DIN 18008-02 Glas - Konstruktionsregeln - Linienförmig Gelagerte Verglasung

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DEUTSCHE NORM Dezember 2010

DIN 18008-2
D
ICS 81.040.20

Glas im Bauwesen –
Bemessungs- und Konstruktionsregeln –
Teil 2: Linienförmig gelagerte Verglasungen
Glass in Building –
Design and construction rules –
Part 2: Linearly supported glazings
Verre dans la construction –
Règles de calcul et de la construction –
Partie 2: Vitrages à fixation linéare

Gesamtumfang 13 Seiten
NormCD - Stand 2012-08

Normenausschuss Bauwesen (NABau) im DIN

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DIN 18008-2:2010-12

Inhalt Seite

Vorwort ........................................................................................................................................................... 3
1 Anwendungsbereich ........................................................................................................................ 4
2 Normative Verweisungen ................................................................................................................. 4
3 Begriffe .............................................................................................................................................. 4
4 Anwendungsbedingungen............................................................................................................... 5
5 Zusätzliche Regelungen für Horizontalverglasungen................................................................... 5
6 Zusätzliche Regelungen für Vertikalverglasungen ....................................................................... 5
7 Einwirkungen und Nachweise ......................................................................................................... 6
Anhang A (informativ) Näherungsverfahren zur Ermittlung von Klimalasten und zur Verteilung
von Einwirkungen ............................................................................................................................. 7
A.1 Berechnung der Anteile δa und δi der Einzelscheiben an der Gesamtbiegesteifigkeit ............. 7
A.2 Berechnung der charakteristischen Kantenlänge a* .................................................................... 8
A.3 Berechnung des Faktors ϕ .............................................................................................................. 9
A.4 Ermittlung des isochoren Druckes p0 ............................................................................................. 9
A.5 Verteilung der Einwirkungen ........................................................................................................... 9
Literaturhinweise ......................................................................................................................................... 13

Tabellen

Tabelle A.1 — Beiwert BV .............................................................................................................................. 8

Tabelle A.2 — Verteilung der Einwirkungen ............................................................................................... 9


Tabelle A.3 — Anteil der Einzelscheibensteifigkeit an der Gesamtsteifigkeit und
charakteristische Kantenlänge ........................................................................................................... 11
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DIN 18008-2:2010-12

Vorwort
Diese Norm wurde im Normenausschuss Bauwesen (NABau) vom Arbeitsausschuss NA 005-09-25 AA
„Bemessungs- und Konstruktionsregeln für Bauprodukte aus Glas“ erarbeitet.

DIN 18008, Glas im Bauwesen, Bemessungs- und Konstruktionsregeln, besteht aus folgenden Teilen:

⎯ Teil 1: Begriffe und allgemeine Grundlagen

⎯ Teil 2: Linienförmig gelagerte Verglasungen

⎯ Teil 3: Punktförmig gelagerte Verglasungen 1)

⎯ Teil 4: Zusatzanforderungen an absturzsichernde Verglasungen1)

⎯ Teil 5: Zusatzanforderungen an begehbare Verglasungen1)

⎯ Teil 6: Zusatzanforderungen an zu Instandhaltungsmaßnahmen betretbare Verglasungen1)

⎯ Teil 7: Sonderkonstruktionen1)
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1) in Vorbereitung

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DIN 18008-2:2010-12

1 Anwendungsbereich
Dieser Teil der DIN 18008 gilt in Verbindung mit DIN 18008-1 für ebene ausfachende Verglasungen, die an
mindestens zwei gegenüberliegenden Seiten mit mechanischen Verbindungsmitteln (z. B. verschraubten
Pressleisten) eben und durchgehend linienförmig gelagert sind. Verglasungen mit zusätzlichen punktförmigen
Halterungen (z. B. durch Randklemmhalter und/oder durch Glasbohrungen geführte Halterungen) werden in
DIN 18008-31) geregelt.

Für Verglasungen, die betreten, begangen oder befahren werden, die als Absturzsicherung oder
Abschrankung dienen oder unter planmäßiger Flüssigkeitslast stehen (z. B. als Aquarienverglasung), sind
weitere Anforderungen zu berücksichtigen.

Je nach ihrer Neigung zur Vertikalen werden die linienförmig gelagerten Verglasungen im Sinne dieser Norm
unterschieden in

⎯ Horizontalverglasungen: Neigung >10 ° und

⎯ Vertikalverglasungen: Neigung ≤10 °.

Die nachfolgenden Bestimmungen für Horizontalverglasungen gelten auch für Vertikalverglasungen, wenn
diese — wie z. B. bei Shed-Dächern mit der Möglichkeit seitlicher Schneelasten — nicht nur kurzzeitigen
veränderlichen Einwirkungen unterliegen.

2 Normative Verweisungen
Die folgenden zitierten Dokumente sind für die Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten
Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte
Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen).

DIN 1259-1, Glas — Teil 1: Begriffe für Glasarten und Glasgruppen

DIN 1259-2, Glas — Teil 2: Begriffe für Glaserzeugnisse

DIN 18008-1:2010-12, Glas im Bauwesen — Bemessungs- und Konstruktionsregeln — Teil 1: Begriffe und
allgemeine Grundlagen

DIN 1055-100:2001-03, Einwirkungen auf Tragwerke — Teil 100: Grundlagen der Tragwerksplanung,
Sicherheitskonzept und Bemessungsregeln

DIN ISO 8930, Allgemeine Grundsätze für die Zuverlässigkeit von Tragwerken — Verzeichnis der
gleichbedeutenden Begriffe

ISO 6707-1, Building and civil engineering — Vocabulary — Part 1: General terms

3 Begriffe
Für die Anwendung dieses Dokuments gelten die Begriffe nach ISO 6707-1, DIN ISO 8930, DIN 1259-1,
DIN 1259-2, DIN 1055-100 und DIN 18008-1.
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DIN 18008-2:2010-12

4 Anwendungsbedingungen
4.1 Der Glaseinstand ist so zu wählen, dass die Standsicherheit der Verglasung langfristig sichergestellt ist.
Falls nachfolgend keine anderen Festlegungen getroffen werden, ist ein Mindestglaseinstand von 10 mm
einzuhalten.

4.2 Die linienförmige Lagerung muss an mindestens zwei gegenüberliegenden Seiten beidseitig (Druck und
Sog) normal zur Scheibenebene wirksam sein. Dabei muss bei mehrscheibigem Aufbau die linienförmige
Lagerung für alle Scheiben wirksam sein.

4.3 Eine Seite gilt als eben linienförmig gelagert, wenn bezogen auf die aufgelagerte Scheibenlänge der
Bemessungswert der Durchbiegung der Unterkonstruktion nicht größer als 1/200 ist. Vereinfachend darf der
Bemessungswert der Beanspruchung nach DIN 1055-100:2001-03, Gleichung (22) ermittelt werden.

4.4 Die Verglasungen sind fachgerecht zu verklotzen.

5 Zusätzliche Regelungen für Horizontalverglasungen


5.1 Für Einfachverglasungen bzw. die untere Scheibe von Isolierverglasungen darf zum Schutz von
Verkehrsflächen nur Verbundsicherheitsglas (VSG) aus Floatglas oder VSG aus teilvorgespanntem Glas
(TVG) oder Drahtglas verwendet werden.

5.2 Die ausreichende Resttragfähigkeit darf durch Bohrungen und Ausschnitte nicht beeinträchtigt werden.

5.3 VSG-Scheiben aus TVG dürfen Bohrungen zur Befestigung von Klemmleisten haben.

5.4 VSG Scheiben mit einer Stützweite von mehr als 1,2 m sind allseitig zu lagern.

5.5 Die Nenndicke der Zwischenfolie von VSG muss mindestens 0,76 mm betragen. Bei allseitiger
Lagerung von Scheiben mit einer maximalen Stützweite in Haupttragrichtung von 0,8 m darf auch eine
Zwischenfolie mit einer Nenndicke von 0,38 mm verwendet werden.

5.6 Die Verwendung von Drahtglas ist nur bis zu einer maximalen Stützweite in Haupttragrichtung von
0,7 m zulässig. Dabei muss der Glaseinstand mindestens 15 mm betragen. Kanten von Drahtglas dürfen nicht
ständig der Feuchtigkeit ausgesetzt sein. Freie Kanten dürfen der Bewitterung ausgesetzt sein, wenn deren
Abtrocknung nicht behindert wird.

5.7 Der freie Rand von VSG darf – parallel und senkrecht zur Lagerung – maximal 30 % der Auflagerlänge,
höchstens jedoch 300 mm über den von den linienförmigen Lagern aufgespannten Bereich auskragen. Die
Auskragung einer Scheibe eines VSG über den Verbundbereich hinaus (z. B. Tropfkanten bei
Überkopfverglasungen) darf maximal 30 mm betragen.

5.8 Die untere Scheibe einer Horizontalverglasung aus Isolierglas ist stets auch für den Fall des Versagens
der oberen Scheiben mit deren Belastung nachzuweisen. Das Versagen der oberen Scheiben stellt eine
„außergewöhnliche“ Bemessungssituation dar. Hierfür gilt DIN 1055-100:2001-03, 9.4 (Gleichung 15).

5.9 Von den in diesem Abschnitt aufgeführten zusätzlichen Regelungen für Horizontalverglasungen darf
abgewichen werden, wenn durch geeignete konstruktive Maßnahmen (z. B. ausreichend dauerhaft tragfähige
kleinmaschige Netze mit höchstens 40 mm Maschenweite) sichergestellt ist, dass Verkehrsflächen nicht durch
herabfallende Glasteile gefährdet werden.

6 Zusätzliche Regelungen für Vertikalverglasungen


6.1 Monolithische Einfachverglasungen aus grob brechenden Glasarten (z. B. Floatglas, TVG, gezogenem
Flachglas, Ornamentglas) und Verbundglas (VG), deren Oberkante mehr als 4 m über Verkehrsflächen liegt,
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müssen allseitig gelagert sein.

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6.2 Monolithische Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG)-Verglasungen, deren Oberkante mehr als 4 m über


Verkehrsflächen liegt, sind in heißgelagertem Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG-H) auszuführen. Dies gilt
auch für monolitisches ESG in Mehrscheiben-Isolierglas.

7 Einwirkungen und Nachweise


7.1 Der Nachweis des Grenzzustands der Tragfähigkeit ist nach DIN 18008-1:2010-12, 8.3 zu führen.

ANMERKUNG Im informativen Anhang A dieses Teils der Norm DIN 18008 ist ein Näherungsverfahren zur Behandlung
von ebenen allseitig linienförmig gelagerten rechteckigen Zweischeiben-Isolierverglasungen angegeben. Zur Behandlung
von Mehrfach-Isoliergläsern ist am Ende dieses Teils der Norm ein Literaturhinweis angegeben, [1].

7.2 Bei der Ermittlung des Widerstandes gegen Spannungsversagen ist für allseitig gelagerte
Vertikalverglasungen bei Gläsern ohne thermische Vorspannung kc = 1,8 und bei thermisch vorgespannten
Gläsern kc = 1,0 anzusetzen.

7.3 Die Durchbiegungen der Glasscheiben sind zu begrenzen. Vereinfachend darf der Bemessungswert
der Beanspruchung nach DIN 1055-100:2001-03, Gleichung (22) ermittelt werden. Als Bemessungswert des
Gebrauchstauglichkeitskriteriums ist 1/100 der Stützweite anzusetzen.

7.4 Auf Nachweise nach 7.3 darf bei Vertikalverglasungen verzichtet werden, wenn nachgewiesen ist, dass
infolge Sehnenverkürzung eine Mindestauflagerbreite von 5 mm auch dann nicht unterschritten wird, wenn die
gesamte Sehnenverkürzung auf nur ein Auflager angesetzt wird. Der Bemessungswert der Verformung darf
vereinfachend nach DIN 1055-100:2001-03, Gleichung (22) ermittelt werden. Auf gegebenenfalls höhere
Anforderungen der Isolierglashersteller an die Durchbiegungsbegrenzung wird hingewiesen.

7.5 Nur durch Wind, Eigenwicht und klimatische Einwirkungen belastete, allseitig linienförmig gelagete
Vertikalverglasungen aus Zwei- oder Dreischeiben-Isolierglas dürfen für Einbauhöhen bis 20 m über Gelände
bei normalen Produktions- und Einbaubedingungen der Isolierverglasungen, d. h. DIN 18008-1:2010-12,
Tabelle 3 ist anwendbar, ohne weiteren Nachweis bei Einhaltung der nachfolgenden Bedingungen verwendet
werden:

⎯ Glaserzeugnis: Floatglas, TVG, ESG/ESG-H oder VSG aus den vorgenannten


Glasarten

⎯ Fläche: ≤ 1,6 m2

⎯ Scheibendicke: ≥ 4 mm

⎯ Differenz der Scheibendicken: ≤ 4 mm

⎯ Scheibenzwischenraum: ≤ 16 mm

⎯ Charakteristischer Wert der Windlast: ≤ 0,8 kN/m2

ANMERKUNG Unterschreitet die Länge der kürzeren Kante den Wert von 500 mm (Zweischeiben-Isolierglas) und
700 mm (Dreischeiben-Isolierglas), so erhöht sich jedoch bei Scheiben aus Floatglas das Bruchrisiko infolge von
Klimaeinwirkungen.
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Anhang A
(informativ)

Näherungsverfahren zur Ermittlung von Klimalasten und


zur Verteilung von Einwirkungen

Für allseitig linienförmig gelagerte ebene rechteckige Zweischeiben-Isoliergläser können der


Lastabtragungsanteil der äußeren und inneren Scheibe und die Einwirkungen infolge klimatischer
Veränderungen bei kleinen Deformationen wie folgt berücksichtigt werden.

ANMERKUNG Ein allgemeines Verfahren zur Ermittlung der Klimalasten und der Verteilung von äußeren Lasten bei
Zwei- und Dreischeiben-Isolierglas wird z. B. in [1] vorgestellt.

A.1 Berechnung der Anteile δa und δi der Einzelscheiben an der Gesamtbiegesteifigkeit

d a3
δa = (A.1)
d a3 + d i3

Dabei ist

δa Steifigkeitsfaktor Außenscheibe (%);

da Dicke der äußeren Glasscheibe (mm);

di Dicke der inneren Glasscheibe (mm).

di3
δi = = 1 − δa (A.2)
d a3 + di3

Dabei ist

δi Steifigkeitsfaktor Innenscheibe (%);

δa Steifigkeitsfaktor Außenscheibe (%);

da Dicke der äußeren Glasscheibe (mm);

di Dicke der inneren Glasscheibe (mm).


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A.2 Berechnung der charakteristischen Kantenlänge a*

d SZR ⋅ d a3 ⋅ di3
a * = 28,9 ⋅ 4
(d 3
a )
+ d i3 ⋅ BV
(A.3)

Dabei ist

a* charakteristische Kantenlänge (mm);

δa Steifigkeitsfaktor Außenscheibe (%);

δi Steifigkeitsfaktor Innenscheibe (%);

da Dicke der äußeren Glasscheibe (mm);

di Dicke der inneren Glasscheibe (mm);

dSZR Abstand zwischen den Scheiben (Scheibenzwischenraum) (mm);

BV Beiwert.

Der Beiwert BV ist in Abhängigkeit vom Seitenverhältnis a/b in Tabelle A.1 angegeben.

Tabelle A.1 — Beiwert BV

a/b 1,0 0,9 0,8 0,7 0,6 0,5 0,4 0,3 0,2 0,1
BV 0,0194 0,0237 0,0288 0,0350 0,0421 0,0501 0,0587 0,0676 0,0767 0,0857
ANMERKUNG Die Werte wurden auf der Basis der Kirchhoff'schen Plattentheorie für νG = 0,23 berechnet. Näherungsweise dürfen
die Werte auch für νG = 0,20 verwendet werden. Zwischenwerte können linear interpoliert werden.

Dabei ist

BV Beiwert;

a kleinere Kantenlänge des Isolierglases (mm);

b größere Kantenlänge des Isolierglases (mm);

νG Querdehnzahl Glas.

Werte für a* sind für gebräuchliche Isolierglasaufbauten in Abhängigkeit vom Seitenverhältnis a/b in
Tabelle A.3 zusammengestellt.
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A.3 Berechnung des Faktors ϕ

1
ϕ= (A.4)
1 + ( a / a*) 4

Dabei ist

φ Faktor bei der Ermittlung von Klimalasten bei Isoliergläsern;

a* charakteristische Kantenlänge (mm);

a kleinere Kantenlänge des Isolierglases (mm).

A.4 Ermittlung des isochoren Druckes p0

Der isochore Druck p0 im Scheibenzwischenraum (Druck bei konstant gehaltenem Volumen) ergibt sich wie
folgt aus den klimatischen Veränderungen:

p0 = Δpgeo − Δpmet + 0,34 kN/(K ⋅ m2) ⋅ ΔT (A.5)

ANMERKUNG Änderung des atmosphärischen Drucks Δpgeo infolge der Ortshöhenänderung ΔH darf näherungsweise
mittels der Beziehung Δpgeo = 0,012 kN/m3 ⋅ ΔH ermittelt werden.

Dabei ist
2
p0 isochore Druck (kN/m );

Δpgeo Änderung des atmosphärischen Drucks infolge Ortshöhenänderung (kN/m2);


Δpmet Änderung des atmosphärischen Drucks (kN/m2);
ΔT Temperaturdifferenz (K);

ΔH Ortshöhendifferenz (m).

A.5 Verteilung der Einwirkungen

Die Verteilung der Einwirkungen und der Wirkung des isochoren Druckes auf die äußere und innere Scheibe
kann entsprechend den Angaben von Tabelle A.2 erfolgen.

Tabelle A.2 — Verteilung der Einwirkungen

Lastanteil auf äußere Lastanteil auf


Lastangriff auf Einwirkung
Scheibe innere Scheibe

äußere Scheibe Wind wa (δ a + ϕδ i ) ⋅ wa (1 − ϕ )δ i ⋅ wa


Schnee s (δ a + ϕδ i ) ⋅ s (1 − ϕ )δ i ⋅ s
innere Scheibe Wind wi (1 − ϕ )δ a ⋅ wi (ϕδ a + δ i ) ⋅ wi
beide Scheiben Isochorer Druck p0 −ϕ ⋅ p0 +ϕ ⋅ p0

Als positive Richtung für die Anwendung von Tabelle A.2 wird der Richtungspfeil von „außen“ nach „innen“ definiert.
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Legende
1 Winddruck
2 Verformung
3 Überdruck
4 Unterdruck

Bild A.1 — Beispiele: Winddruck (a), Über- bzw. Unterdruck (b)

ANMERKUNG Bei VSG und VG mit den Einzelscheiben (1, 2, ...) ist als Glasdicke die Ersatzdicke d* wie folgt zu
berücksichtigen:
⎯ voller Verbund: d * = d1 + d2 + ...

⎯ ohne Verbund: d * = 3 d13 + d 23 + ...

Dabei ist
d* Ersatzdicke (mm);

d1,d2 Dicke der Einzelscheiben (mm).


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Tabelle A.3 — Anteil der Einzelscheibensteifigkeit an der Gesamtsteifigkeit und


charakteristische Kantenlänge
Scheiben- Glasdicke Steifigkeitsanteil charakteristische Kantenlänge a*
zwischen- mm % mm
raum
dSZR di da δi δa a/b = 0,33 a/b = 0,50 a/b = 0,67 a/b = 1,00
mm
10 4 4 50 50 243 259 279 328
4 6 23 77 270 288 311 365
4 8 11 89 280 299 322 379
4 10 6 94 284 303 326 384
6 6 50 50 329 351 378 444
6 8 30 70 358 382 411 484
6 10 18 82 373 397 428 503
8 8 50 50 408 435 469 551
8 10 34 66 438 466 503 591
10 10 50 50 483 514 554 652
12 4 4 50 50 254 271 292 343
4 6 23 77 283 302 325 382
4 8 11 89 293 313 337 396
4 10 6 94 297 317 341 402
6 6 50 50 344 367 395 465
6 8 30 70 375 400 430 507
6 10 18 82 390 415 448 527
8 8 50 50 427 455 490 577
8 10 34 66 458 488 526 619
10 10 50 50 505 538 580 682
14 4 4 50 50 264 281 303 357
4 6 23 77 294 314 338 397
4 8 11 89 305 325 350 412
4 10 6 94 309 329 355 418
6 6 50 50 358 381 411 483
6 8 30 70 390 415 447 526
6 10 18 82 405 432 465 547
8 8 50 50 444 473 510 600
8 10 34 66 476 507 547 643
10 10 50 50 525 559 603 709
16 4 4 50 50 273 291 313 369
4 6 23 77 304 324 349 411
4 8 11 89 315 336 362 426
4 10 6 94 320 341 367 432
6 6 50 50 370 394 425 500
6 8 30 70 403 429 463 544
6 10 18 82 419 446 481 566
8 8 50 50 459 489 527 620
8 10 34 66 492 525 565 665
10 10 50 50 543 578 623 733
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Dabei ist
dSZR Abstand zwischen den Scheiben (Scheibenzwischenraum) (mm);

di Dicke der inneren Glasscheibe (mm);

da Dicke der äußeren Glasscheibe (mm);

δi Steifigkeitsfaktor Innenscheibe (%);

δa Steifigkeitsfaktor Außenscheibe (%);

a kleinere Kantenlänge des Isolierglases (mm);

b größere Kantenlänge des Isolierglases (mm).


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Literaturhinweise

[1] Feldmeier, F.: Klimabelastung und Lastverteilung bei Mehrscheibenisolierglas. Stahlbau 75 (2006)
Heft 6, Seite 467–478
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