Bfu 2.007.01 Treppen PDF
Bfu 2.007.01 Treppen PDF
Bfu 2.007.01 Treppen PDF
Treppen
Schn und sicher gestaltete Treppenhuser laden zu tglicher Bewegung ein; sie tragen dadurch
wesentlich zur Erhaltung der Gesundheit und zur Erhhung der Lebensqualitt der Nutzer bei.
Damit e ine Treppe benutzt wird, muss sie zentral gelegen, einladend gestaltet, gut ausgeleuchtet
und sicher zu begehen sein. Von einer guten Treppenplanung bei der die Bedrfnisse von
Menschen bercksichtigt werden, die in ihrer Orientierung oder Mobilitt eingeschrnkt sind,
profitieren alle Generationen. Die Planung ist entscheidend fr ein langfristig sicheres Begehen
der Treppe. Auch der Raumbedarf und die A
nforderungen an die Sicherheit fr den Transport
von Lasten mssen eingeplant werden. Fehler lassen sich in der Regel nachtrglich kaum mehr
befriedigend und kostenneutral korrigieren.
Hufige Unfallursachen
www.bfu.ch.
Rechtliches
18%
61%
Feuerpolizeiliche Aspekte
len.bfu.ch.
Treppen im Arbeitsbereich
Instandhaltung
Unabhngig von ihrer Bauart mssen Treppen und deren
Beleuchtung, Stufenbelge, Handlufe und Absturzsiche
rungen in einem einwandfreien Zustand gehalten werden.
werden.
Geltungsbereich
Bauen www.hindernisfreibauen.ch.
aufgefhrt.
ffentlich
Privat
Wohnungen und
deren privater
Aussenbereich
Einfamilienhaus
Mietwohnung
Eigentumswohnung
Generationenwohnen
Alterswohnungen
Bauten zur
Pfl ege und
Betreuung
Schule
Restaurant
Einkaufszentrum
Sportbauten
Dienstleistung
Industrie usw.
Strassen
Wege
Pltze
Arbeitspltze
Seco Suva
siehe Seite 3
Die wesentlichen
Anforderungen an
Treppenanlagen
nach Geltungsbereichen fi nden
Sie in der Tabelle
ab Seite 6
Fussgngerverkehr
Hindernisfreier
Verkehrsraum
Norm SN 640 075
Fussgnger- und
leichter Zweiradverkehr
Norm SN 640 238
Innen
Treppenformen
Treppenlifte
Sie sollen nur innerhalb einer Wohnung eingeplant werden,
wenn weder Raum fr einen Lift noch fr eine Hebebhne
vorhanden ist. Um einen Treppenlift nachtrglich einbauen
zu knnen, braucht es gengend breite Treppen und geflle
freie Podeste bei den An- und Austritten. Werden diese
schon vorgngig eingeplant, erlaubt dies ein Anpassen an
vernderte Bedrfnisse. Der Einbau erfolgt unter Einhaltung
der Norm SN EN 81-40. Die Fahrrohre mssen hher als
65cm montiert sein, damit das Gelnder seine Schutzfunk
tion weiterhin erfllt. Sonst knnten diese von Kindern als
Aufstiegs- und Kletterhilfe benutzt werden.
Gerade Treppen
Gerade Treppen ermglichen in allen Gebudetypen sicher
von einer Etage in die andere zu gelangen.
Bogentreppen
Wendeltreppe
Geltungsbereich
Treppen im
ffentlichen Raum
Hindernisfreie Bauten
Norm SIA 500 SN 521 500*
Planungsrichtlinien Alters
gerechte Wohnbauten*
Treppen
Niveauunterschiede in
der Erschliessung mssen
stufenlos mit Rampen oder
Aufzgen berwindbar
sein. Bodenflchen mssen
eben sein.
Umgehungswege sind zu
signalisieren, wenn sie von
der Treppe aus nicht sicht
bar sind
sichere
Treppenform
siehe Seite 5
vorzugsweise gerade
gerade Treppen am si
chersten zu begehen;
wenn mglich nicht mehr
als 3Treppenlufe
keine Angabe
Bodenflchen drfen
nicht durch Abstze oder
durch einzelne Stufen
unterbrochen werden
keine Angabe
Mehrfamilienhuser min.
1.20 m; Einfamilienhuser
min. 0.90m; zum Nachrs
ten mit einem Treppenlift
1.00m
keine Angabe
keine Angabe
Abstand (Schacht-)
Tren und
Treppenabgngen
seitlich 0.60m;
gegenberliegend 1.40m
seitlich 0.60m;
gegenberliegend 1.40m
Distanz zu seitlichem
Treppenabgang oder
Trkante min. 0.60m
keine Angabe
Lichte Hhe
2.10m
2.10m
keine Angabe
2.30m
Randabschluss
Treppe
keine Angabe
keine Angabe
keine Angabe
20mm
Steigungsverhltnis
a/s
a: 2629cm
s: 1719cm
a: 28cm
s: 17.5cm
a: 28cm
s: 17.5cm
a: 2835cm
s: 1318cm
Neigungswinkel
Stufen
Treppen
Geometrie
Schritt(mass)formel
2s+a=63cm
keine Angabe
keine Angabe
2s+a=5965cm
Bequemlichkeits
formel
as12cm
keine Angabe
keine Angabe
keine Angabe
Sicherheitsformel
a+s=46cm
keine Angabe
keine Angabe
keine Angabe
Stufenform
siehe Seite 8
vorzugsweise geschlossene
Steigungsflchen
Stirnseite geschlossen
geschlossene Vorderflche
Stufenvorderkante
siehe Seite 8
keine Angabe
Rutschhemmung
auf den Stufen
Bewertungsgruppen laut
bfu-Anforderungsliste
Bodenbelge
Stufenfarbe
siehe Seite 10
SN 640 852
Treppe
keine Angabe
ca. 30
21/36%;
max. 33/65%
Schieberille
keine Angabe
keine Angabe
keine Angabe
max. 28/53%
Kinderwagenrampe
keine Angabe
keine Angabe
keine Angabe
1028/1853%
* Geltungsbereiche und vollstndige Formulierungen mssen in den Normen und Richtlinien nachgelesen werden.
Wenn behindertengerechtes Bauen vorgeschrieben ist, gilt die Norm SN 640 075 Fussgngerverkehr Hindernisfreier Verkehrsraum
Geltungsbereich
Treppen im
ffentlichen Raum
Hindernisfreie Bauten
Norm SIA 500 SN 521 500*
Planungsrichtlinien Alters
gerechte Wohnbauten*
siehe:
Optische Markierungen
der Stufenvorderkante
Optische Markie
rungen der
Stufenvorderkante
alle Stufenvorderkanten
mit einem 4050mm
breiten Streifen kontrastreich markieren
Treppenlufe,
die unterlaufen
werden knnen
siehe Seite 9
abschranken
Beleuchtung
100150 lx Prsenzmelder;
Bewegungsmelder oder
Lichtschalter am An- und
Austritt
200 lx
Notbeleuchtung
keine Angabe
keine Angabe
Gelnderhhe
keine Angabe
keine Angabe
Gelnderform
Durchblick fr Kinder
ermglichen; unbeaufsich
tigten Kindern ist das
Beklettern zu erschweren
keine Angabe
keine Angabe
ab einer Absturz
hhe von
ab Absturzhhen ber
1.00m
immer abschranken
ab 2 Stufen
ab 1.00m; ab 0.40m zu
prfen
Einseitiger Handlauf
Beidseitger
Handlauf**
immer
immer, ab 2Steigungen
immer
immer
Zwischenhandlufe
ab 5m Treppenbreite; nicht
als Rutschbahn verwendbar
keine Angabe
ab 5m Treppenbreite in
Treppenmitte; nicht als
Rutschbahn verwendbar
Hhe Handlauf
8590cm
8590cm
8590cm
90100cm
Durchmesser
3.54.5cm
4cm
4cm0.5cm
35cm
Durchlaufen des
Handlaufs
wo mglich durchgehend
Handlaufenden
Lnge
a+n(0.620.65m); n2;
mindestens aber
Treppenlaufbreite
min. 1.40m1.40m
a+n(0.590.65); n2
Zwischenpodest ab
welcher Stufenzahl?
ab 1618 Steigungen
(gilt nur innerhalb des
Gebudes)
ab 16 Steigungen mit
Zwischenpodesten
auszufhren
ab 10 Steigungen
Zwischenpodest
Handlauf
Treppengelnder
Markierungen
Geometrie
*
* G
Geltungsbereiche
eltungsbereiche und
und vollstndige
vollstndige Formulierungen
Formulierungen mssen
mssen in
in den
den Normen
Normen und
und Richtlinien
Richtlinien nachgelesen
nachgelesen werden.
werden.
**Wenn
SIA 358:
Treppen mit mehrBauen
als fnf
Steigungen sind
derdie
Regel
mitSNHandlufen
zu versehen.
behindertengerechtes
vorgeschrieben
ist,ingilt
Norm
640 075 Fussgngerverkehr
Hindernisfreier Verkehrsraum
Wenn behindertengerechtes Bauen vorgeschrieben ist, gilt die Norm SN 640 075 Fussgngerverkehr Hindernisfreier Verkehrsraum
Fachbegriffe
c
d
g
h
a
e
f
i
b
Stufen
a = Auftritt
Steigungsverhltnis (s/a)
Die Abmessungen der Tritt- und Setzstufen sind abhngig von der Schrittlnge des Menschen. Diese betrgt bei
Erwachsenen zwischen 59 und 65cm.
Im Idealfall sind alle Treppen im Gebude mit dem gleichen Steigungsverhltnis ausgefhrt. Auf jeden Fall
sollte dies aber innerhalb der einzelnen Treppenlufe der Fall sein.
2
s = Steigung
3 cm
3 cm
Schritt(mass)formel
62cm 2s+a 65cm
<12 cm
Stufenformen
1 Geschlossene Setzstufen mit einer
Unterschneidung 3cm zhlen zu
den sichersten Stufenformen.
2 Senkrecht geschlossene Stufen
mit kurzen Auftritten knnen beim
Abwrtsgehen gefhrlich sein,
wenn eine zu kleine Auftrittsflche
zur Verfgung steht. Beim Aufwrts
gehen bergen Sie die Gefahr des
Stolperns durch Hngenbleiben.
Auftritt a 26cm
3 Bei offenen Steigungen:
Unterschneidung 3cm
und ffnungen <12cm
Stufenvorderkanten
Folgende Ausbildungen haben sich
bewhrt, um einem Stolpern oder
Verletzungen beim Sturz auf Treppen
vorzubeugen.
1 Treppenvorderkante abgeschrgt /
gefast 10mm
2 Treppenvorderkante abgerundet;
2mm r 5mm
Tritthhe
45 (100%)
21
/
21
cm
ppen
75
Steiltr
e
90
Leitern
nu
oh
s
ng
en
pp
tre
pen
p
/2
stre
17
hau agen,
n
h
l
Wo enan
pp
Tre
che
m
9c
en
20 (36%)
Treppenwege
3.5 (6%)
repp
Freit
s
s
s
Schrittlnge
30 (58%)
li
ent
ff
41 (86%)
Schrittlnge 62 cm 2 s + a 65 cm
Durch die Angabe des Neigungswinkels (in Grad oder Prozent%) werden
Zugnge in Leitern, Treppen und Treppenwege eingeteilt.
Treppen haben Neigungswinkel zwischen 20 (36%) und 45 (100%).
Je flacher der Neigungswinkel, desto
geringer ist der Kraftaufwand zum
Besteigen und desto sicherer ist dadurch eine Treppe.
Die bfu empfiehlt fr Wohnbauten
einen Neigungswinkel von 30 (58%),
17/29cm.
Zwischenpodeste
Wenn keine anderen Auflagen
eingehalten werden mssen, sind
vor Treppen gefllefreie Podeste
bzw. Freiflchen von mind. der
Trbreite +60cm vorzusehen.
min.
60 cm
min.
60 cm
a a
Eingangsbereich
berdachungen und Schmutzschleusen (grn) beeinflussen die
zu whlende Rutschhemmungsklasse der Bodenbelge im Eingangsbereich und bei Treppen.
Siehe bfu-Fachdokumentation:
2.032 Anforderungsliste Bodenbelge
Beleuchtung
n(2s + a)
Podestlnge
Podestformel
a + n-faches Schrittmass* + a
n=Anzahl der Schritte
1 cm
1 cm
Die Treppenbeleuchtung ist blendungsfrei anzubringen. Die auf jeder Etage am Anfang und am Ende
des Treppenlaufs durch Hell-DunkelKontraste sichtbar gemachten
Lichtschalter entfallen, wenn
Bewegungs- oder Prsenzmelder
eingesetzt werden.
Trittkanten, die sich zu wenig abzeichnen, knnen abgeschrgt und
von vorne beleuchtet werden. Bei
einer Beleuchtung von oben oder
hinten ist es wichtig, dass die Vorderkanten der Auftritte ausgeleuchtet sind.
2
3
210 cm**
100 cm
210 cm**
x.
ma
m
5c
x.
ma
m
5c
x.
ma
m
5c
bei transparenter Fllung
min. 90 cm
min. 75 cm
min. 90 cm
min. 90 cm
min. 75 cm
<12 cm
85 cm 90 cm
Staketengelnder
Handlauf
Die Farbe des Handlaufs ist mit deutlichem Farb- und Hel
ders zu achten.
Bei jedem Treppengang sollte immer eine Hand am Handlauf sein. Nur Handlufe,
welche von allen Nutzern des Gebudes bei jedem Treppengang benutzt werden,
knnen die Zahl der Sturzunflle auf Treppen deutlich senken.
Handlauf
10
min. 5 cm
30 cm
85 90 cm
30 cm
65 cm
3.5 cm
min. 5 cm
85 90 cm
4.5 cm
beidseitig angebracht
wird nur ein Handlauf montiert,
Treppen im Aussenbereich
Treppen
(VSS) Norm SN 640 238 und 640 568 relevant. Bei Ver
gen zu Liegenschaften.
Rampen
Verkehrssicherheit
Absturzsicherungen
Beleuchtung
Bei der Planung von Rampen, Treppen und Treppenwegen
ist eine ausreichende Ausleuchtung vorzusehen. Sie sollte
so gestaltet sein, dass sie ein sicheres Begehen erlaubt und
die Benutzenden nicht blendet. Dies dient auch der Sicher
heit vor bergriffen. Die Leuchten sind vor Vandalismus zu
schtzen.
Bodenbelag
Werden Aussentreppen gegen Witterungseinflsse wie
Regen, Schnee und Eis geschtzt, bleiben die rutschhem
menden Eigenschaften des Belags erhalten.
Die Oberflche soll eben, rutschfest und dauerhaft sein.
Wasser muss gut abfliessen und Schnee einfach beiseite
geschafft werden knnen. Schden im Belag knnen Stol
perstellen verursachen; im Winter kann sich darin Eis bilden.
bfu-Fachdokumentationen: 2.027 Bodenbelge und
2.032 Anforderungsliste Bodenbelge.
Treppenwege
Ein Treppenweg ist eine Zwischenform zwischen einer
Rampe und einer Treppe. Er hat eine Neigung von
<20 (36%) und soll bequem begangen werden knnen.
Die Schrittmassformel (5965cm=2s+a) ist einzuhalten.
Zweckmssige Steigungsverhltnisse fr Treppenwege erge
ben sich bei Steigungen von 613cm und einer Auftritts11
2.007.01 09.2015
Weitere Informationen
auf www.bfu.ch.
Normative Verweise
Norm SIA 358, SN 543 358 Gelnder und Brstungen, 2010
Norm SIA 414 Masstoleranzen im Bauwesen, 2015
Norm SIA 500, SN 521 500 Hindernisfreie Bauten, 2009
Norm SIA 261, SN 505 261 Einwirkungen auf Tragwerke, 2014
Norm SN 640 075 Fussgngerverkehr Hindernisfreier Verkehrsraum, 2015
Norm SN 640 238 Fussgnger- und leichter Zweiradverkehr Rampen, Treppen und Treppenwege, 2008
Norm SN 640 568 Passive Sicherheit im Strassenraum Gelnder, 2013
Richtlinien
Schweizerische Fachstelle fr behindertengerechtes Bauen, Richtlinien Behindertengerechte Fusswegnetze, 2003
Schweizerische Fachstelle fr behindertengerechtes Bauen, Richtlinien Planungsrichtlinien fr altersgerechte Wohnbauten, 2014
SLG-Richtlinien 104 Alters- und Sehbehindertengerechte Beleuchtung im Innenraum, 2014
Quellenangaben
[1] Art. 58 Obligationenrecht (OR) vom 30. Mrz 1911, SR 220