FR Deutsch 4 6 10
FR Deutsch 4 6 10
FR Deutsch 4 6 10
LJUBLJANA
DOKUMENTATION DER SEMINARE 2009
DES GOETHE-INSTITUTS LJUBLJANA (SLOWENIEN):
THEMA FRHES DEUTSCH
ZUSAMMENGESTELLT
VON STANKA EMERIC
Vorwort 3
LERNEN MACHT SPASS, insbesondere im Kindergartenalter, wenn Kinder
durch kreative Lehrer und innovative Methoden eine (neue) Fremdsprache, z. B.
DEUTSCH, entdecken. Das SPIELEN sollte im Elementar- und Primarbereich
auf keinen Fall vernachlssigt werden. Spielen gehrt fr die jungen Lerner zu
den wichtigsten Lernstrategien, um eigenstndige Antworten auf die Heraus-
forderungen von Schule und Umwelt zu nden.
Die Schwerpunkte des frhen Deutschunterrichts liegen auf den Fertigkeiten
Hren und Sprechen, dem Aneignen des Wortschatzes und dem Erlernen von
Aussprache und Satzintonation. Die Haltung der Kinder gegenber dem Neuen,
also auch gegenber der deutschen Sprache, ist grundstzlich offen. Es ist davon
auszugehen, dass positive Lernerfahrungen und Einstellungen der Eltern und
Erzieher gegenber der neuen Sprache hilfreich fr den Lernprozess der Schler
sind.
Der BONUS, den die jungen Lerner in den Lernprozess einbringen, darf
jedoch nicht leichtfertig verspielt werden. Die Art und Weise, mit der Kinder
erstmals mit einer Fremdsprache konfrontiert werden, ist entscheidend fr die
Aufrechterhaltung ihrer positiven Lernhaltung und prgt unter Umstnden ihr
gesamtes spteres Fremdsprachenlernverhalten.
In fast allen Lndern werden heutzutage im Schulbereich mehrere Fremdsprachen
angeboten, die in einer bestimmten Schulstufe beginnen, aufeinander folgen
und dann fr einige Schuljahre parallel nebeneinander unterrichtet werden. Die
Schulpraxis hat dabei zu bercksichtigen, dass Sprache bei Kindern ein Mittel ist,
um etwas zu erreichen. Es ist nicht das Ziel!
VORWORT
4 berlegungen zum Seminar Tra, ri, ra, die Deutschlehrerin ist da!
1. BERLEGUNGEN ZUM SEMINAR TRA, RI, RA, DIE DEUTSCHLEHRERIN IST DA!
Zu wissen, wie man anregt, ist die Kunst des Lehrens.
Folgende Tatsachen haben uns dazu bewogen, ein Seminar zum frhen Deutsch
zu organisieren:
Es gibt kaum Seminarangebote fr diese Altersstufe.
Es handelt sich um einen Arbeitsbereich mit Eigendynamik.
Die Lehrkrfte bekommen kaum Untersttzung in ihrem Berufsalltag.
Der Primarbereich ist entscheidend fr das lebenslange
Fremdsprachenlernen. Deshalb muss man bei dieser Altersstufe
sehr behutsam vorgehen.
Das Seminar wandte sich an:
ErzieherInnen, die sich im Kindergarten
mit Deutsch als Fremdsprache beschftigen,
LehrerInnen im Primarbereich
Das Seminar sollte den TeilnehmerInnen Empfehlungen fr den Fremdsprachen-
einsatz im Primarbereich vermitteln. Sie sollten zwischen dem Erwerben und
dem Lernen einer Fremdsprache unterscheiden knnen.
Ein weiteres Anliegen war es, die Erfahrungen der Fremdsprachenlehrer im
Primarbereich weiterzugeben bzw. auszutauschen.
Das Seminar wurde in drei Teile gegliedert. Jeder Teil umfasste zwlf Stunden und
bestand aus einem theoretischen und einem praktischen Teil.
Der praktische Teil nannte sich Werkstatt. Hier konnten die TeilnehmerInnen
ihre Kreativitt, Fantasie und Erfahrung zeigen.
Zwischen den einzelnen Seminarteilen haben die TeilnehmerInnen auch Hausauf-
gaben in Form von Didaktisierungen und Erprobungen machen mssen, die sie
anschlieend im Seminar prsentiert haben.
Die Lehrkrfte mssen den Lernenden die Mglichkeit geben, eigene Ideen,
Gefhle und Gedanken in den Mittelpunkt zu stellen. Sie sollten auch in der
Lage sein, die Sicht zu wechseln was fr Interessen haben die Kinder in der
Lerngruppe?
Die Lehrer sollten von eigenen Erfahrungen ausgehen, um die Lernenden nicht
zu berfordern: Die Kinder sollen den Spa am Lernen behalten!
Die Aufgabenstellung darf weder zu anspruchsvoll sein, noch darf sie die
Lernenden unterfordern. Es ist wichtig, die Arbeitsformen und Ttigkeiten im
frhen Fremdsprachenunterricht sinnvoll und abwechslungsreich zu gestalten.
Das frhe Fremdsprachenlernen sollte den Lernenden ermglichen, spielerisch
und experimentierend mit der neuen Sprache umzugehen.
Die Lehrkrfte sollten sich der Tatsache bewusst sein, dass einige Kinder fhig
sind, Laute schnell nachzusprechen und zu imitieren.
Zielgruppe
Absichten
Verlauf des Seminars
Was sollten
Lehrkrfte
im Unterricht
bercksichtigen?
Henri Frdric Amiel (Schweizer Philosoph, 19. Jh.)
berlegungen zum Seminar Tra, ri, ra, die Deutschlehrerin ist da! 5
Falsche Wrter und Strukturen mssen korrigiert werden allerdings mit
groer Behutsamkeit. Andernfalls verlieren die Kinder den Spa am Lernen. Im
schlimmsten Fall werden bei ihnen massive Hemmungen und Blockaden produ-
ziert, die ein Leben lang nachwirken und wenn berhaupt nur sehr schwer
berwunden werden knnen.
Das Gras wchst nicht schneller, wenn man daran zieht.
Ich
Meine Familie
Meine Freunde
Mein Krper
Kleidung
Tiere und Panzen
Essen und Trinken
Umwelt und Lebensrume
Rund ums Jahr
(Wetter, Feste etc.)
Interkulturalitt und
Mehrsprachigkeit
Beim (Fremd-)Sprachenlernen werden immer mehrere Kompetenzen entwickelt
unter anderem motorische Kompetenz, Gestaltungskompetenz, emotionale und
soziale Kompetenz.
Die Kinder werden sich die Herausforderungen suchen, die sie brauchen, um
grob- und feinmotorische Kompetenzen optimal zu entwickeln. Dafr ist es
notwendig, ihnen ein breites Spektrum an Bewegungsmglichkeiten zu bieten.
Kinder erleben sich in verschiedenen Situationen als Personen, die Aufgaben
meistern knnen. So zum Beispiel beim Gestalten eines Bildes, Ernden von
Reimen, Erzhlen von Geschichten, Spielen eines Musikinstruments, Basteln
usw.
Gefhle spielen fr Kinder eine ganz wesentliche Rolle. Ob traurig, wtend,
lustig oder ruhig Emotionen treten auch beim spielerischen Lernen auf und
beeinussen den Lernprozess ganz erheblich.
Kinder brauchen die vielfltigsten Sozialerfahrungen (Neugier, Staunen, Dank-
barkeit gegenber anderen Menschen, Bescheidenheit, Liebe etc.). So knnen sie
lernen, mit sich selbst und anderen Lebewesen achtsam umzugehen. Im Kinder-
garten haben sie die Mglichkeit, sich als Teil einer sozialen Gruppe zu erleben.
Welche Themen
nden Kinder
interessant?
Welche Kompetenzen
werden entwickelt?
motorische
Kompetenz
Gestaltungs-
kompetenz
emotionale
Kompetenz
soziale
Kompetenz
(afrikanisches Sprichwort)
Foto: Stanka Emeric - Workshop:
Ein Plakat zu Themen
LJUBLJANA
Goethe-Institut Ljubljana
Tivolska 30
SI-1000 Ljubljana
Tel: 00386-1-3000312
Fax: 00386-1-3000319
www.goethe.de/ljubljana