Skriptzusammenfassung Maschinenelemente+Copyright

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Skriptzusammenfassung Maschinenelemente

Festigkeitsberechnung:
Formeln der Festigkeitshypothesen:

Festigkeitshypothesen dienen dazu, die in einachsigen Versuchen ermittelten


Werkstoffkennwerte auf mehrachsige Belastungen umzurechnen bzw. anzuwenden.

● Normalspannungshypothese: σ v = σ I
● Schubspannungshypothese: σ v = σ I − σ II = 2τ max (spröde Werkstoffe)
1
● GEH: σv = (σ I − σ II )2 + (σ II − σ III )2 + (σ III − σ I )2
2

● Werkstofffestigkeit:

Die Werkstofffestigkeit wird beeinflusst durch:


● Formen des zeitl. Beanspruchungsverlaufes
● Beanspruchungsart (Zug, Druck, Biegung, Torsion, Schub)
● Spannungszustand (einachsig, mehrachsig)
● Betriebstemperatur

● Bauteilfestigkeit:

Die Bauteilfestigkeit wird neben den Einflüssen der Werkstofffestigkeit beeinflusst durch:

● Kerbwirkung
● Größe des Bauteils
● Oberflächenbeschaffenheit und Fertigungsverfahren
● Schwingungsverschleiß

● Die Formzahl αk:

Zur Erfassung der Spannungsüberhöhung im Kerbgrund σmax wird im Hookeschen Bereich


eine Formzahl αk definiert:

σ max F
Formzahl α K = mit σ N =
σN ARe st

Experimentelle Bestimmung von α K durch:

● Modell des hochelastischen Körpers


● Reißlackverfahren
● DMS (Dehnungsmessstreifen)
● Spannungsoptik
1
Rechnerische Methode :

● FEM

● Stützziffer n:

Um den Einfluss der Beanspruchungsart und des Probendurchmessers zu berücksichtigen,


wurde die Stützziffer n definiert.:

n:= αk/βk

● Verminderung der Kerbwirkung durch konstruktive Gestaltung:

Minderung durch: - gute Oberflächenbearbeitung und maßvolle Querschnittssprünge


- durch Konstruktive Maßnahmen Kerben entschärfen
- Entlastungskerben anbringen (diese sollte nahe an der Hauptkerbe
liegen, gleiche Tiefe aber größerer Radius!!)
- Druckvorspannung im Kerbgrund umlaufender Kerben

● Größeneinfluss:

Der Größeneinfluss wird durch den Beiwert b1 berücksichtigt, da sich bei größeren
Bauteilabmessungen die Festigkeit als Folge des Stahlherstellprozesses verringert.
(Vergrößerung der Inhomogenitäten, ungleichmäßige Verteilung der Einschlüsse)

● Oberflächeneinfluss:

Fertigungsbedingte Oberflächenrauheiten Æ zusätzliche Kerbwirkung, die durch den Beiwert


b2 erfasst wird.

Bei der Festigkeitsberechnung von Bauteilen sind folgende Werkstoffbeiwerte zu


berücksichtigen:

● Kerbwirkung β k , α K
● Größeneinfluss b1
● Oberflächeneinfluss (Oberflächenrauheiten) b2

2
● Festigkeitsschaubilder:
● Wöhlerdiagramm:

große Indizes stehen für Spannungsgrenzwerte


σm=0 Dauerwechselfestigkeit σw (z.B. bei Biegung σbw)
σm=σA Schwellfestigkeit σsch (z.B. bei Zug σzsch)

Anmerkungen zum Betriebsfestigkeitsnachweis und der Betriebskraft:

Unterliegt ein Bauteil im Betrieb Beanspruchungen, die mit unterschiedlicher Größe und
Häufigkeit regellos aufeinander folgen, so ist eine dauerfeste Dimensionierung nach der
größten Lastamplitude nicht sinnvoll, da unwirtschaftlich. Zur Bemessung der Konstruktion
zieht man die sog. Betriebsfestigkeit heran. Ein Bauteil gilt als betriebsfest, wenn es die
auftretenden Betriebsbeanspruchungen über eine vorgegebene, sinnvoll gewählte
Lebensdauer ohne Bruch oder Anriss erträgt.

Lebensdauerabschätzung nach Palmgren-Miner:

Wird ein Bauteil einer schwingenden Belastung unterworfen, so hinterlässt dieses eine
Schädigung im Bauteil. Die Schädigungen der einzelnen Lastspiele akkumulieren sich und
führen so zu einer Werkstoffzerrütung. Der nach einer best. Zeit erreichte Ermüdungszustand
wird phänomenologisch aus der verbleibenden Lebensdauer bestimmt, wobei die
Schadenssumme vor Beginn der Schwingungsbeanspruchung mit Null und beim Auftreten
des ersten Anrisses oder Bruches mit Eins festgelegt wird.
1
Man drückt die Schädigung durch aus. Ni: Bruchlastspielzahl bei Sp.Amplitude σ ai
Ni
n
Die Schadenssumme beträgt: S = ∑ i ; ni: # Lastspiele
Ni
Bei S = 1 tritt der Bruch ein.

Mängel der Palmgren- Miner- Regel sind:

● Beanspruchungen unterhalb der Dauerfestigkeit werden nicht berücksichtigt, und


damit als nicht schädigend angenommen.
● Einfluss der Belastungsfolge wird nicht berücksichtigt. (z.B. geblockte Folge;
höchste Beanspruchung am Anfang oder Ende)
● Keine Unterscheidung von Rissentstehung und Rissfortschritt.

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Verbindungselemente:
● Klebverbindungen: unlösbare, stoffschlüssige Verbindung metallischer oder
nichtmetallischer Werkstoffe durch Adhäsion.
● Schweißverbindungen: unlösbare, stoffschlüssige Verbindung metallischer Werkstoffe
● Nietverbindungen: unlösbare, formschlüssige Verbindung von Bauteilen durch
Stauchen von Hilfsfügeteilen.
● Schraubverbindungen: lösbare, kraftschlüssige (reibschlüssige) Verbindung, deren
Funktion auf dem Prinzip des Verschiebens einer Last auf einer
schiefen Ebene beruht.
● Pressverbindungen: reibschlüssige Verbindung, Fügevorgang durch Einpressen des
Innenteils, Schrumpfen des Außenteils durch Erwärmung/
Abkühlung, Aufweiten des Außenteils durch Öldruck oder
Unterkühlung des Innenteils.
● Lötverbindungen: stoffschlüssig, unlösbar, Werkstückoberflächen müssen metallisch
rein sein, dicke Oxidschichten werden mechanisch entfernt, dünne
durch Flussmittel reduziert.
Die Löteignung wird durch das Benetzungs- und
Diffusionsverhalten der Werkstoffkombination Lot-
Grundwerkstoff der Konstruktion bestimmt.

Man unterscheidet drei verschiedene Arten des Lötens:

● Weichlöten: T< 450 °C bei Stahl- Kupfer und CU- Legierungen. Lote sind
hauptsächlich Legierungen von Blei, Zinn, Cadmium und Zink.
Anwendung in der Gas- und Wasserinstallation.
● Hartlöten: T> 450 °C < 900 °C, Lote aus CU, Ag, Al enthalten Zinn, Zink,
Nickel, P, S,
Anwendung bei der Verbindung kraft- und
momentenübertragenden Bauteile im Schiffs-, Flugzeug- und
Fahrzeugbau.
● Hochtemperaturlöten: T> 900 °C
Anwendung bei hochfesten Verbindungen in verschiedenen
Industriebereichen, insbesondere hochspezialisierte Zweige wie
Luft und Raumfahrttechnik, Turbinen und Reaktortechnik.

Beim Löten sind zu vermeiden:

● konstruktiv bedingte Kerben


● konstruktiv bedingte Zusatzspannungen (Schälspannungen)
● Steifigkeitssprünge im Bauteil.

Zusätzliche Anmerkungen zu den Klebverbindungen:

Nachteile von Klebverbindungen sind:

● relativ geringe Eigenfestigkeit der Klebstoffe


● beschränkter Temperaturbereich
● Kriechneigung
● ungünstiges Alterungsverhalten.

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Man unterscheidet die Klebstoffe in:

● physikalisch abbindende Klebstoffe: Abbinden physikalischer Prozess


● Kontaktklebstoffe: Kautschukbasis, Bindung nach Anpressen
● Schmelzklebstoffe: Bei 150 °- 190 °C auftr., Bdg. nach Erstarren.
● Reaktionsklebstoffe: Binden durch Polymerisation
● Polymerisationsklebstoffe: Zwei Komponentensystem, Polymerisation
wird katalytisch gelöst.

Schälsicherungen:

Schrauben und Schraubverbindungen:

Gewinde und Gewindearten: Teilung P ist der Achsparallel Abstand aufeinander folgender
Gewindeflanken.
Gewindesteigung: Pn = n ⋅ P
P
Steigungswinkel α: tan α = n
π ⋅d 2

Gewindearten:

Befestigungsschrauben werden mit Spitzgewinde ausgeführt.


Bewegungsschrauben haben Flachgewinde wie Trapez- oder Sägengewinde wegen der
geringeren Reibung. Rundgewinde findet man bei Bewegungs- oder Befestigungsschrauben.
I.a. kann ein Gewinde nicht zentrieren und nicht abdichten.
Der Außendurchmesser D des Mutterngewindes entspricht dem Nenndurchmesser.

5
Der Spannungsquerschnitt A ergibt sich mit dem Flankendurchmesser d2 und
Kerndurchmesser d3 zu:

π ⋅ ds2 π ⋅ (d 2 + d 3 )2
As = = ; d 2 = d − 0.65 ⋅ P; d 3 = d − 1.227 ⋅ P
4 16

Das Gewindereibmoment TG zum Anziehen bzw. Lösen einer Mutter oder einer Schraube
ergibt sich mit dem Flankendurchmesser d2 zu:

d2
TG = F tan (α ± ρ ′)
2

Selbsthemmung ist in einem Gewinde dann gegeben, wenn zum Lösen ein Moment TG< 0
Erforderlich ist. Æ α = ρ ′ ; α < ρ ⇒ Selbsthemmung
Bei ruhender Belastung liegt i.a. Selbsthemmung vor, nicht aber bei dynamischer Belastung!
Æ Dynamisch belastete Schrauben müssen gesondert gesichert werden.

Zur Bestimmung des gesamten Anzugs- oder Lösemomentes einer Schraube ist die
Auflagereibung der Mutter bzw. des Schraubenkopfes zu berücksichtigen.

d 
T = F ⋅  2 ⋅ tan (α ± ρ ′) ± µ K ⋅ rK 
 2 
da + di
mit rK ≈ di : Bohrungsdurchmesser
4
da : Kopfdurchmesser

Wirkungsgrad eines Gewindes:

Nutzarbeit _ je _ Gewin deg ang W


η= = n
aufgewen det e _ Arbeit _ je _ Gewin deg ang Wa
tan (α )
η= ; Umsetzung Drehbewegung in translatorische Bewegung
tan (α + ρ ′)
tan (α − ρ ′)
η′ = ; Umsetzung Translation in Drehbewegung
tan (α )

6
Beanspruchung des Gewindes:

Es gibt folgende Muttern: a) Druckmuttern b) Druck/Zugmuttern c) Zugmuttern

Spannungen im Schraubengewinde:

F F 6F
τs = = =
A m 5 5 ⋅ m ⋅ d3 ⋅ π
⋅π ⋅ ds ⋅ ⋅ P
P 6
M 2 .6 ⋅ F d − d3
σb = b = Mb = F ⋅ 2 = 0 .3 ⋅ F ⋅ P
Wa π ⋅ d 3 ⋅ m 2
2
1 m 5  π ⋅ d3 ⋅ m ⋅ P
mit Wa = ⋅ π ⋅ d 3 ⋅ ⋅  ⋅ P  = ; m: Mutternhöhe P: Teilung
6 P 6  8.6
F ⋅ tan β 
σd =
FR
=  2  = 0.69 ⋅ F ; β = 60°
A π ⋅ d3 ⋅ m ⋅ 5 π ⋅ d3 ⋅ m
6

Flächenpressung im Gewinde bei Bewegungsschrauben

F
P= ≤ P zul H1: Tragende Tiefe
m
π ⋅ d 2 ⋅ H1 ⋅
P
2⋅ F
⇒P=
π ⋅ d2 ⋅ m

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Betriebsverhalten einer vorgespannten Schraubenverbindung:

Die weitaus meisten Anwendungsfälle einer Schraubenverbindung erfordern eine


Vorspannung der Schraube. Durch die Vorspannkraft Fv wird die Schraube um einen Betrag fs
elastisch gedehnt, die Zwischenlage dagegen um den Betrag fp elastisch gestaucht.
Für die Nachgiebigkeit bzw. Steifigkeit gilt:

1 ∆F
C= = mit: c: Steifigkeit; δ : Nachgiebigkeit; ∆F : Längskraftänderung; ∆f Längenänderung
δ ∆f

Schiebt man die Federkennlinien von Schraube und Zwischenlage zusammen, so erhält man
das Verspannungsschaubild einer Schraubverbindung.

Ein Maß für die Schwankung von FM,min und FM,max ist der sog. Anziehfaktor αA:

FM ,max
αA =
FM ,min

Durch das Einebnen fertigungsbedingter Rauhigkeiten treten Setzerscheinungen auf. Dabei


verringert sich die Summe fsm+ fpm um den Setzbetrag fz. Die Folge ist ein Abfall der
Montagekraft FM um den Betrag Fz. Der Setzbetrag fz hängt von der Größe und der Anzahl
der Trennfugen ab. f z = i ⋅ f zf i: # Fugen; fzF: Setzbetrag je Fuge.

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Setzen tritt ein, wenn:

● die Vorspannung nach dem Anziehen durch Betriebskräfte überschritten wird.


● Querbeanspruchung auftritt
● Temperaturwechsel auftreten

Den Setzbetrag kann man durch folgende Maßnahmen ausgleichen:

● Nachziehen nach einer gewissen Betriebszeit


● Vorbelastung mit einer Überlast und anschließendem Nachziehen

Der Setzbetrag wird gering gehalten durch:

● geringe Rauheiten in den Berührflächen


● kleine Anzahl von Berührflächen
● Flächenpressung möglichst unterhalb der Streckgrenze

Man kann die Auswirkungen des Setzens vermeiden durch:

● hohe Vorspannung; bei hochfesten Schrauben reicht dann die nach dem Setzen
verbleibende Vorspannkraft noch aus.
● hohe Elastizität der Verbindung z.B. Dehnschraube

Torsionsfreies Anziehen:

Man unterscheidet das thermische-, sowie das hydraulische Anziehen.


Dabei wird die Schraube gedehnt, die Mutter zur Anlage gebracht, und durch Abkühlen oder
Ablassen des Öldruckes wird die Vorspannkraft erzeugt.

Man berechnet die maximale Schraubenkraft aus:

cs cs
(1) Fc,max= FM,max+ FSA mit: FSA = ⋅ FA wobei: = φ (Verspannungsfaktor)
c p + cs c p + cs
ist.

aus: ∆F F
cs = = SA → f SA
∆f f SA
∆F F − FSA
cP = = A → f PA folgt: f SA = f PA ↑ (in 1 einsetzen)
∆f PA f PA

9
Die Klemmkraft folgt dann aus: FKR = FV − (1 − φ ) ⋅ FA
Die minimale Montagekraft: FM ,min ≥ FV ,erf . + FZ = FK ,erf + (1 − φ )FA + FZ
fz
Mit FZ = = φ ⋅cp ⋅ fz
δs +δ p
Damit ergibt sich die maximale Montagekraft zu:

FM ,max = α A ⋅ FM ,min ≤ FSP ⇒ Schraubenkraft : Fs = FV + FSA = FV + φ ⋅ FA

Will man mit Schrauben Querkräfte übertragen, dann verwendet man folgende Bauteile:

- Passschrauben
- Spanhülsen
- Scherbuchsen

Um Schrauben gegen Lockern oder Losdrehen zu schützen verwendet man sog. Schrauben-
sicherungen. Lockern erfasst das Lösen infolge von Setzerscheinungen, Losdrehen erfasst das
Lösen infolge erzwungener Gleitbewegungen.

- Sicherung gegen Lockern: ● Federringe


- Setzsicherungen (Lockern): ● Verwendung längerer Schrauben
Erhöhung der Klemmkräfte durch Wahl von
hochfesten Schrauben
● Schrauben mit angepresster, federnder Kopfscheibe
● Spannscheiben
● Tellerfedern hoher Steifigkeit

- Sicherungen gegen Losdrehen sind:

● Vergrößerung der Vorspannkraft: ● Erhöhung der plast. Dehnung


- Wahl höherer Festigkeitsklassen - größere Klemmlänge l > 6d
- größerer Schraubendurchmesser - Wahl von Dehnschrauben
● Begrenzung von Querschlupf durch Passschrauben
● größere Reibung im Gewinde oder an den Anlageflächen

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● Schweißverbindungen:

Gestaltung von Schweißverbindungen:

- geringe Nahtmenge anstreben


- Schweißnähte nicht an Stellen höchster oder ungünstiger Beanspruchung legen

● Nietverbindungen:
Nieten ist ein Fügeverfahren, bei dem durch plastisches Verformen eines
Verbindungselementes eine i.a. unlösbare Verbindung entsteht. Die Kraftübertragung erfolgt
Formschlüssig, wird aber oft durch Kraftschluss unterstützt.

Welle Nabe Verbindungen


● Passfederverbindungen:

Passfederverbindungen sind formschlüssige Verbindungen. Man unterscheidet:

Riemenscheibe, Zahnräder, Kupplungen (bei vorwiegend stofffreien und einseitig


Wirkenden Drehmomenten eingesetzt). Sie sind einfach (de)montierbar.

T = Pzul ⋅ (h − t1 ) ⋅ l1 ⋅ d ⋅ i ⋅ φ
2

mit: l1 = l PF bei geradstirniger Ausführung


l1 = l PF − b bei rundstirniger Ausführung
Re ,min
Pzul = zul. Flächenpressung
S

11
h − t1 nabenseitige Schulterhöhe
l1 tragende Passfederlänge
i: Anzahl Passfedern
φ: Faktor für den Traganteil φ =1 bei i=1; φ =0,75 bei i=2
t1 : Tiefe der Wellennut
t2 : Tiefe der Nabennut
h: Passfederhöhe

Für das von der Welle statisch übertragbare Moment folgt:

π ⋅ (d − t1 )2
TWelle = τ zul ⋅
16

Für das von der Welle dynamisch übertragende Moment gilt (mit der auf den vollen
Wellendurchmesser bezogenen Kerbwirkungszahl β Kt )

π ⋅d3
TWelle = τ zul ⋅
16 ⋅ β Kt

Vor und Nachteile von Passfedern sind:

Vorteile Nachteile
Einfache (De)Montage notwendige Axiale. Fixierung der Nabe
lösbare Verbindung Ausschlagen bei wechselnden
Betriebsmomenten
preisgünstig eingeschränkte Verwendbarkeit bei
einseitigen Drehmomentstößen
Schwächung der Welle durch Passfedernut
(hohe Kerbwirkung)
Geringere Belastbarkeit als bei
Profilwellenverbindungen und
Pressverbänden

● Scheibenfeder:

d1
Das übertragbare Moment einer Scheibenfeder errechnet sich aus: T = l ⋅ (h − t1 ) ⋅ ⋅ p zul
2

● Profilwellenverbindungen:

Profilwellenverbindungen eignen sich besonders zur Übertragung großer und wechselnder


Drehmomente. Man unterscheidet sie in:

● Keilwellenverbindungen
● Kerbzahnwellenverbindungen
● Zahnwellenverbindungen mit Evolventenprofil
● Polygonprofilwellenverbindungen

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● Keilwellenverbindungen:

Es gibt für Keilwellenverbindungen verschiedene Zentrierungsmöglichkeiten, diese sind:

● Innenzentrierung
● Außenzentrierung
● Flankenzentrierung

Man verwendet die Innenzentrierung wenn genauer Rundlauf erforderlich ist.


Die Flankenzentrierung wird bei stoßhaften oder wechselnden Drehmomenten angewendet,
da kein Verdrehspiel vorhanden ist.
Die Außenzentrierung ist nicht genormt und wird daher wirtschaftlich gefertigt.

● Zahnwellenverbindung mit Evolventenprofil:

dm Re ,min
T = Pzul ⋅ htr ⋅ l tr ⋅ ⋅ i ⋅φ mit: p zul =
2 s

Tzul ⋅ π ⋅ d 3
TWelle =
16 ⋅ β kt

● Polygonprofilverbindungen:

Merkmale: ● P3G-Profilverbindungen sind selbstzentrierend und werden geschliffen


● P4C-Profilverbindungen können unter Last axial verschoben werden
● geringe Kerbwirkung
● Reibkorrosion

● Stiftverbindungen:

Stiftverbindungen sind formschlüssige Verbindungen.

Die Scherspannung im Stift berechnet sich aus:

4 ⋅T
τs = ≤ τ zul für Querstiftverbindungen
DW ⋅ π ⋅ d 2

Für die Pressungen ergibt sich:

4 ⋅T
Nabe: P =
( 2
d ⋅ D N − DW
2
)≤ p zul

6 ⋅T
Welle: Pmax = 2
≤ Pzul
d ⋅ Dw

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2T Re
Längsstift: τs = ≤ τ zul mit: τ zul =
l ⋅ d ⋅ Dw s
4 ⋅T
P= ≤ Pzul
l ⋅ d ⋅ DW

● vorgespannte, formschlüssige WNV:

● Rundkeil ● Treibkeil
● Scheibenkeil ● Tangentenkeil
● Einlegekeil

● Zylinder-Pressverbindung:

reibschlüssige Übertragung des Drehmomentes durch erforderlichen Fugendruck, der mittels


Presssitz erzeugt wird.

Berechnung einer Zylinderpressverbindung:

2⋅ P
Nabe: σ VNi = ≤ σ zul
1−δ N
2

2⋅P
Hohlwelle: σ VWi =− ≤ σ zul
1 − δW
2

Vollwelle: σ VW = − P ≤ σ zul

● Längspressverbindung

● Schwingungsverschleiß (Reibkorrosion)

Mikrobewegungen zwischen Welle und Nabe z.B. bei dynamischem Torsionsmoment


können zu Schwingungsverschleiß und Dauerbrüchen führen.

● Kegelpressverbindungen: Fügen mittels Axialkraft

P ⋅ d m ⋅ π ⋅ l tr
Normalkraft: FN =
cos α
µ ⋅ FN ⋅ d m da + di
Rutschmoment: TR = mit: d m =
2 2

Aufschub-, bzw. Lösekraft: Fa = FN ⋅ (sin α ± µ ⋅ cos α ) + für Aufschieben; - für Lösen!

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Für Zylinderpressverbände gibt es folgende konstruktive Empfehlungen:

● Bei kurzen Nabenbreiten b ≤ 0,5 d und dynamischer Beanspruchung der Verbindung


wandert die Welle durch Mikrogleiten allmählich aus der Nabe heraus. Deshalb bei hoher
Wechsel- oder Umlaufbiegung b= (1,5…2)d wählen.
● Eine Pressverbindung sollte stets ohne Passfeder ausgeführt werden.

● kraftschlüssige Welle-Nabe-Verbindungen mit Zwischenelement

● Toleranzring:
Ein Toleranzring ist ein federndes, gewelltes Spannelement zw. Welle und Nabe. Er
kann größere Bearbeitungstoleranzen und Fluchtungsfehler überbrücken und Wärme-
dehnungen ausgleichen.

● Ringfeder-Spannelement:
Ringfeder Spannelemente sind radial federnde, geschlossene Keilringe paarweise
eingebaut, die wellen- oder nabenseitig vorgespannt werden. Eine gesonderte
Zentrierung zwischen Welle und Nabe ist nicht erforderlich. Nachteilig bei Ringfeder-
Spannelementen sind die zusätzlichen Verspannvorrichtungen (Schrauben, Scheiben,
Hülsen). Daher wurden komplette Spannsätze entwickelt. Diese Spannsätze sind
kompakte Einheiten die zum Verspannen von Welle und Nabe eingesetzt werden.

Weitere Beispiele von WNV mit Zwischenelement sind:

● Kegelflächen- Spannelement
● Schrumpfscheiben
● Sternscheibenverbindung

● Federn:
Federart Belastungsart
Blattfeder Biegung
Schenkelfeder Biegung
Tellerfeder Biegung
Spiralfeder Biegung
Torsionsstab Torsion
Schraubenfeder Torsion
Zylinderfeder Zug + Druck
Ringfeder Zug + Druck

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Federkennlinien:

Die Federkennlinie gibt die Abhängigkeit zwischen Belastung und Verformung an.

Dämpfungsvermögen:

● Die Formnutzahl:

Die Formnutzahlη A ist ein für die Gestalt der Feder charakteristischer Wert. Er gibt an, wie
gleichmäßig das Werkstoffvolumen der Feder durch inner Kräfte oder Spannungen bean-
sprucht wird.

W σ2
ηA = mit Wmax = ⋅W
Wmax 2⋅ E
Eine Steigerung der Formnutzahl ist möglich, wenn es gelingt, Federn möglichst als „Körper
gleicher Festigkeit“ auszuführen.

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● Setzen von Federn:

Jede Feder erleidet im Laufe der Zeit eine Einbuße an Spannkraft, die sich je nach
Belastungsart der Feder als Kriechen oder Relaxion bemerkbar macht.

● Kriechen: zusätzliche Längenänderung ∆l


● Relaxation: Bei der auf konstante Länge zusammengedrückten Feder macht sich im
Laufe der Zeit ein Kraftabfall ∆F bemerkbar.

● Schaltung von Federn:

Parallelschaltung ist gekennzeichnet durch jeweils gleiche Federwege der belasteten Federn.
1 1 1
= + +
c ges c1 c 2

● Zug/Druckbeanspruchte Federn:

● Ringfeder:
Ringfedern bestehen aus mehreren hintereinandergeschalteten, doppelkegelig geformten
Innen- und Außenringen, die sich auf den Kegelflächen berühren.
Die Lebensdauer einer Ringfeder wird maßgeblich durch die Auslastung des
Federwerkstoffs bestimmt. Pufferfedern sollten deshalb nicht bis zur maximalen
Endkraft belastet werden. Man kann aus Diagrammen die Lebensdauererwartung in
Abhängigkeit von der Auslastung η F ablesen.
η F ist definiert als das Verhältnis der Betriebskraft FB zur max. zulässigen Kraft Fmax.

FB
ηF =
Fmax

● Biegebeanspruchte metallische Federn:

● Blattfedern:
Geschichtete Blattfedern entstehen aus einer Dreieck- bzw. Trapezfeder durch
Übereinanderschaltung einzelner, herausgeschnitten gedachter, gleichbreiter Lamellen.
Blattfedern haben eine Reibungsdämpfung, die von Schwingung und Oberflächen-
beschaffenheit abhängt.
Relativbewegungen zwischen den Blattfedern können zu Schwingungsverschleiß
(Reibkorrosion) führen, wodurch die Dauerfestigkeit herabgesetzt wird.

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● Tellerfedern:

Tellerfedern sind kegelförmige Ringschalen, die bei Belastung tangential-, radial-


und Biegespannungen erfahren. Diese Spannungen hängen nicht linear vom Federweg ab.

● Anwendung:
Tellerfedern werden meist dort eingesetzt, wo bei kleinen Wegen relativ große Kräfte
gefordert sind. Oft werden sie zum Ausgleich von Spiel bzw. Fertigungstoleranzen z.B.
bei Wälzlagern oder bei Kippsegmenten von Gleitlagern eingesetzt.

● Torsionsbeanspruchte, metallische Federn:


D r L
● Drehstabfedern: ≈ 1,5 ; ≈ 2; ≈ 1,5
d d D
● Vorsetzen: Durch Vorsetzen kann in der Feder ein günstiger
Eigenspannungszustand erreicht werden, der bei
Betriebsbeanspruchung die Randspannungen herabsetzt.

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● Schraubenfedern:
Eine Schraubenfeder kann als ein schraubenförmig gewundener
Drehstab aufgefasst werden. Sie wird überwiegend auf Torsion beansprucht.

● Elastomerfedern (Gummifedern):

Gummifedern sind elastische Elemente aus natürlichem oder synthetischem Kautschuk

Vorteile Nachteile
geringe Steifigkeit Steifigkeit abhängig von der
Spannungsamplitude, der Frequenz und
Betriebstemperatur
Beeinflussbarkeit der elastischen Alterungsempfindlichkeit durch
Eigenschaften je nach Mischung und atmosphärische Einflüsse (Gas, licht,
Füllstoffanteil Strahlung, Öl, Benzin)
reversible Verformbarkeit bis weit in den Kriechneigung bei stat. Belastung
nichtlinearen Bereich Setzerscheidung bei dyn. Belastung
gute, jedoch stark temperaturabhängige
Dämpfungseigenschaften
gute el. und thermische Isolierfähigkeit
___________________________________________________________________________

● Lagerung:
Lagerungen haben die Aufgabe zwischen relativ zueinander bewegten Oberflächen von
Maschinenteilen Kräfte und Momente mit möglichst geringem Verschleiß und bei geringer
Reibleistung zu übertragen. Man unterscheidet zwischen verschiedenen mechanischen
Wirkprinzipien.

mechanisch hydraulisch, pneumatisch magnetisch


Rollen, Gleiten statisch, dynamisch statisch, dynamisch

● Wälzlager:

Wälzlager bestehen aus Innenring, Außenring und Wälzkörper, die in einem Käfig geführt
werden. Die Lastübertragung kann radial, axial oder schräg erfolgen.

● Man unterscheidet folgende Wälzkörper:


Kugel, Zylinder, Kegel, Nadel und Tonne

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Gegenüber Gleitlagern ergeben sich folgende Vor- und Nachteile:

Vorteile Nachteile
geringere (Anlauf)-reibung Lebensdauer durch Ermüdung begrenzt
leichte Auswahl und Montage durch Wenig dämpfende Eigenschaften
genormte Einheiten
hohe Genauigkeit Begrenzte Drehzahlen
einfache Schmierstoffversorgung, geringere
Schmierstoffmenge
auch für Mischreibungsbetrieb geeignet
geringere Wärmeentwicklung bei gleicher
Belastung
Größere Belastung (Tragfähigkeit) bei
gleicher Lagerbreite

● Bauformen von Wälzlagern:

Radiallager ● aufgrund der hohen Schmiegung in den Wälzkontakten ergibt sich eine gute
axiale und radiale Tragfähigkeit.
● gut geeignet für hohe Drehzahlen
● Axialkraftübertragung in beiden Richtungen

Schrägkugellager: ● Kraftübertragung unter best. Winkel ( α 0 = 15°, 25°, 40°) dadurch hohe
axiale Tragfähigkeit.
● Axialkraftübertragung nur in einer Richtung
● Soll eine Radialkraft übertragen werden, so ist ein minimales Verhältnis
von Fr/Fax einzuhalten.
● Durch verschiedenartigen, Paarweisen Einbau sind je nach Anordnung
Spielfreiheit, hohe axiale Tragfähigkeit, große Stützweiten und
Axialkraftübertragung möglich.

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Pendelkugellager: ● Winkelbeweglichkeit durch hohlkugelige Ausbildung der
Außenringlaufbahn.
● große Kugelzahl, dadurch hohe radiale Tragfähigkeit
● Bei axialer Belastung trägt nur eine Seite
● Einsatz in Landmaschinen, Fördereinrichtungen, Ventilatoren.
● relativ geringe Drehzahlgrenze

Zylinderrollenlager: ● hohe radiale Tragfähigkeit aufgrund des Linienkontakts


● sehr reibungsarmes Lager, da reines Rollen ohne Gleitanteile erreicht
wird.
● Für hohe Drehzahlen geeignet.
● Zerlegbar, getrennte (De)Montage von Innen- und Außenring möglich.
● durch logarithmisches Profil der Zylinderrolle werden
Spannungsspitzen an den Kanten vermindert und sowohl die
Tragfähigkeit als auch die Lebensdauer erhöht.
● zweireihige Bauform für höhere Tragfähigkeit
● Vollrollige Bauform für hohe Radialbelastung bei kl. Bauraum und kl.
Drehzahlen
Nadellager: ● Nur radial belastbares sehr kompaktes Zylinderrollenlager
● Relativ geringe Drehzahlgrenzen
● Empfindlichkeit gegen Wellendurchbiegungen
● Einsatz in Kompressoren, Planetengetrieben, Gelenkwellen und in
PKW-Getrieben
Kegelrollenlager: ● sehr hohe radiale und axiale Tragfähigkeit
● zerlegbar, dadurch einfacher Aus- und Einbau
● Berührlinien schneiden sich in einem Punkt (kinemat. Reines Rollen
der Kegelrolle)
● Einbau nur in angestellter Stützlagerung oder paarweise (zweireihig)
möglich
Tonnenlager: ● die hohlkugelige Außenringlaufbahn ermöglicht die Pendelbewegung
● Unempfindlichkeit gegenüber Wellenschiefstellungen und
Fluchtungsfehler
● geringe axiale Tragfähigkeit

● Toleranzen und Lagerluft:

Wälzlagertoleranzen sind abhängig vom Nennmaßbereich der Bohrung und erstrecken sich
auf Maß-, Form-, und Laufgenauigkeiten.
Die Lagerluft eines Lagers ist das Maß, um das sich ein Lagerring in radialer Richtung von
einer Endlage in die andere Endlage ohne messbare Belastung verschieben lässt.

● Hertzsche Theorie:

Annahmen:
- Werkstoffe homogen und isentrop
- Die an der Berührfläche entstehende Druckfläche ist eben und ihre
Achsen 2a, 2b, sind im Verhältnis zu den Krümmungsradien sehr klein.
- In der Druckfläche werden nur Normalkräfte übertragen
- Keine Überschreitung der Proportionalitätsgrenze

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● Druckwinkel:

Im Wälzlager wird die Kraft von einem auf den anderen Lagerring auf einer für jede
Lagergeometrie charakteristischen Wirkungslinie, der Drucklinie übertragen. Der Winkel
zwischen Drucklinie und Radialebene wird als Druckwinkel bezeichnet.

● Kraftverteilung und Tragzahl:

Der maximal belastete Wälzkörper entscheidet über die Größe der Tragzahl. Außerdem ist der
Druckwinkel α von großem Einfluss auf die Wälzkörperbelastung Q.

● Praktische Lagerberechnung:

● Die Tragfähigkeitsgrenze eines Wälzlagers kann erreicht werden durch:

● plastische Verformung im stat. Fall


● Ermüdung (Pittings)
● Drehzahlgrenzen (Schmierungsprobleme, Fliehkräfte)

● Statische Beanspruchung:

Als maximal zulässige Last wird hier die Beanspruchung verstanden, bei der sich im höchst
belasteten Wälzkontakt eine Gesamtverformung von 0,01 % des Rollkörperdurchmessers
ergibt.

P0=x0⋅Fr+y0⋅Fa mit Fr : größte Radialbelastung x0: Radialfaktor


Fa: größte Axialbelastung y0: Axialfaktor
P0 ist statisch, äquivalente Belastung!

● Den Quotient aus statischer Tragzahl C0 und statisch äquivalenter Belastung P0 nennt man
statische Kennzahl fs.

fs=C0/P0

22
fs ist ein Maß für die Sicherheit gegen zu große plastische Beanspruchung im Wälzkontakt.

● Dynamische Beanspruchung: (Lager dreht sich)

Bei der dynamischen Beanspruchung ist die Ausfallursache die Werkstoffermüdung


(Pittingsbildung). Die ersten Schädigungen treten am Lagerinnenring auf.
Die nominelle Lebensdauer beschreibt den Zusammenhang zwischen Belastung und Laufzeit,
bei der bei 90% der untersuchten Lager keine Werkstoffermüdung auftritt. Sie ist definiert als:

P
c
L10 =   in 106 Umdrehungen
P

P gibt dabei die Steigung der Geraden im Weibullnetz an.


Der Wert c wird immer bei 1 Millionen Umdrehungen abgelesen und als dynamische
Tragzahl definiert.

Die dynamische Tragzahl C eines Lagers ist die Last, bei der statistisch gesehen 90% einer
Reihe untersuchter Lager mehr als 106 Umdrehungen ausführen, ohne Anzeichen einer
Werkstoffermüdung zu zeigen.

Erweiterte Lebensdauerberechnung:
Um Abweichungen in der Stahlqualität, der Schmierung und der Ausfallwahrscheinlichkeit
berücksichtigen zu können, wurde die Lebensdauerberechnung erweitert.

P
c
Lna = a1 ⋅ a 2 ⋅ a3 ⋅  
P

a1: Beiwert für Ausfallwahrscheinlichkeit


a2: erfasst die Werkstoffqualität
a3: Einfluss der Betriebsbedingungen (Schmierung)

● Dynamische Tragfähigkeit bei veränderlicher Belastung und Drehzahl:

Läuft ein Lager bei veränderlichen Drehzahlen und veränderlicher Belastung P, so lässt sich
die Ermüdungslebensdauer aus der Lebensdauergleichung mit einer mittleren Drehzahl nm
und einer mittleren dynamisch äquivalenten Lagerlast Pm bestimmen.

C 
10 6 ⋅  
Ln =  Pm  10
; nm = q1 n1 + q 2 n2 + … + q m nm ; n = 3 P = für Rollenlager
60 ⋅ nm 3
(
 q nP 2 + … + q z n z PzP
Pm =  1 1
) 
nm 
 

23
● Gebrauchsdauer und Verschleiß:

Gebrausdauer = tatsächlich mögliche Einsatzzeit


Vorzeitiger Ausfall der Lager durch Ermüdung oder Verschleiß durch:

● Fluchtungsfehler zwischen Welle und Gehäuse


● Verschmutzung der Lager
● Korrosion
● überhöhte Betriebstemperaturen
● ungeeignete Schmierstoffe
● überhöhte Drehzahlen

Lagerverschleiß führt zur Vergrößerung des Lagerspiels, Führungsungenauigkeiten,


Unwuchten, ungleichmäßiger Lastverteilung und zu Geräuschen. Verschleiß entsteht nicht nur
durch in das Lager eindringende Fremdstoffe, wie Sandkörner und Abriebpartikel, sondern
auch durch Mikrogleitvorgänge bei metallischer Berührung der Oberflächen, wenn durch zu
geringe Ölviskosität die Ölfilmdicke unter die Oberflächenrautiefe abgesunken ist.
(Mischreibung)

● Gestaltung der Lagerstelle:

● Fest-Los-Lagerung
Das Festlager überträgt Radial- und Axialkräfte, das Loslager nur radiale.
● angestellte (Stütz-Trag-)Lagerung
● O-Anordnung:
Soll ein Bauteil bei kurzem Lagerabstand möglichst geringes Kippspiel aufweisen oder
hohe Kippmomente aufnehmen, so wählt man eine O-Anordnung.
● Um ein Wandern eines Lagerringes zu vermeiden, muss dieser bei Umfangslast immer
mit Festsitz montiert sein. Ein Ring, der Punktlast erfährt kann einen losen Sitz erhalten.

● Reibung und Schmierung: (Tribologie)


● Reibung:
Der Drehwiderstand eines Wälzlagers setzt sich, unabhängig von der Bauart, aus
unterschiedlichen Anteilen zusammen.

- Rollreibung komplexe, innere Gleit- und Reibungsvorgänge


- Gleitreibung relativ zueinander bewegte Oberflächen
- Schmierstoffreibung innere Reibung des Schmierstoffs, Plansch- und
Walkarbeit bei Schmierstoffüberschuss
d
Reibmoment: M R = F ⋅ µi ⋅
2
Reibleistung: PR = M R ⋅ ω

24
● Dichtungen:

Man unterscheidet zwischen berührenden und nicht berührenden Dichtungen:

Nicht berührende Dichtungen berührende Dichtungen


Spaltdichtung Radial-Wellendichtring
Spaltdichtung mit Rillen V-Ring-Dichtung
axiale/radiale Labyrinthdichtung Filzdichtung
Federnde Abdeckscheibe
O-Ringe
Filz-, Leder-, PTFE-Ringe

● Gleitlager:

hydrodynamisches Gleitlager:

Bei einem hydrodynamischen Gleitlager überträgt das Zwischenmedium die Lagerkraft F der
relativ zueinander bewegten Teile.
Die Tragfähigkeit wird dadurch erzeugt, dass das Zwischenmedium durch die
Relativgeschwindigkeit zwischen den Lagerbauteilen in einem sich verjüngenden
(konvergenten) Schmierspalt gefördert wird.

25
● Das Maschinenelement Öl:
du η
Ansatz von Newton: τ = η ; ν =
dy ρ

● Stationäre, hydrodynamische Gleitlager:

Berechnung der Verschleißsicherheit:


Die Integration des Druckes über die Fläche ergibt die tragbare Lagerlast F. Um bei
verschiedenen geometrischen Verhältnissen nicht ständig neu rechnen zu müssen, macht man
die DGL dimensionslos und erhält statt der Kraft F eine dimensionslose Kenngröße als
Ergebnis für die Tragfähigkeit, die Sommerfeldzahl So.

S0 =
P ⋅ψ 2
; ψ =
(R − r ) = S
=
2⋅S
η ⋅ω R D D
2
F S ⋅η ⋅ ω
P : mittlerer Lagerdruck P= = 0 2
D⋅B ψ

Die erweiterte Sommerfeldzahl S 0 ⋅ (1 − ε max ) ermöglicht es, im interessanten Bereich einen


einfachen Zusammenhang zwischen Tragfähigkeit und relativer Exzentrizität zu erzeugen.

S0 < 1 Schnelllaufbereich
S0 > 1 Schwerlastbereich

u u S 1
Erforderlicher Ölbedarf: Qv = ⋅ B ⋅ s = ⋅ B ⋅ = ⋅ B ⋅u ⋅ S
2 2 2 4

26
Zusammenfassung des zweiten Skriptes:
● Kupplungen:

● Schalenkupplung:

Die Schalenkupplung gehört zu den starren Kupplungen. Das übertragbare Moment folgt
in erster Näherung aus einem kraftschlüssigem Ansatz. Betrachtet man ein Wellenende
mit einem Schraubenpaar, so ergibt sich das übertragbare Moment pro Schraubenpaar aus:

d
TSP = 2 ⋅ µ ⋅ F ⋅ ⋅ 2 = 2 ⋅ µ ⋅ F ⋅ d ; F: Schraubenkraft
2

Mit z als Gesamtzahl der Schrauben ergibt sich das übertragbare Gesamtmoment T zu:

z d
T = TSP ⋅ = µ⋅F ⋅ ⋅z
4 2

Eine genauere Berechnung führt auf:

z 2
T = TSP ⋅ = ⋅µ ⋅F ⋅d ⋅z
4 π

27
Bewegliche, drehstarre Kupplungen gleichen axialen, radialen und angularen Wellenversatz
aus. So gleicht z.B. eine Klauenkupplung axialen Wellenversatz aus. Die Oldham-, sowie die
Schmidt-Kupplung gleichen radialen Wellenversatz aus. Winkelversatz kann durch ein
Kreuzgelenk, das die gleichförmige Winkelgeschwindigkeit ω1 in eine mit 2 ω1 pulsierende
Winkelgeschwindigkeit ω2 umformt. Der Beugewinkel darf bei geringen Drehzahlen maximal
40° betragen.

● Berechnung des Kupplungsvorganges:

dw2
T R = TM − I 1 ⋅
dt
TM Motormoment; Tl: Lastmoment; I: Massenträgheitsmoment

Gilt I1>>I2, so folgt für die Rutschzeit:

TR − TL I2
ω1 (t R ) = ω10 = ω 20 + ⋅ (t R − t 0 ) ⇒ t R = ⋅ (ω10 − ω 20 ) ; für TL = const
I2 TR − T L

● Ermittlung der Reibarbeit (Schaltarbeit):

1
PR = TR ⋅ ω rel QR = ∫ TR (t ) ⋅ (ω1 (t ) − ω 2 (t ))dt ≈ ⋅ TR ⋅ ω rel ,0 ⋅ t R
2
mit ω rel ,0 = ω10 − ω 20

● Temperaturverteilung zum Zeitpunkt tR:

28
● Kupplungserwärmung:

a) bei einmaligem Schalten: QR = m ⋅ c ⋅ (ϑ − ϑ0 )

QR: Reibarbeit pro Schaltung m: an der Wärmespeicherung beteiligter


Kupplungsmasse
C: spezifische Wärmekapazität
QR ⋅ z
b) Dauerschaltung: Q R ⋅ z = α k ⋅ Ak ⋅ (ϑ − ϑ0 ) ⇒ ϑ − ϑ0 =
α K ⋅ AK
z: #Schaltungen αK: Wärmeübergabezahl AK: Wärmeabgebende Oberfläche

● Selbstschaltende Kupplungen schalten durch Drehzahl, Drehmoment, Drehrichtung


z.B.: Füllgutkupplung, Sicherheitskupplung (Drehmoment), Innenbackenkupplung,
Überlastkupplung, Freilaufkupplung

29
● Bremsen:
● Backenbremsen: Außenbackenbremsen mit kippbeweglicher Backe
Vorteil: Backe leicht auswechselbar, Fertigungstoleranzen werden
ausgeglichen
Nachteil: stark ungleichmäßige Pressungsverteilung, dadurch
ungleichmäßiger Verschleiß
● Innenbackenbremse (Trommelbremse):

Simplex-Bremse: Bremsmomente der Einzelbacken bei einer Drehrichtung unterschiedlich.


Die Bremse hat somit gleiches Bremsmoment in beiden Drehrichtungen.
Duplex-Bremse: Unterschiedliche Bremsmomente für beide Drehrichtungen

30
Geometrische Beziehungen am offenen Riementrieb:

Erreicht das Trumkraftverhältnis m den Maximalwert mGrenz, so lassen sich folgende


Aussagen treffen:

● die übertragbare Leistung des Flachriemens ist voll genutzt


● Betrieb an der Rutschgrenze
● Gleitwinkel und Umschlingungswinkel sind gleich groß.

S1 σ 1
mGrenz = e µα1 = =m
S2 σ 2

unterhalb der Rutschgrenze gilt:

S1 σ 1
mGrenz = e µα1 > = =m
S2 σ 2

und es lassen sich folgende Aussagen treffen:

● Riementrieb nicht voll ausgenutzt


● Ruhewinkel αR entspricht einer Sicherheitsreserve gegen Durchrutschen
● Unsicherheit bezüglich der Höhe des Reibwertes µ.

Die Rutschsicherheit SR ist definiert als:

m grenz
SR =
m

31
Für die übertragende Umfangskraft gilt:

S1  1 m −1
U = S1 − S 2 = S1 − = S 1 ⋅ 1 −  = S 1 ⋅
m  m m
U = S 2 ⋅ m − S 2 = S 2 ⋅ (m − 1)

m −1 S U
● Weitere Kenngröße: Ausbeute k: k = = 1− 2 =
m S1 S1

● Berechnung von Antriebsketten:

Polygoneffekt:

Da die Kette ein Vieleck (Polygon) bildet, schwankt der wirksame Raddurchmesser zwischen
dmax und dmin. Obwohl ω konstant ist, schwankt deshalb auch die Kettengeschwindigkeit
zwischen vmax und vmin. Das getriebene Rad hat daher ein schwankendes ω, es sei denn, es hat
die gleiche Zähnezahl wie das treibende Rad. Die Kette hebt und senkt sich periodisch um h.
(Schwingungsanregung)

● Berechnung
Teilungswinkel: ϕ = 360° z
p p⋅z
Teilkreisdurchmesser: d0 = ≈
sin  ϕ  π
 2
2
2 ⋅ a z1 + z 2  z 2 − z1  p
Gliederzahl X der Kette: X = + +  ⋅
p 2  2 ⋅π  a
Achsabstand: a
Kettenlänge: L = x⋅ p
L  1 
Durchhang : ⇒ LW = x ⋅ p ⋅ 1 + 
100  1000 
z m
Übersetzung: i= 2 =
z1 n 2
1
Kettengeschwindigkeit: v = ⋅ d0 ⋅ω
2

32
Profilverschiebung bei Zahnradpaarungen:

Unter der Profilverschiebung x versteht man die radiale Verschiebung des Werkzeugprofils
um den Betrag x ⋅ m . Rückt dabei das Werkzeug vom Mittelpunkt des herzustellenden
Zahnrades ab spricht man von einer positiven Profilverschiebung. Nähert sich das Werkzeug
dem Mittelpunkt an spricht man von einer positiven Profilverschiebung. Nähert sich das
Werkzeug dem Mittelpunkt an spricht man von einer negativen Profilverschiebung. Der
Grundkreis bleibt unverändert.
Ziel der Profilverschiebung ist eine Verbesserung der Zahnform, eine Verbesserung der
Eingriffsverhältnisse und eine Anpassung des Achsabstandes von Zahnradpaaren.
Durch die geeignete Wahl der Profilverschiebung lassen sich bei Zahnradpaaren die
Eingriffsverhältnisse verbessern. Eingriffsverhältnisse werden unterteilt in die
Profilüberdeckung ε α , das spezifische Gleiten und die Flankenkrümmung.

Profilüberdeckung ε α bei Evolventenverzahnung:

Eine gleichförmige Bewegungsübertragung vom treibenden zum getriebenen Rad ist nur
möglich, wenn ein Zahnpaar in Eingriff kommt, bevor das im Eingriff befindliche Paar außer
Eingriff kommt. Dieser Sachverhalt wird durch die Profilüberdeckung ε α erfasst, welche das
Verhältnis von Eingriffsstrecke zu Eingriffsteilung darstellt.

Eingriffsstrecke AE
εα = = >1
Eingriffsteilung Pe

Zähnezahlverhältnis u:

Das Zähnezahlverhältnis u einer Zahnradpaarung ist das Verhältnis der Zähnezahl des
Großrades ZGroßrad zur Zähnezahl des Kleinrades ZKleinrad.

Z Großrad Z Rad Z
U= = = 2
Z Kleinrad Z Ritzel Z 1

Grenzzähnezahl:

Z=Zg schneidet die maßgebende Kopfkante (Punkt AW) die Eingriffslinie genau in einem
Punkt N, also am Endpunkt (an der Grenze) der Eingriffsstrecke (Punkt N=E). In diesem Fall
ist die Unterschnittgrenze erreicht.

Berechnung der Grenzzähnezahl:

2
Zg =
sin 2 (α )

33
Praktische Grenzzähnezahl (geringfügiger Unterschnitt):

5
Z g′ = ⋅ Zg
6

Profilverschiebung x zweier im Eingriff befindlicher Zahnräder:

 z  z zg − z
X = y ⋅ 1 −  ⇒ y = 1; x = 1 − =
 z  zg zg
 g 

Eingriffsverhältnisse von schräg verzahnten Zylinderrädern:

Der Krümmungsradius der Ellipse an der Halbachse B entspricht dem Ersatzradius rn im


Normalschnitt.

A2 r 2⋅r mn
rn = = ; 2 ⋅ rn = Z n ⋅ mn = ; 2⋅r = z ⋅
B cos (β )
2
cos 2 (β ) cos(β )

z
zn = Ersatzzähnezahl
cos 3 (β )

Dynamikfaktor KV:

Der Dynamikfaktor erfasst die Abweichungen innerer, dynamischer Zusatzkräfte, jedoch


nicht von Kräften, die infolge dynamischen Verhaltens von außen in das Getriebe gelangen.
KV ist definiert als das Verhältnis der im Zahneingriff eines Radpaares auftretenden,
maximalen Kraft zur entsprechenden Zahnkraft desselben Radpaares bei Drehzahl nahe Null.

Ft , stat + Ft ,dyn Ft ,dyn


KV = = +1
Ft , stat Ft , stat

Zahnflankenkorrektur:

Durch elastische Verformung der Zähne, sowie der Wellen einschließlich der Lagerungen
besteht die Gefahr, dass sich die im Eingriff befindlichen Zahnflanken nicht über der
gesamten Breite berühren. Æ Zahnflankenkorrektur notwendig

Zur Zahnflankenkorrektur bestehen folgende Möglichkeiten:

- Flankenrichtungskorrektur
- Breitenballigkeit
- Endenrücknahme
- Kopfrücknahme

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- Fußrücknahme
- Zahnhöhenballigkeit
___________________________________________________________________________
 Marius Steiners 2002

Anhang:

Ein paar Bilder:

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