Interkulturelle Kompetenz in Der KiTa

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nifbe-Themenheft Nr.

16

Interkulturelle Kompetenz
in der KiTa
Ariane Gernhardt
Karsten Herrmann
Maria Korte-Rüther
Schutzgebühr 2 Euro

Gefördert durch:
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Interkulturelle Kompetenz
in der KiTa

Abstract:
Die Kultur ist die Brille, durch die wir die Welt sehen und bestimmt auf weit-
reichende Weise unser Denken und Handeln, unsere Werte und Einstellungen -
und so können sich auch die Erziehungs- und Sozialisationsziele von Eltern für
ihre Kinder je nach Kultur gravierend unterscheiden. Angesichts der Tatsache,
dass schon heute rund ein Drittel der Kinder in den KiTas einen Migrationshin-
tergrund hat, wird die Interkulturelle Kompetenz daher zunehmend auch für
frühpädagogische Fachkräfte zu einer unverzichtbaren Schlüsselkompetenz.
Sie kann dabei auch einen zentralen Beitrag zur Chancengleichheit und Integ-
ration von Anfang an leisten.

In diesem Themenheft werden zunächst die demographischen und bildungs-


politischen Hintergründe aufgezeigt, um dann den Begriff der Kultur zu de-
finieren und zwei grundlegende kulturelle Modelle vorzustellen. Hiervon
ausgehend wird ausgeführt, was Interkulturelle Kompetenz ist und wie sie
nachhaltig in der KiTa-Praxis implementiert werden kann. Abgerundet wird
das Themenheft durch eine Reihe von Projekt-Beispielen zur Förderung des
interkulturellen Miteinanders.

Gliederung

1. Einleitung und Hintergrund


1.1 Demographischer und bildungspolitischer Hintergrund
1.2 Der Begriff der Kultur
1.3 Kulturelle Modelle
1.4 MigrantInnen zwischen Anpassung und Abgrenzung

2. Interkulturelle Kompetenz
2.1 Interkulturelle Praxis nachhaltig implementieren
2.2 Ein exemplarisches Beispiel aus der Weiterbildungspraxis
2.3 Der Alltag im Fokus

3. Interkulturelle Praxis-Ansätze

4. Literatur
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1. Einleitung und Hintergrund


Viele japanische Eltern sind zufrieden, wenn ihr Kind beim täglichen Abschied
in der Krippe herzzerreißend weint –, denn dies zeigt ihnen, dass sie vermisst
werden. Afrikanische Mütter sehen es als seelische Grausamkeit an, wenn
Säuglinge deutscher Eltern mit einem darübergestülpten Plastikgestell voller
Rasseln und Klingeln auf dem Rücken im Wohnzimmer liegen oder ganz allei-
ne in ihrem Zimmer schlafen müssen. Und deutsche Eltern wiederum halten
es schlichtweg für Körperverletzung, wenn afrikanische Kinder schon in den
ersten Monaten in einen Eimer gesetzt werden, um möglichst früh das Sitzen
zu trainieren.

Diese drei Schlaglichter zeigen bereits, dass sich die Erziehungspraktiken in


verschiedenen Kulturen stark voneinander unterscheiden können. Hier gibt es
keine universelle Norm und kein »gut« oder »schlecht«, denn diese Vorstellun-
gen haben sich in bestimmten kulturellen Kontexten entwickelt und können
jeweils als Anpassung an die gegebene Situation gesehen werden – und es
kann dabei vorausgesetzt werden, dass alle Eltern das Beste für ihre Kinder
möchten!

Die Kultur prägt die Menschen bis in ihr tiefstes Inneres. Unsere Beispiele sind
in diesem Sinne nur, bildlich gesprochen, die sichtbare Spitze eines mächtigen
Die Kultur prägt die Men- Eisberges, der unsere (Erziehungs-)Einstellungen, Werte und Ziele maßgeblich
schen bis in ihr tiefstes Inne- bestimmt. Kultur ist dabei nicht nur von Land zu Land, von Kontinent zu Kon-
res tinent unterschiedlich, sondern in jedem Land selbst gibt es unterschiedliche
Kulturen, die durch Tradition, Religion, Sprache und insbesondere auch sozio-
ökonomische Faktoren bestimmt werden.

Die Interkulturelle Kompetenz wird in unserer globalisierten Welt mit ihren


vielfältigen Migrationsbewegungen und damit auch in Deutschland als einem
Zuwanderungsland zunehmend zu einer Schlüsselkompetenz. Gerade auch im
Hinblick auf die frühkindliche Bildung und Entwicklung in Krippe und Kinder-
tageseinrichtung und eine gelingende Integration von Anfang an ist das Wis-
sen um den prägenden Einfluss von Kultur heute unerlässlich.

Demographischer und bildungspolitischer Hintergrund

In Deutschland hatten im Jahre 2010 laut Statistischem Bundesamt insgesamt


knapp 20 Prozent der Bevölkerung einen Migrationshintergrund. Bei den unter
Fünfjährigen waren es schon über ein Drittel – und die Tendenz ist weiter stei-
gend. Während in ländlichen Regionen die prozentualen Anteile oftmals we-
sentlich geringer sind, liegen sie in Großstädten und Ballungsräumen deutlich
darüber. KiTas, in denen bis zu 90% der Kinder einen Migrationshintergrund
haben, sind hier keine Seltenheit mehr.

Gleichzeitig ist bekannt, dass der Bildungserfolg von Kindern und Jugendli-
chen in Deutschland so stark wie in fast keinem anderen Land mit der sozialen
Schichtzugehörigkeit der Eltern zusammenhängt. Und wenn „ein benachtei-
ligter sozio-ökonomischer Status und ein Migrationshintergrund zusammen
fallen, so sind diese Kinder mehrfach von Chancenungleichheit betroffen“
(Yoksulabakan / Haddou, 2013, S. 68).
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Interkulturelle Kompetenz in der Elementarpädagogik kann daher als ein zent-


raler Beitrag zur Chancengleichheit und Integration von Anfang an angesehen
werden – denn hier werden bereits die Grundlagen für die gesamte weitere
Bildungs- und Berufsbiographie der Kinder gelegt! Doch bisher wird dieses
wichtige Querschnittthema in der Elementarpädagogik oftmals allzu sehr ver-
nachlässigt.

Dies spiegelt sich in den 16 verschiedenen Bildungs- und Orientierungsplänen


der Bundesländer für den Elementarbereich wider, in denen mit wenigen Aus-
nahmen die Interkulturalität nur sehr oberflächlich thematisiert und auf die
notwendige Öffnung der KiTa für kulturelle Vielfalt verkürzt wird. Wie Jörn
Borke in einer entsprechenden Analyse resümiert, „zeigt sich, dass in den sel-
tensten Fällen tatsächlich eine tiefgreifende Thematisierung einer kultursen-
sitiven Gestaltung von frühpädagogischen Alltagsabläufen (z.B. Gestaltung
von Spielsituationen, Eingewöhnungskonzepten, Kontakten mit Eltern) statt-
findet.“ (Borke 2013, S. 63)

Der Begriff der Kultur

Nur wenige Begriffe weisen eine vergleichbare Vielfältigkeit auf wie der Be-
griff der „Kultur“. So steht er einerseits für die literarisch-musisch-künstleri-
schen Errungenschaften einer Person, Stadt oder einer ganzen Nation. In die-
sem Kontext tummeln sich die „Kulturschaffenden“ und ihr „Kulturpublikum“,
aber auch der „Kulturbanause“, der die geistig-schöpferischen Kulturleistun-
gen nicht zu würdigen weiß. Dieser Kulturbegriff steht hier nicht zur Debatte.
Andererseits werden mit dem Begriff der Kultur häufig die religiösen Praktiken,
Sitten und Gebräuche ganzer Völker benannt und dabei ein ganzes Land mit
einer spezifischen Kultur gleichgesetzt. Im Verständnis der nifbe-Forschungs-
stelle Entwicklung, Lernen und Kultur unter der Leitung von Prof. Dr. Heidi
Keller definiert Kultur sich jedoch nicht als Land oder Gesellschaft, sondern als
resultierend aus der ökonomischen Situation, dem Ausmaß formaler Bildung
und dem Familienmuster (Alter bei Geburt des ersten Kindes; Anzahl der Kin-
der; Anzahl zusammen lebender Generationen). Dies bedeutet, dass in einem
Land wie Deutschland schon immer ganz verschiedene Kulturen neben- und
miteinander existiert haben – unabhängig von Zuwanderungsbewegungen.

Kulturelle Modelle

Ebenso wenig wie es eine einheitliche Kultur auf der Welt gibt, gibt es für die
Bildungs- und Sozialisationsziele von Kindern ein normiertes und universell
gültiges Modell, nach dem sich alle Eltern zu richten hätten. Im Gegenteil: Es
existieren zahlreiche, ganz verschiedene kulturelle Modelle für die Bildung
und Erziehung von Kindern und diese stellen immer eine erprobte Anpassung
an die jeweiligen konkreten gesellschaftlichen Bedingungen dar. Es ist wich-
tig sich immer wieder zu verdeutlichen, dass es hier nicht um „richtig“ oder
„falsch“ gehen kann, sondern nur um die Angemessenheit in der jeweiligen
Situation: „Generell hat Erziehung die Aufgabe, den Menschen auf das Um-
feld vorzubereiten, in dem er lebt. Der Erfolg der Erziehung muss sich an der
Gesellschaft bewähren, die die tatsächliche Lebenswelt des Einzelnen bietet“
(Uslucan 2013, S., 25).
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Die Entwicklungs- und Kulturpsychologin Heidi Keller hat aus ihren langjäh-
rigen Forschungen in vielen Ländern dieser Welt zwei Prototypen kultureller
Modelle herauskristallisiert (vgl. Keller, 2011):

• Modell der psychologischen Autonomie


• Modell der hierarchischen Verbundenheit

Diese Modelle existieren nur noch selten in Reinform und kommen in den ver-
schiedensten Abstufungen und Hybridformen vor. Das Modell der psycholo-
gischen Autonomie ist dabei typisch für die westliche Mittelschicht in Europa
und den USA, das Modell der hierarchischen Verbundenheit typisch für ländli-
che und subsistenzwirtschaftlich orientierte Bevölkerungsschichten in weiten
Teilen Afrikas, Asiens oder Südamerikas.

Das Modell der psychologi- Das Modell der psychologischen Autonomie rückt das selbstbestimmte und
schen Autonomie rückt das selbstständige Kind in den Mittelpunkt. Die innere und individuelle Welt
selbstbestimmte und selbst- des Kindes nimmt großen Raum ein und wird bewusst kultiviert: „Psycholo-
ständige Kind in den Mittel- gische Autonomie bedeutet eine individuums-/kindzentrierte Sichtweise, in
punkt der einerseits persönliche Unabhängigkeit und Eigenständigkeit, andererseits
Selbstbestimmung und die Realisierung eigener Wünsche und Bedürfnisse
zentrale Ankerpunkte sind.“ (Keller 2013, S. 13)

Von Anfang an wird das Kind von den Eltern so gleichsam auf „Augenhöhe“
angesprochen und in die familiäre Kommunikation eingebunden. Es wird aus-
drücklich gefragt, wie es ihm geht, was es denkt und was es erlebt hat. Es
herrscht ein elaborativer Sprachstil mit vielen offenen Fragen, Rückmeldun-
gen, Bestätigungen und ausschmückenden Detailinformationen vor.

Das Modell der hierarchi-


schen Verbundenheit rückt Das Modell der hierarchischen Verbundenheit rückt nicht das Kind als Indivi-
nicht das Kind als Individu- duum, sondern in seiner Einbettung in eine soziale Gemeinschaft in den Vor-
um, sondern in seiner Einbet- dergrund. Hier herrscht ein hierarchisches Generationenverhältnis und zentra-
tung in eine soziale Gemein- le Werte sind die soziale Verantwortung, der Gehorsam den Eltern gegenüber
schaft in den Vordergrund und der Respekt vor Älteren. Im Mittelpunkt der Kommunikation steht hier
folglich auch nicht die individuell auszuprägende Innenwelt des Kindes, son-
dern das Geschehen in der Gemeinschaft, in die sich das Kind einfügen soll.
Das Kind wird in diesem Modell nicht durch offene Fragen dazu angehalten,
seine eigenen Wünsche, Meinungen und Vorstellungen auszudrücken, sondern
es herrscht ein repetitiver Sprachstil vor: „Die Mutter gibt klar vor, was das
Kind erinnern soll und fordert es in erster Linie dazu auf, ihre Perspektive zu
bestätigen (z.B. durch geschlossene Fragen). Dies spiegelt ein hierarchisches
Lehrer-Schüler-Verhältnis zwischen Mutter und Kind wider“ (Schröder / Döge
2013, S. 97).

Die diametralen Unterschiede dieser beiden prototypischen kulturellen Model-


le werden sehr schön ver(sinn)bildlicht, wenn man Kinder aus den verschie-
denen Kontexten sich selber zeichnen lässt: Während unter dem Modell der
psychologischen Autonomie aufwachsende Kinder sich sehr raumeinnehmend
darstellen und stets mit einem Lächeln versehen, zeichnen sich Kinder aus dem
relationalen Kontext in ihren Zeichnungen sehr viel kleiner. Ihre Körper und
Gesichter weisen dabei nur selten individuelle Merkmale auf.
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MigrantInnen zwischen Anpassung und Abgrenzung

Viele der ZuwandererInnen in Deutschland stammen aus Ländern, in denen Viele ZuwanderInnen in
das Modell der hierarchischen Verbundenheit vorherrscht. Deutlich herauszu- Deutschland stammen aus
heben ist hierbei jedoch noch einmal, dass die Modelle Prototypen darstellen, Ländern, in denen das Modell
die in der Praxis in sehr verschiedenen Mischformen auftreten. So verbieten der hierarchischen Verbun-
sich stereotype Erklärungsmuster im Hinblick auf kulturelle Verhaltens- und denheit vorherrscht
Denkmuster oder gar „nationale Charaktere“. Es gibt weder „den Türken“
noch „den Araber“ noch „den Russlanddeutschen“. Die vorherrschenden Erzie-
hungs- und Bildungsziele sind individuell stark abhängig vom Niveau formaler
Bildung und der sozio-ökonomischen Situation, aber auch von Alter und Fami-
lienkonstellation: „Die Teheraner Arztfamilie wird sich der deutschen öffent-
lichen Erziehungsphilosophie in vielerlei Hinsicht eher verbunden fühlen, als
mit ihren weniger formal gebildeten Landsleuten aus dörflichen Regionen des
Iran“ (Keller 2013. S. 15).

Grundsätzlich stehen Familien mit Migrationshintergrund vor der Herausfor- ZuwanderInnen stehen vor
derung, ihre eigenen Erziehungsziele mit denen der aufnehmenden Gesell- der Herausforderung, ihre Er-
schaft abzugleichen. Die Folge kann eine Annäherung und Integration oder ziehungsziele mit denen der
auch eine bewusste Abgrenzung und verstärkte Orientierung an der eigenen aufnehmenden Gesellschaft
Tradition sein, wodurch tendenziell Reibungsflächen mit der aufnehmenden abzugleichen
Gesellschaft entstehen.

So hat Haci-Halil Uslucan in seinen Untersuchungen herausgefunden, dass der


Islam bei zugewanderten Familien aus der Türkei in der neuen Heimat häufig
eine größere Rolle spielt als im Herkunftsland: „Denn dadurch kann auch ein
Teil der erfahrenen Deklassierung und Entwertung reduziert werden; gerade in
der Diaspora – in der Erfahrung der Fremdheit und möglicherweise erlittener
Kränkungen – erfährt der Islam eine Überhöhung“ (Uslucan 2013, S. 24). Er
gibt bei der Erziehung einen klaren Orientierungsrahmen und reduziert die
Komplexität und Andersartigkeit des neuen Erziehungskontextes.

Grundsätzlich sieht Uslucan hier aber keinen speziellen Konflikt zwischen


dem Islam und einer westlichen Gesellschaft wie Deutschland, sondern einen
„generellen Widerspruch religiös-traditioneller Erziehungskonzeptionen mit
säkular-modernen Vorstellungen“ (Uslucan 2013, S. 35). Traditionsgeleitete
und auf den Respekt vor der Familie und der Gemeinschaft ruhende Wertever-
mittlung wie sie hierzulande viele ZuwandererInnen aus der Türkei verträten,
seien in Deutschland in den 50er Jahren auch noch üblich gewesen. In diesem
Sinne sieht er die kulturell bedingten Bildungs- und Erziehungsziele auch ei-
ner deutlichen zeitlichen Veränderung unterworfen.

Bestätigt wird dies durch aktuelle Untersuchungen zur zweitgrößten Gruppe


der MigrantInnen in Deutschland, den aus der ehemaligen Sowjetunion stam-
menden „Aussiedlern“, die einen vergleichsweise hohen Bildungshintergrund
und bessere Sprachkenntnisse mit in ihre neue Heimat gebracht haben. In
Studien aus den 1990ern zeigten sich hier neben grundsätzlich traditionellen
Werteorientierungen und einem starken Familienzusammenhalt auch noch
deutlich ein patriachal-autoritäres Geschlechter- und Generationenverhält-
nis sowie eine autoritär-kollektivistische Erziehung mit hohem Leistungsan-
spruch. In neueren Studien konnte Manuela Westphal allerdings bereits „mo-
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difizierte Mischerziehungskonzepte“ feststellen: „Umstellung auf familiäre


Aus- und Verhandlung statt Befehl, Gehorsam und Gebote wurde mit Blick auf
die Eltern-Kind-Beziehung als notwendige Anpassung an die neue Gesellschaft
Zunehmende kulturelle und betrachtet“ (Westphal 2013, S. 45).
soziale Heterogenität bzw.
Pluralisierung bei MigrantIn- Angesichts dieser Erkenntnisse, die auf eine zunehmende kulturelle und so-
nen ziale Heterogenität bzw. Pluralisierung bei MigrantInnen hinweisen, müssen
deren Bildungs- und Sozialisationsziele jeweils erst differenziert in Erfahrung
gebracht werden.

Interkulturelle Kompetenz
In der Fachliteratur finden sich viele Versuche, den Begriff der Interkulturellen
Kompetenz näher zu analysieren und zu definieren. Dabei wird die Komplexi-
Interkulturelle Kompetenz tät eines Begriffes deutlich, der selber wiederum auf Konzepten wie „Interak-
als Trias aus Wissen, Haltung tionskompetenz“ oder „Kommunikationskompetenz“ fußt. In einem praxiso-
und Praxis rientierten Ansatz definiert Heidi Keller (Keller 2013, S. 12) die Interkulturelle
Kompetenz als eine Trias mit folgenden Komponenten:

• Kenntnis / Wissen
• Haltung / Achtsamkeit
• Diversität leben

Grundlage jeder Interkulturellen Kompetenz ist zunächst das Wissen um die


Existenz unterschiedlicher kultureller Modelle und der damit einhergehenden
Vielfalt an Sozialisationszielen und Erziehungsstilen. Von besonderer Bedeu-
tung ist dabei das Wissen darüber, wer Kultur teilt, also welche Merkmale aus-
schlaggebend sind, um Menschen als einer Kultur zugehörig zu beschreiben.
Wie bereits erwähnt, sind hier insbesondere sozioökonomische Faktoren, also
der Grad der formalen Bildung, die ökonomische Situation, die Familienstruk-
tur und das Erstgeburtsalter ausschlaggebend.

Nun reicht Wissen alleine nicht aus, um den erzieherischen Alltag kultursen-
sitiv zu gestalten, vielmehr muss das Wissen in einer Haltung begründet sein,
die kulturelle Unterschiede grundsätzlich akzeptiert und ihnen mit Neugierde,
Sensibilität und Offenheit begegnet. Dafür ist es notwendig, sich der eigenen
kulturellen Prägung bewusst zu werden, die fest verankerte kulturelle Brille
einmal abzunehmen und die Welt mit anderen, offenen Augen zu betrachten.
Dies beinhaltet auch eine Auseinandersetzung mit dem identitätsstiftenden
„Eigenen“ und dem tendenziell auch immer identitätsbedrohenden „Frem-
den“ und „Anderem“. Dies ist wahrscheinlich der schwierigste und arbeitsin-
tensivste, jedoch unumgängliche Schritt zu einer Interkulturellen Kompetenz,
die es ermöglicht, anderen Kulturen auf gleicher Augenhöhe und mit Respekt
zu begegnen. Erst hiermit werden Wege zu einem gemeinsamen Verständnis
geebnet. Eine solche Haltung erlaubt es im konkreten Fall auch, fehlendes
Detail-Wissen durch sensibles Eingehen auf die GesprächspartnerInnen und
konkretes Nachfragen zu kompensieren, produktiv mit den kulturellen Un-
terschieden und Überschneidungen umzugehen und Schritt für Schritt eine
kultursensitive Elementarpädagogik in der Praxis zu realisieren - und damit Di-
versität zu leben. Konkret geht es in der letzten Komponente der Trias darum,
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unterschiedlichen Handlungsstrategien Raum zu geben, in wahrgenommenen


Defiziten und Problemen die Ressourcen zu erkennen und zu nutzen, wie auch
pädagogische Strategien zu integrieren, die in verschiedenen kulturellen Mo-
dellen üblich sind.

Bereits diese grobe Beschreibung der Trias lässt erkennen, welche enormen
Umstellungen und Kompetenzen der pädagogischen Fachkräfte vonnöten
sind, um Interkulturelle Kompetenz zu erreichen. Eine detaillierte Auflistung
von zentralen Kompetenzen bzw. Fähigkeiten für interkulturell kompetente pä-
dagogische Fachkräfte findet sich bei Yokuslabakan und Haddou (2013, S. 74):

• Empathie (Einfühlungsvermögen)
• Selbstreflexivität
• Fähigkeit zum Perspektivwechsel
• Fähigkeit zum Aushalten von Unsicherheiten, Unterschiedlichkeiten und
Uneindeutigkeiten
• Konfliktfähigkeit
• Personenzentriertes Verhalten in Gesprächen
• Aktives Zuhören
• Stetige Anpassung des eigenen Handlungsrahmens

Die Auflistung dieser Kompetenzen und Fähigkeiten verdeutlicht, dass Inter- Interkulturelle Kompetenz
kulturelle Kompetenz keine Kompetenz ist, „die gleich bleibt, sondern sich in muss sich in einem stetigen
einem ständigen Prozess befindet. Sie will und muss weiter entwickelt und der Prozess weiter entwickeln
jeweils aktuellen Situation angepasst werden“ (Röhling 2013, S. 80).

Interkulturelle Praxis nachhaltig implementieren

Die Umstellung hin zu einer interkulturellen Praxis in der Kita kann nicht per
Knopfdruck gelingen; vielmehr müssen die normative Kraft der unhinterfrag-
ten Erziehungsvorstellungen überwunden, eingefahrene Verhaltensmuster ab-
gelegt und neue Handlungsstrategien erworben werden. Hierzu gibt es natio-
nal wie auch international bereits eine Vielzahl und Vielfalt an interkulturellen
Trainings für frühpädagogische Fachkräfte, die solche Prozesse unterstützen
(Otto / Schröder / Gernhardt, 2013). Und dennoch bleibt der Transfer der Fort-
bildungsinhalte in die Praxis wie auch deren Nachhaltigkeit eine besondere
Herausforderung (Sulzer / Wagner, 2011). Neben den bereits beschriebenen in-
dividuell zu nehmenden Hürden sind diese Schwierigkeiten auch auf das Ver-
ständnis von Interkultureller Kompetenz als Querschnittsaufgabe zurückzu-
führen. Danach äußert sich interkulturell kompetentes Handeln in erster Linie
in den alltäglichen Interaktionen mit den Kindern, mit den Eltern aber auch
im Team und durchzieht alle pädagogischen Handlungsfelder gleichermaßen
(Sulzer / Wagner, 2011). Das heißt, Interkulturelle Kompetenz geht letztlich
weit über persönliche Kompetenzen und Verhaltensweisen von einzelnen Interkulturelle Kompetenz
pädagogischen Fachkräften sowie über die Durchführung einzelner Projekte muss im Alltag und Gesamt-
hinaus: Sie muss im Alltag und im Gesamtkonzept der KiTa sowie in deren Or- konzept der KiTa verankert
ganisations- und Personalentwicklung eingebunden sein. Diese Erfahrung wur- werden
de mittlerweile in mehreren Projekten und Fortbildungen zu diesem Thema
gemacht: Es zeigte sich, dass ein Programm nur dann dauerhaft wirken kann,
wenn alle Teammitglieder und die dahinter stehende Organisation es tragen.
Als besonders erfolgversprechend haben sich sogenannte inhouse-Schulungen
erwiesen, Weitertbildungen an denen das gesamte Kita-Team teilnimmt (Otto
/ Schröder / Gernhardt, 2013).
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Inhaltlich sollten Weiterbildungen wissenschaftlich fundiert, kompetenzorien-


tiert konzipiert sowie nach Möglichkeit flexibel und modularisiert aufgebaut
sein – ein Hauptziel muss es sein, die Handlungskompetenzen aller Fachkräfte
im interkulturellen Alltag zu stärken. Dafür ist der jeweilige berufliche All-
tag der Teilnehmenden mit seinen Herausforderungen und Bedingungen der
Ausgangspunkt – denn in Weiterbildungen im Kontext der Interkulturellen
Kompetenz geht es darum, pädagogische Fachkräfte zu motivieren, aufmerk-
sam und reflektiert mit kultureller Vielfalt in der Kita umzugehen, Kultursensi-
bilität zu entwickeln und die vorhandene Vielfalt wertzuschätzen. Integration
und interkulturelle Öffnung sind dabei als andauernde Prozesse zu verstehen,
die alle Beteiligten immer wieder aufs Neue herausfordern.

Ein exemplarisches Beispiel aus der Weiterbildungs-Praxis

2010 wurde im nifbe in Kooperation mit dem Niedersächsischen Sozialminis-


terium eine solche am Alltag der ErzieherInnen orientierte interkulturelle
Fortbildung entwickelt und in zwei Pilotstaffeln in den Folgejahren über ganz
Niedersachsen verteilt erprobt. Die wissenschaftliche Evaluation bescheinig-
te der Fortbildung sehr gute Noten: So bewerteten sie zwei Drittel der Teil-
nehmerInnen als „ideal“ und hoben insbesondere den praxisnahen Aufbau
der Fortbildung, den „regen kollegialen Austausch mit fachlich kompetenter
Unterstützung“ sowie „Hintergrundwissen und vielfältige interkulturelle An-
regungen für den KiTa-Alltag“ hervor. Als positive Effekte der Fortbildung
nannten sie in erster Linie die „Sensibilisierung für das Thema“, einen „Pers-
pektivenwechsel“ und „mehr Offenheit im Umgang mit Familien und Kindern
mit Migrationshintergrund“. Dies bestätigte auch eine zusätzliche Befragung
der Eltern: Drei Monate nach der Fortbildung berichteten die Eltern von einem
verbesserten Kontakt zu den ErzieherInnen und einer höheren Zufriedenheit.
Insgesamt halten fast 90 Prozent der TeilnehmerInnen und Eltern angesichts
des stetig wachsenden Anteils von Kindern mit Migrationshintergrund in der
KiTa Zusatz-Qualifizierungen zu Interkultureller Kompetenz für notwendig.

Im Fokus der Fortbildung steht die kindliche Entwicklung. Um Bildungspro-


zesse zu ermöglichen, müssen Kinder in ihrer Identität gestärkt werden und in
der KiTa an (kulturelle) Vorerfahrungen anknüpfen können. Dazu ist ein guter
Kontakt zu den Eltern im Sinne einer Bildungspartnerschaft eine der Grundvor-
aussetzungen. Eine ganzheitliche Sichtweise auf das Kind mit seiner Identität
und in seinem sozialen Umfeld steht dabei im Mittelpunkt und soll eine best-
mögliche Förderung möglich machen. Jedes Kind soll mit seinen Stärken und
Möglichkeiten gesehen werden, damit es diese weiter ausbauen kann. Mehr-
sprachigkeit und Mehrfachzugehörigkeit stellen hier wichtige Ressourcen dar.
Dabei ist es wichtig, Stärken und Schwächen im Zusammenhang der (Kita-)
Gruppe zu sehen.

Ganz bewusst wird in der Fortbildung der direkte Bezug zum Kita-Alltag herge-
stellt, sodass die ErzieherInnen sich immer wieder aktiv mit ihrem Erfahrungs-
schatz einbringen können. Die modularisiert angebotenen Themenblöcke ori-
entieren sich an der Trias: Wissen, Haltung und Sensibilisierung / Diversität
leben. Dabei spielen der Wechsel der Perspektiven und die Reflexion des eige-
nen professionellen Handelns eine grundlegende Rolle. Zentrale Themen der
Fortbildung sind:
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• Familiensysteme und -konzepte: Worin unterscheiden sich Familien in ih-


ren Systemen und Konzepten? Was verbindet sie? Wie sehen die Vorstel-
lungen und Erfahrungen der TeilnehmerInnen dazu aus?
• Erziehungsziele und -stile: Wie wird ‚Selbstständigkeit‘ in verschiedenen
Kulturen definiert? Wann ist ein Kind selbstständig? Steht das Individu-
um oder die Zugehörigkeit zu einer Gruppe im Zentrum?
• Vielfalt der Kulturen: Welche Erfahrungen - positive und auch negative -
verbinden die TeilnehmerInnen der Fortbildung mit diesem Begriff? Wie
wird Interkulturalität gelebt? Wie drückt sich Identität aus und welche
Herausforderungen beinhaltet der Prozess der Integration?
• Bildungspartnerschaften: Was erwarten Eltern von Kitas und Kitas von El-
tern? Wie wird Verantwortung geteilt? Wie kann das Zusammenspiel von
Familie und KiTa gestaltet werden?
• Vorurteile und Diskriminierungen: Wie kann mit Kindern über Unterschie-
de gesprochen werden? Wie können Unterschiede im Miteinander als Res-
source gelebt werden? Welche Auswirkungen haben Diskriminierungser-
fahrungen, z.B. im biografischen Kontext?
• Vielfalt aktiv gestalten: Kinder müssen in der Kita an Vertrautes anknüp-
fen und von hier aus neue Erfahrungen machen können. Wie kann dies in
der KiTa aktiv umgesetzt werden?

Diese Themen werden immer an praktischen Beispielen aus der Arbeit der Teil-
nehmerInnen verdeutlicht und erfahrbar gemacht. Zusätzlich zu den Stan-
dard-Modulen können die TeilnehmerInnen der nifbe-Fortbildung zur Inter-
kulturellen Kompetenz zwei auswählen, die für Ihre jeweilige Praxis besonders
bedeutsam sind:

• Ethisch-religiöse Fragen, Grunderfahrungen menschlicher Existenz


• Lebenspraktische Kompetenzen
• Ästhetisch-kulturelle Bildung
• Sprache und Kommunikation
• Wahrnehmungs- und Denkstile

Interkulturelle Kompetenz bedeutet Handlungsfähigkeit in Situationen, die Interkulturelle Kompetenz


häufig unvorhersehbar, komplex und unsicher sind. Für die professionelle bedeutet Handlungsfähigkeit
Bewältigung solcher Situationen ist ein Bündel an sozialen, personalen und in Situationen, die häufig un-
kognitiven Kompetenzen erforderlich. Ganz zentral ist dabei die Fähigkeit das vorhersehbar, komplex und
eigene Handeln und die Motivation für dieses eigene Handeln reflektieren zu unsicher sind
können. Dafür ist das Bewusstsein (Aufmerksamkeit und Wissen) um die eige-
ne kulturelle Prägung Voraussetzung.

Der Alltag im Fokus

Wie aber kann eine wertschätzende Haltung im KiTa-Alltag umgesetzt wer-


den? Wie kann Diversität konkret gelebt werden? Und wie können pädagogi-
sche Strategien integriert werden, die in verschiedenen kulturellen Modellen
beheimatet sind?

Im Folgenden soll beispielhaft auf einen wichtigen Aspekt eingegangen


werden, der alle Alltagsbereiche einer Kita durchzieht: die Sprachkultur in
der Kita. In dem gleichnamigen Projekt zeigt sich eine Möglichkeit, kulturell
verschiedene Sprachstile zu integrieren (Schröder / Keller, 2012). Aufbauend
12

Je mehr Erwachsene mit Kin- auf der Erkenntnis aus kulturvergleichenden Untersuchungen, dass Kinder in
dern interagieren, desto we- verschiedenen Kulturen teilweise durch unterschiedliche Kommunikationsstile
niger Raum bleibt für Peer- zum Sprechen und zur Sprachentwicklung angeregt werden, wurde ein Kon-
Interaktionen. zept zur alltagsbasierten Sprachförderung entwickelt. Zum einen fußt es auf
der Erkenntnis, dass die Verwendung von offenen Fragen und der Bezug zu
ausschmückenden und vertiefenden Details einen sprachlichen Aufforderungs-
charakter für Kinder aus verschiedenen Kulturen besitzt. Zum anderen – und
hier werden kulturspezifische Unterschiede offenkundig – fokussieren die Ge-
spräche in kulturellen Kontexten, die psychologische Autonomie unterstützen,
auf das individuelle Kind und seine Bedürfnisse, Wünsche und Erwartungen,
während sich in relational organisierten kulturellen Kontexten Gespräche eher
auf die soziale Einheit, also das „wir“ beziehen. Dementsprechend beteiligen
sich diese Kinder eher an Gesprächen über Gruppenzusammenhänge oder
andere Familienmitglieder, während Kinder aus Familien, die sich an psycho-
logischer Autonomie orientieren, eher an Unterhaltungen teilnehmen, wenn
über sie selbst gesprochen wird. Eigene Untersuchungen haben ergeben, dass
das Sprachverhalten der ErzieherInnen schon in relativ kurzen Fortbildungen
nachhaltig verändert werden kann und die Kinder hinsichtlich ihrer Sprach-
entwicklung davon profitieren. Ausführlicher dargestellt finden Sie diesen
kultursensitiven Sprachförderansatz im nifbe-Themenheft Nummer 6 von Lisa
Schröder und Heidi Keller.

Interkulturelle Praxis-Ansätze
Neben einer grundsätzlichen Haltung der Offenheit und der Berücksichtigung
von kultureller Vielfalt in der Alltagspraxis, können auch gezielte Aktivitäten
das interkulturelle Miteinander in der KiTa unterstützen: „Die interkulturell
ausgerichtete Kindertageseinrichtung vermittelt die vorhandenen Unter-
schiedlichkeiten der Kinder als Normalität und bietet allen Kindern und deren
Familien möglichst viele ‚Anknüpfungspunkte‘“ (Haddou 2013, S. 71). Dies
bezieht sich zum Beispiel auf die im KiTa-Alltag präsenten Themen und Aktivi-
täten, die räumliche Ausstattung und die vorhandenen Materialien.

Schon im Eingangsbereich der KiTa können beispielsweise die Familien aus


unterschiedlichen Herkunftsländern über eine Plakat-Girlande in ihrer Heimat-
sprache begrüßt werden. Ein „Dobro Jutro!“, „Günaydin“ oder „Buenos Dias“
vermittelt ein Gefühl des Willkommenseins und der Wertschätzung. Auch eine
Foto-Tafel mit den KiTa-Kindern und ihren aus unterschiedlichen kulturellen
Kontexten stammenden Familien kann ebenso schon im Eingangsbereich eine
gelebte Vielfalt versinnbildlichen.

Ohne Zweifel stellt die aktive Elternarbeit und Erziehungspartnerschaft ein


Aktive Elternarbeit und Erzie- Herzstück der Interkulturellen Praxis in der KiTa dar – denn die vertrauens-
hungspartnerschaft als Herz- volle Beziehung zu den Eltern und ihre gezielte Einbindung ist eine zentrale
stück der Interkulturellen Voraussetzung für die Beziehung zu den Kindern. Nur gemeinsam kann die
Praxis in der KiTa optimale pädagogische Begleitung und Förderung gelingen. Eltern und pä-
dagogische Fachkräfte sind dabei „aus unterschiedlichen Perspektiven Exper-
ten für die Lebenssituation und die Persönlichkeit des Kindes und sollten in
diesem Sinne partnerschaftlich zusammenarbeiten“ (Wesseln-Borgelt 2013, S.
13

128). Ein sehr positives Zeichen für die ernst gemeinte Interkulturelle Praxis
ist es beispielsweise, wenn Eltern aus in der KiTa stark vertretenen Kulturkrei-
sen für die Arbeit im KiTa-Beirat gewonnen werden. Sie können hier eine über-
aus wertvolle Funktion als „Brückenbauer“ zu anderen Eltern mit Migrations-
hintergrund und Ideengeber rund um das Thema der Interkulturellen Praxis
einnehmen. Grundsätzlich gilt: „Eine strategische Einbindung von Eltern ent-
lastet die pädagogischen Fachkräfte und ermöglicht die Teilhabe der Familien“
(Yoksulabakan / Haddou 2013, S. 72).

Hinweis

In der Praxis wird häufig berichtet, dass die zahlreichen Bemühungen vieler Ki-
Ta-Teams um mehr Einbindung der Eltern nur mäßigen Erfolg haben: So werden
Eltern-Kind-Angebote nicht angenommen, Informationsveranstaltungen nicht
besucht und Elterngespräche nicht wahrgenommen. Bei vielen ErzieherInnen
führt das verständlicherweise zu Frust und Enttäuschung. Aber auch hier ist es
wichtig, von unseren eigenen Vorstellungen, Denkmustern und Verhaltensweisen
Abstand zu nehmen: Was bedeutet KiTa in dem jeweiligen kulturellen Kontext?
Welche Rollen / Aufgaben haben ErzieherInnen? Welche Vorgehensweisen sind
üblich, wenn zu wichtigen Veranstaltungen eingeladen wird? Bei welchen Ange-
boten fühlen sich die Eltern angesprochen? u.v.m.

Insgesamt kann die KiTa so einen wichtigen Beitrag für die soziale Integration
von Familien mit Migrationshintergrund leisten und auch Vertrauen in „öf-
fentliche“ Institutionen schaffen. Auch hier kommt es insbesondere auf den
Anfang an, so dass Eltern von vornherein das Gefühl haben, dass ihre kulturel-
len Hintergründe und Vorstellungen in der KiTa respektiert und wertgeschätzt
werden und ihre Kinder entsprechend gut aufgehoben sind.

Interkulturelle Projektideen

Es gibt mittlerweile eine Vielzahl an Projektideen, die im Kindergartenalltag


explizit das Thema Interkulturalität aufgreifen. Im Folgenden sollen einige
davon exemplarisch als Anregung für die KiTa-Praxis vorgestellt werden.

Dabei möchten wir jedoch betonen, dass die alleinige Durchführung solcher
Projekte nicht ausreicht, um eine interkulturell kompetente KiTa-Praxis einzu- Projekte können die nachhal-
führen. Ohne das notwendige Wissen über kulturelle Unterschiede, eine wert- tige Verankerung der Inter-
schätzende Haltung gegenüber allen Kulturen und die notwendigen Hand- kulturellen Praxis in der KiTa
lungsstrategien zur Integration divergierender kultureller Erziehungsstile im nicht ersetzen, aber berei-
täglichen Miteinander, führen diese zeitlich begrenzten Angebote kaum zu chern!
den gewünschten Resultaten.

Hat es andererseits entsprechende Veränderungen in der KiTa gegeben, kön-


nen zusätzliche Projekte eine Bereicherung des KiTa-Alltags darstellen und
bestenfalls den Kontakt zu und zwischen Kindern und Eltern aus unterschiedli-
chen kulturellen Zusammenhängen verstärken.
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Die Vielfalt der Welt


In einem Plakatprojekt kann die Vielfalt der Regionen der Erde und ihrer ganz
unterschiedlichen Lebensbedingungen, Menschen und Traditionen aufgegriffen
werden. Die Kinder malen dafür eigene Bilder, sammeln Fotos aus Zeitschriften
und fügen es in einer bunten Collage zusammen. Die Kinder können auch jeweils
ihren eigenen kulturellen Kontext mit Bildern aus ihrem Heimatland und ihrer
Familie mit einbringen. Im Gespräch mit den Kindern können Unterschiede und
Gemeinsamkeiten aufgezeigt und besprochen werden. Einzelne Regionen können
genauer ins Auge gefasst und im pädagogischen Alltag aufgegriffen werden.
Welche Spiele spielen die Kinder in dieser Region? Was essen sie? Wie sieht ein
typisches Wohnzimmer aus? Vielleicht gibt es einen Raum in der KiTa, der für
die Projektzeit entsprechend gestaltet werden kann. Manchmal erklären sich auch
Eltern oder Vereine aus einer bestimmten Kultur dazu bereit, sich zu beteiligen.
Hier sind der Fantasie der ErzieherInnen keine Grenzen gesetzt.

Jeder ist eine Vielfalt


Schon das einzelne Kind bringt eine große Vielfalt mit in die KiTa - vom Aussehen
(Größe, Haare, Augen, Nase) oder auch im Hinblick auf Familienkonstellation, Le-
bensumgebung und Vorlieben (Lieblingsspielzeuge, Lieblingsspeisen). Dies kann
im Rahmen eines Projektes verdeutlicht werden: Auf großformatigen Papierbö-
gen können die Kinder zum Beispiel sich selbst malen, mit ihren äußerlichen Merk-
malen und vielleicht sogar ihren „Herzensdingen“, Wünschen und Einstellungen.
Im Vergleich mit den anderen Bildern können dann Gemeinsamkeiten und Unter-
schiede ins Auge genommen werden. Klar sollte dabei werden: Alle Familien ha-
ben das gleiche Recht auf Anerkennung und Respekt. Jede Familie ist einzigartig
im Hinblick auf ihre Mitglieder, ihr Aussehen und ihre Lebensgewohnheiten

Vielfalt ist spannend, aber Achtung: Anhand dieses Projektes kann auch sehr deutlich
werden, wie wichtig es ist, über kulturelle Unterschiede informiert zu sein: Kindern,
die in westlichen Mittelschichtsfamilien aufwachsen, wird das Gestalten der Poster
wahrscheinlich sehr leicht fallen und viel Spaß bereiten. Sie sind es gewohnt, nach
ihren Wünschen und Vorstellungen gefragt zu werden und von ihrem Umfeld in ih-
ren Interessen unterstützt und auf Besonderheiten aufmerksam gemacht zu werden.
Dagegen kann es für Kinder aus anderen kulturellen Kontexten eher ungewohnt oder
unangenehm sein, sich in den Mittelpunkt zu stellen. Sie sind es aus ihrer Familie ge-
wohnt, sich in die bestehenden Strukturen einzuordnen und anzupassen. Der soziale
Zusammenhalt wird stärker betont als Individualität und Interessen einzelner Mitglie-
der. Kinder, die solche Erfahrungen machen, bevorzugen es vielleicht, die Bilder mit
Fotos ihrer (Groß-)Familien, ihrer Geschwister, Haustiere, usw. zu versehen, so dass ihr
vielfältiger Lebenskosmos schon auf einen Blick deutlich wird!

Interkulturelles Memory
Die Vielfalt von Familienkonstellationen kann in ganz einfacher Weise auch über
ein Interkulturelles Memory erfahren werden (erhältlich beim Verlag das Netz).
Hier können Kinder viele verschiedene Familien kennen lernen, die in unserer Ge-
sellschaft leben. Jedes Mädchen und jeder Junge kann Familien finden, die Ähn-
lichkeiten mit der eigenen Familie haben. Sich wiederzuerkennen stärkt Kinder
in der Entwicklung eines positiven Selbstbildes und hilft ihnen, sich zugehörig
zu fühlen. Das Familienspiel kann auf unterschiedliche Weise gespielt werden.
Im Memory-Spiel werden die Bildpaare gesucht: Ein Bild zeigt eine Familie, das
andere Bild zeigt das dazugehörige Kind. Im Such- und Finde-Spiel werden beson-
dere Merkmale der Kinder und ihrer Familien gesucht. Im Sortier-Spiel werden die
Bildkarten nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden geordnet. Das Spiel bietet
auch Gesprächsanlässe mit Kindern über ihre eigenen Erfahrungen in der Familie.
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Philosophieren über Gott und die Welt


Kinder sind geborene PhilosophInnen und von ganz alleine stellen sie existen-
tielle Fragen nach dem Ursprung und Sinn des Lebens, nach dem Tod, nach den
Engeln oder Gott im Himmel. Diese Fragen können auch ideale Ausgangspunkte
sein, um im KiTa-Alltag die Pluralität der Religionsgemeinschaften und Weltan-
schauungen gemeinsam zu thematisieren. Pädagogische Fachkräfte müssen da-
bei, wie Helga Barbara Gundlach unterstreicht, keineswegs auf alles eine Antwort
haben, sondern können gemeinsam mit den Kinder auf Antwortsuche gehen:
„Wichtig ist ihre Offenheit und dass sie die Fragen und Gedanken der Kinder wert-
schätzen“ (Gundlach, 2012, S. 113). Dies setzt auch voraus, ohne Vorurteile und
Bewertungen in diesen gemeinsamen Such-Prozess zu gehen.

Auch hier bleibt zu berücksichtigen: während Kinder in westlichen Mittelschichtsfami-


lien von Klein auf dazu angeregt werden, ihre Meinungen, Wünsche und Fragen jeder
Zeit frei und laut zu artikulieren, werden Kinder in vielen anderen kulturellen Milieus
dazu erzogen, ein Teil der Gemeinschaft zu werden und ihre sozialen Rollen wahrzu-
nehmen. Dinge zu hinterfragen und eigene Meinungen zu formulieren stellen dann
keine primären Erziehungsziele dar. Für den KiTa-Alltag heißt das: es ist möglich, dass
sich Kinder ganz unterschiedlich verhalten – nämlich so, wie sie es von zu Hause ge-
wöhnt sind: während die Einen neugierig fragen und zu allem eine Meinung haben,
sind die Anderen eher ruhig, beobachten und sind mit zu viel Entscheidungsfreiheit
und Aufmerksamkeit unter Umständen überfordert.

Mehrsprachigkeit schätzen: Bücher, Lieder, Reime, Fingerspiele


Als ein Zeichen der Wertschätzung der Mehrsprachigkeit und natürlich auch als
ein Beitrag zur Geborgenheit von Kindern mit einer anderen Muttersprache als
Deutsch, können KiTas sich eine Interkulturelle Bibliothek aufbauen. Hier sollten
zum einen Bilder- und Vorlese-Bücher enthalten sein, die die Vielfalt kindgerecht
thematisieren und zum anderen von Fachkräften, Eltern oder LesepatInnen mit
entsprechender Muttersprache vorgelesen werden können. Während Kinder mit
deutscher Muttersprache hier den faszinierenden Klang fremder Sprachen (und
das Nicht-Verstehen!) erleben und auf Mimik und Gestik der VorleserInnen ange-
wiesen sind, erfahren Kinder mit entsprechender Muttersprache Wertschätzung
und heimische Geborgenheit. Idealerweise findet ein solches Vorlesen im Wech-
sel von deutscher und z.B. russischer, türkischer oder arabischer Sprache statt, so
dass hier viele Synergien beim Spracherwerb erzeugt werden. Das Projekt „Kinder-
welten“ (www.kinderwelten.net) hat eine Bücherkiste mit 42 für eine vorurteils-
bewusste Erziehung zu empfehlenden, teils mehrsprachigen Bilder- und Vorlese-
büchern zusammengestellt. Themen sind hier unter anderen „Familienformen“,
„Familienalltag“, „Leben von Kindern aus aller Welt“ oder „Religion“. Eine schöne
Geste und ein Beitrag zu einer gelingenden Elternarbeit ist es, die Bücher aus
der Interkulturellen Bibliothek auch unbürokratisch an die Eltern auszuleihen, um
in der Familie das (Vor-)Lesen und die Literacy zu unterstützen. Grundsätzlich
hilfreich für pädagogische Fachkräfte sind natürlich auch Wörterbücher, so dass
von ihnen auch einmal Dinge in der Muttersprache von Kindern aus anderen Her-
kunftsländern benannt werden können. Die Wertschätzung der Mehrsprachigkeit
kann auch über Fingerspiele, Reime, Lieder und Gedichte aus aller Welt unterstri-
chen werden, die in der Erstsprache oder auch mehrsprachig eingeübt, gesungen
und ggf. auch öffentlich vorgetragen werden.
Durch solche pädagogischen Aktivitäten fühlen sich Kinder in ihrer Erstsprache
akzeptiert und Kinder mit Deutsch als Erstsprache lernen die Vielfalt der Sprachen
kennen und alle Kinder können gemeinsam über Sprache nachdenken. Aber auch
der Zugang zu Eltern wird durch die aktive und sichtbare Einbeziehung der ver-
schiedenen Erstsprachen erleichtert.
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Interkulturelles Buffet
Was gibt es Schöneres, als über das Essen die Vielfalt der Kulturen sinnlich zu
erfahren und darüber ins Gespräch zu kommen? In vielen KiTas ist es daher schon
ganz selbstverständlich, gemeinsam mit den Eltern Interkulturelle Buffets mit
Köstlichkeiten aus verschiedenen Ländern und Kulturkreisen zu organisieren.
Hierbei ergibt sich insbesondere auch die Gelegenheit zum Kennenlernen und
zum Austausch von pädagogischen Fachkräften mit den Eltern sowie den Eltern
untereinander.

Mit dem Wissen im Hinterkopf, dass wir alle unsere kulturelle Brille tragen und
vieles nicht so selbstverständlich ist, wie es uns erscheinen mag, werden sich
in der alltäglichen KiTa-Praxis über diese Beispiele hinweg für Sie unzählige
weitere Ansatzpunkte für eine „kultursensitive“ Pädagogik anbieten. Nutzen
und entwickeln Sie für entsprechende Lern- und Bildungssituationen Ihre Of-
fenheit, Sensibilität und Aufmerksamkeit und Sie werden sehen, dass Inter-
kulturelle Praxis nicht nur eine Herausforderung ist, sondern auch viel Spaß
machen kann und gewinnbringend für alle ist!

Tipp
Weitere wertvolle Hintergründe, Praxis-Tipps und kostenlose Expertisen rund um
das Thema einer vorurteilsbewussten Bildung und Erziehung in der KiTa-Praxis
sind auf denr Websites ders Projektes „Kinderwelten“ (www.kinderwelten.net)
sowie der Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte (WiFF) (www.
weiterbildungsinitiative.de) zu finden
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4. Literatur

• Borke, Jörn: Der interkulturelle Aspekt in den Bildungs- und Orientierungs-


plänen. In: Heidi Keller (Hrsg.): Interkulturelle Praxis in der Kita. Freiburg:
Herder 2012, S. 54 - 64
• Gundlach, Helga Barbara: Wie Ganesh auf den Teppich kam… Ethische und
religiöse Fragen – Grunderfahrungen menschlicher Existenz. In: Heidi
Keller (Hrsg.): Interkulturelle Praxis in der Kita. Freiburg: Herder 2012, S.
111-122
• Heyden-Busch, Marianne: „Oh, das kannst du?“ – Künstlerisch-musisch-äs-
thetische Bildung als Motor interkultureller Praxis. In: Heidi Keller (Hrsg.):
Interkulturelle Praxis in der Kita. Freiburg: Herder 2012, S. 101-110
• Keller, Heidi: Kulturelle Modelle und ihre Bedeutung für die frühkindliche
Bildung. In: Heidi Keller (Hrsg.): Interkulturelle Praxis in der Kita. Frei-
burg: Herder 2012, S. 11-23
• Keller, Heidi: Kinderalltag. Kulturen der Kindheit und ihre Bedeutung für
Bindung, Bildung und Erziehung. Berlin: Springer, 2011
• Otto, Hiltrud / Schröder, Lisa / Gernhardt, Ariane: Kulturelle Heterogenität
in Kitas. Weiterbildungsformate für Fachkräfte. WiFF-Expertise, Band 32.
München: DJI 2013
• Röhling, Gisela: „Die Welt mit anderen Augen sehen“. Sensibilisierung
und professionelle Haltung. In: Heidi Keller (Hrsg.): Interkulturelle Praxis
in der Kita. Freiburg: Herder 2012, S. 79-84
• Schröder, Lisa / Döge, Paula: Sprachbildung und Sprachförderung – Zen-
trale Themen und Herausforderungen in der interkulturellen Praxis. In:
Heidi Keller (Hrsg.): Interkulturelle Praxis in der Kita. Freiburg: Herder
2012, S. 92 – 101
• Schröder, Lisa / Keller, Heidi (2012): Alltagsbasierte Sprachbildung. nifbe-
Themenheft Nr. 6. Osnabrück: nifbe 2012
• Sulzer, Annika / Wagner, Petra: Inklusion in Kindertageseinrichtungen –
Qualifikationsanforderungen an die Fachkräfte. WiFF-Experisen, Band 15.
München: DJI 2011
• Uslucan, Haci-Halil: Religiöse Werteerziehung in islamischen Familien.
In: Heidi Keller (Hrsg.): Interkulturelle Praxis in der Kita. Freiburg: Herder
2012, S. 24-36
• Wesseln-Borgelt, Gerda: Zusammenarbeit mit Eltern. In: Heidi Keller
(Hrsg.): Interkulturelle Praxis in der Kita. Freiburg: Herder 2012, S. 123-134
• Westphal, Manuela / Grünheid, Irina: Kulturelle Werte und Erziehung in
Migrantenfamilien aus den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetuni-
on. In: Heidi Keller (Hrsg.): Interkulturelle Praxis in der Kita. Freiburg: Her-
der 2012, S. 37 – 53
• Yoksulabakan, Gülcan / Haddou, Nele: Grundlagen interkultureller Arbeit
in Kitas. In: Heidi Keller (Hrsg.): Interkulturelle Praxis in der Kita. Freiburg:
Herder 2012, S. 65-78
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AutorInnen

Ariane Gernhardt
Dipl.-Psychologin, ist seit 2008 wissenschaftliche Mitarbeiterin der Forschungsstelle Entwick-
lung, Lernen und Kultur des nifbe e.V. Bestandteil ihrer Forschungsarbeit ist die Untersuchung
des kulturellen Einflusses auf Kinderzeichnungen sowie die Erfassung von Erziehungstheorien
und kulturellen Mustern im Alltagsgeschehen von Kindertageseinrichtungen. Ihre praktische
Tätigkeit umfasst die langjährige Mitarbeit in der „Babysprechstunde Osnabrück“, den Aufbau
und die Mitarbeit in der „Familiensprechstunde Belm“ - einem psychosozialen und kultursensi-
tiven Beratungsangebot für Familien und ErzieherInnen in den Kindertageseinrichtungen vor
Ort -, sowie die Durchführung von Fort- und Weiterbildungen für (sozial)pädagogisches Fach-
personal u.a. zu dem Thema „kultursensitive Beratung in Kindertageseinrichtungen“.

Dr Karsten Herrmann
seit 2008 Pressesprecher des nifbe e.V.. Zentraler Aufgabenbereich ist die Wissenschaftskom-
munikation in die breite (Fach-) Öffentlichkeit - u.a. durch die im Herder-Verlag erscheinende
nifbe-Schriftenreihe, die nifbe-Themenhefte und das nifbe-Portal mit seiner umfangreichen The-
mensammlung rund um das Professionswissen von frühpädagogischen Fachkräften.

Maria Korte-Rüther
seit 2008 Netzwerkmanagerin und Koordinatorin im nifbe e.V. Neben der Begleitung der Regi-
onalen Netzwerke des nifbe hat sie in u.a. in Kooperation mit dem Niedersächsischen Sozialmi-
nisterium das Pilotprojekt „Interkulturelle Kompetenz für Pädagogische Fachkräfte“ entwickelt
und und koordiniert.

Impressum
V.iS.d.P.:
Niedersächsisches Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung /
Forschungsstelle Entwicklung, Lernen und Kultur
Leitung: Prof. Dr. Heidi Keller

Osnabrück 2013

Alle Fotos und Zeichnungen sind urheberrechtlich geschützt und dürfen nur mit vorheriger
Genehmigung und Quellenangabe verwendet werden.

Zur Forschungsstelle Entwicklung, Lernen und Kultur


Im Fokus der Forschungsstelle steht die systematische Analyse kultureller Einflüsse auf früh-
kindliche Entwicklungs– und Bildungsprozesse. Diese legen die Grundlage für die Formulie-
rung kulturspezifischer Entwicklungspfade.
ISBN 978-3-943677-15-7

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