittslage erhlt.
Zu den Schulden zhlen Verbindlichkeiten gegenber Kreditinstituten, die Verbindlichkeiten aus dem
Einkauf von Waren und Dienstleistungen sowie sonstige Verbindlichkeiten, z.B. Schulden dem
Finanzamt gegenber.
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Beispiel 1: Inventar
Maximilian Redlich, Gro- und Einzelhandel, Hafenstrae 11
Inventar zum 31. Dezember 2005
A. Vermgen
B. Anlagevermgen
Grundstck und Betriebsgebude Hafenstrae 11 280.000
Lagerplatz Marktstrae 22.000
302.000
Betriebsausstattung lt. Verzeichnis A 84.500
Broausstattung lt. Verzeichnis B 32.800
Transporter (rot) 16.000
LKW (neu) 54.600
LKW (alt) 3.400
74.000
493.300
II. Umlaufvermgen
1. Vorrte (Waren) lt. Inventuraufnahme 172.000
2. Forderungen lt. Debitorenliste 126.700
3. Sonstige Vermgensgegenstnde 12.300
4. Kasse lt. Kassenbuch 2.800
5. Guthaben bei Banken: Bank A 12.500
Bank B 700
13.200
SUMME VERMGEN 820.300
B: Schulden
1. Verbindlichkeiten gegenber Banken
Bank A: Hypothekendarlehen fr Grundstck Hafenstr. 240.600
Bank A: Betriebsmittelkredit lt. Auszug 255.300
Bank B: Betriebsmittelkredit lt. Auszug 15.700
Bank A: Kontokorrentkredit lt. Auszug 27.400
539.000
2. Verbindlichkeiten gegenber Lieferanten
Lt. Kreditorenaufstellung 86.000
3. Verbindlichkeiten gegenber Finanzamt 16.200
SUMME SCHULDEN 641.200
Die rechnerische Differenz aus Vermgen und Schulden ergibt das
Eigenkapital des Unternehmens:
Vermgen: 830.300
Schulden 641.200
Eigenkapital 189.100
Durch Umgliederung der Vermgens- und Schuldposten wird aus dem Inventar eine Bilanz gebildet.
Alle Vermgensgegenstnde werden als Aktiva auf der linken Seite der Bilanz aufgelistet, alle
Schulden und in der Regel auch das Eigenkapital werden auf der rechten Seite als Passiva erfasst.
Die Buchfhrung gliedert die einzelnen Positionen der Bilanz in Konten weiter auf.
Einfach lernen! Buchhaltung

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Einfhrung in die doppelte Buchfhrung
11
Zusammenfassung:
Das Inventar weist zu einem bestimmten Stichtag alle Vermgensposten und Schulden des
Unternehmens nach Art, Menge und Wert aus.
1.3.2 Bilanz
Fr die Aufstellung einer Bilanz gelten im HGB festgelegte Mindeststandards fr alle Kaufleute sowie
das unten abgedruckte Bilanzschema fr Kapitalgesellschaften. Wegen der Verbreitung dieses
Bilanzschemas werden im Folgenden Bilanzen nach dem fr Kapitalgesellschaften vorgeschriebenen
Muster erstellt.
Die Bilanz fasst eine Vielzahl von Vermgensgegenstnden zu einzelnen vorgeschriebenen
Bilanzpositionen zusammen. Auf der Aktiv- wie der Passivseite der Bilanz erfolgt eine Gliederung
nach Fristigkeiten, d.h. das dem Unternehmen dauerhaft dienende Anlagevermgen wird zunchst
unter den Aktiva ausgewiesen, gefolgt vom kurzfristigen Umlaufvermgen. Gleichermaen werden
auf der Passivseite der Bilanz zunchst das dauerhaft dem Unternehmen zur Verfgung stehende
Eigenkapital, danach die Verbindlichkeiten aufgefhrt.
Mengenmige Angaben fehlen gnzlich in der Bilanz. Stattdessen werden die einzelnen Vermgens-
und Schuldposten aus dem Inventar zu dem Bilanzgliederungsschema entsprechenden Positionen
zusammengefasst und falls erforderlich nach den Bilanzierungsregeln des HGB bewertet.
Aktivseite einer Bilanz (gem 266 Abs. 2 HGB) in leicht gekrzter Form:
A. Anlagevermgen
I. Immaterielle Vermgensgegenstnde
1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und Lizenzen
2. Geschfts- und Firmenwert
3. geleistete Anzahlungen
II. Sachanlagen
1. Grundstcke
2. technische Anlagen und Maschinen
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschftsausstattung
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
III. Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen
3. Beteiligungen
4. Ausleihungen an verbundene Unternehmen
5. Wertpapiere des Anlagevermgens
6. Sonstige Ausleihungen
B. Umlaufvermgen
I. Vorrte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
2. Unfertige Erzeugnisse und Leistungen
3. fertige Erzeugnisse und Waren
4. geleistete Anzahlungen
II. Forderungen und sonstige Vermgensgegenstnde
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen
3. Forderungen gegen verbundene Unternehmen
Einfach lernen! Buchhaltung

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Einfhrung in die doppelte Buchfhrung
12
4. Sonstige Vermgensgegenstnde
III. Wertpapiere
1. Anteile an verbundenen Unternehmen
2. eigene Anteile
3. sonstige Wertpapiere
IV. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks
C. Rechnungsabgrenzungsposten
Passivseite einer Bilanz (gem 266 Abs. 3 HGB) in leicht gekrzter Form:
A. Eigenkapital
I. Gezeichnetes Kapital
II. Kapitalrcklage
III. Gewinnrcklagen
IV. Gewinn-/Verlustvortrag
V. Jahresberschuss/Jahresfehlbetrag
B. Rckstellungen
1. Pensionsrckstellungen
2. Steuerrckstellungen
3. sonstige Rckstellungen
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Einfhrung in die doppelte Buchfhrung
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C. Verbindlichkeiten
1. Anleihen
2. Verbindlichkeiten gegenber Kreditinstituten
3. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
4. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
5. Wechselverbindlichkeiten
6. Verbindlichkeiten gegenber verbundenen Unternehmen
7. Verbindlichkeiten gegenber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhltnis
besteht
8. Sonstige Verbindlichkeiten
D. Rechnungsabgrenzungsposten
Nur in den seltensten Fllen und nur bei sehr groen Unternehmen werden alle diese Bilanzposten
angesprochen. Will der Unternehmer Maximilian Redlich aus dem Inventar eine Bilanz erstellen, so
ergibt sich die folgende Bilanz:
Beispiel 2:
Maximilian Redlich, Gro- und Einzelhandel, Hafenstrae 11
Bilanz zum 31. Dezember 2005
Aktiva Passiva
A. Anlagevermgen A. Eigenkapital
Sachanlagen Variables Kapital 189.100
1. Grundstcke 302.000
2. Betriebs- und Geschfts- B. Verbindlichkeiten
ausstattung 191.300 1. Verbindlichkeiten gegenber
Kreditinstituten 539.000
493.300 2. Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen 86.000
B. Umlaufvermgen 3. Sonstige Verbindlichkeiten 16.200
I. Vorrte 172.000
II. Forderungen und sonstige 641.200
Vermgensgegenstnde 139.000
III. Kassenbestand, Guthaben
bei Kreditinstituten 16.000
_______ _______
820.300 820.300
Bilanzpositionen, die nicht besetzt sind, entfallen. Fr kleinere Kapitalgesellschaften bestehen im
HGB weitere Mglichkeiten, Bilanzpositionen zusammenzufassen. Da M. Redlich Einzelunternehmer
ist, passt der fr Kapitalgesellschaften vorgesehene Eigenkapitalausweis nicht. Er bucht zum
jeweiligen Anfangsbestand seines Kapital den Gewinn aus dem Vorjahr, wodurch das Konto jhrlich
variiert.
Die Bilanz stellt eine Waage dar (das Wort Bilanz kommt aus dem italienischen: bilancia und bedeutet
Waage), wobei Aktivseite = Passivseite sein muss.
Einfach lernen! Buchhaltung

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Einfhrung in die doppelte Buchfhrung
14
Aus dieser Bilanzgleichung ergibt sich folgendes:
Aktiva = Vermgen (V), bestehend aus Anlage- und Umlaufvermgen (AV + UV);
Passiva = Kapital (K), bestehend aus Eigen- und Fremdkapital (EK + FK).
Die Aktivseite der Bilanz gibt wider, fr was das Kapital verwendet wurde, die Passivseite gibt die
Mittelherkunft an:
Aktivseite = Mittelverwendung
Passivseite = Mittelherkunft.
In Kapitel 2 wird erlutert, wie sich die Buchhaltung als Fortschreibung der Bilanz darstellt.
Zusammenfassung:
Die Bilanz besteht aus einer Aktivseite (Aktiva) und einer Passivseite (Passiva), die stets gleich gro
sein mssen. Sie ist eine zusammengefasste Gegenberstellung von:
Vermgensformen und Vermgensquellen
Mittelverwendung und Mittelherkunft.
Die Bilanzstruktur zeigt den Vermgens- und Kapitalaufbau.
1.3.3 Gewinn- und Verlustrechnung
Die Gewinn- und Verlustrechnung (= GuV) wird in Staffelform erstellt. In ihr werden Aufwendungen
und Ertrge fr einen bestimmten Zeitraum erfasst. Die unten dargestellte GuV wird in der
Buchhaltung wie die Bilanz in zahlreiche Einzelkonten aufgespalten und untergliedert.
Gewinn- und Verlustrechnung nach 275 Abs. 2 HGB in leicht gekrzter Form:
1. Umsatzerlse
2. Erhhung oder Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen
3. andere aktivierte Eigenleistungen
4. sonstige betriebliche Ertrge
5. Personalaufwand
6. Abschreibungen
7. sonstige betriebliche Aufwendungen
9. sonstige Zinsen und hnliche Ertrge
10. Zinsen und hnliche Aufwendungen
11.Ergebnis der gewhnlichen Geschftsttigkeit
12. auerordentliche Ertrge
13. auerordentliche Aufwendungen
14. Auerordentliches Ergebnis
15. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
16. Sonstige Steuern
17. Jahresberschuss/Jahresfehlbetrag
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Einfhrung in die doppelte Buchfhrung
15
Ertrge bedeuten eine Vermgensmehrung/Schuldenminderung:
Aus dem Verkauf von Waren erhht sich der Kassenbestand.
Zinsen werden dem Bankkonto gutgeschrieben.
Aus der Vermietung einer Lagerhalle resultieren Mietertrge.
Aufwendungen bedeuten eine Vermgensminderung/Schuldenmehrung:
Material und Waren werden eingekauft und vom Bankkonto bezahlt.
Die Angestellten erhalten ihr Gehalt berwiesen.
Die Reparatur des LKW wird bezahlt.
Eine Werbeaktion wird vom Konto bezahlt.
Steuern werden an das Finanzamt bezahlt.
In der Buchhaltung werden je nach den betrieblichen Anforderungen eine Vielzahl von Aufwands-
und Ertragskonten eingerichtet. Aus Geschftsvorfllen, die Aufwands- und Ertragskonten betreffen,
resultiert der Erfolg des Unternehmens.
Der Erfolg (Gewinn oder Verlust) verndert das Eigenkapital des Unternehmens. Daher kann man die
Aufwands- und Ertragskonten als Unterkonten des Eigenkapitals auffassen. Es gilt:
Aufwendungen vermindern das Eigenkapital und
Ertrge erhhen das Eigenkapital.
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Bei Deloitte erwarten Sie nicht nur anspruchsvolle Kunden und Projekte, sondern auch Kollegen, die
Sie fachlich fordern und menschlich begeistern werden. Wir streben nach exzellenten Leistungen
fr unsere Kunden und arbeiten nach hchsten Qualittsstandards. Wenn dies auch auf Sie zutrifft,
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Einfhrung in die doppelte Buchfhrung
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Zusammenfassung:
Die Gewinn- und Verlustrechnung fasst in Staffelform die Aufwendungen und Ertrge des
Unternehmens zusammen. Sie gibt Auskunft ber den Erfolg (Gewinn oder Verlust) des
Unternehmens in einer Periode. Die Gewinn- und Verlustrechnung stellt eine Position des
Eigenkapitals in der Bilanz dar.
1.4 Erfolgsermittlung
Wie lsst sich der Erfolg eines Unternehmens ermitteln?
Der Erfolg eines Unternehmens (Gewinn oder Verlust) lsst sich sowohl mittels der Bilanz wie mittels
der Gewinn- und Verlustrechnung ermitteln. Der Gewinn oder Verlust muss selbstverstndlich
gleich gro sein.
Beispiel: Ernesto Schlau
Ernesto Schlau, Student der Betriebswirtschaftslehre im 14. Semester, beendet sein Studium ohne
Abschluss und beschliet, einen Gebrauchtwagenhandel zum 1. April 05 aufzumachen. Ernesto Schlau
verfgte ber 20.000 Ersparnisse. Hiervon kaufte er diverse gebrauchte Maschinen fr 10.500 ,
einen Computer fr 2.500 , Brombel fr 5.000 und einen gebrauchten PKW mit Anhnger fr
7.000 . Das Geld, das ihm fehlte, lieh sich Ernesto bei seinem Onkel Hermann Wirr, einem
erfolgreichen Bauunternehmer.
Bei Erffnung seines Unternehmens in einer angemieteten KfZ-Werkstatt hat Ernesto Schlau die
folgenden Vermgens- und Schuldposten in einem Inventar aufgelistet und abschlieend in eine
Bilanzform gebracht:
Inventar zum 1. 4. 05 Erffnungsbilanz zum 1. 4. 05
Aktiva Passiva
1. 4 Maschinen 10.500 A. Anlagevermgen A. Eigenkapital
2. 2 Computer 2.500 I. Maschinen 10.500 20.000
3. Div. Brombel 5.000 II.PKW 7.000 B.Verbindlichkeiten
4. PKW mit Anhnger 7.000 III.BGA 7.500 1. Darlehen 5.000
5. Darlehen H. Wirr 5.000 _______ _______
25.000 25.000
Ernesto Schlau nimmt seine Geschftsttigkeit auf:
1. Aufnahme eines Betriebsmittelkredits bei der Bank ber 6.000 zu 5 % Zinsen.
2. Einkauf eines gebrauchten Mercedes fr 3.500 , Zahlung in drei Monaten
3. Aufgabe einer Annonce in der rtlichen Zeitung fr 250 ., Zahlung per berweisung
4. Einkauf eines gebrauchten Audis zu 450 ., Zahlung per Scheck
5. Verkauf des Mercedes zu 6.000 ; Kunde zahlt per berweisung
6. Rckzahlung von 1.000 auf das Darlehen an den Onkel Wirr.
7. Die Bank bucht fr die ersten drei Monate Zinsen ab von 75 .
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Einfhrung in die doppelte Buchfhrung
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Diese Geschftsvorflle wirken sich folgendermaen auf die Bilanzpositionen wie auf die GuV aus:
Aktiva Passiva
A. Anlagevermgen A. Eigenkapital 20.000
I. Maschinen 10.500 B. Verbindlichkeiten
II. PKW 7.000 (1) Darlehen H. Wirr 5.000
III. BGA 7.500
Laufende Geschftsvorflle:
(1) Bankguthaben 6.000 (1) Bankdarlehen 6.000
(2) Ware (Mercedes) 3.500 (2) Lieferantenverbindlichkeiten 3.500
(3) Minderung Bankguthaben - 250
(4) Ware (Audi) 450
(4) Minderung Bankguthaben - 450
(5) Ware (Mercedes) - 3.500
(5) Erhhung Bankguthaben + 6.000
(6) Minderung Bankguthaben - 1.000 (6) Minderung Darlehen Wirr - 1.000
(7) Minderung Bankguthaben - 75
______ ______
35.675 33.500
Die Bilanz befindet sich nicht im Gleichgewicht, was nicht passieren kann.
Aktivseite Bilanz 35.675
Passivseite Bilanz 33.500
Differenz 2.175
Dies erklrt sich durch die Geschftsvorflle, die Aufwands- und Ertragskonten betreffen:
Gewinn- und Verlustrechnung fr die Zeit vom 1. 4. 30. 6. 05
(2) Materialaufwand (Mercedes) - 3.500
(3) Sonstiger betrieblicher Aufwand (Marketing) - 250
(6) Umsatzerlse (Verkauf Mercedes) 6.000
(7) Zinsaufwand - 75
Erfolg = Gewinn 2.175
Der Gewinn wird dem Eigenkapital hinzugerechnet, so dass hierdurch die Bilanz wieder in das
Gleichgewicht gebracht wird:
Aktiva Passiva
A. Anlagevermgen 25.000 A. Eigenkapital 20.000
B. Umlaufvermgen + Gewinn 2.175
1. Ware 450 _______
2. Bankguthaben 10.225 22.175
B. Verbindlichkeiten
1. Darlehen Wirr 4.000
2. Bankdarlehen 6.000
3. Lieferantenverbindl. 3.500
______ ______
35.675 35.675
Einfach lernen! Buchhaltung

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Einfhrung in die doppelte Buchfhrung
18
Wie Sie sehen, wirken sich die laufenden Geschftsvorflle unterschiedlich auf die Bilanz und die
Gewinn- und Verlustrechnung aus:
Es besteht eine Erffnungsbilanz >> die Bilanzpositionen werden als Anfangsbestand auf die
einzelnen Konten gebucht;
Bilanzkonten >> einige Geschftsvorflle betreffen ausschlielich Bilanzkonten (z.B.
Aufnahme des Bankkredits, Ankauf der Ware);
Erfolgskonten >> einige Geschftsvorflle betreffen Erfolgskonten (Aufwand Anzeige,
Aufwand Zinsen, Ertrag aus Umsatzerlsen) und Bilanzpositionen (Bankkonten,
Verbindlichkeiten); ber den ermittelten Gewinn werden die Erfolgskonten ber das
bilanzielle Eigenkapital abgeschlossen;
Abschluss der Konten und der GuV in einer Schlussbilanz.
Wie diese Geschftsvorflle im Rahmen der doppelten Buchhaltung ausgefhrt werden, erfahren Sie
in den beiden folgenden Kapiteln (Buchen auf Bestandskonten, Buchen auf Erfolgskonten).
Fr das Verstndnis der Systematik der doppelten Buchhaltung ist es wichtig zu verstehen, dass sich
der Erfolg eines Unternehmens fr einen bestimmten Zeitraum (Gewinn/oder Verlust) auf zweierlei
Art ermitteln lsst:
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Einfhrung in die doppelte Buchfhrung
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Betriebsvermgensvergleich
Betriebsvermgen am Ende des Wirtschaftsjahres
Abzglich Betriebsvermgen am Anfang des Wirtschaftsjahres
= Gewinn/Verlust (Vernderung des Eigenkapitals)
Gewinn- und Verlustrechnung
Ertrge
Abzglich Aufwendungen
= Gewinn/Verlust (Vernderung des Eigenkapitals)
Zusammenfassung:
Der Erfolg eines Unternehmens wird durch Betriebsvermgensvergleich ermittelt. Das
Betriebsvermgen am Ende des Wirtschaftsjahres abzglich des Betriebsvermgens am Anfang des
Wirtschaftsjahres ergibt den Gewinn oder Verlust fr das Wirtschaftsjahr.
Durch den berschuss der Ertrge ber die Aufwendungen in einer Periode entsteht ein Gewinn.
Durch den berschuss der Aufwendungen ber die Ertrge in einer Periode entsteht ein Verlust.
1.5 Bestands- und Erfolgskonten, Buchungsstze
Welche Funktion hat die Kontenform?
Welche Arten von Konten gibt es?
Wie werden Anfangsbestand, Endbestand, Zu- und Abgnge erfasst?
Was ist ein Buchungssatz und wie formuliert man Buchungsstze?
Wie Sie aus dem Beispiel von Ernesto Schlau sehen, wird es schon nach einigen laufenden
Geschftsvorfllen unmglich, diese ber eine Bilanz und GuV bersichtlich darzustellen. Der
Unternehmer msste praktisch tglich Zwischenbilanzen erstellen.
Stattdessen wird die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung in einzelne Konten aufgegliedert
und nach den Erfordernissen des Unternehmens weiter untergliedert:
Auf den Bilanzkonten werden die Anfangsbestnde der Bilanz bertragen, alle Zu- und Abgnge
whrend des zu betrachtenden Zeitraums (Monat, Vierteljahr, Geschftsjahr), und es wird dann zum
jeweiligen Stichtag der Endbetrag/Endbestand (Saldo) festgestellt.
Bei der Kontenform werden der Anfangsbestand und die Zugnge (= Mehrungen) auf der einen Seite,
die Abgnge (=Verminderungen) auf der anderen Seite erfasst. Das Konto muss wie die Bilanz
ausgeglichen sein. Dies geschieht durch den rechnerisch festzustellenden Schlussbestand (Saldo), der
entsprechend auf der Seite ausgewiesen wird, dass sich beide Kontenseiten gleichen.
Da die Bilanz bereits aus zwei Seiten, der Aktiv- und der Passivseite, besteht, fhrt dies dazu, dass die
Bestandskonten aus Aktivkonten und Passivkonten bestehen.
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Einfhrung in die doppelte Buchfhrung
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Aktivkonto (Waren) Passivkonto (Bankverbindlichkeiten)
Soll Haben Soll Haben
Anfangsbestand Abgnge Abgnge Anfangsbestand
Zugnge Endbestand Endbestand Zugnge
(Saldo) (Saldo)
Die beiden Seiten der Konten werden mit Soll und Haben bezeichnet:
Soll: linke Kontoseite (ursprnglich der Betrag, den der Kunde zahlen soll);
Haben: rechte Kontoseite (ursprnglich der Betrag, den der Kunde gut hat).
Die Auflsung der Bilanz fhrt dazu, dass Anfangsbestand und Zugnge sowie Endbestand und
Abgnge auf den Aktiv- und Passivkonten spiegelbildlich verteilt sind.
Die Bezeichnung der linken und der rechten Kontoseite mit Soll und Haben ist fr alle Bestandskonten
gleich.
Aufteilung der Bilanz in Bestandskonten:
BILANZ
Aktivseite Passivseite
Maschinen Eigenkapital
Waren Bankverbindlichkeiten
Bankguthaben Lieferantenverbindlichkeiten
Maschinen Bankverbindlichkeiten Eigenkapital
AB Abgnge Abgnge AB Abgnge AB
Zugnge EB EB Zugnge EB Zugnge
Aus der Erffnungsbilanz und den laufenden Geschftsvorfllen ergibt sich folgende Aufgliederung in
Bestandskonten bei Ernesto Schlau:
Maschinen Darlehen Witt Eigenkapital
AB 10.500 Abgnge (6) 1.000 AB 5.000 AB 20.000
Zugnge EB 10.500 EB 4.000 Zugnge EB 22.175 Gewinn 2.175
10.500 10.500 5.000 5.000 22.175 22.175
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Einfhrung in die doppelte Buchfhrung
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PKW Bankdarlehen
_______________________ ___________________________
AB 7.000 Abgnge Abgnge AB 0
Zugnge EB 7.000 EB 6.000 + 6.000
_______________________ ___________________________
7.000 7.000 6.000 6.000
BGA Lieferantenverbindlichkeiten
_______________________ ____________________________
AB 7.500 Abgnge Abgnge AB 0
Zugnge EB 7.500 EB 3.500 (2) + 3.500
_______________________ ____________________________
7.500 7.500 3.500 3.500
Ware
________________________
AB 0
(2) + 3.500 (5) - 3.500
(4) + 450 EB 450
________________________
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Einfhrung in die doppelte Buchfhrung
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Bankguthaben
_________________________
AB 0 (3) - 250
(1) + 6.000 (4) - 450
(5) + 6.000 (6) - 1.000
(7) - 75
EB 10.225
_________________________
12.000 12.000
Summiert man die Buchungen auf der Soll- und der Haben-Seite jedes Kontos, mssen beide Seiten
sich entsprechen. Durch die Buchung der Geschftsvorflle auf Konten wird die Buchhaltung
transparent.
In dem bisherigen Beispiel fehlt noch die Aufgliederung der Gewinn- und Verlustkonten. Da die
Erfolgskonten ( = Aufwands- und Ertragskonten) einen Teil des Eigenkapitalkontos bilden und auch
ber dieses abgeschlossen werden, lsst sich das Eigenkapitalkonto wie folgt unterteilen:
Eigenkapital
Soll Haben
Aufwendungen AB
EB Ertrge
___________________________________________________
Um sein Unternehmen wirtschaftlich zu kontrollieren, ist die obige Buchung von Aufwendungen und
Ertrgen noch zu grob und unbersichtlich. Daher werden fr die jeweiligen Ertrags- und
Aufwandsarten Konten eingerichtet:
Aufwandskonto: Zugnge im Soll
Ertragskonten: Zugnge im Haben
Merke:
Aufwands- und Ertragskonten haben keinen Anfangsbestand, da der Anfangsbestand des
Eigenkapitals auf dem Eigenkapitalkonto gebucht wird.
Ernesto Schlau bentigt fr seine laufenden Geschftsflle die folgenden Aufwands- und
Ertragskonten:
Wareneinsatz
Soll Haben
(5) Mercedes 3.500 GuV 3.500
_________________________________________
Marketingkosten
Soll Haben
(3) Anzeige 250 GuV 250
_________________________________________
Zinsaufwand
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Einfhrung in die doppelte Buchfhrung
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Soll Haben
(7) Darlehenszinsen 75 GuV 75
_________________________________________
Umsatzerlse
Soll Haben
GuV 6.000 (5) Umsatz 6.000
_________________________________________
Werden die Erfolgskonten ber ein zusammenfassendes Gewinn- und Verlust-Konto
abgeschlossen, ergibt sich der Gewinn oder Verlust des Unternehmens fr einen bestimmten
Zeitabschnitt.
Gewinn- und Verlustkonto
Soll Haben
Wareneinsatz 3.500 Umsatz 6.000
Marketing 250
Zinsaufwand 75
EB 2.175
_________________________________________
6.000 6.000
Der Endbestand des Gewinn- und Verlustkontos stellt den Gewinn (EB auf der Sollseite) oder den
Verlust dar (EB auf der Habenseite).
Zusammenfassung:
Die Bilanz wird in einzelne Bestandskonten aufgegliedert: Die Vermgensgegenstnde von der
Aktivseite der Bilanz werden auf Aktivkonten gebucht, die Schuldposten der Bilanz auf
Passivkonten.
Die rechte Kontenseite heit Soll, die linke Kontenseite Haben
Aktivkonten: AB und Zugnge im Soll, Abgnge und EB im Haben;
Passivkonten: AB und Zugnge im Haben, Abgnge und EB im Soll:
Das Eigenkapitalkonto der Bilanz wird unterteilt in Erfolgskonten (Gewinn- und Verlustkonten):
Aufwandskonten: Zugang ( = Erfolgsminderung) im Soll
Ertragskonten: Zugang ( = Erfolgserhhung) im Haben
Abschluss der Bestandskonten ber das Schlussbilanzkonto, Abschluss der Erfolgskonten ber
das Gewinn- und Verlustkonto zur Bilanzposition Eigenkapital.
Einfach lernen! Buchhaltung

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Einfhrung in die doppelte Buchfhrung
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Eigenkapital
Erfolgskonten
(GuV-Konten)
Ertrags-
konten
Bilanz
Aktivseite Passivseite
Vermgen Schulden
Bestandskonten
(Aktivkonten)
Bestandskonten
(Passivkonten)
Aufwands-
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Einfhrung in die doppelte Buchfhrung
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Buchungsstze:
Wie Sie aus dem obigen Beispiel gesehen haben, werden die einzelnen Geschftsflle auf den
einzelnen Bestands- oder Erfolgskonten gebucht. Dabei wird jeder Geschftsvorfall in der Form eines
Buchungssatzes wiedergegeben und dokumentiert (Kontierung, Buchungsjournal).
Bei der doppelten Buchfhrung werden bei einer Buchung immer mindestens zwei Konten
angesprochen, und zwar auf dem einen Konto im Soll, auf dem anderen Konto im Haben. Die
Buchung auf der Sollseite wird dabei immer zuerst angesprochen.
Der Buchungssatz lautet dann in seiner allgemeinen Form: Soll an Haben
Hufig auch: per Soll-Konto an Haben-Konto
Um die Geschftsfalle in die Form von Buchungsstzen zu bringen, mssen folgende Angaben
vorliegen:
die beteiligten Konten,
die Kontenseiten (welches der Konten wird im Soll, welches im Haben angesprochen) und
die Betrge.
Die Summe der Sollbuchungen muss mit der Summe der Habenbuchungen bereinstimmen.
EDV-gesttzte Buchhaltungsprogramme stellen automatisch sicher, dass diese bereinstimmung von
Soll- und Habenbuchungen vorliegt. Wenn Sie fr bungszwecke manuelle Buchungen ben, mssen
Sie diesen Grundsatz stets selbst kontrollieren.
Auf Grund der Systematik der doppelten Buchfhrung wird zu Beginn des Geschftsjahres das
Erffnungsbilanzkonto (EBK) angesprochen. Es dient aus formalen Grnden dazu, die Endbestnde
der Bilanzkonten des vorigen Geschftsjahres als Anfangsbestnde (AB) des neuen Geschftsjahres
einzubuchen.
Die Buchungen der Endbestnde des Vorjahres auf den Bestandskonten als Anfangsbestand der
Bestandskonten fr das laufende Jahr fhrt dazu, dass auf dem EBK die Vermgens- und
Schuldposten/Eigenkapital spiegelbildlich zu den normalen Konten erscheinen: also
Vermgenspositionen auf der Passivseite, Schulden und Eigenkapital auf der Aktivseite. Da das Konto
nach der Einbuchung der Anfangsbestnde auf den Bestandskonten des neuen Geschftsjahres
abgeschlossen ist und nicht mehr angesprochen wird, brauchen Sie sich hierber keine Gedanken mehr
machen.
Die Buchungsstze fr die Einbuchung der Vorjahresendbestnde auf den Aktiv- und Passivkonten in
das EBK lauten somit:
Aktivkonten: Aktivkonto an EBK
Passivkonten: EBK an Passivkonto
Die Erffnungsbuchungen fr die Bestandkonten lauten dann:
Aktivkonto an EBK
EBK an Passivkonto
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Einfhrung in die doppelte Buchfhrung
26
Zusammenfassende Darstellung:
Erffnungsbilanz 1.1.06
________________________________________________________________________________
A. Anlagevermgen A. Eigenkapital
Maschinen 10.500 Eigenkapital 20.000
PKW 7.000 B. Verbindlichkeiten
BGA 7.500 Darlehen 5.000
_______ _______
25.000 25.000
====== ======
Erffnungsbilanzkonto
________________________________________________________________________________
Eigenkapital 20.000 Maschinen 10.500
Darlehen H. Witt 5.000 PKW 7.000
BGA 7.500
_______ _______
25.000 25.000
====== ======
Die Erffnungsbilanz zum 1. 1. 2006 muss mit der Schlussbilanz zum 31. 12. 2005 identisch sein.
Erffnung des Geschftsjahres 2006 ber das Erffnungsbilanzkonto:
Fr die Erffnung der Bestandskonten (= Einbuchen des AB auf den Konten) schreibt Ernesto Schlau
folgende Buchungsstze:
Aktivkonten:
per Maschinen 10.500 an Erffnungsbilanzkonto (EBK) 10.500
per PKW 7.000 an Erffnungsbilanzkonto 7.000
per BGA 7.500 an Erffnungsbilanzkonto 7.500
Passivkonten:
per EBK 20.000 an Eigenkapital 20.000
per EBK 5.000 an Darlehen H. Witt 5.000
Merke:
AB und Zugang auf den Aktivkonten = Sollbuchung; dies entspricht einem Abgang auf der
Habenseite des EBK-Kontos
Passivkonten: Abgang auf dem EBK-Konto = Sollbuchung; AB und Zugang auf der Habenseite
des Passivkontos
Einfach lernen! Buchhaltung

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Einfhrung in die doppelte Buchfhrung
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Aktivkonto Erffnungsbilanzkonto Passivkonto
__________________________ _________________________ _________________________
Ma. 10.500 20.000 10.500 EK 20.000
PKW 7.000 5,000 7.000 Darlehen 5.000
BGA 7.500 7.500
__________________________ _________________________ _________________________
Den laufenden sieben Geschftsfllen liegen die folgenden Buchungsstze zu Grunde:
1. Aufnahme eines Betriebsmittelkredits bei der Bank ber 6.000 zu 5 % Zinsen.
Buchungssatz: (Soll) Bankguthaben 6.000 an (Haben) Bankdarlehen 6.000
2. Einkauf eines gebrauchten Mercedes fr 3.500 , Zahlung in drei Monaten
Buchungssatz: (Soll) Ware 3.500 an (Haben) Lieferantenverbindlichkeiten 3.500
3. Aufgabe einer Annonce in der rtlichen Zeitung fr 250 ., Zahlung per berweisung
Buchungssatz: (Soll) Marketingkosten 250 an (Haben) Bankguthaben 250
4. Einkauf eines gebrauchten Audis zu 450 ., Zahlung per Scheck
Buchungssatz: (Soll) Ware 450 an (Haben) Bankguthaben 450
5. Verkauf des Mercedes zu 6.000 ; Kunde zahlt per berweisung
Buchungssatz: (Soll) Bankguthaben 6.000 an (Haben) Umsatzerlse 6.000
Buchungssatz: (Soll) Wareneinsatz 3.500 an (Haben) Ware 3.500
6. Rckzahlung von 1.000 auf das Darlehenskonto an den Onkel Witt
Buchungssatz: (Soll) Darlehen H. Witt 1.000 an (Haben) Bankguthaben 1.000
7. Die Bank bucht fr die ersten drei Monate Zinsen ab von 75 .
Buchungssatz: (Soll) Zinsaufwand 75 an (Haben) Bankguthaben 75
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Einfhrung in die doppelte Buchfhrung
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Bitte folgen Sie an dieser Stelle nur den Konten hinsichtlich der Frage, welches Konto mit welcher
Auswirkung (Zunahme oder Abnahme) im Soll bzw. im Haben angesprochen wurde.
Die einzelnen Geschftsvorflle werden in den folgenden Kapiteln genau erlutert. Jetzt geht es
zunchst darum zu verstehen, dass bei der doppelten Buchfhrung immer mindestens ein Konto im
Soll und eins im Haben angesprochen wird. Wie Sie vermutlich dabei festgestellt haben, betreffen
einige Geschftsvorflle und damit Buchungsstze ausschlielich Bilanzkonten, andere Erfolgs- und
Bilanzkonten.
Bei der Bildung obiger Buchungsstze wurden so genannte einfache Buchungsstze verwandt, d.h.
im Soll und im Haben wurde nur ein Konto angesprochen. In der Praxis kommt es jedoch hufig vor,
dass im Soll oder Haben mehrere Konten zur Abbildung von Geschftsfllen bentigt werden. Man
nennt diese zusammengesetzte Buchungsstze.
Bei dem Einkauf und Verkauf von Waren fllt Umsatzsteuer an. Die Frage der Umsatzsteuer wurde in
den obigen 7 Buchungsstzen ausgelassen. Ist eine Leistung mit Umsatzsteuer zu buchen, so sind
zusammengesetzte Buchungsstze erforderlich.
Zusammenfassung:
Jeder Geschftsfall wird doppelt gebucht, und zwar zuerst im Soll, dann im Haben. Der Buchungssatz
lautet immer: Soll an Haben.
1.6 Exkurs: Das System der Umsatzsteuer
Was ist die Umsatzsteuer?
Wie werden Umsatzsteuer und Vorsteuer bei Geschftsfllen gebucht?
Das System der deutschen Umsatzsteuer (auch Mehrwertsteuer genannt), lsst sich fr Lieferungen
von Waren und fr Dienstleistungen folgendermaen beschreiben:
Eingangsseite Ausgangsseite
Grohndler G Einzelhndler E Kunde K
Einkauf von Ware zu Verkauf von Ware zu
1.000 + 16 % UST = 2.000 + 16 % UST =
1.000 + 160 = 1.160 2.000 + 320 = 2.320
Die Geschftsvorflle stellen sich aus Sicht des Einzelhndlers E wie folgt dar:
Einkauf der Ware vom Grohndler G: Unternehmer G stellt eine Rechnung ber 10.000 + 160
UST, E zahlt an G 1.160 . E weist in seiner Umsatzsteuervoranmeldung die 160 ihm in
Rechnung gestellte UST als Vorsteuer aus. (Entsprechend weist G in seiner
Umsatzsteuervoranmeldung die 160 als Umsatzsteuer aus.)
Verkauf der Ware an den Kunden K: E berechnet auf den Nettoverkaufspreis der Ware 16 %
UST, d.h. er verkauft an K zu 2.000 netto + 16 % (=320 ). K bezahlt dem E den Bruttopreis
von 2.320 . E weist in der Umsatzsteuervoranmeldung die 320 als Umsatzsteuer aus. (K als
Privatmann kann keine Vorsteuer geltend machen).
Einfach lernen! Buchhaltung

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Einfhrung in die doppelte Buchfhrung
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Den Betrag, den E tatschlich an das Finanzamt abfhren muss, wird als Umsatzsteuerzahllast
bezeichnet. Fr E errechnet sich die folgende Umsatzsteuerzahllast:
Verkauf der Ware ( = Ausgangsumsatz): Umsatzsteuer 320,00
Einkauf der Ware ( = Eingangsseite) Vorsteuer 160,00
Zahllast = 160,00
Merke:
Ausschlielich Unternehmer ( 2 USTG) sind zur Ausstellung von Rechnungen mit
Umsatzsteuerausweis berechtigt. Nur sie reichen dem Finanzamt gegenber
Umsatzsteuererklrungen ein (Vorsteueranmeldungen monatlich oder vierteljhrlich,
Jahressteuererklrung).
Es gibt in Deutschland zwei Steuerstze: 16 % und den ermigten Steuersatz von 7 %. (Auf
weitere Details des Umsatzsteuerrechts wird hier nicht eingegangen.) Die Umsatzsteuer wird
jeweils auf den Nettowert (= Bemessungsgrundlage) berechnet.
Die Umsatzsteuer belastet nicht den Unternehmer, da er ber den Vorsteuerabzug nur
Umsatzsteuer an das Finanzamt abfhrt, die wirtschaftlich der Abnehmer auf der nchsten
Handelsstufe gezahlt hat. Beim Unternehmer ist die Umsatzsteuer in diesem Sinn ein
durchlaufender Posten.
Die Umsatzsteuer wird aus folgendem Grund auch Mehrwertsteuer genannt: Rechnet man die von
G und E an das Finanzamt abgefhrte Umsatzsteuer (= Zahllast) zusammen, ergibt sich: G fhrt
160 ab, E fhrt ebenfalls 160 ab = 320 , die voll von dem Endverbraucher K wirtschaftlich
getragen werden. Die Zahllast bei E entspricht der umsatzsteuerlichen Belastung auf dem von ihm
geschaffenen Mehrwert:
Verkauf zu 2.000 netto
Einkauf zu 1.000 netto
Mehrwert 1.000 x 16 % = 160 .
Buchungsstze mit Umsatzsteuer
1. Einkauf von Ware zu 1.000 + 16 % UST (= 160 ) auf Ziel:
Wareneinsatz Lieferantenverbindlichkeiten
Soll Haben Soll Haben
1.160
Ware 1.000
_______________________________________ ___________________________________
Vorsteuer
Soll Haben
Vorsteuer 160
_______________________________________
Einfach lernen! Buchhaltung

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Einfhrung in die doppelte Buchfhrung
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2. Verkauf von Waren zu 2.000 + 16 % UST (= 320 ) auf Ziel:
Forderungen Umsatzerlse
Soll Haben Soll Haben
Kunde K 2.320 Erls 2.000
______________________________________ ___________________________________
Umsatzsteuer
Soll Haben
UST 320
__________________________________
Das Vorsteuerkonto ist ein Bestandskonto. Die Vorsteuer stellt einen Erstattungsanspruch an das
Finanzamt dar und gehrt in der Bilanz zu den sonstigen Forderungen.
Das Umsatzsteuerkonto ist ebenfalls ein Bestandskonto (Passivkonto). Die Umsatzsteuer stellt eine
Verbindlichkeit des Unternehmens an das Finanzamt dar und gehrt in der Bilanz zu den sonstigen
Verbindlichkeiten.
Da die Bilanz nur zu einem Stichtag aufgestellt wird, werden dann alle Vorsteuer- und Umsatzkonten
auf einem Umsatzsteuerkonto abgeschlossen, so dass nur die Zahllast bzw. eine Erstattung in der
Bilanz ausgewiesen wird.
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Einfhrung in die doppelte Buchfhrung
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Die Zusammenfassung von Vorsteuer und Umsatzsteuer ber ein Konto erleichtert die Erstellung der
Umsatzsteuervoranmeldung.
Soll Vorsteuer Haben Soll Umsatzsteuer Haben
160 EB 1.000 Vorsteuer 1.000 320
630 1.700
210 EB 1.300 280
______________________________________ __________________________________
1.000 1.000 2.300 2.300
______________________________________ __________________________________
Buchungsstze zum Abschluss der Umsatzsteuer:
Umsatzsteuer 1.000 an Vorsteuer 1.000
Zahlung der Umsatzsteuerzahllast an das Finanzamt (UST-Zahllast = EB) auf dem
Umsatzsteuerkonto: Umsatzsteuerkonto 1.300 an Bank 1.300
bersteigen in einem Monat/Quartal die Vorsteuerbetrge die Umsatzsteuer, ergibt sich eine
Erstattung. Der Abschluss der Vorsteuer und Umsatzsteuerkonten lautet dann: Umsatzsteuer an
Vorsteuer.
Soll Vorsteuer Haben Soll Umsatzsteuer Haben
160 UST 2.300 EB 2.300 320
1.630 1.700
3.110 EB 2.600
280
_____________________________________ ______________________________________
4.900 4.900 2.300 2.300
_____________________________________ ____ __________________________________
Der EB auf dem Vorsteuerkonto (= 2.600 ) stellt einen Erstattungsanspruch an das Finanzamt dar
(Sonstige Forderung).
Zusammenfassung:
Nur Unternehmer sind berechtigt, in Rechnungen Umsatzsteuer auszuweisen. Werden Umstze
erzielt, berechnet der Unternehmer auf den Nettowert die Umsatzsteuer mit 16 % oder mit dem
verminderten Steuersatz von 7 %. Er muss die Umsatzsteuer an das Finanzamt abfhren (Sonstige
Verbindlichkeit). Kauft der Unternehmen waren oder Dienstleistungen ein, kann er die ihm in
Rechnung gestellte Umsatzsteuer als Vorsteuer vom Finanzamt erstattet bekommen (sonstige
Forderung). Der Unternehmer verrechnet Umsatzsteuer und Vorsteuer in der monatlichen oder
vierteljhrlichen Umsatzsteuervoranmeldung, so dass entweder eine Zahllast (sonstige
Verbindlichkeit) oder ein Erstattungsanspruch (sonstige Forderung) als Saldo entsteht.
Einfach lernen! Buchhaltung

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Buchen auf Bestandskonten
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2 Buchen auf Bestandskonten
Wie wirken sich Geschftsflle auf die Bilanzsumme und die Bilanzstuktur aus?
Welche Geschftsflle fhren zu einem Aktivtausch, einem Passivtausch oder einem Aktiv-Passiv-
Tausch?
Wie werden die Bestandskonten formal zum Stichtag abgeschlossen?
2.1 Wertvernderungen in der Bilanz
Sie haben bereits in Kapitel 1.5 gesehen, dass die Bilanz in Bestandskonten (Aktiv- und Passivkonten)
aufgeteilt wird. Welche Auswirkungen haben Buchungen auf den Bestandskonten, auf die Bilanz und
auf den Erfolg des Unternehmens?
Zur Verdeutlichung sollen einige Geschftsvorflle bei der Bauunternehmung H. Witt dienen:
(1) Kauf eines Computers fr 2.000 gegen bar.
(2) Kauf einer Planierraupe fr 18.000 , Zahlung in 3 Monaten.
(3) Eine kurzfristige Lieferantenverbindlichkeit in Hhe von 5.000 wird durch ein langfristiges
Bankdarlehen abgelst.
(4) Ein kurzfristiger Betriebsmittelkredit bei Bank A von 25.000 wird durch einen zinsgnstigeren
langfristigen Kredit von Bank B abgelst.
(5) Rohstoffe (Baumaterialien) fr 4.000 werden auf Ziel gekauft.
(6) Eine Baumaschine fr 8.000 wird auf Ziel verkauft.
(7) Die Planierraupe (aus (2)) wird per berweisung vom Bankkonto bezahlt.
(8) Der Kredit aus (4) wird in Hhe von 5.000 aus Bankguthaben getilgt.
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Buchen auf Bestandskonten
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Bilanz H. Witt, Bauunternehmung zum 1. Jan. 2005
Aktiva Passiva
Konto ABVernderung EB Konto AB Vernderung EB
Eigen-
Kapital 81.000 0 81.000
BGA 12.000 (1) + 2.000 14.000 Liefer-
Bank 26.000 (1) 2.000 24.000 verbindl. 8.000 (2) + 18.000 26.000
(7) 18.000 6.000 (3) 5.000 21.000
(8) 5.000 1.000 (5) + 4.000 25.000
Maschine 50.000 (2) + 18.000 68.000 (7) 18.000 7.000
(6) 8.000 60.000
Bank-
Darlehen 0 (3) + 5.000 5.000
Bank A 25.000 (4) 25.000 0
Bank B 0 (4) + 25.000 25.000
Rohstoffe 9.000 (5) + 4.000 13.000 (8) 5.000 20.000
Forde- 17.000 (6) + 8.000 25.000
rungen
-114.000 -1.000 113.000 114.000 - 1.000 113.000
====== ======= ======= ======= ====== =======
Die acht Geschftsvorflle betreffen in unterschiedlicher Weise die Bilanz:
Aktivtausch: Ein Aktivkonto nimmt zu, ein anderes um den gleichen Betrag ab, z.B. (1) Barkauf
eines Computers.
Passivtausch: Ein Passivkonto nimmt zu, ein anderes um den gleichen Betrag ab, z.B: (4)
Umschuldung (langfristiges Darlehen ersetzt kurzfristiges) oder (3) die Lieferantenverbindlichkeit
wird von einem Darlehen abgelst.
Aktiv-Passiv-Tausch: Hierbei wird sowohl ein Aktiv- als auch ein Passivkonto um den gleichen
Betrag erhht oder vermindert.
Bilanzverlngerung: Die Bilanzsumme der Aktiv- wie der Passivseite wird grer, z.B. (2) Kauf
einer Planierraupe auf Ziel.
Bilanzverkrzung: Die Bilanzsumme der Aktiv- wie der Passivseite wird kleiner, z.B: (8),
Tilgung eines Kredits aus Bankguthaben oder (7) Bezahlung einer Lieferantenverbindlichkeit vom
Bankkonto.
Obige Geschftsvorflle haben den (Anfangsbestand) AB der Bilanz (Bilanzsumme 114.000 ) um
insgesamt 1.000 vermindert (= Bilanzverkrzung).
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Buchen auf Bestandskonten
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Zusammenfassung:
Durch Geschftsflle, die in der Buchhaltung zu einem Aktivtausch, einem Passivtausch oder einem
Aktiv-Passiv-Tausch fhren, verndert sich die Bilanzstruktur und die Bilanzsumme, nicht jedoch das
Eigenkapital.
Diese Buchungen sind daher erfolgsneutral, d.h. sie haben keine Auswirkung auf den Gewinn oder
Verlust des Unternehmens.
2.2 Abschluss der Bestandskonten
Am Ende des Jahres mssen alle Konten abgeschlossen werden. Dies erfolgt formal ber ein
Schlussbilanzkonto (= SBK), auf das die Endbestnde (Salden) der Bestandskonten gebucht werden.
Die bertragung der auf den Bestandskonten festgestellten Salden auf das SBK wird mittels folgender
Buchungsstze vorgenommen:
Bei Vermgensposten: SBK an Aktivkonto (der Saldo steht im Haben)
Bei Schuldposten: Passivkonto (der Saldo steht im Soll) an SBK
Als letzter Schritt werden die Aufwands- und Ertragskonten ber das GuV-Konto formal
abgeschlossen (siehe Kapitel 3.2.) und fhren so zu einer nderung des Eigenkapitalkontos:
Es ergibt sich ein Gewinn auf dem GuV-Konto (Saldo im Soll):
GuV an Eigenkapital
Es ergibt sich ein Verlust auf dem GuV-Konto (Saldo im Haben):
Eigenkapital an GuV.
Formal wird jetzt das Eigenkapitalkonto als letztes Bestandskonto ber das SBK abgeschlossen:
Positives Eigenkapital (Saldo im Soll): Eigenkapital an SBK
Negatives Eigenkapital (Saldo im Haben): SBK an Eigenkapital
Zusammenfassende Darstellung:
Aktivkonto Schlussbilanzkonto Passivkonto
__________________________ __________________________ ___________________________
20.000 Saldo 20.000 Vermgen Eigenkapital Saldo 15.000 15.000
20.000 5.000
Schulden
15.000
__________________________ __________________________ ___________________________
Aufwandskonto Gewinn und Verlustkonto Ertragskonto
__________________________ __________________________ ___________________________
7.000 Saldo 7.000 7.000 12.000 Saldo 12.000 12.000
Gewinn 5.000
__________________________ __________________________ ___________________________
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Buchen auf Bestandskonten
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Zusammenfassung:
Alle Bestandskonten werden ber das Schlussbilanzkonto abgeschlossen. Die Schlussbilanz eines
Geschftsjahres ist identisch mit der Erffnungsbilanz des folgenden Geschftsjahres.
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Buchen auf Erfolgskonten
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3 Buchen auf Erfolgskonten
Welche Geschftsflle bestimmen den Erfolg des Unternehmens?
Wie werden Aufwendungen und Ertrge gebucht?
Wie werden Aufwands- und Ertragskonten formal abgeschlossen?
3.1 Aufwendungen und Ertrge
Aufgabe des Unternehmens ist es, Gewinne zu erzielen, da sonst das Unternehmen nicht dauerhaft
existieren kann.
Um Erfolge zu erzielen, setzt das Unternehmen Kapital und Arbeitskrfte ein, d.h. durch Investitionen
in Maschinen, den Einsatz von Werkstoffen, die Entwicklung von Patenten und den Einsatz von
Arbeitskrften werden Erzeugnisse hergestellt und mglichst mit Gewinn verkauft.
In einem Industrieunternehmen fallen insbesondere die folgenden Aufwendungen an, die den
gesamten Werteverzehr an Gtern, Diensten und Abgaben darstellen und die damit auch zu einer
Verminderung der Vermgensposten fhren:
Der Verbrauch von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen, von Vorprodukten oder Handelswaren, erfasst
als Materialverbrauch, Wareneinsatz etc. unter zu Hilfenahme von Inventurverfahren
Personalaufwand (Lhne und Gehlter, Sozialaufwendungen, Zufhrung zu Pensionskasse)
Erfassung des Werteverzehrs des Sachanlagevermgens und der immateriellen
Vermgensgegenstnde durch Abschreibungen
Sonstige betriebliche Kosten (Aufwendungen fr Miete, Bromaterial und EDV, Reparaturen,
Werbung usw.
Betriebliche Steuern und Abgaben (Umsatzsteuer, Gewerbesteuer)
Aufwendungen aus der Finanzierung (Zinsaufwand)
Je nach dem Umfang der Geschftsttigkeit werden eine Vielzahl von Aufwandskonten eingerichtet,
damit jederzeit ein berblick ber die Lage des Unternehmens besteht.
Die Ertrge resultieren insbesondere aus:
Verkaufserlsen,
Sonstigen betrieblichen Ertrgen (Mieteinnahmen, Ertrgen aus der Vergabe von Lizenzen,
Veruerung von Anlagevermgen),
Ertrgen aus dem Finanzbereich (Zinsertrge),
Sonstige Ertrge (z.B. aus der Auflsung von Rckstellungen).
Der Saldo aller Aufwendungen und Ertrge ergibt fr einen Zeitraum den Gewinn oder Verlust des
Unternehmens.
Diese Geschftsflle beeinflussen infolgedessen den Erfolg des Unternehmens und verndern damit
das Eigenkapital.
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Buchen auf Erfolgskonten
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Merke:
Aufwendungen: sie vermindern das Eigenkapital
Ertrge: sie erhhen das Eigenkapital
Soll Eigenkapitalkonto Haben
Minderungen des Eigenkapitals Mehrungen des Eigenkapitals
__________________________________________________________________________________
Aufwandskonten Gewinn- und Verlustrechnung Ertragskonten
Merke:
Die Aufwandskonten (= Kapitalminderung) verbuchen Zugnge im Soll, die Ertragskonten
(= Kapitalmehrungen) im Haben.
In den seltensten Fllen werden bei einem Geschftsvorfall nur Erfolgskonten angesprochen. Dies
kann passieren, wenn z.B. ein Ertrag (Mietertrge) flschlicherweise auf dem Konto Zinsertrge
erfasst wurde. Die Umbuchung muss dann lauten: Zinsertrge (Soll) an Mietertrge (Haben). Werden
z.B. wegen eines Buchungsfehlers Lohnkosten auf dem Konto Kfz-Reparaturen gebucht, muss
ebenfalls eine Umbuchung erfolgen: Lhne (Soll) an KfZ-Reparaturen (Haben).
Der Einfachheit halber werden als Bestandskonten nur die beiden Konten Bankguthaben und
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen angesprochen.
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Buchen auf Erfolgskonten
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Beispiel:
Ernesto Schlau hat sein Geschft vergrert. Er hat drei Angestellte, eine Broetage gemietet und ein
Bankdarlehen ber 50.000 aufgenommen.
Ernesto Schlau hat noch die folgenden Geschftsflle zu bercksichtigen:
(1) Zahlung der Lhne (Lohnsumme 9.500 ) Februar 2006 vom Bankkonto
Buchungssatz: Lhne (Soll) 9.500 an Bankkonto (Haben) 9.500
(2) berweisung der Bromiete fr Februar 06 von 800 vom Bankkonto
Buchungssatz: Mietaufwand (Soll) 800 an Bankkonto (Haben) 800
(3) Zahlung von Reparaturkosten (Materialien, Hilfsstoffe, Arbeitslohn) 1.600 fr Firmen-LKW in
Spezialwerkstatt gegen bar
Buchungssatz: KfZ-Reparaturkosten (Soll) 1.00 an Bankguthaben (Haben) 1.600
(4) Zahlung von Bankzinsen fr Bankdarlehen von 120 vom Bankkonto an die Bank
Buchungssatz: Zinsaufwand (Soll) 120 an Bankguthaben (Haben) 120
(5) Der Lohn fr eine Aushilfe fr die Monate Januar und Februar 2006 von 700 ist noch zu zahlen;
die Auszahlung soll im April erfolgen, da die Aushilfe zur Zeit im Ausland Urlaub macht. Aus
versehen wird statt des Lohnkontos das Konto Kfz-Reparaturen angesprochen; die Korrektur
erfolgt zwei Tage spter.
Buchungsstze: Kfz-Reparaturen (Soll) 700 an Verbindlichkeiten (Haben) 700
Lhne (Soll) 700 an KfZ-Reparatur (Haben) 700 ( =Korrekturbuchung)
(6) Schlau veruert ein gebrauchtes Auto zu 15.000 gegen Barscheck.
Buchungssatz: Bankguthaben (Soll) 15.000 an Umsatzerlse (Haben) 15.000
(7) Schlau vermietet einen Teil seines Grundstcks, das er fr sein Geschft nicht bentigt, an einen
anderen Unternehmer fr 1.000 monatlich.
Buchungssatz: Bankguthaben (Soll) 1.000 an Mietertrge (Haben) 1.000.
Soll Lhne Haben Soll Mieten Haben
______________________________________ _________________________________
Lhne (1) 9.500 Feb.06 (2) 800
Aushilfe (5) 700
______________________________________ _________________________________
10.200
______________________________________ _________________________________
Soll KfZ-Reparaturen Haben Soll Zinsaufwand Haben
______________________________________ __________________________________
LKW (3) 1.600 Korrektur (5) 700
Aushilfe (5) 700 Zinsen (4) 120
______________________________________ __________________________________
2.300 700
______________________________________ __________________________________
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Buchen auf Erfolgskonten
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Soll Umsatzerlse Haben Soll Mietertrge Haben
_______________________________________ __________________________________
Verk. Auto (6) 15.000 (7) 1.000
_______________________________________ _________________________________
Soll Bankguthaben Haben Soll Verbindlichkeiten Haben
________________________________________ __________________________________
Erlse (6) 15.000 Lhne (1) 9.500 Aushilfe 700
Miete (7) 1.000 Miete (2) 800
LKW-Rep (3) 1.600
Zinsen (4) 120
________________________________________ __________________________________
6.000 12.020 700
________________________________________ __________________________________
Fr die Unternehmensfhrung ist ein laufender berblick ber den Geschftserfolg unverzichtbar. In
der Praxis werden daher oft Monatsabschlsse gemacht, d.h. eine vorlufige Gewinn- und
Verlustrechnung wird aufgestellt, die nicht alle Geschftsvorflle zu enthalten braucht (z.B. keine
Abschreibungen auf das Anlagevermgen, keine Vernderung des Warenbestandes). Die
Bestandskonten werden whrend des Jahres oft nicht abgeschlossen.
Aus obigen Geschftsfllen ergibt sich folgender Erfolg:
Aufwendungen Ertrge
Lhne 10.200 Umsatzerlse 15.000
Miete 800 Mietertrge 1.000
KfZ-Reparaturen 1.600
Zinsaufwand 120
12.720 16.000
Gewinn: Ertrge 16.000
Aufwendungen - 12.720
= 3.280
Zusammenfassung:
Erfolgskonten sind Unterkonten des Eigenkapitalkontos. Auf Aufwandskonten wird daher im Soll, auf
Ertragskonten im Haben gebucht.
3.2 Abschluss der Erfolgskonten
Die Erfolgskonten werden ber das Gewinn- und Verlustkonto (GuV-Konto) abgeschlossen. Auf dem
GuV-Konto werden die Aufwendungen auf der Sollseite, die Ertrge auf der Habenseite gesammelt.
Der Saldo des GuV-Kontos ist der Gewinn oder Verlust des Unternehmens. Das GuV-Konto gibt
durch Zeitvergleiche Einblick in die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens und legt die
Ursachen des Erfolgs offen.
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Buchen auf Erfolgskonten
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Der Abschluss der Erfolgskonten erfolgt ber die Buchungen
Aufwandskonten: GuV-Konto an Aufwandskonten
Ertragskonten Ertragskonto an GuV-Konto
Aufwendungen Gewinn- und Verlustkonto Ertrge
Lhne 10.200 Umsatzerlse 15.000
Miete 800 Mietertrge 1.000
KfZ-Reparaturen 1.600
Zinsaufwand 120
Gewinn 3.280
16.000 16.000
Der Saldo des GuV-Kontos wird schlielich ber das Eigenkapitalkonto (Gewinn/Verlust)
abgeschlossen:
Buchungssatz: GuV-Konto (Gewinn im Soll) an Eigenkapital bzw.
Eigenkapital (Soll) an GuV-Konto (Verlust im Haben)
Zusammenfassung:
Aufwands- und Ertragskonten werden formal ber das Gewinn- und Verlustkonto abgeschlossen. Ein
Gewinn erhht das Eigenkapital, ein Verlust mindert das Eigenkapital.
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Buchen laufender Geschftsflle
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4 Buchen laufender Geschftsflle
Welche Geschftsflle kommen in den Bereichen Beschaffung, Absatz, Personal und Finanzen hufig
vor?
Wie werden diese Geschftsflle gebucht?
4.1 Beschaffung: Einkauf von Waren und Werkstoffen
Der Einkauf von Werkstoffen, von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen, von Fremdbauteilen und fertigen
Erzeugnissen und Waren, die zur Herstellung von Produkten und zum Verkauf der hergestellten
Produkte und bezogenen Waren bestimmt sind, kann entweder
auf einem gemischten Warenkonto,
auf Bestandskonten oder
auf Aufwandskonten
erfasst werden. Alle drei Methoden entsprechen den GoB.
Beispiel: gemischtes Warenkonto
GuV-Konto gemischtes Warenkonto SB-Konto
Soll Haben Soll Haben Soll Haben
Rohgewinn AB Warenverkufe Waren
Wareneinkufe EB
Rohgewinn
_______________________ ___________________________ _______________________
Auf dem gemischten Warenkonto werden:
im Soll der Anfangsbestand an Waren sowie die Wareneinkufe zu Einkaufspreisen gebucht.
im Haben die Warenverkufe zu Verkaufspreisen sowie der Endbestand gebucht, der durch die
Inventur festgestellt wird und zu Einkaufspreisen zu bewerten ist.
Die Abschlussbuchungen lauten:
Warenkonto an GuV (hinsichtlich des Rohgewinns) und
SBK an Waren (per Inventur festgestellter Warenbestand).
Das gemischte Warenkonto kann in der Praxis fr kleine und berschaubare Handelsunternehmen
(Kiosk, kleiner Schreibwarenladen etc.) ausreichend sein, nicht jedoch fr grere
Handelsunternehmen oder fr produzierende Unternehmen.
Nachteile des gemischten Warenkontos sind:
Wareneinkufe werden zu Nettoeinkaufspreisen gebucht, Warenverkufe zu Verkaufspreisen;
hierdurch knnen Preisvernderungen und Absatzzahlen nicht analysiert werden. Ein
Wareneinsatz wird nicht ausgewiesen.
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Buchen laufender Geschftsflle
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Retouren, Skonti und Rabatte knnen zwar erfasst werden, machen das einheitliche gemischte
Warenkonto aber schnell unbersichtlich.
Im Folgenden wird daher nicht mehr auf das gemischte Warenkonto Bezug genommen.
4.1.1 Erfassen von Geschftsfllen aus dem Beschaffungsbereich auf
Bestandskonten
Einkauf von Werkstoffen und Waren und Bezugskosten
Fr Werkstoffe sowie fr fertige Erzeugnisse und bezogene Waren werden Bestandskonten
eingerichtet.
Beispiel: Einkauf von Rohstoffen
Unternehmer Rasant bezieht von einem Stahlhndler Stahlblech zur Herstellung von Radkappen.
Die Rechnung entspricht 14 UStG.
5 t Stahlblech (Nr. 876543) zu je 1.200 gesamt 6.000
Umsatzsteuer 16 % = 960
Brutto 6.960
Rasant zahlt in 30 Tagen
Rohstoffe Vorsteuer Verbindlichkeiten
Soll Haben Soll Haben Soll Haben
6.000 960 6.960
_________________________ _______________________ ________________________
Rasant erhlt whrend des Jahres fr seine Produktion zahlreiche Lieferungen von Rohstoffen sowie
von Hilfs- und Betriebsstoffen (= Werkstoffe)
Buchungssatz: Rohstoffe (Zugang im Soll) an Bank/Verbindlichkeiten (Haben)
Der Werkstoffverbrauch fr eine bestimmte Periode kann nach zwei Methoden erfolgen:
Fortlaufend auf Grund von Materialentnahmescheinen
Nachtrglich durch Inventur (= krperliche Bestandsaufnahme) am Ende der Periode (Monat,
Quartal, Jahr).
Bei der Inventurmethode errechnet sich der Verbrauch wie folgt:
Anfangsbestand an Werkstoffen
+ Zugnge (Einkufe von Werkstoffen)
- Schlussbestand laut Inventur
= Verbrauch von Werkstoffen
Der mittels Materialentnahmescheinen oder durch die Inventurmethode ermittelte Verbrauch von
Werkstoffen wird als Aufwand auf den Erfolgskonten und als Abgang auf den Bestandskonten
erfasst.
Buchungsstze:
Aufwand fr Rohstoffe an Rohstoffe (Bestandskonto)
Aufwand fr Hilfs- und Betriebsstoffe an Hilfs- und Betriebsstoffe (Bestandskonto)
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Buchen laufender Geschftsflle
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Merke:
Es wird immer Aufwandskonto an Bestandskonto gebucht. Je nach Art und Komplexitt der
Produktion knnen entsprechende Bestands- und Aufwandskonten eingerichtet werden.
Soll der Werkstoffverbrauch laufend erfasst werden, setzt dies eine Lagerbuchfhrung voraus. Die
Lagerbuchfhrung kann manuell mittels Lagerkarteikarten organisiert werden oder sie kann EDV-
gesttzt sein. In jedem Fall ist einmal jhrlich eine Inventur durchzufhren. (Zur Inventur und den
zulssigen Methoden der Inventuraufnahme siehe weiter unten).
Beispiel: Einkauf von Waren
Rasant verkauft neben Radkappen auch Schlsselanhnger fr Autos. Diese bezieht er fertig vom
Hersteller.
Wie beim Bezug von Werkstoffen wird fr den Einkauf von Waren ein Bestandskonto Waren
angesprochen. Fr die Entnahme von Waren (= Wareneinsatz) wird das Aufwandskonto
Aufwendungen fr Waren angesprochen.
Rasant kaufte im Jahr Waren zu netto 12.000 ein, und erzielte Umsatzerlse von 28.000 netto. Aus
dem Vorjahr hatte er noch einen Warenbestand von 6.000 . Am Jahresende ergibt die Inventur einen
Bestand an Waren von 7.000 .
Waren Vorsteuer Verbindlichkeiten
Soll Haben Soll Haben Soll Haben
AB 6.000 11.000 1.920 13.920
12.000 EB 7.000
_________________________ ______________________ ______________________
Umsatzerlse Umsatzsteuer Forderungen
Soll Haben Soll Haben Soll Haben
28.000 4.480 32.480
6.960
_________________________ ________________________ _____________________
Aufwendungen fr Waren GuV-Konto
Soll Haben Soll Haben
11.000 Aufwen- Umsatz-
dungen erlse
Waren 11.000 28.000
________________________ ________________________
Ermittlung des Warenaufwandes: AB + Zugnge - EB = Warenaufwand
6.000 + 12.000 - 7.000 = 11.000
Bezugskosten:
Beim Einkauf von Werkstoffen und Handelswaren fallen oft Bezugskosten an. Bezugskosten fallen an
bis die Werkstoffe oder die Ware ins Lager des Unternehmens genommen wird.
bliche Bezugskosten sind Verpackungskosten, Transportkosten, Versicherungen, Einfuhrzlle, nicht
jedoch der Einkaufspreis des Werkstoffs oder der Ware selbst und nicht die Umsatzsteuer.
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Buchen laufender Geschftsflle
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Merke:
Die Bezugskosten stellen bei Buchen auf Bestandskonten keinen Aufwand dar, sondern erhhen als
Anschaffungsnebenkosten die Anschaffungskosten der beschafften Werkstoffe und Waren.
Bezugskosten knnen direkt auf den Bestandskonten fr Werkstoffe oder Waren gebucht werden oder
sie werden auf Unterkonten erfasst, wenn die Hhe der Bezugskosten besonders wichtig ist fr das
Unternehmen.
Beispiel: Bezugskosten (Verbuchung auf Bestandskonto Waren)
Rasant erhlt ber den Einkauf von Schlsselanhngern fr PKW folgende Rechnung:
5.000 Stck Schlsselanhnger 2,50 = gesamt 12.500
Verpackung 750
Transportversicherung 50
Rechnungsbetrag netto 13.300
16 % Umsatzsteuer 2.128
Rechnungsbetrag brutto 15.428
Die Verbuchung des Wareneingangs lautet dann:
Buchungssatz: Waren 12.500
Bezugskosten 800
Vorsteuer 2.128 an Verbindlichkeiten 15.428
Waren Vorsteuer Verbindlichkeiten
Soll Haben Soll Haben Soll Haben
12.500 2.128 15.428
800
________________________ __________________________ _______________________
Hinweis:
Umsatzsteuerlich stellen die Bezugskosten so genannte bliche Nebenleistungen dar, die mit dem
Einkaufspreis fr die Ware oder fr die Werkstoffe zur Bemessungsgrundlage (= Netto-
Rechnungsbetrag) zhlen. Hierauf wird die Umsatzsteuer mit 16 % oder 7 % berechnet, die Rasant
als Vorsteuer abziehen kann.
Rcksendungen und nachtrgliche Preisnachlsse
Rcksendungen (Retouren)
Rcksendungen bezogener Werkstoffe und Waren an den Hersteller oder Lieferer stellen eine
Korrektur des ursprnglichen Einkaufs dar. Grnde fr Rcksendungen liegen meistens in mangelnder
Qualitt der bezogenen Werkstoffe und Waren oder in Falschlieferungen.
Der Hersteller/Lieferer, an den die Werkstoffe oder Waren zurckgesandt werden, erteilt hierber eine
Gutschrift.
In der Buchhaltung wird die Rcklieferung als Korrekturbuchung auf den Konten Bestand an
Werkstoffen/Waren und dem Konto Verbindlichkeiten erfasst. Auerdem ndert sich durch die
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Buchen laufender Geschftsflle
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Gutschrift die Bemessungsgrundlage fr die Umsatzsteuer, so dass der Unternehmer auch den
ursprnglich vorgenommenen Vorsteuerabzug korrigieren muss ( 17 UStG).
Beispiel: Rcksendung
Unternehmer Rasant bezieht im Mrz 2006 8 t Stahlblech 1.300 netto. Als die Bleche auf Lager
genommen werden sollen, stellt sich heraus, dass eine Tonne Bleche zu dnn ist. Hierauf sendet
Rasant im April 2006 die fehlerhaften Bleche zurck und erhlt vom Lieferer eine Gutschrift.
Eingangsrechnung (ursprngliche Lieferung).
8 t Stahlbleche 1.300 gesamt 10.400
+ 16 % Umsatzsteuer 1.664
Rechnungsbetrag brutto 12.064
Nach Rcksendung der gergten 1 t Stahlbleche erhlt Rasant folgende Gutschriftsanzeige:
Nettowert der zurckgesandten Bleche 1,300
Umsatzsteuer 16 % 208
Gutschrift (brutto) 1.508
(1) Buchung ursprngliche Lieferung Mrz 2006:
Rohstoffe 10.400
Vorsteuer 1.664 an Verbindlichkeiten 12.064
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(2) Buchung der Gutschrift (auf der Gegenseite der vorher angesprochenen Konten):
Verbindlichkeiten 1.508 an Rohstoffe 1.300
an Vorsteuer 208
Rohstoffe Vorsteuer Verbindlichkeiten
Soll Haben Soll Haben Soll Haben
(1) 10.400 (2) 1.300 (1) 1.664 (2) 208 (2) 1.508 (1) 12.064
________________________ _________________________ ________________________
Hinweis: Gutschrift
Unter einer Gutschrift versteht man eine Abrechnung, die im Gegensatz zur Rechnung nicht von dem
Unternehmer vorgenommen wird, der die Lieferung oder Dienstleistung erbringt, sondern vom
Empfnger der Lieferung bzw. Leistung. Beide Seiten mssen damit einverstanden sein, dass per
Gutschrift abgerechnet wird.
Preisnachlsse
Neben Rcksendungen werden bei mangelhaften oder fehlerhaften Lieferungen hufig Preisnachlsse
gewhrt. Preisnachlsse im Beschaffungsbereich werden aber auch gewhrt beim Erreichen
bestimmter Abnahmemengen (Boni, Umsatzrabatte) oder entstehen, wenn der Unternehmer ihm
eingerumte Skonti wahrnimmt.
Preisnachlsse mindern die Anschaffungskosten der Werkstoffe oder Waren und fhren dazu, dass die
bei der ursprnglichen Lieferung abgezogene Vorsteuer um den Preisnachlass korrigiert werden muss
( 17 UStG).
Wie bei der Rcksendung von Waren knnen diese Preisnachlsse entweder direkt auf der Gegenseite
der Konten gebucht werden, die bei dem ursprnglichen Einkauf angesprochen wurden, oder auf
separaten Unterkonten, wenn Preisnachlsse fr das Unternehmen bedeutsam sind.
Beispiel: Preisnachlass auf Grund fehlerhafter Ware
Rasant bemngelt, dass von ihm bezogene Waren zum Einkaufspreis von 10.000 netto eine falsche
Farbe haben. Die Rechnung lautet ber Ware fr 10.000 + 16 % USt (1.600 ) = 11.600 brutto.
Der Lieferant gewhrt ihm einen Preisnachlass von 10 % und erteilt hierber eine Gutschrift:
Gutschrift ber 10 % Preisnachlass wegen fehlerhafter Ware:
Preisnachlass 10 % von Warenwert 10.000 1.000
Umsatzsteuer 16 % 160
Gutschrift fr Preisnachlass (brutto) 1.160
(1) Buchung der ursprnglichen Rechnung:
Ware 10.000
Vorsteuer (16 %) 1.600 an Verbindlichkeiten 11.600
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Buchen laufender Geschftsflle
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(2) Buchung der erteilten Gutschrift:
Verbindlichkeiten 1.160 an Ware 1.000
an Vorsteuer 160
Ware Vorsteuer Verbindlichkeiten
Soll Haben Soll Haben Soll Haben
(1) 10.000 (2) 1.000 (1) 1.600 (2) 160 (2) 1.160 (1) 11.600
__________________________ __________________________ ________________________
Lieferantenskonti
Skonti werden von Lieferanten dafr vereinbart, dass eine Rechnung innerhalb eines bestimmten
Zahlungsziels beglichen wird. Der Lieferer erhlt hierdurch einen Liquidittsvorteil durch die
vorzeitige Zahlung.
Eine bliche Skontovereinbarung auf der Rechnung eines Lieferanten knnte lauten:
Ware 5.000 Zahlungsbedingungen: Die Rechnung ist zahl-
Umsatzsteuer 16 % 800 bar innerhalb von 10 Tagen mit 2 % Skonto
Rechnungsbetrag (brutto) 5.800 (= 116 ), oder in 30 Tagen ohne Abzug.
Der Zinsvorteil, der dadurch entsteht, dass die Ware nicht auf Ziel, sondern unter Ausnutzung des
Skontos bezahlt wird, ist betrchtlich:
Umrechnung des Skontosatzes in einen effektiven Jahreszins:
20 Tage Kreditgewhrung durch den Lieferer, wenn nach 30 Tagen gezahlt wird: = 2 % Skonto
360 Tage = p %
2 % x 360 Tage
p % = = 36 %.
20 Tage
Wrde der Unternehmer nicht innerhalb von 10 Tagen zahlen, sondern den Lieferantenkredit in
Anspruch nehmen (Zahlung innerhalb von 30 Tagen), wrde ihn dies 36 % Zinsen kosten.
Oder andersherum: durch die Zahlung mit Ausntzung des Skonto vermeidet der Unternehmer die
Inanspruchnahme eines recht teuren Lieferantenkredits.
Die Verbuchung der Skontobetrge kann nach der Nettomethode so erfolgen, dass die in Anspruch
genommenen Lieferantenskonti erst auf einem Unterkonto Erhaltene Skonti netto erfasst werden
und erst am Jahresende die Umbuchung auf das Bestandskonto (gelieferte Werkstoffe oder Waren)
erfolgt, um so die Anschaffungskostenminderung zu erfassen. Die Vorsteuer wird sofort bei der
Buchung der Zahlung korrigiert.
Beim Bruttoverfahren wird der Skontobetrag brutto auf dem Unterkonto Erhaltene Skonti gebucht,
die Vorsteuer wird am Ende des Voranmeldungszeitraumes summarisch korrigiert. Wie beim
Nettoverfahren werden erst am Jahresende die Skonti (netto) als Anschaffungskostenminderungen
umgebucht.
Bei beiden Methoden mssen die Lieferantenverbindlichkeiten auch bei Zahlung mit Skontoabzug
ausgeglichen sein.
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Beispiel: Inanspruchnahme eines Lieferantenskonto (Nettomethode)
(1) Verbuchung der Eingangsrechnung:
Ware 5.000
Vorsteuer 800 an Lieferverbindlichkeiten 5.800
(2) Verbuchung der Zahlung bei Ausbung des Skontoabzugs
Lieferverbindlichkeiten 5.800 an erhaltene Skonti 100
an Vorsteuer 16
an Bank 5.684
(3) Umbuchung der erhaltenen Skonti an Waren (= Minderung der Anschaffungskosten)
Erhaltene Skonti 100 an Ware 100
Ware Vorsteuer Verbindlichkeiten
Soll Haben Soll Haben Soll Haben
(1) 5.000 (3) 100 (1) 800 (2) 16 (2) 5.800 (1) 5.800
________________________ _______________________ _______________________
Bank Erhaltene Skonti Verbindlichkeiten
Soll Haben Soll Haben Soll Haben
(2) 5.684 (3) 100 (2) 100 (2) 5.800 (1) 5.800
________________________ _________________________ _______________________
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Durch den eingerumten Skontoabzug mindern sich die ursprnglich gebuchten Betrge:
Netto- USt Brutto-
betrag betrag
Ursprnglich in Rechnung gestellter Betrag: 5.000 800 5.800
Abzglich 2 % Skonto: - 100 - 16 - 116
Betrag nach Skontoabzug 4.900 784 5.684
Erhaltene Boni (Liefererboni) mindern wie erhaltene Skonti die Anschaffungskosten des
Wareneingangs. Sie knnen auf einem separaten Konto erhaltene Boni erfasst werden. Die
Verbindlichkeiten und die Vorsteuer sind bei erhaltenen Boni entsprechend zu korrigieren.
Buchungssatz: Verbindlichkeiten an erhaltene Boni
an Vorsteuer
Beispiel: erhaltene Boni
Unternehmer Rasant erhlt vom Lieferanten der Schlsselanhnger am Jahresende einen Bonus, da er
100.000 Stck zu je 2,00 eingekauft hat. Der Bonus betrgt 5 % der eingekauften Waren. Der
Lieferer erteilt Rasant hierber eine Rechnung:
Bonusberechnung: wegen erreichen des Umsatzziels von 100.000 Stck gewhre ich
vereinbarungsgem einen Bonus von 5 %:
Bonus: 100.000 Stck x 2 = 200.000 x Bonus 5 % = 10.000
Umsatzsteuer 16 % 1.600
Bonuszahlung 11.600
Verbindlichkeiten erhaltene Boni Vorsteuer
Soll Haben Soll Haben Soll Haben
11.600 10.000 1.600
________________________ __________________________ ____________________
Am Jahresende bucht Rasant: erhaltene Boni 10.000 an Wareneingang 10.000. Hierdurch werden die
Anschaffungskosten der Waren um den Betrag der Boni (netto) gemindert.
4.1.2 Erfassen von Geschftsfllen aus dem Beschaffungsbereich auf
Aufwandskonten
Wareneingangs- und Warenverkaufskonto
Kleine Unternehmen, deren Geschftsbetrieb nicht erfordert, eine Vielzahl von Bestandskonten fr
Werkstoffe und Waren zu unterhalten, fhren statt des Eingangs vorgestellten gemischten
Warenkontos zwei getrennte Warenkonten: ein Wareneingangskonto und ein Warenverkaufskonto.
Das Wareneinkaufskonto (Aufwandskonto) und das Warenverkaufskonto (Erlskonto) sind reine
Erfolgskonten.
Der Buchung von Wareneingngen und -verkufen auf Aufwandskonten liegt die Vorstellung zu
Grunde, dass die bezogenen Waren sofort verkauft werden, d.h. dass es zu keiner Lagerhaltung
kommt.
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Wareneingangskonto: der Anfangsbestand und smtliche Wareneingnge werden zu
Einkaufspreisen (netto) im Soll als Aufwand gebucht. Am Jahresende wird der Warenbestand
durch Inventur festgestellt und als Endbestand zum Einkaufspreis im Haben erfasst.
Warenverkaufskonto (Erlskonto): smtliche Warenverkufe werden zu Verkaufspreisen (netto) im
Haben gebucht.
Bezugskosten, Rcksendungen und Preisnachlsse von Lieferanten werden auf dem
Wareneingangskonto gebucht. Preisnachlsse und Skonti, die das Unternehmen seinen Kunden
gewhrt, werden auf dem Warenverkaufskonto gebucht.
Wareneingangskonto Warenverkaufskonto
Soll Haben Soll Haben
Anfangsbestand Rcksendungen Rcksendungen von Warenverkufe
Wareneinkufe Preisnachlsse Kunden
Bezugskosten innerbetriebl. Verbrauch Preisnachlsse an
Endbestand lt. Inventur Kunden
Saldo = Wareneinsatz Saldo = Erlse
______________________________________ ____________________________________
Das Wareneinkaufskonto stellt ein gemischtes Konto dar, da neben dem Aufwand aus den
Wareneingngen auch der Warenendbestand auf dem Konto erfasst wird.
Wird auf einem Wareneingangs- und einem Warenverkaufskonto gebucht, werden beide Konten
entweder nach der Nettomethode oder der Bruttomethode abgeschlossen.
Nettomethode:
Der Saldo auf dem Wareneingangskonto (= Wareneinsatz) wird im Soll des
Warenverkaufskontos gebucht. Auf dem Warenverkaufskonto ergibt sich als Saldo dann der
Rohgewinn (= Erlse aus Verkufen Wareneinsatz). Nur der Rohgewinn wird danach auf
das GuV-Konto bertragen.
Buchungsstze: Warenverkauf an Wareneingang
Warenverkauf an GuV
Dieser Abschluss ist wenig aussagekrftig und fr Kapitalgesellschaften nicht zulssig ( 275 ff
HGB). Statt dessen wird der Abschluss meistens nach der so genannten Bruttomethode vorgenommen:
Bruttomethode:
Bei der Bruttomethode (auch Bruttoabschluss) werden die Erlse und der Wareneinsatz nicht saldiert
zur Gre Rohgewinn, sondern beide Konten werden ber das GuV-Konto abgeschlossen:
Wareneingang GuV-Konto Warenverkauf
Soll Haben Soll Haben Soll Haben
Wareneingang Saldo Wareneinsatz Warenerls Saldo Verkaufserlse
Wareneinsatz Warenerls
__________________________ _______________________ _________________________
Warenkonten mit Bestandsvernderungen
Neben dem Wareneingangs- und dem Warenverkaufskonto wird ein drittes Warenkonto eingerichtet,
das Warenbestandskonto.
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Das Warenbestandskonto ist, wie sein Name sagt, ein Bestandskonto. Am Anfang des Jahres wird
auf ihm im Soll der Anfangsbestand an Waren eingebucht, am Jahresende wird der durch Inventur
ermittelte Endbestand an Waren auf der Habenseite gebucht.
Whrend des Jahres werden keine laufenden Geschftsflle auf dem Bestandskonto gebucht:
Wareneingangskonto: es wird zum reinen Aufwandskonto, da der EB nicht mehr auf ihm erfasst wird.
Auf dem Warenkonto werden die Bestandmehrungen und Bestandsminderungen gebucht. Der EB
an Waren laut Inventur wird ber das SBK gebucht: SBK an Waren
Es kommt immer dann zu einer Vernderung des Warenbestands, wenn nicht alle eingekauften
Waren verkauft werden bzw. wenn in einer Periode mehr Waren verkauft als eingekauft werden, es
also zu einem Verkauf von Lagerbestnden kommt.
1. Unternehmer Rasant hat einen Anfangsbestand von 120.000 Waren (Automatten). Die Inventur
ergibt am Jahresende einen Endbestand von 150.000 , d.h. sein Lagerbestand hat sich erhht,
weil er weniger Waren verkauft als eingekauft hat. Folglich ist sein Wareneingangskonto im
Verhltnis zu den verkauften Waren um die Bestandsmehrung von 30.000 zu hoch.
2. Unternehmer Rasant hat einen Anfangsbestand von 120.000 Waren (Automatten). Die Inventur
ergibt am Jahresende einen Endbestand von 80.000, d.h. sein Lagerbestand hat sich verringert,
weil er mehr Waren verkauft hat als eingekauft. Folglich ist sein Wareneingangskonto im
Verhltnis zu den verkauften Waren um die Bestandsminderung von 40.000 zu niedrig..
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selbststndig und unabhngig. Eine detaillierte Beschreibung der rechtlichen Struktur von Deloitte Touche Tohmatsu Limited und ihrer
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Soll (1) Warenbestandskonto Haben Soll (2) Warenbestandskonto Haben
_____________________________________ __________________________________
AB 120.000 EB 150.000 AB 120.000 EB 80.000
Bestands- Bestands-
Mehrung 30.000 minderung 40.000
_______________________________________ __________________________________
150.000 150.000 120.000 120.000
_______________________________________ __________________________________
Eine Bestandsmehrung liegt vor, wenn der Schlussbestand lt. Inventur grer ist als der
Anfangsbestand.
Wareneingang
- Bestandsmehrung
= Wareneinsatz
Eine Bestandsminderung liegt vor, wenn der Schlussbestand lt. Inventur kleiner ist als der
Anfangsbestand.
Wareneingang
+ Bestandsminderung
= Wareneinsatz
Um den periodengerechten Aufwand eines Geschftsjahres zu ermitteln, werden die
Bestandsvernderungen wie folgt ber das Aufwandskonto Wareneingang abgeschlossen (es gibt
fr Waren in dem Schema der GuV nach HGB keinen separaten Ausweis von Bestandsvernderungen
bei Waren, im Unteschied zu Bestandsvernderungen bei unfertigen und fertigen Erzeugnissen):
Soll (1) Wareneingangskonto Haben Soll (2) Wareneingangskonto Haben
________________________________________ ___________________________________
Waren- Bestands- Waren- Saldo 240.000
eingang 200.000 mehrung 30.000 eingang 200.000
Bestands-
Saldo 170.000 minderung 40.000
______________________________________ ___________________________________
200.000 200.000 240.000 240.000
______________________________________ ___________________________________
Die Bestandsvernderungen werden wie folgt gebucht:
bei Bestandsmehrung: bei Bestandsminderung:
1. Einbuchen des AB auf Konto Waren 1. Einbuchen des AB auf Konto Ware
Waren 120.000 an EBK Waren 120.000 an EBK
2. Buchung des EB lt. Inventur 2. Buchung des EB lt. Inventur
SBK 150.000 an Waren 150.000 SBK 80.000 an Waren 80.000
3. Buchung der Bestandsmehrung 3. Buchung der Bestandminderung
Ware 30.000 an Wareneingang 30.000 Wareneingang 40.000 an Ware 40.000
4. Abschluss des Wareneingangskontos ber das GuV-Konto
GuV-Konto 170.000 an Wareneinsatz / GuV-Konto 240.000 an Wareneinsatz
5. Abschluss des Warenbestandskontos
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SBK 150.000 an Waren / SBK 80.000 an Waren
Bestandsvernderungen mit fertigen und unfertigen Erzeugnissen
Bestandsvernderungen bei fertigen und unfertigen Erzeugnissen entstehen, wenn:
die hergestellte Menge grer ist als die Absatzmenge: Bestandsmehrung
die hergestellte Menge kleiner ist als die Absatzmenge: Bestandsminderung
Ein Mehrbestand fhrt dazu, dass die produzierten, aber nicht verkauften fertigen Erzeugnisse auf
Lager genommen werden. Eine Bestandsminderung bedeutet, dass mehr Stck verkauft wurden als
hergestellt, so dass vorhandene Lagerbestnde abgebaut werden.
Die fertigen und unfertigen Erzeugnisse werden mit den Herstellkosten bewertet.
In Relation zu den verkauften Mengen stimmen die im Jahr gebuchten Herstellkosten nicht mit den
Erlsen der abgesetzten Mengen berein. hnlich wie bei der Verbuchung der Bestandsvernderungen
bei Waren korrigiert die Buchung der Bestandsvernderungen die im Hinblick auf die verkauften
Stckzahlen zu hohen oder zu niedrigen Herstellkosten.
Beispiel: Bestandsvernderung bei fertigen Erzeugnissen
Rasant hat Lagerbestnde aus dem vorigen Jahr von 200.000 . In 2005 hatte er Herstellkosten fr
Radkappen von 10 pro Stck. Er stellte 100.000 Stck her, so dass der Herstellaufwand 1.000.000
betrgt.
(1) Rasant verkauft 80.000 Stck zu einem Verkaufspreis (netto) von 12.50 pro Stck.
(2) Rasant verkauft 110.000 Stck zu einem Verkaufspreis von 12,50 pro Stck.
Soll (1) Fertige Erzeugnisse Haben Soll (2) Fertige Erzeugnisse Haben
_______________________________________ _________________________________
AB 200.000 EB 220.000 AB 200.000 Bestands-
Bestands- (1) 20.000 minderung (2) 100.000
mehrung EB 100.000
_______________________________________ _________________________________
220.000 220.000 200.000 200.000
_______________________________________ _________________________________
Der Abschluss des Bestandskontos fertige Erzeugnisse erfolgt ber das Schlussbilanzkonto:
Soll (1) SBK Haben Soll (2) SBK Haben
_______________________________________ ___________________________________
FE 220.000 FE 100.000
_______________________________________ ___________________________________
Buchungen:
(1) SBK 220.000 an Fertige Erzeugnisse
(2) SBK 100.000 an Fertige Erzeugnisse
Die Bestandsvernderungen wirken sich auf den Erfolg des Unternehmens aus, in dem sie die whrend
der Periode angefallenen Herstellkosten im Hinblick auf die abgesetzten Mengen korrigieren.
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Buchen laufender Geschftsflle
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Soll (1) GuV-Konto Haben Soll (2) GuV-Konto Haben
Herstell- Umsatz 1.000.000 Herstell- Umsatz 375.000
Aufwand 1.000.000 Bestands- aufwand 1.000.000
mehrung 20.000 Bestands-
minderung 100.000
__________________________________________________________________________________
Umsatz: 80.000 Stck x 12,50 = 1.000.000 Umsatz: 110.000 Stck x 12,50 = 1.375.000
Buchung: Bestandsmehrung Buchung: Bestandsminderung
Fertige Erzeugnisse 20.000 an GuV GuV 100.000 an fertige Erzeugnisse
Merke:
Eine Bestandsmehrung entsteht, wenn in einem Geschftsjahr mehr Erzeugnisse hergestellt als
verkauft werden. Der Mehrbestand wird im GuV-Konto als Ertrag den entsprechenden Her-
stellungsaufwendungen gegenbergestellt.
Eine Bestandsminderung entsteht, wenn in einem Geschftsjahr mehr Erzeugnisse verkauft als
hergestellt werden. Der Minderbestand muss dann im GuV-Konto als Aufwand den Umsatzerlsen
aus dem Vorjahresbestand gegenbergestellt werden.
Buchung von Werkstoffen auf Aufwandskonten
Werkstoffeinkufe knnen an Stelle auf Bestandskonten auch gleich als Aufwand erfasst werden.
Dieser Art zu buchen liegt der Gedanke der just in time-Produktion zu Grunde, d.h. es werden keine
Lagerbestnde vorgehalten, sondern die angelieferten Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe werden sofort
verbraucht.
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Die Bestandskonten fr Werkstoffe weisen nur noch den AB (Anfangsbestand) und den laut Inventur
festgestellten EB (Endbestand) auf. Die laufenden Einkufe von Werkstoffen werden auf den
Aufwandskonten fr Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe erfasst.
Beispiel: Buchung von Rohstoffen mit Bestandsvernderungen
1. Laut Inventur des Vorjahres betrgt bei Rasant der Endbestand an Rohstoffen 40.000 . Whrend
des Jahres kauft er Rohstoffe fr 800.000 (netto) ein. Der Endbestand der Rohstoffe betrgt nach
der Inventur 100.000 .
2. Laut Inventur des Vorjahres betrgt bei Rasant der Endbestand an Rohstoffen 40.000 . Whrend
des Jahres kauft er Rohstoffe fr 800.000 (netto) ein. Der Endbestand der Rohstoffe betrgt nach
der Inventur 20.000 .
Buchung des Anfangsbestandes an Rohstoffen:
Rohstoffe 40.000 an EBK 40.000
Buchung des Rohstoffeinkaufs direkt als Aufwand:
Aufwendungen fr Rohstoffe 800.000
Vorsteuer 16 % 128.000 an Lieferverbindlichkeiten 928.000
Buchung des Schlussbestandes an Rohstoffen lt. Inventur:
(1) SBK 100.000 an Rohstoffe
(2) SBK 20.000 an Rohstoffe
Buchung der Bestandsvernderungen:
(1) Bestandsmehrung (2) Bestandsminderung
Soll (1) Rohstoffe Haben Soll (2) Rohstoffe Haben
_______________________________________ ___________________________________
AB 40.000 EB 100.000 AB 40.000 EB 20.000
Bestands- (1) 60.000 Bestands-
mehrung minderung 20.000
_______________________________________ __________________________________
100.000 100.000 40.000 40.000
_______________________________________ __________________________________
Die Bestandsvernderungen werden ber das Konto Aufwendungen fr Rohstoffe abgeschlossen.
(1) Aufwendungen Rohstoffe (2) Aufwendungen Rohstoffe
Soll Haben Soll Haben
Einkauf von Bestands- Einkauf von Saldo =
Rohstoffen 800.000 mehrung 60.000 Rohstoffen 800.000 Verbrauch 820.000
Saldo = Bestands-
Verbrauch 740.000 minderung 20.000
_________________________________________ ____________________________________
800.000 800.000 820.000 820.000
_________________________________________ ____________________________________
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Umbuchung der Bestandsmehrung: Umbuchung der Bestandsminderung:
Rohstoffe 60.000 an Aufwendungen Aufwendungen fr Rohstoffe 20.000 an
fr Rohstoffe Rohstoffe
Zum Schluss wird noch das Bestandskonto Rohstoffe ber das SBK abgeschlossen und das
Aufwandskonto Aufwendungen fr Rohstoffe ber das GuV-Konto.
Abschluss des Kontos Rohstoffe:
SBK 100.000 an Rohstoffe SBK an Rohstoffe 20.000
Umbuchung der Aufwendungen fr Rohstoffe auf das GuV-Konto:
GuV-Konto 740.000 an Aufwendungen GuV-Konto 820.000 an Aufwendungen
fr Rohstoffe fr Rohstoffe
Merke:
Der Werkstoffverbrauch, der als Aufwand in die Gewinn- und Verlustrechnung eingeht, ergibt sich aus
dem laufenden Aufwand fr Werkstoffe und den Bestandsvernderungen:
Wert der Werkstoffeinkufe Wert der Werkstoffeinkufe
- Bestandsmehrungen Werkstoffe + Bestandsminderungen Werkstoffe
= Werkstoffverbrauch = Werkstoffverbrauch
4.1.3 Inventur
Krperliche Inventur und Buchinventur
Bei der Buchung von Geschftsvorfllen aus dem Beschaffungbereich musste der Endbestand an
Waren, Werkstoffen oder fertigen Erzeugnissen mittels einer Inventur ermittelt werden, und zwar
sowohl beim Buchen auf Bestandskonten als auch beim Buchen auf Aufwandskonten.
Sie wissen bereits, dass der Unternehmer nicht nur die Werkstoffe und Waren krperlich
aufnehmen muss, sondern dass das Inventar smtliche Vermgens- und Schuldposten
enthalten muss.
Die Inventuraufnahme des Vorratsvermgens nimmt in der Praxis jedoch einen groen Raum ein, da
es hufig schwierig und zeitraubend ist, alle Gegenstnde des Vorratsvermgens einzeln aufzunehmen
und zu bewerten.
Das HGB ( 240, 241 HGB) trgt dem Rechnung und lsst folgende Verfahren der Inventur zu:
Krperliche Inventur: mengen- und wertmige Bestandsaufnahme
Buchinventur: nur wertmige Bestandsaufnahme auf Grund von Aufzeichnungen und
Belegen
Die krperliche Inventur ist die mengenmige Aufnahme aller krperlichen
Vermgensgegenstnde des Anlage- und des Umlaufvermgens durch Zhlen, Messen und Wiegen,
z.B. Sachanlagevermgen, Vorrte, Kassenbestnde.
Die Buchinventur betrifft die nicht krperlichen Vermgensgegenstnde und Schulden, z.B. Patente,
Forderungen, Bankguthaben, Schulden. Die Existenz dieser Vermgensgegenstnde und Schulden ist
durch Aufzeichnungen der Buchhaltung oder die Besttigung Dritter, z.B. Kontoauszge der Banken,
nachzuweisen.
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Wird das Sachanlagevermgen in einer Anlagenkartei/Anlagenbuchfhrung erfasst, so entfllt die
jhrliche Inventur. Allerdings sollten alle drei Jahre die Existenz der Gegenstnde des
Anlagevermgens berprft werden.
Inventurvereinfachungen:
Das Inventar ist grundstzlich zum Schluss des Wirtschaftsjahres aufzustellen. Da der Abschluss des
Geschftsjahres meistens sehr arbeitsintensiv ist, lsst der Gesetzgeber unter folgenden Bedingungen
Abweichungen von der krperlichen Bestandsaufnahme aller einzelnen Vermgensgegenstnde zum
Bilanzstichtag zu:
Festwert (240 Abs. 3 HGB):
Bei Vermgensgegenstnden des Sachanlagevermgens sowie der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe,
wenn ihr Gesamtwert fr das Unternehmen von untergeordneter Bedeutung ist und sie regelmig
ersetzt werden. Dies betrifft z.B. den Bestand an Werkzeugen, den Bestand an Kleinteilen und
Materialien wie Verpackungsmaterial. Ist der Wert fr solche Vermgensgegenstnde einmal durch
Inventur und Bewertung festgestellt, bleibt der Wertansatz ber mehrere Jahre bestehen, so lange, bis
sich deutliche Vernderungen ergeben.
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Gruppenbewertung und Durchschnittbewertung ( 240 Abs. 4 HGB):
Gleichartige Vermgensgegenstnde des Vorratsvermgens sowie andere gleichartige oder annhernd
gleichwertige bewegliche Vermgensgegenstnde und Schulden knnen jeweils zu Gruppen
zusammengefasst und bewertet werden, z.B. werden alle Brosthle in einem Groraumbro als
Gruppe mit einem Durchschnittseinkaufspreis bewertet. Schrauben und Kleinteile im Vorratslager
werden gruppenweise gewogen und dann mit dem durchschnittlichen Einkaufspreis bewertet.
Wertpapiere und Aktien knnen in Gruppen zusammengefasst werden.
Nach HGB ist nicht der einfache Durchschnitt, sondern der gewogene Durchschnitt fr die Bewertung
heranzuziehen.
Daneben sind Verbrauchsfolgeverfahren zur Ermittlung des Inventurbestandes zulssig. Die
bekanntesten sind Fifo (= first in-first out und Lifo (= last in-first out).
Inventurvereinfachungsverfahren ( 241 HGB)
a) Zeitnahe Stichtagsinventur
Die mengenmige Bestandsaufnahme erfolgt noch dann stichtagsbezogen, wenn sie in einem
Zeitraum von 10 Tagen vor und 10 Tagen nach dem Bilanzstichtag durchgefhrt wird.
Voraussetzung ist, dass vom Aufnahmetag auf den Bilanzstichtag mengen- und wertmig
zurckgerechnet werden kann bzw. dass die Inventur auf den Stichtag fortgeschrieben werden kann.
b) Vorverlegte Inventur = vor- oder nachverlagerte krperliche Bestandsaufnahme
Die krperliche Bestandsaufnahme erfolgt in einem Zeitraum von hchstens drei Monaten vor oder
zwei Monaten nach Bilanzstichtag. Der krperlich ermittelte Bestand wird dann nur wertmig, nicht
mengenmig auf den Bilanzstichtag fortgeschrieben oder zurckgerechnet.
c) Permanente Inventur = laufende Inventur anhand der Lagerbuchfhrung
Voraussetzung ist eine funktionsfhige Lagerbuchfhrung. Einmal im Jahr, d.h. zu einem beliebigen
Zeitpunkt, mssen die Bestnde krperlich aufgenommen werden und mit dem mittels der
Lagerbuchfhrung ermittelten Bestand verglichen werden.
Moderne EDV-gesttzte Warenwirtschaftssysteme liefern alle Daten fr die Lagerbuchhaltung, wie
Zugnge mit Einkaufspreisen, Lagerabgnge usw.
d) Stichprobeninventur mittels mathematisch-statistischer Verfahren
Bei der Stichprobeninventur wird zunchst ein reprsentativer Teil des Vorratsvermgens krperlich
gezhlt. Danach wird diese Stichprobe mengen- und wertmig auf den gesamten Lagerbestand
hochgerechnet.
4.2 Absatz: Verkauf von Waren und eigenen Erzeugnissen
4.2.1 Umsatzerlse und Vertriebskosten
Die Umsatzerlse erbringen den Hauptertrag des Unternehmens. Um einen besseren berblick ber
die Erzeugnisse und deren Erlse zu erhalten, werden:
fertige Erzeugnisse in Erzeugnisgruppen und
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Waren in Artikelgruppen gegliedert.
Buchhalterisch knnen die Erlskonten je nach den Erfordernissen des Unternehmens untergliedert
werden. Verkufe knnen als Barverkufe erfolgen oder es wird dem Kunden eine Frist fr die
Bezahlung eingerumt (Verkauf auf Ziel). Bei jedem umsatzsteuerpflichtigen Verkauf stellt der
Unternehmer Umsatzsteuer in Rechnung.
Buchungsstze:
Barverkauf: Kasse/Bank an Umsatzerlse
an Umsatzsteuer
Zielverkauf: Forderungen an Umsatzerlse
an Umsatzsteuer
Beispiel: Umsatzerlse
Autohndler Ernesto Schlau verkauft einem Kunden einen gebrauchten PKW zum Preis von 10.000
+ 1.600 UST = 11.600 . Der Kunde berweist den Kaufpreis in der nchsten Woche.
Forderungen Umsatzerlse Umsatzsteuer
Soll Haben Soll Haben Soll Haben
11.600 10.000 1.600
_________________________ _________________________ ________________________
Vertriebskosten
Da Warenschulden Holschulden sind, werden blicherweise dem Kunden Vertriebskosten in
Rechnung gestellt oder diesem weiterbelastet.
Vertriebskosten sind beispielsweise Verpackungsmaterial, Frachten und Kosten von Fremdlgern,
Transportversicherung oder Vertriebsprovisionen.
Das Unternehmen bucht die entstandenen Kosten als Aufwand und stellt die Vertriebskosten dem
Kunden mit in Rechnung.
Buchhalterisch werden die dem Kunden in Rechnung gestellten Vertriebskosten als Umsatzerlse
erfasst.
Beispiel: Vertriebskosten
Rasant liefert 10.000 Stck Radkappen per Spediteur an ein Autowerk: Fr den Transport bestellt er
Spezialcontainer, die ihm mit 800 + 128 UST in Rechnung gestellt werden. Das
Speditionsunternehmen berechnet ihm 4000 + 16 % USt (= 640 ). Die ihm entstandenen
Transportkosten hat Rasant per berweisung bezahlt. Dem Autowerk stellt er folgende Rechnung:
10.000 Stck Radkappen (Typen 234,567) 12.50 = 125.000
Frachtkosten (einschlielich Versicherung) 4.640
Spezialcontainer 928
Rechnungsbetrag netto 130.568
+ 16 % USt 20.890
Rechnungsbetrag brutto 151.458
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Buchungsstze:
Buchung der ihm in Rechnung gestellten Transportkosten:
Frachten 4.000
Vorsteuer 640 an Bank 4.640
Verpackung 800
Vorsteuer 128 an Bank 928
Buchung des Verkaufs:
Forderungen aus Lieferung 151.458 an Umsatzerlse 130.568
an Umsatzsteuer 20.890
Frachtaufwand Vorsteuer Bank
Soll Haben Soll Haben Soll Haben
4.000 640 4.640
_________________________ _________________________ __________________________
Verpackungsaufwand Vorsteuer Bank
Soll Haben Soll Haben Soll Haben
800 128 928
_________________________ ___________________________ _________________________
Forderungen Umsatzerlse Umsatzsteuer
Soll Haben Soll Haben Soll Haben
151.458 130.568 20.890
_________________________ _________________________ _________________________
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das Besondere.
An Aufgaben
und Mitarbeitern.
Einfach gut knnen viele. Exzellent nur die wenigsten.
Bei Deloitte erwarten Sie nicht nur anspruchsvolle Kunden und Projekte, sondern auch Kollegen, die
Sie fachlich fordern und menschlich begeistern werden. Wir streben nach exzellenten Leistungen
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Haftung nach britischem Recht), und/oder ihr Netzwerk von Mitglieds unternehmen. Jedes dieser Mitgliedsunternehmen ist rechtlich
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Mitgliedsunternehmen nden Sie auf www.deloitte.com/de/UeberUns.
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4.2.2 Gutschriften an Kunden und nachtrgliche Preisnachlsse
Schicken Kunden ihnen verkaufte Waren oder fertige Erzeugnisse zurck, weil die gelieferte Ware
Mngel aufweist oder falsch ist, wird der bereits gebuchte Zielkauf rckgngig gemacht. Das
Unternehmen, das die von ihm gelieferte Ware zurckerhlt, erstellt ber die Rcksendung eine
Gutschrift.
Beispiel: Rcksendung
Das Autowerk, dem Rasant 10.000 Stck Radkappen geliefert hatte, stellt bei 500 Stck
Qualittsmngel fest und schickt die 500 Stck zurck. Rasant rechnet mit einer Gutschrift hierber
ab:
Nettowert der zurckgeschickten Radkappen 500 Stck x 12,50 6.520
Umsatzsteuer 16 % 1.000
Gutschrift 7.520
Buchungssatz:
Umsatzerlse 6.520
Umsatzsteuer 1.000 an Forderungen 7.520
Forderungen Umsatzerlse Umsatzsteuer
Soll Haben Soll Haben Soll Haben
151.458 7.520 6.520 130.568 1.000 20.890
__________________________ _________________________ ________________________
Die Buchung der Gutschrift als Korrektur zur Buchung der ursprnglichen Lieferung fhrt im
Ergebnis dazu, dass als Forderungen, Umsatzerlse und Umsatzsteuer per Saldo nur die Menge in
Rechnung gestellt wird, die tatschlich unbeanstandet vom Kunden akzeptiert wird.
Nachtrgliche Preisnachlsse werden Kunden bei spter festgestellten Mngeln an der Ware
gewhrt, die jedoch nicht so schwer sind, dass die Ware zurckgeschickt wird, und bei der
Einrumung von Skonti und Boni.
Auch nachtrgliche Preisnachlsse mindern die Umsatzerlse und die Umsatzsteuer sowie die
Forderungen. Will der Unternehmer jedoch die Umsatzerlse ohne nachtrgliche Erlsschmlerungen
ausgewiesen haben, knnen die Erlsschmlerungen zunchst auf ein separates Konto
Erlsberichtigungen gebucht werden. Am Monatsende oder im Rahmen des Jahresabschlusses wird
das Konto Erlsschmlerungen dann ber das Konto Umsatzerlse abgeschlossen.
Es ist jedoch genau so mglich, die Erlsschmlerungen direkt im Soll des Umsatzerlskontos zu
buchen.
Beispiel: nachtrglicher Preisnachlass
(1) Direkte Erfassung des Preisnachlasses auf dem Umsatzsteuerkonto
Der von Ernesto Schlau veruerte PKW stellt sich nach einigen Tagen als mangelhaft heraus. Der
Kunde will den Wagen zwar behalten, verlangt von Schlau jedoch eine Preisminderung von 500 ,
was den Reparaturkosten entspricht.
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Schlau ist mit dem Preisnachlass einverstanden und erteilt folgende Gutschrift:
Preisnachlass (wie vereinbart) 500
+ 16 % USt 80
Gutschrift 580
Buchungssatz:
Umsatzerlse 500
Umsatzsteuer 80 an Forderungen 580
Forderungen Umsatzerlse Umsatzsteuer
Soll Haben Soll Haben Soll Haben
11.600 Gutschr. 580 Gutschr. 500 10.000 Gutsschr. 80 1.600
_________________________ __________________________ __________________________
(2) Ernesto Schlau bucht den Preisnachlass ber ein separates Konto Erlsberichtigungen, da er
dies fr bersichtlicher hlt.
Buchungssatz:
Erlsberichtigung 500
Umsatzsteuer 80 an Forderungen 580
Forderungen Umsatzerlse Umsatzsteuer
Soll Haben Soll Haben Soll Haben
11.600 Gutschr. 580 10.000 Gutschr. 80 1.600
__________________________ __________________________ _________________________
Erlsberichtigungen
Soll Haben
500
_________________________
Am Ende der Rechnungsperiode wird umgebucht:
Buchungssatz: Umsatzserlse 500 an Erlsberichtigung 500
Bei der Lieferung weiss der Unternehmer nicht, wenn er dem Kunden die Mglichkeit zum
Skontoabzug einrumt, wer von dem Skontoabzug Gebrauch macht. Daher wird zunchst die
Verkaufsrechnung ohne Abzug gebucht: Forderungen an Umsatzerlse und Umsatzsteuer.
Erst wenn der Kunde bezahlt und den eingerumten Skontobetrag abzieht, erhlt der Unternehmer
Kenntnis davon. Obwohl der Zahlungseingang geringer ist als der Forderungsbetrag, muss die
Forderung komplett aufgebucht werden.
Beispiel: Skontoabzug durch einen Kunden
Unternehmer Rasant liefert an einen Kunden Waren (Autoinnenspiegel) und erstellt hierber folgende
Rechnung:
1.000 Innenspiegel 2 = 2.000
+ 16 % USt = 320
Rechnungsbetrag (brutto) 2.320
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Die Zahlungsbedingung Lautet: zahlbar innerhalb von 10 Tagen mit 3 % Skonto oder innerhalb von
30 Tagen ohne Abzug.
Der Kunde berweist den Rechnungsbetrag nach vier Tagen unter Abzug von 3 % Skonto (2.320 x 3
% = 69,60 ).
(1) Buchung der Ausgangsrechnung:
Buchungssatz:
Forderungen aus Lieferungen 2.320 an Umsatzerlse 2.000
an Umsatzsteuer 320
(2) Buchung bei Zahlungseingang:
Bank 2.250,40
Erlsberichtigung 60,00
Umsatzsteuer 9,60 an Forderungen 2.320
(3) Umbuchung der Erlsberichtigungen auf Umsatzerlse am Ende der Periode:
Umsatzerlse 60 an Erlsberichtigungen 60
Forderungen Umsatzerlse Umsatzsteuer
Soll Haben Soll Haben Soll Haben
(1) 2.320,00 (2) 2320,00 (3) 60,00 (1) 2.000,00 (2) 9,60 (1) 320,00
__________________________ __________________________ ______________________
Erlsberichtigungen Bank
Soll Haben Soll Haben
(2) 60,00 (3) 60,00 (2) 2.250,40
__________________________ ____________________________
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Gewhrte Boni mindern wie gewhrte Kundenrabatte die Umsatzerlse und erfordern eine Korrektur
der Umsatzsteuer. Spielt die Gewhrung von Boni eine Rolle fr das Unternehmen, knnen sie auf
einem separaten Konto gewhrte Boni als Erlsminderung erfasst werden. Das Konto wird wie das
Konto Erlsberichtigungen ber das Konto Umsatzerlse abgeschlossen.
Gewhrte Boni wie die brigen Preisnachlsse fhren zu einer Korrektur der Umsatzsteuer und
mindern die Forderungen.
Beispiel: gewhrte Boni
Unternehmer Rasant gewhrt einem neuen Kunden einen Bonus von 5.000 + 16 % USt (800 ) =
5.800 .
Die gewhrten Boni bucht Rasant zunchst auf einem Aufwandskonto, um eine bessere bersicht zu
erhalten. Sie mindern die Umsatzerlse, weswegen das Konto gewhrte Boni am Ende der Periode
(Monat, Jahr) ber das Konto Umsatzerlse abgeschlossen wird.
(1) Buchungssatz:
Gewhrte Boni 5.000
Umsatzsteuer 800 an Forderungen aus Lieferungen 5.800
(2) Buchungssatz:
Umsatzerlse 5.000 an gewhrte Boni 5.000
Forderungen Umsatzerlse Umsatzsteuer
Soll Haben Soll Haben Soll Haben
(1) 5.800 (2) 5.000 (1) 800
_________________________ ________________________ _______________________
Gewhrte Boni
Soll Haben
(1) 5.000 (2) 5.000
__________________________
4.3 Personalbereich
Dem Unternehmen entstehen Aufwendungen fr den Einsatz des Produktionsfaktors Arbeit. Diese
Aufwendungen werden als Personalaufwand bezeichnet.
Der Personalaufwand umfasst die den Arbeitnehmern gezahlten:
Lhne und Gehlter (einschlielich Prmien, Boni, Sachleistungen, geldwerter Vorteil)
den Arbeitgeberanteil zur gesetzlichen Renten-, Kranken- und Arbeitslosenversicherung
sowie die Beitrge zur Berufsgenossenschaft,
freiwillige soziale Leistungen (Fahrtkostenzuschsse, Zuschsse zu Kantinen,
Betriebskindergarten, usw.).
Arbeitet bei Einzelunternehmern oder Gesellschaftern einer OHG oder KG der Unternehmer selbst im
Unternehmen mit, so bezieht er kein Gehalt, da er selbst nicht bei seinem Unternehmen angestellt ist.
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Der Geschftsfhrer einer Kapitalgesellschaft ist jedoch bei der Gesellschaft angestellt und erhlt
Gehalt.
Arbeitnehmer ist, wer nicht selbstndig ttig ist, sondern wer der Weisungen des Arbeitgebers zu
folgen hat. Der Arbeitgeber bestimmt, welche Ttigkeit auf welche Weise, zu welchem Zeitpunkt und
an welchem Ort zu erbringen ist.
Die Einteilung in Lhne und Gehlter ist historisch bedingt und verliert immer mehr an Bedeutung.
Lhne werden fr Arbeiter bezahlt, die krperliche Arbeiten verrichten, whrend die Angestellten
hherwertige Ttigkeiten verrichten und Gehlter beziehen.
Diese aus der Frhzeit der Industrialisierung stammende Zweiteilung stimmt so nicht mehr. Sehr wohl
werden aber in Industriebetrieben fr Arbeiter in der Produktion Lhne gezahlt. Die Ermittlung der
Lhne kann auf unterschiedliche Weise erfolgen:
Zeitlohn: Anzahl der Arbeitsstunden x Stundensatz = Bruttoverdienst;
Leistungslohn (Akkordlohn): Stckgeldakkord, Stckzeitakkord und Gruppenakkord,
Prmienlhne.
Die Berechnung des monatlichen (selten noch des tglichen oder wchentlichen) Bruttolohns erfolgt
anhand von Lohnzetteln, Stundenaufschreibungen, Berechnung von Zuschlgen und Prmien. Diese
Daten werden von der Personalabteilung (Lohnbro, Lohn- und Gehaltsbuchfhrung) erhoben und
dann an die Finanzbuchhaltung zur Verbuchung der Lhne und Gehlter sowie der Auszahlung
weitergegeben. Die Gehlter der Angestellten ndern sich meistens nur einmal im Jahr
(Gehaltserhhung). Sie beruhen auf den individuellen Arbeitsvertrgen. Die Personalabteilung muss
jedoch auch im Gehaltsbereich eine Vielzahl von Aufzeichnungen und Abrechnungen durchfhren,
wie Berechnung von bezahlten berstunden, Reisekostenabrechnungen, Dienstwagen, Vorschsse
usw.
Die Lohn- und Gehaltsbuchhaltung wird meistens mit Hilfe von EDV-Programmen durchgefhrt.
Dabei wird fr jeden Arbeitnehmer ein Lohn- oder Gehaltskonto angelegt, dass smtliche fr die
Berechnung der Lohnsteuer sowie der Sozialversicherungsbeitrge erforderlichen Daten enthlt.
In der Finanzbuchhaltung werden die Lohnberechnungen und die Gehlter an die Arbeitnehmer
berwiesen, die Abzge werden ermittelt und an das Finanzamt bzw. die Krankenkasse abgefhrt.
Fr das Unternehmen setzen sich die Personalkosten folgendermaen zusammen:
Bruttolohnsumme
+ Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung
= Personalkosten
4.3.1 Bruttolohn und Ermittlung der Abzge
Lhne und Gehlter werden hufig auf getrennten Aufwandskonten erfasst. Daneben werden noch
Konten fr die Sozialbeitrge und die abzufhrenden Steuern bentigt. Hufig buchen Unternehmen
die Lhne von Aushilfskrften und von geringfgig Beschftigten auf separate Konten.
Da am Monatsende die Lhne und Gehlter direkt berwiesen werden, auch Barauszahlungen sind
mglich, lautet der allgemeine Buchungssatz:
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Lhne/Gehlter an Bank
Der Arbeitnehmer erhlt jedoch nicht das Bruttogehalt bzw. den Bruttolohn ausgezahlt, vielmehr
behlt der Arbeitgeber von jedem Angestellten die Lohnsteuer plus Solidarittszuschlag und die
Kirchensteuer ein sowie die Arbeitnehmerbeitrge zur Sozialversicherung.
Folgende Abzge muss der Arbeitgeber vom Bruttoarbeitslohn abrechnen:
Bruttolohn
- Lohnsteuer
- Solidarittszuschlag (= 5,5 % der Lohnsteuer)
- Kirchensteuer
- Krankenversicherung (AN-Anteil)
- Pflegeversicherung
- Rentenversicherung (AN-Anteil)
- Arbeitslosenversicherung (AN-Antei
= Nettogehalt/Nettolohn (ausgezahlter Betrag)
Ermittlung der Steuerabzge
Die Einknfte aus nicht selbstndiger Ttigkeit ( 19 EStG) unterliegen der Lohnsteuer. Die
Lohnsteuer ist abhngig von der Hhe des Bruttogehalts/Bruttolohns (Progressiver Steuertarif), dem
Familienstand (Ehegattensplitting, Kinderfreibetrge, andere Freibetrge) sowie von mglichen
Freibetrgen, die der Arbeitnehmer auf der Lohnsteuerkarte eintragen lie (z.B. Werbungskosten aus
Fahrten von der Wohnung zur Arbeit, doppelte Haushaltsfhrung).
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Horizont und wenden Sie Ihr im Studium erworbenes Wissen in der
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Die Lohnsteuer stellt keine eigenstndige Steuerart dar. Die ist als Vorauszahlung des Arbeitnehmers
auf seine jhrlich festzustellende Einkommensteuer zu verstehen (Abgabe der
Einkommensteuererklrung). Der Arbeitgeber zieht monatlich (oder bei wchentlicher/tglicher
Auszahlung fr diese Tage) die Lohnsteuer anhand der ihm vom Arbeitnehmer bergegeben
Lohnsteuerkarte ab und fhrt diese ans Finanzamt ab. Der Arbeitgeber haftet fr die Lohnsteuer, die
keine Betriebssteuer ist, sondern Steuer des Arbeitnehmers.
Die in der Steuerkarte vermerkte Lohnsteuerklasse (von I IV) enthlt die familienbezogenen Daten
und etwaige Freibetrge:
Steuerklasse I: Ledige, geschiedene oder dauernd getrennt lebende, verwitwete Arbeitnehmer
Steuerklasse II: wie Steuerklasse I, aber mindestens ein Kind
Steuerklasse III: verheiratete Arbeitnehmer, wenn der andere Ehegatte kein Arbeitnehmer ist oder
Arbeitnehmer in Steuerklasse V
Steuerklasse IV: verheiratete Arbeitnehmer; die beide Arbeitslohn beziehen
Steuerklasse V: verheiratete Arbeitnehmer, wenn der andere Ehegatte in Steuerklasse III ist
Steuerklasse VI: Arbeitnehmer mit einer zweiten oder dritten Lohnsteuerkarte.
Zustzlich zur Lohnsteuer berechnet der Arbeitgeber den Solidarittszuschlag. Dieser wird zur
Finanzierung der deutschen Einheit erhoben und betrgt 5,5 % der Lohnsteuer.
Die Kirchensteuer wird nur fr die katholische und evangelische Kirche erhoben. Sie betrgt in den
meisten Bundeslndern 9 % der Lohnsteuer, in einigen Bundeslndern auch 8 %.
Der Unternehmer muss die Lohnsteuer bis zum 10. des Folgemonats an das Finanzamt berweisen,
bei verspteter Zahlung werden Sumniszuschlge erhoben.
Aufgrund des Zahlungstermins wird die Lohnsteuer am Monatsende auf das Konto Sonstige
Verbindlichkeiten (Lohnsteuer) gebucht und erst spter an das Finanzamt abgefhrt.
Sozialversicherungsabzge
Die Hhe der Sozialversicherungsabzge ndert sich von Jahr zu Jahr, da sich die Beitragsstze und
die Beitragsbemessungsgrundlage ndern.
Beitrge zur Kranken- und zur Rentenversicherung werden vom Arbeitnehmer nur bis zur
Betragsbemessungsgrenze erhoben.
Die Beitrge zur Sozialversicherung betragen in 2006 ungefhr:
zur gesetzlichen Krankenversicherung ca 13,5 14,8 %
zur Pflegeversicherung ca 1,7 %
zur Rentenversicherung 19,5 %
zur Arbeitslosenversicherung 6,5 %.
Es wird in einigen Punkten von dem Grundsatz abgewichen, dass Arbeitgeber (AG) und Arbeitnehmer
(AN) jeweils zu 50 % die Beitrge zur Sozialversicherung aufbringen. Bei einigen Beitrgen zahlen
die Arbeitnehmer einen hheren Anteil. So mssen seit dem 1. 1. 05 AN einen Zuschlag zur
Pflegeversicherung von 0,25 % bezahlen, den die AG nicht mit tragen. Damit betrgt der AG-Anteil
zur Pflegeversicherung weiterhin 0,85 % (= 50 % von 1,7 %), whrend die AN einen Anteil von 1,1 %
tragen.
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Aus Vereinfachungsgrnden wird im Folgenden davon ausgegangen, dass AG und AN sich je zur
Hlfte an den Beitrgen zur Sozialversicherung beteiligen.
Der Arbeitgeberanteil zur gesetzlichen KV, RV und AV ist fr das Unternehmen zustzlicher
Personalaufwand, der separat erfasst wird auf einem Konto Arbeitgeberanteil zur
Sozialversicherung.
4.3.2 Buchungen im Personalbereich
Buchung der Lhne und Gehlter
Die Lhne und Gehlter werden netto auf das Bankkonto des Arbeitnehmers berwiesen. Der
Arbeitgeber muss die einbehaltene Lohnsteuer mit Solidarittszuschlag (Soli) und Kirchensteuer
(KiSt) bis zum 10. des Folgemonats an das Finanzamt abfhren. Der Arbeitgeberbeitrag, der
Arbeitnehmerbeitrag bzw. Beitrge zur Sozialversicherung sind bis zum 15. des Folgemonats an die
Krankenkasse abzufhren.
Hieraus ergeben sich folgende Buchungsstze; wenn die Lhne und Gehlter wirtschaftlich dem
jeweiligen Monat zugeordnet werden:
Lhne/Gehlter (brutto) an Bank (Nettolohn)
an sonstige Verbindlichkeiten Finanzamt (Lohnsteuer)
an sonstige Verbindlichkeiten SV (AN-Anteil zur SV)
AG-Anteil zur SV an sonstige Verbindlichkeiten SV
Wird die Lohnsteuer an das Finanzamt abgefhrt und werden die Beitrge zur SV berwiesen, lautet
die Buchung:
sonstige Verbindlichkeiten an Finanzamt
sonstige Verbindlichkeiten SV an Bank.
Beispiel: Gehaltsabrechnung
Ernesto Schlau beschftigt einen Verkufer, Herrn Benno Freundlich. Freundlich erhlt ein
monatliches Gehalt von 2.500 , er ist ledig.
Die Gehaltsabrechnung von Freundlich weist folgende angaben fr Januar 06 aus:
Name Steuer Brutto- Lohn- SolZ KiSt SV gesamt Netto-
Klasse gehalt steuer Abzge Gehalt
________________________________________________________________
Freundlich I 2.500 484 27 43 525 1.079 1.421
Benno
Ernesto Schlau bucht die Betrge der Gehaltsabrechnung folgendermaen:
(1) Buchung der Gehaltszahlung
Gehlter 2.500 an Bank 1.421
an so. Verbindlichkeiten (FA) 554
an so. Verbindlichkeiten (SV) 525
(2) Buchung des AG-Anteils zur Sozialversicherung
AG-Anteil SV 525 an so. Verbindlichkeiten 525
(3) berweisung der Abzugssteuern und der Sozialversicherungsbeitrge
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so. Verbindlichkeiten (FA) 554
so. Verbindlichkeiten (SV) 1.050 an Bank 1.604
Soll Gehlter Haben Soll so. Verbindlichkeiten Haben
(1) 2.500 (3) 554 FA (1) 554
(3) 1.050 SV (1) 525
SV (2) 525
______________________________________ ___________________________________
Soll AG-Anteil zur Sozialvers. Haben Soll Bank Haben
(2) 525 Gehalt (1) 1.421
FA (3) 554
SV (3) 1.050
_______________________________________ ____________________________________
Unterwirft sich ein Arbeitnehmer der Lohnpfndung, so stehen die gepfndeten Betrge einem Dritten
zu. Die einbehaltenen gepfndeten Betrge werden ebenfalls vom Lohn abgezogen und auf das Konto
Sonstige Verbindlichkeiten gebucht. Bei berweisung der einbehaltenen gepfndeten Betrge werden
diese per Bank weitergeleitet.
Buchung: Bank an sonstige Verbindlichkeit
Die Personalkosten fr Ernesto Schlau betragen also:
Bruttogehalt 2.500
AG-Anteil zur Sozialversicherung 525
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Vorschusszahlungen an Mitarbeiter
Nimmt der Arbeitnehmer einen Vorschuss auf knftige Gehaltszahlungen, so gewhrt das
Unternehmen dem Mitarbeiter ein kurzfristiges, meist unverzinsliches Darlehen. Die Rckzahlung
durch den Arbeitnehmer erfolgt in der Weise, dass mit dem laufenden Lohn/Gehalt ein bestimmter
Rckzahlungsbetrag verrechnet wird.
Beispiel: Vorschuss
Benno Freundlich bentigt einen Vorschuss von 2.000 , da er im Sommer eine Fernreise antreten will
und seine Ersparnisse nicht ausreichen. Ernesto Schlau gewhrt den Vorschuss, den Freundlich in 10
Monatsraten zurckzahlen will.
Buchung Vorschuss:
Forderung an Mitarbeiter (sonstige Forderung) 2.000 an Kasse 2.000
Verrechnung der ersten monatlichen Rckzahlung im August 2005 (Gehalt und Abzge wie oben):
Bruttogehalt 2.500
- Lohnsteuer 554
- SV-Beitrge 525
= Nettogehalt 1.421
- Rckzahlung Vorschuss 200
= Auszahlungsbetrag 1.221
Buchung der Gehaltszahlung August 05:
Gehlter 2.500 an So. Verbindlichkeiten (FA) 554
an So. Verbindlichkeiten (SV) 525
an Sonstige Forderungen (Vorschuss) 200
an Bank 1.221
Gewhrt ein Unternehmen einem Arbeitnehmer einen greren Betrag, spricht man von einem
Darlehen, das in der Regel verzinslich ist.
Zur Abgrenzung von den kurzfristigen Vorschssen werden diese Darlehen auf ein separates Konto
Mitarbeiterdarlehen gebucht. In der Bilanz sind Forderungen mit einer Laufzeit von mehr als einem
Jahr gesondert betragsmig auszuweisen.
Bei Auszahlung des Darlehens wird gebucht:
Darlehen an Mitarbeiter an Bank
Die Rckzahlung erfolgt meist nicht durch eine Verrechnung mit dem laufenden Gehalt, sondern ist in
einer Summe oder in Teilbetrgen zu bestimmten Terminen zurckzuzahlen.
Buchung der Rckzahlung(en):
Bank an Darlehen Mitarbeiter
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Sonstige geldliche Bezge und Sachwertbezge
Sonstige geldliche Bezge sind Einmalzahlungen, die zustzlich zum vereinbarten laufenden
Gehalt/Lohn gezahlt werden, wie Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld, Tantiemen, Gratifikationen,
Geburtsbeihilfen, Beihilfen bei Eheschlieung usw.
Soweit diese geldlichen Bezge nicht ausdrcklich steuerfrei sind ( 3 EStG), werden sie mit dem
laufenden Gehalt/Lohn der Lohnsteuer und den Beitrgen zur Sozialversicherung unterworfen.
Wenn Arbeitnehmer sonstige Bezge nicht in Geld, sondern in der Gewhrung von Sachbezgen
erhalten, spricht man von einem geldwerten Vorteil. Solche geldwerten Vorteile sind u.a.:
kostenlose oder verbilligte Wohnung und Unterkunft,
kostenlose oder verbilligte Verpflegung,
Gestellung von Kraftfahrzeugen und
verbilligte Abgabe eigener Erzeugnisse (Personalrabatt).
Erhlt der Arbeitnehmer geldwerte Vorteile wegen der kostenlosen Wohnung oder verbilligter
Verpflegung (z.B. Kantine), finden sich detaillierte Regelungen in der Sachbezugsverordnung.
Merke:
Ein geldwerter Vorteil erhht als Sachbezge das lohnsteuerpflichtige und
sozialversicherungspflichtige Bruttogehalt/-lohn des Arbeitnehmers. Besteht der Vorteil darin, dass
dem Arbeitnehmer kostenlos Erzeugnisse des Unternehmens berlassen werden (Deputate, KfZ-
Nutzung), sind diese Vorgnge beim Unternehmer umsatzsteuerpflichtig.
Beispiel: verbilligte Unterkunft
Als Benno Freundlich neu in die Stadt kam und er die Anstellung bei Ernesto Schlau erhielt, stellte
ihm Ernesto Schlau eine Wohnung verbilligt zur Verfgung. Freundlich zahlte 100 monatlich fr die
Wohnung, die ortsbliche Miete (Mietspiegel) wrde 350 betragen.
Nach der Sachbezugsverordnung betrgt der geldwerte Vorteil die Differenz zwischen der
ortsblichen Miete und der verbilligten Miete.
Gehaltsabrechnung Benno Freund im Februar 2006:
Bruttogehalt 2.500
+ geldwerter Vorteil (350 - 100 ) 250
Steuer- u. sozialversicherungspfl. Arbeitslohn 2.750
- LohnSt/SolZ/KiSt 565
- Sozialversicherungsbeitrge (AN-Anteil) 578
Nettogehalt 1.607
- Sachbezug 250
Auszahlungsbetrag 1.357
Der geldwerte Vorteil fhrt beim Arbeitnehmer dazu, dass sich sein steuer- und
sozialversicherungspflichtiger Arbeitslohn erhht. Da er den Vorteil nicht ausgezahlt bekommt, ist der
geldwerte Vorteil vom Nettogehalt wieder abzuziehen.
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Der Arbeitgeber erhlt aus der Vorteilsgewhrung einen sonstigen betrieblichen Ertrag.
Da die Vermietung umsatzsteuerfrei ist, spielt die Umsatzsteuer bei der berlassung von Wohnraum
keine Rolle.
Buchung Gehaltsabrechnung Benno Freundlich vom Feb. 06:
Gehalt 2.750 an so. Verbindlichkeiten (FA) 565
an so. Verbindlichkeiten (SV) 578
an so. betriebliche Ertrge 250
an Bank 1.357
Gesetzl. SV (AG-Anteil) an So Verbindlichkeiten (SV) 578
Erhlt der Arbeitnehmer die Mglichkeit, kostenlos oder verbilligt im Unternehmen zu essen, wird
auch hier der geldwerte Vorteil durch die Sachbezugsverordnung geregelt. Der Arbeitgeber muss
hierbei aber Umsatzsteuer berechnen und an das Finanzamt abfhren.
Beispiel: Verpflegung
Ein junger Arbeiter Arno A. bei Unternehmer Rasant macht von der Mglichkeit Gebrauch, in der
Kantine kostenlos zu essen.
Gem der Sachbezugsverordnung fr das Jahr 2006 ist fr ein kostenloses
Frhstck 44,30
Mittagessen 79,20
Abendessen 79,20
im Monat anzusetzen.
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Und knacken die
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Dann sind Sie bei uns richtig: Denn wir suchen Kollegen mit Biss.
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gelernt und hart an Ihrer Entwicklung gearbeitet? Wenn Sie Herausforde-
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Haftung nach britischem Recht), und/oder ihr Netzwerk von Mitglieds unternehmen. Jedes dieser Mitgliedsunternehmen ist rechtlich
selbststndig und unabhngig. Eine detaillierte Beschreibung der rechtlichen Struktur von Deloitte Touche Tohmatsu Limited und ihrer
Mitgliedsunternehmen nden Sie auf www.deloitte.com/de/UeberUns.
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Die monatliche Gehaltsabrechnung bei A lautet:
Bruttogehalt 1.500,00
+ Sachbezug Verpflegung (174,74 + 27,96 USt) 202,70
= Steuer- und sozialversicherungspflichtiger Lohn 1.702,70
- LohnSt/SolZ/KiSt 247,58
- Sozialversicherungsbeitrge (AN-Anteil) 357,56
= Nettolohn 1.097,56
- Sachbezug 202,70
= Auszahlungsbetrag 894,86
Der Arbeitgeber muss bei der Buchung des Sachbezugs die Umsatzsteuer bercksichtigen:
Buchung Geldwerter Vorteil Verpflegung
Gehalt 1.500,00 an so. Verbindlichkeiten (FA) 247,58
an so. Verbindlichkeiten (SV) 357,56
an so. betriebliche Ertrge 174,74
an Umsatzsteuer 27,96
an Bank 894,86
Gesetzl. SV (AG-Anteil) an So Verbindlichkeiten (SV) 357,56
Private Nutzung eines Firmen-PKW durch den Arbeitnehmer
berlsst ein Unternehmer seinem Angestellten einen Firmen-PKW zur (auch) privaten Nutzung,
stellt diese private Nutzung einen geldwerten Vorteil dar.
Zur Berechnung des geldwerten Vorteils der lsst das EStG zwei Methoden zu:
Pauschal: 1 % des Bruttolistenpreises x Monat = geldwerter Vorteil
Fahrtenbuch: der auf die Privatfahrten entfallende Anteil an den gesamten Kosten des PKW wie
Benzin, KfZ-Versicherung, KfZ-Steuer, Abschreibungen Reparaturen wird im Verhltnis der
betrieblich gefahrenen Gesamtfahrleistung zur privaten Fahrleistung berechnet. Der auf die
privaten Fahrten entfallende Kostenanteil ist dann als geldwerter Vorteil beim Arbeitnehmer zu
erfassen.
Nutzt der Arbeitnehmer den Firmenwagen auch fr Fahrten von der Wohnung zur Arbeit, werden
weitere 0,03 % des Bruttolistenpreises je Entfernungskilometer je Monat als geldwerter Vorteil
gerechnet.
Beispiel: geldwerter Vorteil Firmen-PKW
Ernesto Schlau stellt seinem Verkufer Benno Freundlich einen Firmen-PKW zur Verfgung, den
Freundlich auch privat nutzt. Er fhrt mit dem Wagen von seiner Wohnung in das Geschft, die
einfache Strecke betrgt 30 km. Der Bruttolistenpreis des Autos einschlielich Sonderausstattung
betrug bei der Anschaffung vor zwei Jahren 25.800 . Freundlich fhrt kein Fahrtenbuch.
Berechnung des geldwerten Vorteils fr einen Monat fr Benno Freundlich:
Fr die private Nutzung: 1 % x 25.800 = 258,00
Fr die Fahrten von der Wohnung
Zur Arbeitssttte: 0,03 % x 25.800 x 30 km = 232,20
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Geldwerter Vorteil 490,20
Die Gehaltsabrechnung fr Benno Freundlich lautet dann (Mrz 2006)
Bruttogehalt 2.500,00
+ Sachbezug ( 422,60 + 67,60 UST) 490,20
= Steuer- und sozialversicherungspflichtiges Gehalt 2.990,20
- LohnST/SolZ/KiSt 646,90
- SV-Beitrge (AN-Anteil) 627,90
= Nettogehalt 1.715,40
- Sachbezug 490,20
= Auszahlungsbetrag 1.225,20
Buchung der Gehaltsabrechnung Benno Freundlich:
Gehalt 2.990,20 an so. Verbindlichkeiten (FA) 646,90
an so Verbindlichkeiten (SV) 627,90
an so. betriebliche Ertrge 422,60
an Umsatzsteuer 67,60
an Bank 1.225,20
Gesetzl. SV (AG-Anteil) an so Verbindlichkeiten (SV) 627,90
Bezug von Erzeugnissen und Waren
Hufig haben Angestellte die Mglichkeit, verbilligt Erzeugnisse oder Waren des Arbeitgebers zu
kaufen (Personaleinkauf). Der verbilligte Erwerb stellt einen Vorteil dar, der als Arbeitslohn zu
behandeln ist.
Die Berechnung dieses Vorteils ist in 8 Abs. 3 EStG geregelt:
Ausgangswert ist der um 4 % reduzierte Endpreis des Produktes. Der Vorteil ist die Differenz
zwischen dem Betrag, den der Angestellte bezahlt und dem um 4 % ermigten Endpreis. Der Vorteil
wird jedoch nur insofern zum Arbeitslohn hinzugerechnet, als ein jhrlicher Freibetrag von 1.080
berschritten wird.
Beispiel: geldwerter Vorteil Personalrabatt
Benno Freundlich verzichtet auf die Nutzung eines Firmenwagens und erwirbt von seinem
Arbeitgeber einen PKW. Ernesto Schlau gewhrt Freundlich einen Personalrabatt von 20 % auf den
Endpreis, d.h. Freundlich bezahlt fr den PKW 12.000 .
Berechnung des geldwerten Vorteils:
Endpreis des PKW (brutto) 15.000
- 4 % von 15.000 = 600
= geminderter Endpreis 14.400
Freundlich bezahlt 12.000
- Arbeitslohn 2.400
- Freibetrag 1.080
= Arbeitslohn 1.320
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Freundlich werden die 1.320 bei seiner Gehaltsabrechnung zum steuer- und
sozialversicherungspflichtigen Arbeitslohn hinzugerechnet.
Der Unternehmer bucht den Verkauf an den Arbeitnehmer als Verkauf, der Arbeitgeber bucht den
vom Arbeitnehmer tatschlich bezahlten Betrag als Umsatzerls.
Buchungssatz:
Bank 12.000 an Umsatzerlse 10.344,82
Umsatzsteuer 1.655,18
Da der von dem Arbeitnehmer gezahlte Endpreis der Bruttobetrag ist, muss der Unternehmer die
Umsatzsteuer (16 %) herausrechnen.
4.4 Finanz- und Zahlungsbereich
4.4.1 Bare und unbare Zahlungsvorgnge
Einige Vorgnge im Finanz- und Zahlungsbereich haben Sie bereits kennen gelernt, ohne dass dieser
Unternehmensbereich bereits tiefer gehend besprochen wurde.
Im modernen Geschftsleben spielt der Finanzbereich des Unternehmens eine zentrale Rolle. Kann die
Liquiditt eines Unternehmens nicht sichergestellt werden, droht Insolvenz wegen
Zahlungsunfhigkeit. Grere moderne Unternehmen unterhalten dabei extra Abteilungen fr Cash-
Management, Kreditmanagement usw.
Uns reizt
das Besondere.
An Aufgaben
und Mitarbeitern.
Einfach gut knnen viele. Exzellent nur die wenigsten.
Bei Deloitte erwarten Sie nicht nur anspruchsvolle Kunden und Projekte, sondern auch Kollegen, die
Sie fachlich fordern und menschlich begeistern werden. Wir streben nach exzellenten Leistungen
fr unsere Kunden und arbeiten nach hchsten Qualittsstandards. Wenn dies auch auf Sie zutrifft,
freuen wir uns, Sie kennen zu lernen. Ganz egal, ob Sie heute noch mitten im Studium stehen, sich
kurz vor dem Abschluss benden oder schon ber Berufserfahrung verfgen in unseren Bereichen
Wirtschaftsprfung, Steuerberatung, Consulting und Corporate Finance stehen Ihnen alle Mglich -
keiten offen, Ihren besonderen Weg einzuschlagen.
Es ist Ihre Zukunft. Wie weit wollen Sie kommen?
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Whrend diese Vorgnge in der Praxis eine zentrale Rolle spielen, ist die Verbuchung von
Geschftsfllen im Zahlungsbereich vom Grundsatz her unkompliziert. Daher wurden beim Buchen
auf Bestandskonten solche Flle bereits mit behandelt.
Das Untenehmen zahlt bar eine Lieferantenrechnung fr Kopierpapier von 150,00 :
Buchungssatz: Bromaterial 129,31
Vorsteuer 20,69 an Kasse 150,00
Das Unternehmen bezahlt eine Lieferantenrechnung fr Waren von 7.000 , Lieferung auf Ziel:
Buchungssatz: Lieferverbindlichkeiten 7.000 an Bank 7.000
Ein Kunde bezahlt ein gebrauchtes Auto sofort; Kaufpreis 580 :
Buchungssatz: Kasse 500 an Umsatzerlse 500
an Umsatzsteuer 80
Ein Kunde bezahlt den Kauf eines neuen PKW zu 12.000 nach 14 Tagen per Bankberweisung:
Buchungssatz: Bank 12.000 an Forderungen 12.000
Merke:
Bargeschfte: Werden Einkufe oder Verkufe bar bezahlt, wird das Konto Kasse angesprochen.
Die Erhhung des Kassenbestands (Zahlungseingang = Zugang) wird im Soll gebucht, die
Verminderung des Kassenbestands (Zahlungsausgang = Abgang) im Haben. Bei Barverkufen
werden die Erlskonten angesprochen, bei Bareinkufen die sachgerechten Aufwandskonten. Bei der
Buchung sind Umsatzsteuer bzw. Vorsteuer zu bercksichtigen. Bareinkufe und Verkufe sind also
erfolgswirksam.
Unbare Geschfte: Wurde der Einkauf gegen Ziel gettigt, so wurden das Aufwandskonto bereits bei
der Lieferung der Ware angesprochen: Bei der Zahlung wird das Konto Lieferrantenverbindlichkeiten
im Soll angesprochen, der Zahlungsabgang auf dem Bankkonto im Haben. Bezahlt ein Kunde die an
ihn gelieferte Ware per Bankberweisung, so wurde der Umsatz bereits bei Auslieferung der Ware
gebucht. Der Zahlungseingang wird auf dem Bankkonto im Soll gebucht, die Gegenbuchung erfolgt
auf dem Forderungskonto im Haben. Bei Zahlungseingngen und ausgngen ber Bankkonten
werden die entsprechenden Verbindlichkeiten oder Forderungen ausgeglichen. Diese Vorgnge sind
also erfolgsneutral.
Hat ein Unternehmen eine Vielzahl von Lieferanten und Kunden, so wrde eine Buchung von
Einkufen und Verkufen auf einem Konto Lieferverbindlichkeiten bzw. einem Konto Forderungen
aus Lieferungen schnell sehr unbersichtlich, da auch der Zahlungsausgleich auf diesen Konten
gebucht werden muss. Die Konten Lieferverbindlichkeiten und Forderungen aus Lieferungen werden
daher in zahlreiche Unterkonten aufgeteilt und zwar:
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen: Debitoren
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen: Kreditoren
Debitoren- und Kreditoren sind Personenkonten, die ein Kontokorrentkonto darstellen.
Zahlt ein Kunde per berweisung, erfolgt die Gegenbuchung dann nicht auf dem Forderungskonto,
sondern auf dem speziellen Debitorenkonto. Ebenso wird die Bezahlung einer Lieferverbindlichkeit
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nicht direkt auf dem Konto Lieferverbindlichkeiten gebucht, sondern auf dem speziellen
Kreditorenkonto.
Erst im Rahmen der Jahresabschlussbuchungen werden die Salden der Debitoren- und
Kreditorenkonten auf die Konten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bzw.
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen umgebucht.
Beispiel:
Unternehmer Rasant bezieht Fertigwaren von dem Lieferer H. Mller. Die Rechnung lautet ber
10.000 + 1.600 USt = 11.600 . Rasant bezahlt vereinbarungsgem innerhalb von 10 Tagen per
Bankberweisung. Rasant verfgt ber eine Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung.
Buchungsstze: (1) Lieferung der Ware; (2) Bezahlung der Ware
Soll bezogene Waren Haben Soll Vorsteuer Haben Soll H. Mller Haben
(1) 10.000 (1) 1.600 (2) 11.600 (1) 1.600
__________________________ _______________________ _______________________
Soll Bank Haben
(2) 11.600
__________________________
Beispiel: (1)
Unternehmer Rasant verkauft fertige Erzeugnisse an das Autowerk A fr 25.000 + 4.000 UST =
29.000 . (2) Der Kunde hat ein Zahlungsziel von 30 Tagen und zahlt per berweisung.
Soll Autowerk A Haben Soll Umsatzerlse Haben Soll Umsatzsteuer Haben
(1) 29.000 (2) 29.000 (1) 25.000 (1) 4.000
__________________________ __________________________ ________________________
Soll Bank Haben
(2) 29.000
__________________________
Durch die Zahlungsvorgnge werden das Kreditorenkonto und das Debitorenkonto ausgeglichen. Am
Jahresende werden nur die zu diesem Stichtag noch offenen Debitoren- und Kreditorenkonten auf den
Konten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen zusammengefasst.
Beispiel:
Unternehmer Rasant schliet zum Jahresende seine Debitoren- und Kreditorenkonten ab:
Soll Debitoren Haben Soll Forderungen LL Haben
Ammer 4.000 Saldo 19.200 Debitoren 19.200
Beyer 560
Mller 2.040
Schmitt 2.600
_________________________________________ ____________________________________
19.200 19.200 19.200
_________________________________________ ____________________________________
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Soll Kreditoren Haben Soll Verbindlichkeiten LL Haben
Saldo 23.700 Lummer 480 Kreditoren 23.700
Kaiser 17.800
Zller 20
Kaspar 5.400
_________________________________________ ____________________________________
23.700 23.700 23.700
_________________________________________ ____________________________________
Scheckverkehr
Hufig werden im Zahlungsverkehr statt berweisungen Schecks verwandt. Stellt das Unternehmen
einen Scheck aus, um damit eine Verbindlichkeit zu begleichen, spricht man von eigenen Schecks.
Buchung der eigenen Schecks: Verbindlichkeiten an Bank
Die Zahlung mit eigenen Schecks wird wie die Zahlung per berweisung direkt als Minderung des
Bankkontos gebucht.
Erhlt der Unternehmer einen Scheck von einem Kunden als Bezahlung einer Lieferung oder
Dienstleistung und reicht er den Scheck sofort bei seiner Bank ein, kann er den Zahlungseingang
direkt im Soll des Bankkontos buchen:
Direkte Buchung Kundenscheck: Bank an Forderung (Debitorenkonto)
Werden Kundenschecks jedoch nicht sofort bei der Bank eingereicht, empfiehlt sich zunchst die
Buchung auf einem Konto Schecks (= Aktivkonto). Dieses Konto ist ein Aktivkonto und fungiert als
Zwischenkonto, bis die Schecks bei auf dem Bankkonto gutgeschrieben sind.
Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited, eine private company limited by guarantee (Gesellschaft mit beschrnkter
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Wir lassen Sie laufen.
Wo auch immer Sie hin wollen.
Entscheiden Sie selbst, welches Ziel Sie als nchstes verfolgen mchten.
Bei Deloitte erwarten Sie anspruchsvolle Projekte und Kollegen, die Sie fachlich fordern
und menschlich begeistern werden. Ob Sie heute noch mitten im Studium stehen,
sich kurz vor dem Abschluss benden oder schon ber Berufserfahrung verfgen in
unseren Bereichen Wirtschaftsprfung, Steuerberatung, Consulting und Corporate
Finance stehen Ihnen alle Wege offen.
Es ist Ihre Zukunft. Wie weit wollen Sie kommen?
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Beispiel: Ernesto Schlau verkauft im November einen PKW zum Preis von 17.400 brutto an einen
Kunden. Er erhlt von Ihm einen Scheck ber diese Summe, den er im Dezember bei seiner Bank
einreicht.
Schlau bucht den Verkauf des PKW:
Buchungssatz: Forderungen aus LL 17.400 an Umsatzerlse 15.000
an Umsatzsteuer 2.400
Schlau bucht den erhaltenen Scheck auf ein separates Konto Schecks:
Scheck 17.400 an Forderungen 17.400
Bei Gutschrift des Schecks auf seinem Bankkonto bucht er:
Bank 17.400 an Schecks 17.400
Beispiel:
Ernesto Schlau bezahlt einen PKW, den er gnstig bei einem anderen Autohndler fr 5.000 + 800
= 5.800 gekauft hat.
Schlau bucht den Einkauf des PKW:
Wareneingang 5.000
Vorsteuer 800 an Verbindlichkeiten 5.800
Schlau bucht den als Zahlung begebenen Scheck:
Verbindlichkeiten 5.800 an Scheck 5.800
Bei Belastung seines Bankkontos bucht Schlau:
Scheck 5.800 an Bank 5.800
Das Konto Scheck ist also ein Durchgangskonto, das dann ausgeglichen wird, wenn der Scheck dem
Bankkonto gutgeschrieben oder belastet wird.
Sind zum Jahresabschluss noch Schecks gebucht, die nicht vor dem Bilanzstichtag mehr ber das
Bankkonto ausgeglichen werden, so ist das Scheckkonto ber das SBK abzuschlieen.
Ein Bestand an Schecks stellt einen Vermgensposten dar und wird in der Bilanz als Aktiva unter der
Position B IV Kassenbestand, Bankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks ausgewiesen.
4.4.2 Geleistete und erhaltene Anzahlungen
Anzahlungen bzw. Vorauszahlungen werden hufig vereinbart bei:
Sonderanfertigungen (Sonderanfertigung von Anlagegtern, Mbel nach Kundenwunsch,
Anfertigung eines Abendkleides beim Schneider),
Groauftrgen (die Anzahlung dient dann zur Finanzierung der fr die Herstellung bentigten
Materialien und Personalkosten) sowie
Unbekannten und unsicheren Geschftspartnern.
Man unterscheidet zwischen geleisteten und erhaltenen Anzahlungen, die auf separaten Konten
(Bestandskonten) erfasst werden:
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Geleistete Anzahlungen: sie beinhalten eine Forderung auf Lieferung bzw. Leistung
Erhaltene Anzahlungen: sie beinhalten eine Verbindlichkeit aus Lieferungen und
Leistungen.
Da geleistete Anzahlungen auf Sachanlagen und auf Vorrte gesondert in der Bilanz auszuweisen sind,
werden sie auf separaten Konten erfasst.
Erhaltene Anzahlungen werden auf einem Konto gebucht.
Merke:
Geleistete Anzahlungen wie erhaltene Anzahlungen unterliegen der Umsatzsteuer. Daher sind ber
Anzahlungen Rechnungen mit offenem Umsatzsteuerausweis zu erstellen ( 13 Abs. 1 Nr. 1a Satz
4, 15 Abs. 1 S. 3 UStG).
Geleistete Anzahlungen
Beispiel: Unternehmer Rasant bestellt fr die Produktion von Radkappen Stahlbleche im Wert von
50.000 + 8.000 USt = 58.000 bei dem Stahlhndler Stark. Rasant leistet eine Anzahlung von 20
%. Er erhlt von Stark eine Rechnung ber die geleistete Anzahlung sowie bei Lieferung eine
Schlussrechnung:
Beispiel: Rechnung ber die geleistete Anzahlung
Fr die am 2.3.2006 bestellten Stahlbleche erbitten wir eine Anzahlung in Hhe von 20 % des
vereinbarten Betrages: 50.000 x 20 % = 10.000 .
Anzahlung fr bestellte Stahlbleche: 10.000
+ 16 % USt 1.600
Anzahlung gesamt 11.600
Nach der Lieferung der Stahlbleche im Mai 2006 erstellt Stark folgende Schlussrechnung:
Stahlbleche, geliefert am 14. 5. 2006 in Qualitt xx 50.000
+ 16 % USt 8.000
58.000
Abzglich geleistete Anzahlung: 10.000
+ 16 % USt 1.600
11.600
= Restzahlung 46.400
Die Buchungsstze lauten:
Buchung der geleisteten Anzahlung
(1) Geleistete Anzahlung auf Vorrte 10.000
Vorsteuer 1.600 an Bank 11.600
Buchung der Schlussrechnung nach Eingang der Stahlbleche:
(2) Aufwand fr Rohstoffe 50.000
Vorsteuer 8.000 an Verbindlichkeiten 58.000
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(3) Verbindlichkeiten 11.600 an geleistete Anzahlungen 10.000
an Vorsteuer 1.600
(4) Verbindlichkeiten 46.400 an Bank 46.400
Soll geleistete Haben Soll Vorsteuer Haben Soll Aufwendungen Haben
Anzahlungen f. Rohstoffe _
(1) 10.000 (3) 10.000 (1) 1.600 (3) 1.600 (2) 50.000
(2) 8.000
__________________________ __________________________ _________________________
Soll Bank Haben Soll Verbindlichk. Haben
(1) 11.600 (3) 11.600 (2) 58.000
(4) 46.400 (4) 46.400
__________________________ __________________________
Erhaltene Anzahlungen
Ernesto Schlau verkauft an einem ihm bislang unbekannten Kunden im Mai 06 einen Neuwagen zum
Preis von 30.000 + 4.800 USt = 34.800 . Schlau verlangt eine Anzahlung von 5.800 , der
Restbetrag soll bei Abholung des Fahrzeugs per berweisung gezahlt werden. Der Kunde holt den
Wagen im Juni 06 bei Ernesto Schlau ab und berweist anschlieend den Betrag.
Ernesto Schlau stellt eine Anzahlungs- und eine Schlussrechnung:
Anzahlungsrechnung:
Laut Kaufvertrag stellen wir in Rechnung als Anzahlung
Auf den PKW Typ xxx zum Gesamtpreis von 30.000 netto 5.000
+ 16 % Umsatzsteuer 800
= Anzahlungsbetrag 5.800
Legen Sie noch einen drauf.
Lernen Sie im Rahmen eines Praktikums die Arbeit in heraus fordernden
Projekten und mit anspruchsvollen Kunden kennen. Erweitern Sie Ihren
Horizont und wenden Sie Ihr im Studium erworbenes Wissen in der
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Schlussrechnung vom Juni 06 (nach Abholung des PKW)
Rechnung ber Verkauf eines PKW Typ xxx 30.000
+ 16 % USt 4.800
= Gesamtpreis (brutto) 34.800
Abzglich geleistete Anzahlung 5.000
+ 16 % USt 800
5.800
= Restzahlung 29.000
Buchung der erhaltenen Anzahlung:
(1) Bank 5.800 an erhaltene Anzahlungen 5.000
an Umsatzsteuer 800
Buchung der Schlussrechnung nach Abholung des PKW gem Schlussrechnung:
(2) Forderungen .....34.800 an Umsatzerlse 30.000
an Umsatzsteuer 4.800
(3) erhaltene Anzahlungen 5.000
Umsatzsteuer 800 an Forderungen 5.800
(4) Bank 29.000 an Forderungen 29.000
Erhaltung
Soll Anzahlungen Haben Soll Umsatzerlse Haben Soll Umsatzsteuer Haben
(3) 5.000 (1) 5.000 (3) 800 (2) 30.000 (1) 800
(2) 3.400
__________________________ __________________________ __________________________
Soll Bank Haben Soll Forderungen Haben
(1) 5.800 (2) 34.800 (3) 5.800
(4) 29.000 (4) 29.000
__________________________ __________________________
4.4.3 Darlehensaufnahme und Tilgung
Brauchen Unternehmen Kapital, so knnen sie Darlehen aufnehmen. Darlehensgeber sind
berwiegend Banken, aber auch Gesellschafter oder Lieferer gewhren Darlehen.
Man unterscheidet nach der Laufzeit der Kredite (zum Bilanzstichtag)
Laufzeit bis 1 Jahr kurzfristiger Kredit
Laufzeit 1 5 Jahre mittelfristiger Kredit
Laufzeit ber 5 Jahre langfristiger Kredit
Kredite werden verzinslich vergeben. Die Zinsaufwendungen sowie andere Gebhren (Kosten des
Geldverkehrs) sind erfolgswirksame Aufwendungen.
Kreditgeber sichern die von ihnen gewhrten Darlehen ab, z.B. durch die Eintragung einer
Grundschuld (Hypothek), die Sicherungsbereignung eines Warenlagers oder die Abtretung von
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Buchen laufender Geschftsflle
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Forderungen. Solche Sicherungen stellen keine Geschftsflle dar, die zu buchen sind. Sie sind jedoch
bei Kapitalgesellschaften als Eventualverbindlichkeiten auszuweisen.
Die Laufzeiten der Kredite sind in der Bilanz zu vermerken, so dass Unternehmen, die mehrere
Kredite aufnehmen, diese auf separate Konten buchen.
Nimmt ein Unternehmen einen Kredit auf, lautet der allgemeine Buchungssatz:
Bank an Verbindlichkeiten gegenber Kreditinstitut
Die Aufnahme von Fremdkapital stellt buchungstechnisch somit einen Aktiv-Passiv-Tausch dar und
fhrt zu einer Bilanzverlngerung. Die Aufnahme oder Tilgung von Krediten beeinflusst wesentlich
die Bilanzstruktur eines Unternehmens, sie wirkt sich aber nicht auf den Unternehmenserfolg aus.
Darlehen werden in unterschiedlicher Weise zurckgezahlt:
Flligkeitsdarlehen: der gesamte Rckzahlungsbetrag ist am Ende der Laufzeit in einer
Summe fllig
Ratendarlehen: das Darlehen wird in jhrlich gleichen Raten getilgt
Annuittendarlehen: die jhrliche Summe aus Zinsen und Tilgung bleibt gleich, whrend der
Laufzeit nimmt jedoch der Zinsanteil ab, der Tilgungsanteil nimmt zu.
Darlehensverbindlichkeiten werden mit dem Rckzahlungsbetrag gebucht und bilanziert. Zahlt das
Kreditinstitut das Darlehen zu weniger als 100 % aus, ist der Unterschiedsbetrag als Damnum oder
Disagio zu buchen. Das Disagio hat somit den Charakter eines Zinsaufwandes.
Das Handelsrecht ( 250 Abs. 3) wie das Steuerrecht ( 6 Abs. l schreiben die periodengerechte
Verteilung des Disagios ber die Bildung eines aktiven Rchnungsabgrenzungspostens (ARAP) vor.
Das Disagio wird dabei auf die Laufzeit des Darlehens verteilt:
Abschreibung des Disagios =
Damnum oder Disagio
Beispiel: Unternehmer Rasant nimmt zum 1. 1. 05 ein Darlehen ber 100.000 auf bei seiner
Hausbank. Die Laufzeit betrgt 10 Jahre, der Zinssatz betrgt 5 %. Das Darlehen ist in einer Summe
am Ende der Laufzeit zu tilgen. Die Bank behlt bei der Auszahlung ein Damnum von 2 % ein und
berechnet eine Bearbeitungsgebhr von 0,3 %.
Der Auszahlungsbetrag betrgt:
Darlehen (Rckzahlungsbetrag 100.000
- Damnum (2 % von 100.000) 2.000
- Bearbeitungsgebhr (0,3 % von 100.000 ) 300
= Auszahlungsbetrag 97.700
Rasant bucht die Darlehenaufnahme wie folgt:
(1) Bank 97.700
Disagio
Laufzeit des Darlehens
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ARAP 2.300 an Bankverbindlichkeiten 100.000
Verteilung des Disagios und der Bearbeitungsgebhr auf die Laufzeit des Darlehens:
2.300 : 10 Jahre = 230 pro Jahr.
(2) Zinsaufwendungen 230 an ARAP 230
Jhrliche Zinszahlungen: 5 % jhrlich = 100.000 x 5 % = 5.000
(3) Zinsaufwendungen 5.000 an Bank 5.000
Rckzahlung des Darlehens nach Ablauf der 10 Jahre:
(4) Bankverbindlichkeiten 100.000 an Bank 100.000
Die Buchungen lauten:
Soll Bank Haben Soll Aktive RAP Haben
(1) 97.700 (3) 5.000 (1) 2.300 (2) 230
(4) 100.000
_________________________________________ ___________________________________
Soll Zinsaufwand Haben Soll Bankverbindlichkeiten Haben
(2) 230 (4) 100.000 (1) 100.000
(3) 5.000
_________________________________________ ___________________________________
Das Konto Bankverbindlichkeiten wird nur bei Darlehensaufnahme und bei der Tilgung angesprochen.
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Buchen laufender Geschftsflle
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Merke:
Verbindlichkeiten sind mit ihrem Rckzahlungsbetrag in der Bilanz auszuweisen.
Die Laufzeiten der Verbindlichkeiten (bis zu einem Jahr, mehr als 5 Jahre, zwischen einem und fnf
Jahren) sind ebenfalls in der Bilanz zu vermerken.
Ein Disagio oder Damnum ist als Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten zu buchen. Es wird ber die
Laufzeit des Darlehens verteilt und als Zinsaufwand gebucht.
4.4.4 Leasing
Unter Leasing versteht man eine miethnliche Gebrauchsberlassung von Wirtschaftsgtern gegen
Entgelt, die besonders ausgestattet sein knnen mit Verlngerungsoptionen und Kaufoptionen.
Leasingvertrge knnen sehr unterschiedlich ausgestaltet sein und zu sehr verschiedenen Zwecken
abgeschlossen werden. Je nach Ausgestaltung des Leasingvertrages unterscheidet man im
Investitionsgterleasing in:
Operating-Leasing,
Spezial-Leasing und
Finanzierungs-Leasing.
Beim Operating-Leasing werden bliche Gter des Sachanlagevermgens kurzfristig vermietet, wie
EDV-Anlagen, Fuhrpark, Maschinen. Die vertraglich vereinbarte Grundmietzeit ist meist krzer als
die wirtschaftliche Nutzungsdauer des Wirtschaftsgutes. Der Vertrag kann vorzeitig von beiden
Parteien gekndigt werden. Der Leasinggeber trgt hierbei das volle Investitionsrisiko.
Bei Leasingvertrgen, die whrend der vereinbarten Grundmietzeit nicht gekndigt werden knnen,
ohne Verlngerungsoption oder Kaufoption gilt folgende Zuordnung:
Betrgt die Grundmietzeit mindestens 40 % und hchstens 90 % der betriebsgewhnlichen
Nutzungsdauer, wird das Wirtschaftsgut beim Leasinggeber bilanziert, in den anderen Fllen beim
Leasingnehmer. Ein Groteil der Leasingvertrge im Operating Leaasing ist an diese steuerliche
Vorschrift angepasst, da der Leasingnehmer nicht bilanzieren mchte.
Beim Spezial-Leasing werden besondere Maschinen oder Anlagen, z.B. Krananlagen, die speziell auf
die Bedrfnisse des Leasingnehmers abgestellt sind, vermietet. Diese Wirtschaftsgter knnen nach
Ablauf der Leasingdauer in der Regel nicht an andere vermietet oder verkauft werden. Der
Leasingnehmer trgt bei dieser Vertragsgestaltung das volle Investitionsrisiko. Der Leasingnehmer
bilanziert das Wirtschaftsgut.
Beim Finanzierungs-Leasing handelt es sich um einen langfristigen Vertrag fr bewegliche
Gegenstnde oder auch fr Immobilien. Eine Kndigungsmglichkeit besteht whrend der
Grundmietzeit i. d. R. nicht. In dieser Zeit werden die Anschaffungskosten, die Verzinsung sowie der
Gewinn des Leasinggebers ber die Leasingraten abgedeckt. Das Risiko der technischen und
wirtschaftlichen Entwertung trgt allein der Leasingnehmer.
Die Zuordnung des Leasinggegenstandes zum Leasinggeber oder zum Leasingnehmer regelt das
Einkommensteuergesetz:
Einfach lernen! Buchhaltung

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Zuordnung des Wirtschaftsguts zum Leasinggeber: er aktiviert es mit den Anschaffungs- oder
Herstellkosten, er schreibt es ab und behandelt die Leasingraten als Ertrge.
Der Leasingnehmer bucht die gezahlten Leasingraten als Aufwand.
Zuordnung des Wirtschaftsguts zum Leasingnehmer: er aktiviert den Leasinggegenstand und
schreibt ihn ber die Nutzungsdauer ab; er muss eine Verbindlichkeit gegenber dem
Leasinggeber in Hhe der Anschaffungskosten passivieren,
Der Leasinggeber hat eine Forderung an den Leasingnehmer in Hhe der aktivierten Anschaffungs-
oder Herstellkosten zu buchen (der Betrag entspricht der vom Leasingnehmer passivierten
Verbindlichkeit); die Leasingraten werden in einen Zins- und Kostenteil sowie in einen Anteil Tilgung
der Kaufpreisforderung aufgeteilt.
Beispiel: Zurechnung des Leasinggegenstandes beim Leasinggeber:
Unternehmer Rasant mietet bei der Leasinggesellschaft LG ab 1.1. 05 einen LKW. Die
Anschaffungskosten des LKW betrugen 100.000 + 16.000 (16 % USt) = 116.000 . Der
Leasingvertrag luft ber drei Jahre, er sieht keine Verlngerungs- oder Kaufoption vor, whrend der
Grundmietzeit ist er unkndbar. Die jhrlichen Leasingraten betragen 25.000 + 4.000 (16 % USt)
= 29.000 . Die technische Nutzungsdauer des LKW betrgt fnf Jahre.
Zuordnung des Leasinggegenstandes: Grundmietzeit 3 Jahre / Nutzungsdauer (ND) 5 Jahre = 60 %,
d.h. der LKW ist bilanziell der LG zuzuordnen.
Die Leasinggesellschaft bucht:
(1) Anschaffung des Leasingobjekts
Fuhrpark 100.000
Vorsteuer 16.000 an Bank 116.000
(2) Jhrliche Einnahme der Leasingraten
Bank 29.000 an Leasingertrge 25.000
an Umsatzsteuer 4.000
(3) Lineare Abschreibung nach der Nutzungsdauer (Buchungen des Sachanlagevermgens siehe
Kapitel 5): AK / ND = 100.000 / 5 Jahre = jhrliche AfA 20.000
Abschreibungen auf Sachanlagen 20.000 an Fuhrpark 20.000
(4) Rasant als Leasingnehmer bucht folglich nur die jhrlichen Leasingaufwendungen:
Leasingaufwand 25.000
Vorsteuer 4.000 an Bank 29.000
Beispiel: Zuordnung des Leasinggegenstandes beim Leasingnehmer
Unternehmer Rasant bentigt eine Metallbearbeitungsmaschine. Er mietet bei der Leasinggesellschaft
LG, die die Maschine fr 500.000 + 80.000 USt = 580.000 anschafft und sogleich ab 2. 1. 05 an
Rasant vermietet. die jhrlichen Leasingraten betragen 120.000 . Der Leasingvertrag hat eine
Grundmietzeit von 5 Jahren, danach kann Rasant eine Kaufoption ausben, die vorsieht, dass er die
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Maschine fr nach Ablauf von 5 Jahren zu 180.000 netto erwerben kann. Die betriebsgewhnlichen
Nutzungsdauer der Maschine betrgt 10 Jahre.
Zuordnung des Leasinggegenstandes:
Bei linearer Abschreibung betrgt der Restbuchwert der Maschine nach 5 Jahren 250.000 , der
festgelegte Kaufpreis gem der Kaufoption betrgt 180.000 . Wrde Rasant die Option nach 5
Jahren ausben, htte er einen wirtschaftlichen Vorteil. Daher muss der Leasinggegenstand dem
Leasingnehmer zugeordnet werden.
Die Leasinggesellschaft bucht:
(1) Anschaffung des Leasinggegenstandes:
Maschinen 500.000
Vorsteuer 80.000 an Bank 580.000
(2) bergabe des Leasinggegenstandes an den Leasingnehmer mit Kaufoption:
Kaufpreisforderungen 500.000 an Maschinen 500.000
(3) Eingang der Leasingraten auf dem Bankkonto
Die jhrlichen Leasingraten mssen in einen Zins- und Kostenanteil und in einen Tilgungsanteil
aufgeteilt werden.
Der Zins- und Kostenanteil jeder Rate kann mit der Zinsstaffelmethode berechnet werden:
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Summe der Zins- und Kostenanteile aller Leasingraten
x Anzahl der Restraten + 1
Summe der Zahlenreihen aller Raten
Die Zins- und Kostenanteile aller Leasingraten betragen:
Summe der Leasingraten: 5 x 120.000 = 600.000
Abzgl. AK (= Tilgungsanteil): 500.000
Zins- und Kostenanteil aller Leasingraten 100.000
(1 + 5 )
Summe der Jahresziffernreihe: 1+2+3+4+5 = 15 oder = 15
2
Nach der Zinsstaffelmethode werden im 1. Jahr als Zins- und Kostenanteil 5/15 von 100.000 =
33.333,33 angesetzt, im 2. Jahr 4/15 von 100.000 = 26.666,67 usw.
Es ergibt sich die folgende Aufteilung der Leasingraten in einen Zins- und Kostenanteil und in
einen Tilgungsanteil:
Jahr
Relativer Zins- und
Tilgungsanteil/Rate
Absoluter Zins- und
Kostenanteil/Rate
Tilgungsanteil je
Rate
Leasingrate je
Jahr
1 5/15 33.333,33 86.666,67 120.000,00
2 4/15 26.666,67 93,333,33 120.000,00
3 3/15 20.000,00 100.000,00 120.000,00
4 2/15 13.333,33 106.666,67 120.000,00
5 1/15 6.666,67 113.333,33 120.000,00
15/15 100.000,00 500.000,00 600.000,00
Buchung der ersten Leasingrate:
Bank 120.000 an Kaufpreisforderung 86.666,67
an Leasingertrge 33.333,33
Buchungen beim Leasingnehmer:
(1) Aktivierung des Leasinggegenstands
Maschinen 500.000 an Kaufpreisverbindlichkeit 500.000
(2) Zahlung der jhrlichen Leasingrate:
Kaufpreisverbindlichkeit 86.666,67
Leasingaufwendungen 33.333,34 an Bank 120.000
(3) Lineare AfA auf die betriebsgewhnliche Nutzungsdauer: = 10 %
Abschreibungen auf Sachanlagen 50.000 an Maschinen 50.000
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Buchen laufender Geschftsflle
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Merke:
Leasingvertrge sind miethnliche Vertrge zwischen Leasinggeber und Leasingnehmer ber die
zeitlich befristete Nutzung von Wirtschaftsgtern.
Die Zuordnung des Leasinggegenstandes und damit die Bilanzierung des Wirtschaftsgutes richtet sich
nach der Ausgestaltung des Leasingvertrages:
Bei Leasingvertrgen ohne Verlngerungs- oder Kaufoption (Operate-Leasing): Bilanzierung des
Leasinggegenstandes beim Leasinggeber, wenn die Grundmietzeit zwischen 40 % und 90 % der
betriebsgewhnlichen Nutzungsdauer liegt;
Bei Leasingvertrgen mit Kaufoption sowie bei Spezialleasing: meist Bilanzierung beim
Leasingnehmer.
Die Leasingraten stellen beim Leasingnehmer fixe Kosten dar und ermglichen ihm, bei Investitionen
in Sachanlagen flexibel zu bleiben, da der Leasingnehmer nicht das Risiko der technischen
beralterung trgt..
Beim Operate-Leasing sind die Leasingraten Aufwand, beim Finanzierungs-Leasing ist der Zins- und
Kostenanteil Aufwand.
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das Besondere.
An Aufgaben
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Buchen des Sachanlagevermgens
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5 Buchen des Sachanlagevermgens
Zum Anlagevermgen des Unternehmens gehren:
Immaterielle Vermgensgegenstnde: Konzessionen, Lizenzen, gekaufter Firmenwert
Sachanlagen: Grundstcke und Bauten, Technische Anlagen und Maschinen, Andere Anlagen
sowie die Bro- und Geschftsausstattung
Finanzanlagen: Beteiligungen, Wertpapiere des Anlagevermgens, sonstige Ausleihungen
Die Wirtschaftsgter des Anlagevermgens sind dazu bestimmt, dem Unternehmen dauerhaft zu
dienen. Unternehmen investieren daher in Anlagegter, alte Anlagegter werden verkauft oder
verschrottet.
Man unterscheidet in:
abnutzbare und
nicht abnutzbare Gter des Anlagevermgens.
Whrend der Nutzung des Anlageguts unterliegt dieses einer wirtschaftlichen und technischen
Abnutzung. Der damit einhergehende Werteverzehr wird dadurch erfasst, dass das abnutzbare
Anlagevermgen ber die Dauer der gewhnlichen Nutzung abgeschrieben wird. In der Buchhaltung
werden diese Abschreibungen als Aufwand erfasst.
Nicht abnutzbare Wirtschaftsgter ist z. B. der Grund und Boden. Da bei diesen Gtern keine
Abnutzung vorliegt, werden keine Abschreibungen vorgenommen.
Da das Sachanlagevermgen oft recht umfangreich ist, verfgen grere Betriebe ber eine
Anlagenbuchfhrung fr das Anlagevermgen. Es handelt sich dabei um eine Nebenbuchfhrung.
In der Anlagenbuchfhrung wird fr jeden Vermgensgegenstand eine eigen Anlagenkartei erstellt, in
der der Tag der Anschaffung, die Anschaffungskosten (= AK), die betriebsgewhnliche
Nutzungsdauer, die Abschreibungsmethode, die jhrlichen Abschreibungsbetrge, die fortgefhrten
Anschaffungskosten sowie die Abgnge erfasst werden. Diese Anlagenbuchfhrung wird bei einem
umfangreicheren Anlagevermgen ber eine EDV-gesttzte Anlagenbuchhaltung gefhrt, die bei den
Jahresabschlussbuchungen automatisch die entsprechenden Bestandskonten anspricht.
Wegen der Bedeutung des Sachanlagevermgens fr die Unternehmen werden Geschftsflle im
Bereich des immateriellen Anlagevermgens und der Finanzanlagen nicht nher erlutert.
5.1 Anschaffung von Wirtschaftsgtern des Anlagevermgens
Wirtschaftsgter sind allgemein mit ihren Anschaffungskosten zu aktivieren ( 253 Abs. 1 HGB), d.h.
sie werden mit den AK als Zugang im Soll auf den Konten des Sachanlagevermgens gebucht.
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Buchen des Sachanlagevermgens
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Die Anschaffungskosten werden wie folgt ermittelt:
Anschaffungspreis
+ Anschaffungsnebenkosten
Anschaffungskostenminderungen
= Anschaffungskosten (=AK)
Anschaffungsnebenkosten sind alle Kosten und Aufwendungen die dem Unternehmen zustzlich
zum Anschaffungspreis entstehen, um das Wirtschaftsgut zu erwerben und in einen betriebsbereiten
Zustand zu bringen.
Zu den Anschaffungsnebenkosten zhlen u. a. Transport- und Frachtkosten, Fundamentierungskosten
fr die Aufstellung einer Maschine, Montagekosten, Kosten des Einbaus einer Maschine, beim Einsatz
eigener Arbeitskrfte der auf diese Arbeiten anteilig anfallende Personalaufwand.
Beim Erwerb von Grundstcken (Immobilien) zhlen auch die Kosten der notariellen Beurkundungen,
des Grundbucheintrags sowie die Grunderwerbsteuer zu den Anschaffungsnebenkosten.
Nicht zu den aktivierungspflichtigen Anschaffungskosten zhlen Kosten der Geldbeschaffung, wenn
der Vermgensgegenstand mittels eines Bankkredits finanziert wird sowie die Vorsteuer, wenn das
Unternehmen zum Vorsteuerabzug berechtigt ist.
Anschaffungskostenminderungen sind alle Preisnachlsse wie Rabatte, Skonti etc. die sofort oder
nachtrglich gewhrt werden. Sie stellen keinen Aufwand dar, sondern mindern die
Anschaffungskosten.
Beispiel: Erwerb einer Maschine
Unternehmer Rasant kauft von einem Maschinenbaubetrieb eine Metallbearbeitungsmaschine zum
Preis von 20.000 netto. Der Hersteller stellt Rasant 800 Frachtkosten, 200 fr eine
Transportversicherung sowie Montagekosten von 4.000 netto in Rechnung, also insgesamt 25.000
+ 4.000 USt = 29.000 . Der Maschinenbauer gewhrt Rasant 2 % Skonto, die auch in Anspruch
genommen werden.
Berechnung der Anschaffungskosten:
Anschaffungspreis (netto) 20.000
+ Anschaffungsnebenkosten (800 + 200 ) = 1.000
+ Montagekosten des Lieferers 4.000
25.000
abzglich Skonto (2 % von 25.000 ) 500
Aktivierungspflichtige AK 24.500
(1) Buchung bei Anschaffung der Maschine lt. Rechnung
Maschinen 25.000
Vorsteuer 4.000 an Verbindlichkeiten 29.000
(2) Buchung bei Bezahlung der Maschine
Verbindlichkeiten 29.000 an Maschinen 500
an Vorsteuer 80
an Bank 28.420
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Buchen des Sachanlagevermgens
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Soll Maschinen Haben Soll Verbindlichkeiten Haben
(1) 25.000 (2) 500 (2) 29.000 (1) 29.000
______________________________________ ________________________________
Soll Vorsteuer Haben Soll Bank Haben
(1) 4.000 (2) 80 (2) 28.420
______________________________________ _________________________________
Merke:
In Anspruch genommene Skonti, Rabatte oder sonstige Preisnachlsse mindern die
Anschaffungskosten des Wirtschaftsguts.
Die Vorsteuer aus dem Erwerb wird nicht aktiviert.
Die Anschaffungskosten bilden die Bemessungsgrundlage fr die Abschreibungen.
Anschaffung von Grundstcken
Unter dem Begriff Grundstcke werden sowohl der Grund und Boden als auch das darauf errichtete
Gebude zusammengefasst. Da der Grund und Boden (=GruBo) ein nicht abnutzbares Wirtschaftsgut
ist, das Gebude jedoch der Abnutzung unterliegt, werden Grundstcke auf zwei verschiedene Konten
gebucht:
Bebaute Grundstcke und
Gebude.
Die Gebude unterliegen der Abschreibung, das bebaute Grundstck nicht. Im Unterschied
zum Zivilrecht, das das Gebude zum Grund und Boden zhlt, trennen sowohl das
Handelsrecht als auch das Steuerrecht das Gebude vom Grund und Boden.
Erwirbt das Unternehmen ein Gebude mit dem zugehrigen Grundstck zu einem einheitlichen Preis,
z.B. Erwerb eines Brohauses zum Preis von 1.000.000 , so muss der auf den GruBo entfallende
Anteil des Kaufpreises herausgerechnet werden (Grundstckspreis x m
2
). Wenn dies nicht mglich ist,
wird der auf den Grubo entfallende Anteil der Anschaffungskosten im Wege der Schtzung ermittelt.
5.2 Anzahlungen auf Anlagen und Anlagen im Bau
Anzahlungen, die der Unternehmer auf Sachanlagen leistet, werden auf einem separaten Konto
geleistete Anzahlungen auf Sachanlagen gebucht und in der Bilanz mit den Anlagen im Bau
separat ausgewiesen.
Werden Sachanlagen speziell fr den Kunden hergestellt und leistet der Unternehmer hierfr ebenfalls
eine Anzahlung, wird dieser Geschftsfall auf dem Konto Anlagen im Bau erfasst und in der Bilanz
ausgewiesen.
Einfach lernen! Buchhaltung

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Buchen des Sachanlagevermgens
93
Beispiel:
Unternehmer Rasant bestellt im Oktober 05 eine Spezialmaschine zur Metallverarbeitung zum Preis
von 250.000 + 40.000 USt = 290.000 . Die Maschine wird nach seinen Anforderungen ausgelegt.
Der Hersteller stellt ihm eine Anzahlung in Rechnung ber 20 % des Preises:
Anzahlungsrechnung:
Wir stellen Ihnen als Anzahlung auf den Erwerb einer Maschine Typ XX in Rechnung:
50.000 Anzahlung + 8.000 USt = 58.000
Rasant bucht:
Geleistete Anzahlungen auf Sachanlagen 50.000
Vorsteuer 8.000 an Bank 58.000
Da die Maschine bis zum Bilanzstichtag noch nicht fertig gestellt ist, weist Rasant in seiner Bilanz die
geleisteten Anzahlungen unter dem Sachanlagevermgen gesondert aus. Zwar sind die Anzahlungen
flssige Mittel, da sie jedoch bereits fest fr den Erwerb eines Wirtschaftsgutes des
Sachanlagevermgens gebunden sind, werden diese Anzahlungen im Anlagevermgen der Bilanz
ausgewiesen.
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Buchen des Sachanlagevermgens
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5.3 Abschreibungen auf Gegenstnde des Anlagevermgens
Beim Erwerb der Wirtschaftsgter des Sachanlagevermgens werden diese mit den AK auf den
Bestandskonten aktiviert (Zugang im Soll) Das Sachanlagevermgen unterliegt jedoch
Wertminderungen durch Nutzung, technischen Fortschritt, der zu einer technischen berholung fhrt
oder durch singulre Ereignisse, z.B. Unfall.
Unter Abschreibungen werden Methoden verstanden, mit denen die Wertminderungen des
Anlagevermgens in der Buchhaltung erfasst werden.
Es wird zwischen planmigen und auerplanmigen Abschreibungen unterschieden:
Planmige Abschreibungen: die Wertminderung abnutzbarer Wirtschaftsgter wird
methodisch (planmig) ber die gewhnliche Nutzungsdauer des Wirtschaftsgutes verteilt.
Auerplanmige Abschreibungen: ein pltzlich, nicht vorhersehbarer Werteverlust tritt
ein, so dass eine auerplanmige Abschreibung erforderlich wird. Dies ist bei abnutzbaren
wie nicht abnutzbaren Wirtschaftsgtern mglich.
Bei den planmigen Abschreibungen werden die AHK um planmige Abschreibungen gemindert (
253 Abs. 2 Satz 1 HGB).
Auerplanmige Abschreibungen sind vorzunehmen, wenn die Wertminderung voraussichtlich von
Dauer ist. Das Wirtschaftsgut ist dann mit dem niedrigeren beizulegenden Wert anzusetzen ( 253
Abs. 2 Satz 3 HGB). Dieser Wertansatz entspricht dem aus dem Einkommenssteuerrecht stammenden
Teilwert.
Die Wertverringerung des Anlagevermgens stellt einen Aufwand dar. Abschreibungen mindern das
Sachanlagevermgen und damit den Gewinn.
Allgemein werden Abschreibungen auf einem Aufwandskonto Abschreibungen im Soll gebucht, die
Gegenbuchung im Haben erfolgt auf dem entsprechenden Sachanlagekonto.
Beispiel: auf dem Konto Fuhrpark wurde ist ein LKW gebucht, der am 4.5.05 fr 50.000 angeschafft
wurde. Die AfA wurde mit 5.833 fr das Jahr 05 berechnet (zu den AfA-Methoden siehe unten).
Soll Abschreibungen Haben Soll Fuhrpark Haben
5.833 AB 50.000 AfA 5.833
EB 44.167
_______________________________________ ___________________________________
5.3.1 Methoden der planmigen Abschreibung
Whrend handelsrechtlich keine Abschreibungsverfahren vorgeschrieben sind, lsst das Steuerrecht
nur drei Abschreibungsverfahren zu:
Lineare absetzung fr Abnutzung (AfA)
Degressive AfA
AfA nach Magabe der Leistung
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Buchen des Sachanlagevermgens
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Lineare AfA
Hierbei werden die AHK in gleichen Betrgen auf die Jahre der Nutzungsdauer (=ND) verteilt; der
Abschreibungssatz bleibt prozentual gleich.
Anschaffungskosten 100 %
AfA-Betrag = AfA-Satz =
Nutzungsdauer Nutzungsdauer
Merke:
Bei der linearen AfA wird eine gleichmige Wertminderung ber die Jahre der Nutzungsdauer
unterstellt.
Diese Methode ist steuerrechtlich bei allen beweglichen und unbeweglichen Wirtschaftsgtern
des Anlagevermgens zulssig.
Beispiel:
Ernesto Schlau erwarb zum 1. 1. 2004 einen Kleintransporter. Die Anschaffungskosten betrugen
20.000 , die betriebsgewhnliche ND 5 Jahre.
Berechnung AfA: 20.000 / 5 Jahre = 4.000 .
Degressive AfA
Bei dieser Methode wird der AfA-Betrag jeweils mit einem konstanten Prozentsatz vom Restbuchwert
abgeschrieben (Buchwert-AfA).
AfA-Betrag = AfA-Satz x Restbuchwert
Steuerrechtlich ist der AfA-Satz in zweifacher Hinsicht begrenzt auf das zweifache der linearen AfA,
maximal 20 %.
Da die degressive AfA nie dazu fhrt, dass das Wirtschaftsgut auf 0,00 abgeschrieben wird, ist ein
Wechsel zur linearen AfA zulssig. Dieser Wechsel kann frhestens in dem Jahr geschehen, in dem
der jhrliche AfA-Betrag nach der degressiven Methode geringer ist als der AfA-Betrag nach der
linearen Methode. Der zu diesem Zeitpunkt noch bestehende Buchwert wird dann linear ber die
restlichen Jahre der ND abgeschrieben.
Beispiel: Unternehmer Rasant kauft eine Maschine, die AK betragen 60.000 , ND 8 Jahre. Er mchte
die Maschine degressiv abschreiben.
Lineare AfA: AfA-Betrag 60.000 / 8 Jahre = 7.500 ; AfA-Satz = 100 % / ND = 12,5 %
Degressive AfA: 20 %
Jahr Anschaffungskosten Lineare AfA Degressive Afa
_______________________________________________________________________
1 AK 60.000 60.000 60.000
AfA 1.Jahr 7.500 12.000
_______________________________________________________________________
2 Buchwert 52.500 48.000
AfA 2. Jahr 7.500 9.600
_______________________________________________________________________
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3 Buchwert 45.000 38.400
AfA 3. Jahr 7.500 7.680
_______________________________________________________________________
4 Buchwert 37.500 30.720
AfA 4. Jahr 7.500 6.114 Wechsel
_______________________________________________________________________ mglich
5 Buchwert 30.000 24.606
AfA 5. Jahr 7.500 4.921
_______________________________________________________________________
6 Buchwert 22.500 19.685
AfA 6. Jahr 7.500 3.937
_______________________________________________________________________
7 Buchwert 15.000 15.784
AfA 7. Jahr 7.500 3.149
_______________________________________________________________________
8 Buchwert 7.500 12.635
AfA 8. Jahr 7.500 2.527
_______________________________________________________________________
Buchwert 0 10.108
________________________________________________________________________
Im vierten Jahr ist die lineare AfA hher als die degressive. In diesem Jahr ist ein Wechsel zur
linearen AfA mglich, da nach der degressiven Methode die Maschine nie voll abgeschrieben wird.
Wrde Rasant zur linearen AfA im 4. Jahr bergehen, betrge die lineare AfA fr die Jahre 5 bis 8:
Buchwert am Ende des dritten Jahres: 30.720 / 4 Jahre = 7.680
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Haftung nach britischem Recht), und/oder ihr Netzwerk von Mitglieds unternehmen. Jedes dieser Mitgliedsunternehmen ist rechtlich
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Buchen des Sachanlagevermgens
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Merke:
Die degressive AfA ist auf das zweifache der linearen AfA beschrnkt, maximal 20 %.
Sie fhrt in den ersten Jahren zu hheren jhrlichen Abschreibungsbetrgen als die lineare. Dies
trgt der wirtschaftlichen Betrachtungsweise Rechnung, dass der Wertverlust neu angeschaffter
Wirtschaftsgter in den ersten Jahren sehr hoch ist. Der bergang zur linearen AfA ist frhestens in
dem Jahr zulssig, in dem der jhrliche lineare AfA-Betrag hher ist als der nach der degressiven
Methode. Steuerrechtlich ist die degressive AfA nur bei beweglichen Gegenstnden des
Anlagevermgens zulssig.
Abschreibung nach Magabe der Leistung
Nach dieser Abschreibungsmethode wird derjhrliche AfA-Satz danach bestimmt, wie hoch die
tatschliche Inanspruchnahme des Wirtschaftsgutes war im Verhltnis zu seiner Gesamtleistung
(Gesamtkapazitt). Diese Abschreibungsmethode spiegelt die technische Abnutzung am besten wider.
Beispiel:
Der von Ernesto Schlau erworbene Kleintransporter hat eine betriebswirtschaftliche Gesamtleistung
von 200.000 km. AK = 20.000 .
Schlau nutzt den Transporter im 1. Jahr 50.000 km, im 2. Jahr 30.000 km, im dritten Jahr 70.000 km
und im 4. Jahr 60.000 km.
Die AfA nach Magabe der Leistung wird wie folgt berechnet:
1. Jahr: 50.000 km / 200.000 km = 25 % AfA: 20.000 x 25 % = 5.000
2. Jahr: 30.000 km / 200.000 km = 15 % AfA: 20.000 x 15 % = 3.000
3. Jahr: 70.000 km / 200.000 km = 35 % AfA: 20.000 x 35 % = 7.000
4. Jahr: 50.000 km / 200.000 km = 25 % AfA: 20.000 x 25 % = 5.000
200.000 km 100 % 20.000
Im vierten Jahr ist der Transporter vllig abgeschrieben. Bei einer strkeren Inanspruchnahme sind
noch krzere Abschreibungszeitrume zu realisieren.
Merke:
Die Abschreibung nach Magabe der Leistung fhrt zu schwankenden AfA-Stzen, die der
tatschlichen Inanspruchnahme des Wirtschaftsguts entsprechen.
Voraussetzung fr diese Abschreibungsmethode ist, dass die jhrliche Leistung/ Inanspruchnahme
nachgewiesen werden kann und dass Informationen ber die Gesamtleistung/Kapazitt vorhanden
sind.
5.3.2 Auerplanmige Abschreibungen
Auerplanmige Abschreibungen sind dann erforderlich, wenn die planmigen Abschreibungen
nicht ausreichen, einen unvorhergesehenen und voraussichtlich dauerhaften Wertverlust zu erfassen.
Der Wertansatz, den das HGB als beizulegenden Wert bezeichnet ist identisch mit dem
steuerrechtlichen begriff des Teilwerts. Er ist ein Wertansatz, der dem aktuellen Marktwert entspricht.
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Buchen des Sachanlagevermgens
98
Beispiel: Ernesto Schlaus Kleintransporter wurde bei einem Verkehrsunfall am 2. 7. 05 schwer
beschdigt. Der Versicherungssachverstndige stellt den Wert des Unfallfahrzeugs mit 5.000 fest.
Schlau hatte den Transporter am 2.1.04 angeschafft. ND 5 Jahre.
Die fortgefhrten Anschaffungskosten bis zum Zeitpunkt des Unfalls betragen (bei linearer AfA):
AK 20.000
AfA 04 4.000
Buchwert 31. 12. 04 16.000
AfA 1.1. 31.6.05 2.000 (= halbe Jahres-AfA)
Buchwert 1.7.05 14.000
Da der beizulegende Wert bzw. der steuerliche Teilwert 5.000 betrgt, muss Schlau eine
auerplanmige AfA (= steuerlich Teilwertabschreibung) vornehmen.
Hinweis: Entfllt die Ursache einer Teilwertabschreibung, dann muss in diesem Jahr die
auerplanmige Abschreibung wieder rckgngig gemacht werden (= Zuschreibung).
Kapitalgesellschaften mssen nach 277 Abs. 3 HGB auerplanmige Abschreibungen im
Anlagevermgen als auch im Umlaufvermgen gesondert in der Gewinn- und Verlustrechnung
ausweisen bzw. diese Angaben im Anhang ausweisen.
Die Buchung der planmigen und der auerplanmigen Abschreibungen auf unterschiedlichen
Aufwandskonten ist sinnvoll.
Auf dem Konto Fuhrpark steht der Transporter am 1.1.05 mit 16.000 im Soll.
Schlau bucht im Jahr 2005.
Abschreibungen 2.000
Auerplanmige Abschreibungen 9.000 an Fuhrpark 11.000
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Buchen des Sachanlagevermgens
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Durch die Abschreibungen wird erreicht, dass der Transporter mit dem tatschlichen Wert von 5.000
in den Bchern ausgewiesen wird. Nach der auerplanmigen Abschreibung werden von dem
niedrigeren beizulegenden Wert ( bzw. Teilwert) wieder planmige Abschreibungen vorgenommen.
Zusammenfassung: Abschreibungen
_________________________________________________________
Nicht abnutzbare Abnutzbare Wirtschaftsgter
Wirtschaftsgter
________________________________________________________
z.B. Grund- und unbewegliche bewegliche
Boden
Keine AfA lineare AfA lineare AfA
Degressive AfA
AfA nach Magabe
der Leistung
________________________________________________________
Auerplanmige Auerplanmige Auerplanmige
AfA AfA AfA
_________________________________________________________
5.3.3 Geringwertige Wirtschaftsgter
Hierunter fallen Wirtschaftsgter mit AK bis zu 410 netto. Voraussetzung ist, dass diese
Wirtschaftsgter selbstndig bewertbar sind. Kauft ein Unternehmer z.B. eine Regalwand fr
Bcher, so ist das Wirtschaftsgut die Regalwand. Wrde der Unternehmer jedes Brett, jeden Trger
und jede Schraube extra erwerben, htte er zahlreiche GWGs. Dies ist jedoch nicht zulssig, da die
einzelnen Teile nicht selbstndig bewertbeare WGs sind.
Der Unternehmer hat zwei Mglichkeiten, die GWGs zu buchen:
Die GWGs werden auf dem Konto Geringwertige Wirtschaftsgter aktiviert. Anschlieend
werden sie im Jahr des Zugangs sofort abgeschrieben ( 6 Abs. 2 EStG).
Die GWGs werden wie andere bewegliche Wirtschaftsgter ber die ND abgeschrieben.
Beispiel: Ernesto Schlau kauft eine Schreibtischlampe fr sein Bro. Die AK betrgen 280 , ND ist 6
Jahre.
Schlau kann entweder die Lampe als (1) Zugang zum Anlagevermgen buchen und sofort
abschreiben, oder er schreibt die Lampe ber 6 Jahre ab.
Buchungsstze:
(1) 1. Kauf der Lampe: GWG 280,00
Vorsteuer 44,80 an Bank 324,80
(2) Abschreibung: AfA Geringw. WG 280,00 an GWG 280,00
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105
Buchen des Sachanlagevermgens
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Soll AfA geringw. WG Haben Soll geringw. WG Haben
Zugang 280
280 AfA 280
_________________________________ ____________________________________
Bei planmiger Abschreibung ber die ND betrgt die jhrliche AfA 46.66 .
5.4 Anlagenspiegel
Nach 268 Abs. 2 HGB ist die Entwicklung der einzelnen Posten des Anlagevermgens in der Bilanz
oder dem Anhang darzustellen. Dabei sind, ausgehend von den gesamten AHK die Zugnge,
Abgnge, Umbuchungen und Zuschreibungen des Geschftsjahres sowie die Abschreibungen in der
gesamten Hhe gesondert aufzufhren.
Zwar gilt diese Vorschrift nur fr Kapitalgesellschaften, aber die Aufstellung eines Anlagenspiegels
auch bei Einzelunternehmen oder Personenhandelsgesellschaften ist weit verbreitet. Er gibt eine gute
bersicht ber den Stand des Anlagevermgens zum Bilanzstichtag.
Der Anlagenspiegel knnte folgendermaen aussehen:
Anlage Anschaffungskosten Abschreibungen Nettoposten
Stand Zugang Abgang Stand Stand Zugang Abgang Stand Buch-
1.1.00 31.12.00 1.1.00 31.12.00 werte
Maschinen 78.547 12.600 4.300 86.847 44.947 18.354 7.298 56.003 30.844
BGA ..
Die Position Zugnge zu den Abschreibungen stellt die Abschreibungen des Geschftsjahrs dar.
Hinweis:
Zugnge und Abgnge des Anlagevermgens (=AV) finden meistens nicht zum Bilanzstichtag,
sondern whrend des Geschftsjahres statt. In diesem Fall muss die AfA zeitanteilig berechnet
werden.
Wird z. B. eine Maschine am 17. 4. 06 gekauft, ist fr das Jahr 06 die AfA fr die Monate April bis
Dezember 06 = 9 Monate zu buchen: AfA fr 06 sind 9/12tel der Jahres-AfA.
Scheidet ein Wirtschaftsgut zum 1. 8. 06 aus, so ist fr die Monate Januar bis September noch die AfA
zu berechnen mit 7/12tel der Jahres-AfA.
Die anteilige Berechnung der Afa erfolgt bei der linearen wie auch bei der degressiven AfA.
5.5 Ausscheiden von Anlagegtern
Werden Gegenstnde des Anlagevermgens verkauft, so ist der Verkaufspreis meist hher oder
niedriger als der Buchwert zum Zeitpunkt des Verkaufs:
Ist der Verkaufspreis hher als der Buchwert, bucht das Unternehmen einen Ertrag aus dem
Abgang von Gegenstnden des AV.
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106
Buchen des Sachanlagevermgens
101
Ist der Verkaufspreis niedriger als der Buchwert, wird ein Verlust aus dem Abgang von
Gegenstnden des AV gebucht.
Beide Vorgnge sind erfolgswirksam. Der Verkauf von Anlagevermgen ist umsatzsteuerpflichtig.
Beispiel: Verkauf von Anlagevermgen mit Gewinn
Unternehmer Rasant hat eine ltere Maschine, die er zum 1.5. 06 zum Preis von 10.000 + 1.600
UST = 11.600 verkauft. Der Buchwert der Maschine betrgt am 1. 1. 06 8.000 . Die Maschine hat
noch eine ND von 2 Jahren und wird linear abgeschrieben.
Zunchst muss die Maschine bis zum Zeitpunkt des Ausscheidens abgeschrieben werden:
Buchwert zum 31.12.05 8.000
AfA (Jan. April 06) = 4/12 x 4.000 = 1.334
Buchwert 30. 4. 06 6.666
Da der Buchwert niedriger ist als der Verkaufspreis, wird ein Ertrag erzielt aus dem Anlagenabgang in
Hhe von 10.000 (Nettoverkaufspreis) und dem Buchwert zum Zeitpunkt des Abgangs von 6.666
= 3.334 .
Buchungsstze:
(1) Verkauf der Maschine:
Bank 11.600 an Erlse aus Anlageabgngen 10.000
an Umsatzsteuer 1.600
(2) Buchung des Buchwertabgangs:
Erlse aus Anlageabgngen 6.666 an Maschinen 6.666
(3) Buchung des Ertrags aus dem Anlageabgang:
Erlse aus Anlagenabgnge 3.334 an Ertrge aus
Vermgensabgang 3.334
Soll Maschinen Haben Soll Bank Haben
1.1. 8.000 AfA 1.334 (2) 6.666 (1) 11.600
(2) 6.666
________________________________________ ____________________________________
Soll Erlse aus Anlagenabgngen Haben Soll Ertr. aus Vermgensabgang Haben
(2) 6.666 (1) 10.000
(3) 3.334 (3) 3.334
________________________________________ __________________________________
Soll Umsatzsteuer Haben
(1) 1.600
________________________________________
Beispiel: Verkauf von Anlagevermgen mit Verlust
Unternehmer Rasant kann die Maschine aus dem obigen Beispiel nur zu einem Verkaufspreis von
5.000 + 800 USt = 5.800 verkaufen.
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107
Buchen des Sachanlagevermgens
102
Er erleidet an einen Verlust in Hhe der Differenz zwischen dem Buchwert der Maschine zum
Zeitpunkt des Verkaufs und dem Nettoverkaufspreis:
Verlust aus dem Verkauf von Anlagegenstnden : Buchwert 1.5.06 6.666
Verkaufspreis 5.000
Verlust 1.666
Buchungsstze:
(1) Verkauf der Maschine:
Bank 5.800 an Erlse aus Anlageabgngen 5.000
an Umsatzsteuer 800
(2) Buchung des Buchwertabgangs:
Erlse aus Anlageabgngen 5.000
Verluste aus Vermgensabgang 1.666 an Maschinen 6.666
Soll Maschinen Haben Soll Bank Haben
1.1. 8.000 AfA 1.334 (1) 5.800
(2) 6.666
______________________________________ __________________________________
Soll Erlse aus Anlagenabgngen Haben Soll Verl. aus Vermgensabgang Haben
(2) 5.000 (1) 5.000 (2) 1.666
_______________________________________ __________________________________
Soll Umsatzsteuer Haben
(1) 800
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Steuern und Abgaben im Unternehmen
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6 Steuern und Abgaben im Unternehmen
Zu unterscheiden ist zwischen:
Aktivierungspflichtigen Steuern,
Aufwandssteuern und
Personensteuern.
Die einzelnen Steuern werden je nach Zuordnung in der Buchhaltung unterschiedlich behandelt.
6.1 Aktivierungspflichtige Steuern und Abgaben
Beim Erwerb von Grundstcken fllt Grunderwerbsteuer an. Sie betrgt 3,5 % des Kaufpreises und
erhht als Anschaffungsnebenkosten die AK des Grund und Bodens.
Beim Einkauf von Erzeugnissen und Waren aus Drittlndern (= Nicht Lnder der EU) werden Zlle
erhoben. Zlle gehren zum Einkaufspreis bzw. sind als Anschaffungsnebenkosten zu behandeln.
Hinweis: Die bei der Einfuhr von Waren zu entrichtende Einfuhrumsatzsteuer zhlt zur Umsatzsteuer
und wird als solche behandelt. Sie wird also nicht aktiviert.
Beispiel:
Ernesto Schlau erwirbt ein Grundstck (Lagerhalle), zum Preis von 140.000 . Vom Kaufpreis
entfallen 100.000 auf das Grundstck. Weiter fallen Notarkosten von 2.100 sowie fr die
Grundbucheintragung 800 Kosten an.
Ermittlung der Anschaffungskosten der Lagerhalle:
Kaufpreis 140.000
+ 3,5 % Grunderwerbsteuer 4.900
+ Notarkosten 2.100
+ Kosten Grundbucheintragung 800
= AK Lagerhalle 147.800
6.2 Aufwandssteuern
Hierzu zhlen Steuerarten, die fr das Unternehmen Aufwand darstellen und gewinnmindernd gebucht
werden wie:
Gewerbesteuer (die Steuer steht der Gemeinde zu),
Grundsteuer (auch Gemeindesteuer),
KfZ-Steuer,
Verbrauchssteuern (Minerallsteuer, Tabaksteuer, Sektsteuer) und
sonstige Betriebssteuern.
Einfach lernen! Buchhaltung

109
Steuern und Abgaben im Unternehmen
104
Die Finanzbehrden setzen die Steuern per Steuerbescheid fest. Die Steuern sind entweder fllig laut
Mitteilung im Steuerbescheid oder es werden Vorauszahlungen festgelegt. Die Steuerzahlungen
werden stets als Aufwand gebucht.
Steht am Jahresende fest, dass fr das Geschftsjahr hhere Steuern zu zahlen sind als bislang durch
die festgesetzten Steuern oder Vorauszahlungen bereits im Aufwand bercksichtigt wurden, ist eine
Steuerrckstellung zu bilden . Die Zufhrung zur Rckstellung wird ebenfalls ber das Konto
Steueraufwand gebucht.
Der allgemeine Buchungssatz lautet folglich: Steueraufwand an Bank
6.3 Personensteuern
Personensteuern sind die Einkommensteuer und die Krperschaftsteuer.
Natrliche Personen, die ein Unternehmen betreiben, sowie die Mitunternehmer von
Personenhandelsgesellschaften unterliegen der Einkommensteuer. Der einkommensteuersatz ist
progressiv und reicht je nach hhe des zu versteuernden Einkommens von 15 % bis 42 %.
Juristische Personen wie die Kapitalgesellschaften unterliegen der Krperschaftsteuer. Der
Krperschaftsteuersatz betrgt 25 % auf den zu versteuernden Gewinn.
Es gilt der Grundsatz im Steuerrecht, dass Personensteuern den Gewinn nicht mindern drfen.
Werden dennoch Personensteuern als Aufwand gewinnmindern gebucht, so sind zum Jahresabschluss
diese Aufwendungen wieder rckgngig zu machen:
Einzelunternehmer, Mitunternehmer von Personenhandelsgesellschaften: die
Einkommensteuer ist eine private Steuer. Wird Einkommensteuer als Betriebsausgabe behandelt
und gebucht, erfolgt die Korrektur ber die Buchung: Privatentnahme an Eigenkapital.
Kapitalgesellschaften haben keine Privatsphre. Daher mssen die Kapitalgesellschaften die
Krperschaftsteuer zunchst als Steueraufwand in der Buchhaltung erfassen. Da die
Krperschaftsteuer ebenfalls als Personensteuer nicht den Gewinn mindern darf, erfolgt die
Korrektur auerhalb der Bilanz bei der Ermittlung des zu versteuernden Gewinns: der gebuchte
Aufwand aus Krperschaftsteuer wird fr die Gewinnermittlung auerhalb der Buchfhrung
(quasi in einer Nebenrechnung) dem Handelsbilanzgewinn wieder hinzugerechnet.
Steuererstattungen und Steuernachzahlungen, die andere Geschftsjahre betreffen, werden zur
Abgrenzung vom Steueraufwand des laufenden Geschftsjahres auf den Konten periodenfremde
Aufwendungen oder periodenfremde Ertrge gebucht.
Die Buchungsstze lauten:
Steuernachzahlung: periodenfremder Aufwand an Bank
Steuererstattung: Bank an periodenfremde Ertrge
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110
Buchhalterische Vorbereitung des Jahresabschlusses
105
7 Buchhalterische Vorbereitung des Jahresabschlusses
Der Jahresabschluss besteht:
bei Einzelunternehmen und Personenhandelsgesellschaften aus der Bilanz und der Gewinn- und
Verlustrechnung (242 Abs. 5 HGB) und
bei Kapitalgesellschaften aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und dem Anhang.
Zustzlich ist ein Lagebericht zu erstellen.
Er soll einen Einblick in die Vermgens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens gewhren.
Der Jahresabschluss dient insbesondere der Rechenschaftslegung und Information. Er stellt die
Grundlage der Gewinnermittlung und der Gewinnverteilung dar und ist Grundlage fr die Berechnung
des zu versteuernden Einkommens.
Um den Jahresabschluss zu erstellen, sind in der Buchhaltung zahlreiche vorbereitende Arbeiten
durchzufhren.
Hierzu zhlen v.a.:
die periodengerechte Abgrenzung von Aufwendungen und Ertrgen,
die Bildung von Rckstellungen (zur Bercksichtigung ungewisser Verbindlichkeiten)
sowie bei Einzelunternehmen und Personenhandelsgesellschaften die Trennung von
Unternehmens- und Privatbereich (Entnahmen und Einlagen).
Uns reizt
das Besondere.
An Aufgaben
und Mitarbeitern.
Einfach gut knnen viele. Exzellent nur die wenigsten.
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Buchhalterische Vorbereitung des Jahresabschlusses
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7.1 Periodengerechte Abgrenzung von Aufwendungen und Ertrgen
Aufwendungen und Ertrge sind dem Wirtschaftsjahr zuzuordnen, in dem sie wirtschaftlich
verursacht bzw. wurden, unabhngig vom Zeitpunkt der Zahlung.
7.1.1 Sonstige Forderungen und Sonstige Verbindlichkeiten
Beispiel: Unternehmer Rasant hat eine Broetage gemietet fr 1.000 monatlich. Er zahlt die Miete
fr Dezember 05 im Januar 06.
Da der zu zahlende Betrag feststeht, muss im Dezember gebucht werden:
Mietaufwand 1.000 an Sonstige Verbindlichkeiten 1.000
Das Konto Sonstige Verbindlichkeiten wird ber das SBK abgeschlossen, das Konto Mietaufwand
ber das GuV-Konto.
Im neuen Jahr, wenn die Miete berwiesen wird, bucht Rasant:
Sonstige Verbindlichkeiten 1.000 an Bank. 1.000
Beispiel:
Unternehmer Rasant hat am 1. 1. 05 einem Lieferanten ein langfristiges Darlehen gewhrt ber 50.000
zu einem Zinssatz von 6 %. Der Darlehensnehmer zahlt die Zinsen fr das Jahr 05 erst im Januar 06.
Der Zinsertrag von 50.000 x 6 % = 3.000 ist im Jahr 05 entstanden und als Sonstige Forderung zu
erfassen. Voraussetzung hierfr ist, dass der Darlehensnehmer nicht insolvent geworden ist und
voraussichtlich die Zinsen zahlen wird.
Rasant bucht im Dezember:
Zinsertrge 3.000 an Sonstige Forderungen 3.000
Das Konto Sonstige Forderungen wird ber das SBK abgeschlossen, das Konto Zinsertrge ber das
GuV-Konto.
Im neuen Jahr, wenn der Darlehensnehmer die Zinsen berweist, bucht Rasant:
Bank 3.000 an sonstige Forderungen 3.000
Merke:
Aufwendungen des alten Jahres, die erst im neuen Jahr zu Ausgaben fhren, werden als Sonstige
Verbindlichkeiten erfasst.
Ertrge des alten Jahres, die erst im neuen Jahr zu Einnahmen fhren, werden als Sonstige
Forderungen erfasst.
7.1.2 Aktive und Passive Rechnungsabgrenzungsposten
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten ((ARAP) und Passive Rechnungsabgrenzungsposten (PRAP)
mssen gebildet werden, wenn
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112
Buchhalterische Vorbereitung des Jahresabschlusses
107
Zahlungen im alten Jahr fr Aufwendungen des neuen Jahares geleistet wurden (ARAP) oder
wenn
Zahlungseingnge im alten Jahr erfolgen fr Ertrge, die dem neuen Jahr zuzuordnen sind.
ARAP: sie werden gebildet fr Vorauszahlungen im alten Jahr fr Aufwendungen, die ganz oder
teilweise dem neuen Jahr zuzuordnen sind, z.B. Versicherungen (Jahresbeitrag), Mietvorauszahlungen.
Da bei Buchung der Rechnung im alten Jahr das entsprechende Aufwandskonto angesprochen wird, ist
der Aufwand im alten Jahr zu hoch ausgewiesen. Durch die Bildung eines ARAP wird der gebuchte
Aufwand gemindert. Der ARAP stellt wirtschaftlich einen Anspruch auf eine im neuen Jahr zu
erbringende Leistung dar.
PRAP: sie werden gebildet fr Einnahmen im alten Jahr fr Ertrge, die ganz oder teilweise dem
neuen Jahr zuzuordnen sind, z. B. erhaltene Mietvorauszahlungen.
Beispiel: ARAP
Ernesto Schlau zahlt die Prmie fr seine Betriebshaftpflichtversicherung immer im Voraus zum 1. 10.
Der Jahresbeitrag beluft sich auf 1.200 .
Zum Jahresabschluss grenzt Schlau durch Bildung eines ARAP die Versicherungsaufwendungen der
beiden Jahre ab: Aufwand des alten Jahres = 3 Monate: 1.200 x 3/12 = 300 , die im Voraus
gezahlten 900 betreffen das neue Jahr.
(1) Buchung bei Zahlung der Versicherungsprmie im Oktober:
Versicherungen 1.200 an Bank 1.200
(2) Buchung zum Jahresabschluss
ARAP 900 an Versicherungen 900
Das Konto ARAP wird ber das SBK und das Aufwandskonto Versicherungen ber das GuV-Konto
abgeschlossen.
Durch die Bildung des ARAP betrgt der Versicherungsaufwand fr das alte Jahr jetzt 300 .
(3) Im neuen Jahr wird gebucht:
Versicherungen 900 an ARAP 900
Hierdurch wird das Konto ARAP aufgelst, der dem neuen Jahr zuzuordnende Aufwand wurde
erfasst.
Hinweis: Direkte Rechnungsabgrenzung
An Stelle der im obigen Beispiel vorgestellten Buchungsweise kann die Periodenabgrenzung auch
direkt bei der Buchung der Aufwandsrechnung erfolgen:
Rasant bucht dann:
Versicherungen 300
ARAP 900 an Bank 1.200
Einfach lernen! Buchhaltung

113
Buchhalterische Vorbereitung des Jahresabschlusses
108
Bei der direkten Rechnungsabgrenzung mssen nicht erst am Jahresende die Aufwandskonten
hinsichtlich der Periodenabgrenzung berprft werden.
Beispiel: PRAP
Ernesto Schlau vermietet einen Teil seines Grundstcks an eine Imbissbude. Der Mieter zahlt bar im
Dezember 05 die Miete fr 1. Dezember 05 bis 30. Mrz 06. von 800 .
(1) Buchung der Mieteinnahme im Dezember 05
Kasse 800 an Mietertrge 800
(2) Buchung zum Jahresabschluss
Mietertrge 600 an PRAP 600
Das Konto PRAP wird ber das SBK und das Konto Mietertrge ber das GuV-Konto abgeschlossen.
Durch die Bildung des PRAP betragen die Mietertrge fr das alte Jahr jetzt 200 .
(3) Im neuen Jahr wird gebucht:
PRAP 600 an Mietertrge 600
Hierdurch wird das Konto PRAP aufgelst, der dem neuen Jahr zuzuordnende Ertrag wurde erfasst.
Alternativ knnte auch direkt auf das Konto PRAP gebucht werden:
Kasse 800 an Mietertrge 600
an PRAP 200
Deloitte bezieht sich auf Deloitte Touche Tohmatsu Limited, eine private company limited by guarantee (Gesellschaft mit beschrnkter
Haftung nach britischem Recht), und/oder ihr Netzwerk von Mitglieds unternehmen. Jedes dieser Mitgliedsunternehmen ist rechtlich
selbststndig und unabhngig. Eine detaillierte Beschreibung der rechtlichen Struktur von Deloitte Touche Tohmatsu Limited und ihrer
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Buchhalterische Vorbereitung des Jahresabschlusses
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7.2 Rckstellungen
Sind im alten Geschftsjahr Aufwendungen wirtschaftlich entstanden, deren Hhe oder Flligkeit am
Bilanzstichtag noch nicht genau feststeht, so sind fr diese Aufwendungen Rckstellungen zu bilden.
Die Hhe der Rckstellungen kann berechnet oder geschtzt werden. Rckstellungen werden auf der
Passivseite der Bilanz ausgewiesen.
Fr Aufwendungen, deren Hhe feststeht, die jedoch erst nach dem Bilanzstichtag bezahlt werden,
werden in der Bilanz Verbindlichkeiten ausgewiesen.
Im Handelsrecht und im Steuerrecht gelten unterschiedliche Regelungen, fr welche Aufwendungen
oder Risiken Rckstellungen gebildet werden mssen bzw. im Steuerrecht gebildet werden drfen.
Rckstellungen mssen (Passivierungspflicht) nach 249 Abs. 1 HGB gebildet werden fr:
Ungewisse Verbindlichkeiten: Garantieverpflichtungen des Herstellers, Steuernachzahlungen,
Prozesskosten, Pensionen der Mitarbeiter, aus der Inanspruchnahme von Brgschaften, usw.;
Drohende Verlust aus schwebenden Geschften: bestellte Ware kann nur unter dem
Einkaufspreis wegen Preisverfall auf einem Markt (Rohstoffe) verkauft werden,
Warentermingeschfte;
Unterlassene Instandhaltungsaufwendungen: diese mssen im nchsten Geschftsjahr
innerhalb von drei Monaten nachgeholt werden;
Gewhrleistungen ohne rechtliche Verpflichtung (Kulanzleistungen);
Rckstellungen knnen (Passivierungswahlrecht) nach 249 Abs. 2 HGB auch gebildet werden
fr:
unterlassene Instandhaltungsaufwendungen, die nicht innerhalb von drei Monaten, aber im
nchsten Jahr nachgeholt werden, und
fr Aufwendungen (Aufwandsrckstellungen): z.B. Werbekampagnen, Messen,
Betriebsverlagerung, Groreparaturen); Voraussetzung fr die Bildung solcher
Aufwandsrckstellungen ist, dass im Geschftsjahr die Entscheidung ber die Aufwendungen
verbindlich getroffen wurde.
Rckstellungen werden gebildet, in dem der Aufwand auf den entsprechenden Aufwandskonten
gebucht wird, die Habenbuchung erfolgt auf den Passivkonten der Rckstellungen. Hierdurch wird der
Gewinn des Geschftsjahres gemindert. Dies ist auch der Grund dafr, dass die handelsrechtlichen
Passivierungswahlrechte fr Zwecke der Ermittlung des steuerlichen Gewinns nicht ausgebt werden
drfen.
Rckstellungen werden in einer eigenen Bilanzposition nach dem Eigenkapital und vor den
Verbindlichkeiten ausgewiesen. Sie werden unterteilt in:
Pensionsrckstellungen,
Steuerrckstellungen und
Sonstige Rckstellungen.
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Buchhalterische Vorbereitung des Jahresabschlusses
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Beispiel: Gewerbesteuerrckstellung
Unternehmer Rasant berechnet am Jahresende eine Rckstellung fr Gewerbesteuer von 12.000 .
Buchungsstze:
(1) Bildung der Rckstellung:
Gewerbesteuer 12.000 an Steuerrckstellungen 12.000
Am Jahresende wird das Bilanzkonto Steuerrckstellungen ber das SBK abgeschlossen, das
Aufwandskonto Gewerbesteuer ber das GuV-Konto.
(2) berweisung der Gewerbesteuer im neuen Jahr lt. Steuerbescheid:
a) der Rckstellungsbetrag entspricht genau dem Zahlungsbetrag:
Steuerrckstellung 12.000 an Bank 12.000
Hufiger wird der Rckstellungsbetrag nicht dem tatschlich zu zahlenden Betrag
entsprechen, d.h. der im alten Jahr ausgewiesene Aufwand war zu hoch oder zu niedrig.
Die Korrektur des gebuchten Aufwandes kann jedoch nicht direkt auf dem
Aufwandskonto erfolgen, da das alte Jahr abgeschlossen ist. In der Buchhaltung werden
diese Korrekturen ber die erfolgswirksamen Konten Ertrge aus der Auflsung von
Rckstellungen bzw. periodenfremde Aufwendungen durchgefhrt.
b) der Rckstellungsbetrag war hher als der Zahlungsbetrag:
Lt Gewerbesteuerbescheid betrgt die fr das alte Jahr zu zahlende Gewerbesteuer
9.800 ,
Steuerrckstellungen 12.000 an Bank 9.800
an Ertrge aus der Auflsung
von Rckstellungen 2.200
c) der Rckstellungsbetrag war niedriger als der Zahlungsbetrag:
Laut Gewerbesteuerbescheid setzt das Finanzamt die Gewerbesteuer auf 12.500 fest.
Steuerrckstellungen 12.000
Periodenfremde Aufwendungen 500 an Bank 12.500
7.3 Entnahmen und Einlagen
Entnahmen und Einlagen betreffen die Abgrenzung des Betriebsvermgens (Unternehmen) und des
Privatvermgens. Sie knnen bei Einzelunternehmen bedeutsam sein. Bei Kapitalgesellschaften
existieren diese Konten nicht, da Kapitalgesellschaften kein Privatvermgen haben.
Bei kleineren Unternehmen, in denen der Unternehmer mageblich mitarbeitet, bestreitet der
Unternehmer whrend des Jahres seinen Lebensunterhalt oft aus Mitteln des Unternehmens. Dies fhrt
dazu, dass Kosten der privaten Lebensfhrung und des Unterhalts der Familie ber Firmenkonten
gezahlt werden. Umgekehrt kommt es vor, dass der Unternehmer Privatvermgen in das
Betriebsvermgen einlegt, z B: berweist er 20.000 im Dezember von seinem Privaten Bankkonto
auf das Firmenkonto, um einen kurzfristigen Liquidittsengpass im Unternehmen zu berwinden.
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Buchhalterische Vorbereitung des Jahresabschlusses
111
Betriebs- Einlagen Privat-
vermgen Entnahmen vermgen
Beim Betriebsvermgensvergleich muss das Betriebsvermgen um die Hhe der Entnahmen und der
Einlagen berichtigt werden.
Beispiel: Ernesto Schlau entnahm monatlich 5.000 fr seine private Lebensfhrung ( 12 x 5.000 =
60.000 ). Im Dezember berwies er 5.000 vom Privatkonto auf ein Firmenkonto, um einen
kurzfristigen Liquidittsengpass auszugleichen.
Betriebsvermgen am Ende des Wirtschaftsjahres 100.000
Betriebsvermgen am Anfang des Wirtschaftsjahres 60.000
40.000
+ Entnahmen (zur privaten Lebensfhrung) 60.000
Einlagen 5.000
= Gewinn fr das Wirtschaftsjahr 95.000
Entnahmen und Einlagen beeinflussen die Hhe des Betriebsvermgens sie stellen so zusagen die Soll
und die Habenseite des Privatkontos dar, das zum Eigenkapital zhlt.
Soll Privatkonto Haben
Entnahmen Einlagen
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Buchhalterische Vorbereitung des Jahresabschlusses
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Auf dem Privatkonto (Passivkonto) werden die Entnahmen im Soll, die Einlagen im Haben gebucht.
Das Privatkonto kann auch in getrennte Konten Einlagen und Entnahmen aufgeteilt werden. Am
Jahresende wird das Privatkonto ber das Konto Eigenkapital abgeschlossen.
Entnahmen und Einlagen werden erfolgsneutral gebucht, d.h. sie verndern nicht den Gewinn des
Jahres.
Entnahme von Gegenstnden fr Zwecke, die auerhalb des Unternehmens liegen
Entnahmen knnen nicht nur in Geld, sondern auch in der Entnahme von Gegenstnden und
Nutzungen bestehen.
Die Entnahme von Gegenstnden ist umsatzsteuerpflichtig (3 Abs. 1b UStG), wenn der Unternehmer
zuvor beim Erwerb des Gegenstandes die Vorsteuer gezogen hat
Beispiel:
Ernesto Schlau mchte ein schickes Kabriolet seiner Freundin zum Geburtstag schenken. Er hatte den
Wagen selbst sehr gnstig zu 4.000 + 640 USt gekauft.
Buchungsstze:
Privatkonto 4.800 an Entnahme von Gegenstnden 4.000
an Umsatzsteuer 640
Einlagen werden mit ihrem Teilwert eingelegt, d.h. dem aktuellen Marktpreis.
Beispiel:
Ernesto Schlau legt 1.000 in die Kasse ein.
Buchungssatz: Kasse 1.000 an Einlage 1000
Beispiel:
Ernesto Schlau hat in seiner Privatwohnung einen geerbten Schreibtisch stehen, den er in seinen
Verkaufsrumen ausstellen und nutzen mchte; bei einem Antiquittenhndler wrde ein solcher
Schreibtisch 2.000 kosten.
Buchungssatz: BGA 2.000 an Einlage 2000
Zusammenfassung: Jahresabschluss:
Zum Jahresabschluss werden alle Bestands- und Erfolgskonten abgeschlossen:
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Buchhalterische Vorbereitung des Jahresabschlusses
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Der Jahresabschluss muss als eigenes Problem noch ausfhrlich in einem eigenen Textbuch
behandelt werden.
Bestandskonten der Erffnungsbilanz (= Schlussbilanz d. alten Jahres)
Aktivkonten Passivkonten
Konten des
Anlage-
vermgens
Konten des
Umlauf-
vermgens
Verbindlich-
keiten-
konten
Eigen-
kapitalkonto
Schlussbilanzkonto
Erfolgs-
konten
Aufwandskonten
Ertragskonten
Entnahmekonto
Einlagekonto
Gewinn- und Verlustkonto
Bestandskonten am Ende des Jahres Privat-
konten
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Literaturverzeichnis
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8 Literaturverzeichnis
Bornhofen, Martin C.: Buchfhrung 1: DATEV-Kontenrahmen 2005. Grundlagen der Buchfhrung
und EDV-Kontierungsregeln fr Industrie- und Handelsbetriebe. 17. Auflage Wiesbaden 2005.
Heger, G. / Schmeisser, W. (Hrsg.): Grundlagen zur Investition und Finanzierung: Investitions-
Rechnungen, Zahlungsverkehr, Kapitalflussrechnung. Aufgaben und Lsungen. Mnchen und Mering
2006.
Schmolke, S. / Deitermann, M.: Industrielles Rechnungswesen IHR. Finanzbuchhaltung, Analyse
und Kritik des Jahresabschlusses, Kosten- und Leistungsrechnung. Einfhrung und Praxis Darmstadt
2005.
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