Ausstellung
Ausstellung
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Das Bauerntum ist nicht nur ein Berufsstand sondern Aus diesem Verständnis heraus beschäftigen wir uns
auch eine eigene Lebensart und eine eigenständige in diesem Raum wie in einem Streifzug mit den
Form der Arbeit und Kultur. thematischen Schwerpunkten:
Im Jahr 1820 wird in unserer Chronik eine Seelen- Entsprechend der Aufgabenstellung im Rahmen der
zahl von 1161 mit 186 Herdstätten angegeben. 200 Jahrfeier und unseren Möglichkeiten haben wir
nach eigenen Maßgaben das Konzept für diesen Aus-
1895 zählte Übersee 1438 Einwohner mit 208 land- stellungsteil erstellt. Dieser kurze Blick von dem
wirtschaftlichen, 46 gewerblichen Betrieben und Jetzt in die Vergangenheit kann nur eine Annähe-
einem Industriebetrieb. rung sein. Vielleicht weckt er Erinnnerungen, trägt
er zu Diskussionen bei, führt er zu einer bewußten
1933 war die Einwohnerzahl auf 1895 gestiegen mit Betrachtung der Gegenwart und stärkt er unsere Ge-
195 landwirtschaftlichen, 46 gewerblichen Betrie- meinsamkeit.
ben und einem Industriebetrieb.
Als Quellen dienten die Ortschronik von Max und
1958 wuchs durch den Zustrom von Evakuierten und Adelheid Brunner , die Literatur von Josef Metz, Er-
Flüchtlingen die Zahl der Einwohner auf 3324 an mit fahrungen aus der Tätigkeit des Arbeitskreises Kul-
157 landwirtschaftlichen, 117 gewerblichen und tur und Gespräche mit Bürgern des Dorfes.
6 Industriebetrieben. Die Ausstellungsstücke hat Jakob Gnadl aus einem
Nachlass zur Verfügung gestellt.
Für das Jahr 2010 werden nach der letzen Erhebung
von dem Landesamt für Statistik 60 landwirtschaft-
liche Betriebe angegeben.
Eigenversorgung: Das was gebraucht wurde, Der Anbau von Mais (Guguruz, türkischer Weizen)
wurde angebaut und erzeugt. war eine Überseer Spezialität und gelang am südli-
chen Chiemsee besonders gut.
Je nach Ortslage und Ertragsmöglichkeit – zu denken
ist an die regelmäßigen Überschwemmungen und an Sowohl der Anbau der Rübe, von Kraut als auch von
das Klima – wurde so viel Getreide angebaut, wie Knoblauch und Bohnen wird schon frühzeitig ge-
zum Eigenbedarf und eventuell zur Ablieferung ge- nannt.
braucht wurde.
Zur Schweinemast brauchte man Hafer und Eicheln
als Kraftfutter.
Für jede gefällte Eiche mussten 3 Eichen auf dem ei-
genen Grund gepflanzt werden.
Die beschriebenen landwirtschaftlichen Erzeugnisse der Bauern bestätigen die überwiegende Selbstversorgung
und auch die Aussagen des Politikers von Hazzi in „Statistische Aufschlüsse über das Herzogtum Bayern,
1801/1802“, dass die Kost sehr einfach war und aus Mehlspeisen , Milch, Bohnen und Kraut bestand. Nur an
Feiertagen wurde im Wirtshaus Bier getrunken und Fleisch sehr selten gegessen.
Feldwies, über. Auf der Stoll-Taferne
Herdstättenbeschreibung folgte Georg
des Pfleggerichts
Rottmair (1815). aus dem Jahre 1554. In einem
Marquartstein
Eintrag zur Obmannschaft Moosen findet
Rottmair lies, das immer noch gut erhaltene
sich ein „Anndre auss dem Paumgarten, sitzt Mod
Hofgeschichte vom „Baumgartner-Hof“ Holzmühle
undtererstellen, die möglicherweise
sant Lienhardten
damalige (Achenrunst)
Achenverlauf
zu Almau“. Das
Söldengut musste hätte
Hand- und
noch am
gebaut werden
Spanndienste unentgeltlich an den Herzog
Achenweg 30, Übersee leisten.
Im Band 2 der Ortsgeschichte von Übersee aus dem stellung des unge-
Jahr 1964 werden folgende Auskünfte über die Pax, wöhnlichen, heute
Rothgraber oder Schilchergütl angegeben: „Hs. Nr. alt seltenen Mischmau-
63, neu Neuwies 11 / Grundherrschaft Kloster Baum- erwerks aus Feld-
burg, 1/16 Hof, Leibrecht / (1585) Oßwald Rothgra- steinen und Bach-
ber / 1612 Jakob Schilcher [...] 1819 d. K. Georg kugeln durchsetzt
Paxer [...]“ Aus dieser Grund- und Hofbeschreibung mit Schlackenstei-
können die verschiedenen Hofnamen abgeleitet wer- nen aus dem Eisen-
den. Die Pax wird dann im Laufe des 20. Jahrhun- hüttenwerk Achtal.
derts zur Bax. Einfühlsam werden
Türe, Fenster sowie Fußboden- und Deckenbohlen
ersetzt. Der Architekturstudent Rupprecht fügt dem
Interieur, durch einen Toskanaaufenthalt beeinflusst,
auch südliche Bauelemente hinzu. Die Bax wird wäh-
rend der Zeit des Naziregimes zum Zufluchtsort Willi
Geigers an den er sich in „innerer Emigration“ zu-
rückzieht. Der Maler macht die Bax zu einem Ort des
freien Ideenaustauschs – damals wird auch die Bax
als „Menschlichkeitsoase“ bezeichnet.
In der Tradition der Nach dem 2. Weltkrieg als Sommer- und Ferienhaus
ersten Künstlerkolonie von der Familie Geiger genutzt, wird die Bax spä-
Frauenchiemsee und ter unter Denkmalschutz gestellt. Anfang der 1980er
der sich seit Mitte des Jahre führt die Architektin Monika Geiger, Schwieger-
19. Jahrhunderts am tochter von Willi Geiger, durchgreifende Umbau- und
Chiemsee niedergelas- Sanierungsmaßnahmen durch. Im westlichen Teil, in
senen Künstlergrup- der sogenannten Tenne, die bis dahin als Werkstatt,
pen erwirbt der Maler und Grafiker Willi Geiger 1930 Garage und Lagerplatz dient, wird eine zweigeschos-
das verfallenes Bauernhaus – auch er fühlte sich von sige Ferienwohnung für die Söhne und Enkelkinder
der einmaligen bayerischen Voralpenlandschaft und gebaut, ohne den äußerlichen Charakter des Hauses
dem bäuerlichen Brauchtum angezogen. Kurz dar- wesentlich zu verändern.
auf beginnt er in Zusammenarbeit mit seinem Sohn
Rupprecht den Wiederaufbau der „hoffnungslose[n]
Ruine [...] Es bedurfte der Vorstellungskraft eines
Ein Bauernhof hatte immer schon die Ausrichtung, Erst um die Mitte des
alle landwirtschaftlichen Zwecke, also Leben, Arbeit 19. Jahrhunderts wur-
und Produktion möglichst unter einem Dach zu ver- den die meisten Bauern-
einigen. anwesen bei uns neu er-
richtet oder umgebaut.
In unserer Gegend waren fast durchwegs „Einfirst- Den Wohnteil baute man
höfe“ verbreitet. Je nach Größe und Ansehen war in Mischmauerwerk, was
die Architektur und Ausgestaltung mehr oder weni- bedeutete, dass sämtli-
ger repräsentativ. ches Baumaterial, das vor Ort zugänglich war, ver-
wendet wurde. Rotmarmor als Ecksteine, Buchberger
Sandstein, Schlackensteine meist aus dem Gusswerk
Bergen, Ziegel teilweise selbst gebrannt.
Der Stall war meist mit Gewölben verschiedenster
Ausprägung versehen.
Die Scheune war aus Holz erbaut, das aus dem eige-
nen Wald stammte. Etliche Bauern hatten aber auch
ein Bergholz- oder ein Brennholzrecht.
Der Westteil des Hofes diente der Viehhaltung und
als Puffer gegen Wind und Kälte.
Die Mittertenne wurde als Durchfahrt für die Pferde-
Gespanne zum Abladen von Heu und zum Dreschen
genutzt.
Der geostete Wohnteil war Lebensraum für die Fami-
lie, Altenteiler, Knechte und Mägde, nach dem Krieg
auch für Flüchtlinge.
Auf dem Dachboden befand sich meist noch ein Räu-
cherofen („Selch“) sowie Raum zum Trocknen von
Getreide und Mais. Der Kellerraum mit Gewölbe dien-
te zur Lagerung von Lebensmitteln.
In den drei ehemaligen Hauptmannschaften Übersee, Hof (Martinfleide-Hof) bis zu einen 1/16 Hof (51)
Moosen und Feldwies gab es 74 herzoglich urbare oder 1/32 Hof (89, Puffl in der Neuwies). Sie waren
Güter, das ist die Hälfte der vorhandenen Güter in früherer Zeit Grundlage für die Steuererhebung an
überhaupt. die Grundherrschaften.
Das trifft vor allem auf die Feldwies zu, die auf einer
dem Fürsten gehörigen Freiweide entstanden ist.
Diese herzoglichen urbaren Güter genossen schon Im Häuserbuch von 1721 findet man insgesamt 177
frühzeitig das Erbrecht, d.h. der Inhaber konnte Hausnamen.
seinen Hof seinem Leibeserben übergeben, ohne Neben dem Familiennamen hatte jeder Hof auch ei-
befürchten zu müssen, abgestiftet zu werden. nen Hausnamen. Dieser ging oft auf eine hand-
Der Rest der Güter war auf viele Grundherrschaften werkliche Tätigkeit, seine Lage oder auf den Namen
verteilt: Herrenchiemsee, Baumburg, Schloss Graben-
stätt, Raitenhaslach, sowie die Kirchen Almau,
Grassau oder Sankt Nikolaus in Übersee.
Im Grunde hat sich der Tagesablauf auf einem Bau- Daneben kamen zusätzliche Aufgaben hinzu, die an
ernhof über viele Jahre kaum verändert. Erst kommt bestimmten Tagen bewältigt werden mussten:
das Vieh, dann der Hof, dann die Menschen. Der Tag Wäsche waschen, Brot backen, den Hausgarten pfle-
begann früh. Der Lauf der Sonne das Wetter und die gen, Obst ernten und einkochen, Flachs spinnen,
Jahreszeiten bestimmten den Alltag. stricken, Kleidung herstellen und flicken, Schlachten,
Fleisch einlagern, Getreide dreschen, Schnaps bren-
Bei Sonnenaufgang stand man auf, es wurde Feuer nen, Torf stechen, Arbeitsgeräte reparieren.
im Herd gemacht, Wasser aus dem Brunnen geholt,
das Morgenessen bereitet, die Kühe gemolken, das
Schweinefutter zubereitet, alle Tiere gefüttert und
der Stall ausgemistet.
Kollegium
Ende der
60er Jahre Kollegium im Jahre 2011
So sah Übersees erstes Schulhaus aus. Es befand sich auf dem Platz, wo sich heute das Leichenhaus
befindet. Es war Mitte des 18. Jahrhunderts erbaut worden.
1795 heiratete der damalige Lehrer Josef Kotzi die hiesige Mesnerwitwe und unterrichtete ab 1804,
in einem Zimmer im Mesnerhaus, die Überseer Kinder.
Bereits 1825 stimmten die Überseer Gemeindemitglieder, nach tumultartigen Szenen im Feldwieser
Wirt, für die Erbauung eines neuen Schulhauses. Jedoch erst 1840 konnte der damalige Lehrer Josef
Schanderl, in das fertige Schulhaus umziehen. Dieses Gebäude blieb bis 1890 Schulgebäude und
diente im Anschluss als Wohngebäude für Lehrer. Heute ist es Sitz der Gemeindeverwaltung.
Das Schulgebäude
Durch das stete Anwachsen der Schülerzahl gegen Ende des vorletzten Jahrhunderts wurde die
Gemeinde gezwungen, ein neues, größeres Schulhaus zu bauen. 1890 konnte dasselbe bezogen
werden. Es besuchten nun 175 Werktags- und 76 Feiertagsschüler die hiesige Schule. Als Hauptlehrer
wirkte Josef Kirchmaier. Gleichzeitig bekam Übersees Schule ihre erste Lehrerin, Anna Lachermaier.
In den nächsten Jahren wuchs die Schülerzahl auf 270 Kinder an, sodass ein Erweiterungsbau ( oben,
linke Hälfte) notwendig wurde. Anfang 1913 wurde dieser dann bezogen. Es wirkten nun vier
ständige Lehrkräfte an der Schule. 1918 trat Rektor Josef Kirchmaier in den Ruhestand und wurde in
der Folgezeit zum Ehrenbürger der Gemeinde Übersee ernannt
In den 50.er Jahren des letzten Jahrhunderts zeichnete sich ein stabiles Anwachsen der Schülerzahlen
ab und im August 1958 stimmte die Versammlung der Gemeindebürger dem Neubau eines
Schulgebäudes zu. Dieses wurde dann zum Schulbeginn 1960 in Betrieb genommen. Für eine
Bausumme von 600000 DM standen nun jeder Klasse ein eigenes Klassenzimmer zu, daneben gab es
eine Schulküche, ein Werkraum, ein Lehrer- und Schulleiterzimmer und verschiedene Nebenräume.
Das Schulgebäude
Bereits fünf Jahre später zeigte es sich, dass ein Erweiterungsbau mit Turnhalle notwendig werden
wird. So besuchten1961 340 Kinder die Schule und die Zahl stieg auf 393 im Jahre 1964.
Berechnungen ergaben, dass 1970 ca. 500 zu erwarten waren. Diese hohe Zahl an Schüler
erforderten weitere Fachräume. Bis zu dieser Zeit erfolgte der Sportunterricht aus klimatischen
Gründen nur in den Monaten September, Mai und Juni. Man befürchtete nun Gesundheits- und
Haltungsschäden bei den Kindern und so war der Bau einer Turnhalle (rechts) nicht weiter
aufschiebbar. Des weiteren erfolgte die Errichtung einer Wohnung für den Hausmeister. Mit der
Einweihung der Turnhalle 1968 endete die Bauphase.
Anfang der 90er Jahre stellte sich die Frage, was mit der Turnhalle passieren soll. Nicht einmal
zwanzig Jahre alt, wies sie gravierende bauliche Mängel auf. Zur Diskussion stand entweder eine
Sanierung oder ein Neubau, wobei dieser wiederum entweder am Sportplatz oder an der Schule
geschehen sollte. Nach langen Diskussionen entschied sich der Gemeinderat für den Abriss der alten
Halle und einem Neubau bei der Schule.
Zensur-Bogen
für
Gertraud Baumgartner
Schüler der Werk- und Feiertagsschule
in
Übersee
Schreiben Rechnen
Nützliche Kentnisse
sittliches Betragen
Jahr
Schul-monate
- unentschuldigt
Kurs
schriftlich
mündlich
Aufsatz-
Schön-
Recht-
Religion
jährlich
Lesen
Fleiß
Oktober 3 4 1 1
November 3 4 1 1
Dezember 3 3 1 1
Januar 2 3 1 1
1835 Februar 2 3 1 1
März 2 2 1 1
April 2 2 1 1
Mai 2 2 0 1
Juni 2 2 0 1
Oktober 1 1 2 1 1 1 0 3
November 1 1 2 1 1 0 0
Dezember 1 1 2 1 1 0 0
Januar 1 1 2 1 1 1 0 2
1836 Februar 1 1 2 1 1 0 1
März 1 1 2 1 1 1 0 5
April 1 1 2 1 1 1 0
Mai 1 1 1 1 1 1 0
Juni 1 1 1 1 1 1 0
Schule
Oktober 1 1 1 1 1 0 0
Schule
November 1 1 1 1 1 0 0
Dezember 1 1 1 1 1 0 0
Januar 1 1 1 1 1 0 0
Werktags-
1837 Februar 1 1 1 1 1 0 0
Werktags-
März 1 1 1 1 1 0 0
April 1 1 1 1 1 0 0
Mai
Juni
1841
Gesund sind Körper und Geist, lebensfroh meistert sie die Pflichterfüllung Oktober
brav und lernbegierig November
Dezember
1842 Januar
1839 Februar
Ist noch immer brav März
Einzigartig und sittsam April
1843 Mai
Juni 0 0 1 1 1 1 1 1 0 0
Kann mit den Folgen ihrer getreuen Pflichterfüllung die Schule verlassen
Musterhaft in jeder Beziehung Oktober 0 0 0 2 2 0 1 0 0 0
Sonntag Schule / Feiertags
November 1 1 0 2 1 1 2 1 0 0
1844 Dezember 0 1 1 1 1 1 1 1 0 0
Geistesan- Januar 0 0 1 1 2 1 1 1 0 0
Gesetzlich
lagen Fleiß Sittl. Betragen Schulbesuch Fortgang 1840 Februar 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0
s.o. bestimmte März 1 1 0 1 1 1 1 1 1 0
Klassifikationen vorzüglich vorzüglich
1845 April 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0
Noten, äußern dem 0 vorzüglich vorzüglich vorzüglich fleißig Mai 0 0 0 1 1 0 1 0 0 0
Prädikate eine Juni 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0
s.o. besondere sehr
1846 Auszeichnung 1 sehr viele sehr groß lebenswürdig sehr fleißig sehr gut 1841 Curs 0 0 0 0 0 1 0 2 0 0
1842 Curs 0 0 0 0 0 0 0 2 0 0
2 viele groß nicht tadelfrei fleißig gut 1843 Curs 0 0 0 0 0 1 1 3 0 0
Austritts- Sittl. 1844 Curs 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
zeugnis am Geistesanlagen Fleiß Betragen Schulbesuch Fortgang 1845 Curs 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
3 hinlänglich genügend oft tadelhaft nachlässig mittelmäßig
1846 Curs 0 0 0 1 1 0 1 1 1 0
sehr
sehr viele sehr groß musterhaft fleißig sehr gut
4 schwach wenig nachlässig gering
Lehrer: Schanderl
Lehrer/innen bei der „Arbeit”
Im Laufe der letzten 200 Jahre gab es 15 Rektoren Im Jahre 1947 leitete Rektor Lindner eine Schule
an der Schule, wobei sich der Aufgabenbereich mit 515 Schüler, dies ist die Höchstzahl.
stetig veränderte und vergrößerte. Im Folgenden eine chronologische Aufstellung.
Joseph Kirchmayer
Fritz Lindner
Joseph Rinser
Otto Messerer Hans Aderbauer
Franz Baumeister
Sogenannte Ausflugswagen, die sechs und mehr Personen befördern konnten waren schon vor dem Krieg in Gebrauch.
VW Bulli T1 mit Dachschild und Aussichtsfenstern im Ein- Mit diesem Auto der Marke DKW wurden in den Kriegs-
satz für das Verkehrsamt. jahren von Frau Seil Krankentransporte durchgeführt.
Danach diente er als Übersees erstes Mietauto.
Zu den ersten Lastwagen in Übersee zählten die im Werksverkehr eingesetzten Fahrzeuge der Auer Bräu Bierniederlage in
der Bahnhofsstraße. Man beachte u.a.die noch mit Holzspeichen ausgestatteten Räder.
Eine Generation später fuhr man auf Luftreifen. Der rechts sichtbare Kessel ist Hauptbestandteil eines Holzvergasers, eine
Antriebsart, die entwickelt wurde, als Dieselöl nicht in ausreichender Menge zur Verfügung stand.
In der Landwirtschaft wurden Ochsen und Pferde als gebräuchliche Zugtiere durch Traktoren abgelöst. Links oben eines
der ersten Exemplare in Übersee. Rechts oben ein bis heute erhaltenes Fahrzeug, dessen Farbe und Form auf die Her-
stellerfirma Eicher hinweist. Unten sind ein Güldner mit angebautem Mähbalken und ein moderner Traktor zu sehen.
1949 gab es auf dem Chiemsee schon Abfahrt vom Dampfersteg in der Feldwies.
wieder öffentliche Personenschifffahrt.
Feldwies wurde aber noch nicht angefahren. Der Einbaum ist die älteste Bootsform auf
dem Chiemsee.
Pausen zur Verpflegung der Reisenden sowie Wechsel der Zug- Dieses Gemälde zeigt anschaulich wie eine Fahrt im Gebirge wie
pferde gehörten zum Ablauf einer weiten Postkutschenfahrt selbst- z.B. nach Reit im Winkl ausgesehen haben könnte.
verständlich dazu. Vor der Erfindung des Automobils galt diese Art
zu reisen als unerhört schnell. Nur die Eisenbahn war schneller, sie
fuhr aber nicht überall.
So sahen Postbusse in den 30er Jahren aus. Der Chauffeur zeigt sich voller Stolz mit dem ihm anvertrauten Gefährt.
Für Überlandstrecken in touristische Gebiete betrieb die Reichsbahn in den 30er Jahren einen
Kraftomnibusverkehr. Obwohl Übersee auf der zeitgenössischen Linienkarte eingezeichnet ist,
berührte keine der angegebenen Buslinien unser Dorf. Wenn überhaupt, gab es nur bescheidenen
Berufsverkehr in die Kreisstadt durch private Busunternehmer.
Bevor sich der Lkw für den Transport besonders schwerer Lasten
durch-setzte, standen bis weit in die 60er Jahre mit Zugtieren be-
spannte Fuhrwerke in Gebrauch, die auch entsprechend ausge-
baute Straßen brauchten.
Erstes Laufrad
des Freiherrn
von Drais aus
demJahre1816.
Einstmals eine
Erfindung um
teures Viehfut-
ter für Reittiere
zu sparen.
Aktuelles Bild der Brücke. Der sechsspurige Ausbau KDF-Ausflugsbus am Parkplatz Chiemsee. Deutlich ist die erste
der BAB 8 bis Salzburg ist seit Jahren in Planung. Ausführung der Fahrbahn in Beton zu erkennen.
Arbeitskreis Kultur Alfred Vorac
Eisenbahn
Eisenbahn
Seit
Seitdem
dem7.7.
Mai 1860
Mai fahren
1860 in Übersee
fahren Züge.
in Übersee Heute
Züge. wesentlich
Heute mehr
wesentlich als früher.
mehr als früher.
Ganze fünf Züge in jeder Richtung befuhren pro Tag die Linie im Jahr
der Eröffnung. Der Verkehr entwickelte sich erfreulich, sodass die
Bahnanlagen weiter ausgebaut werden mussten. 1895 verlegte man
auf der bis dahin eingleisigen Strecke ein zweites Gleis. Anfangs
standen nur Dampfloks zur Verfügung. Ab 1928 war die elektrische Zahlreiche Menschen standen früher für den Bahnbetrieb in Lohn und
Oberleitung fertig installiert wodurch seither alle Züge mit elektrischen Brot.
Lokomotiven befördert werden konnten.
Aktuell verkehren ab Übersee täglich in jeder Richtung mehr als 25 Im Juli 2011 wurde die letzte beschrankte Straßenkreuzung durch ein
Reisezüge. Unterführungsbauwerk ersetzt.
Die Ernährung um 1818 war einseitig, und karg, das Jahr zuvor brachte wegen Missernten durch
Klimaveränderung eine große Hungersnot. Grundnahrungsmittel war Mais (Guguruz), der im
feuchten Boden des Dorfes gedieh. Fleisch gab es nur an den 6 Fleischtagen des Jahres: Lichtmess,
Faschingsdienstag, Ostersonntag, Pfingstsonntag, Kirchweih und Weihnachten.
Die Kochstelle war kein gemauerter Herd, sondern offenes Feuer -> Rauch im ganzen Haus, häufige
Lungenerkrankungen. Hohe Brandgefahr, da Kamine nicht gemauert waren und Brennmaterial am
Herd lag.
„Die Hauswasserversorgung war bis zum Jahre 1906 äußerst mangelhaft. Besonders in der
Feldwies hatte man sehr schlechtes Grundwasser, gewonnen über einen Zieh- oder Schöpfbrunnen
mit einer Tiefe von 3-7 m ohne einen eingezäunten Fassungsbereich. Erst 1906 wurde eine zentrale
Hauswasserversorgung aufgebaut.
An jedem Haus stand ein Bretterverschlag als Toilette, die Ableitung erfolgte unmittelbar in den
Boden und konnte zur Vermischung mit dem Trinkwasser führen. Infektionskrankheiten waren die
Folgen. Eine zentrale Kanalisation wurde erst 1962 gebaut.
Krankheiten
Krankheiten
und
und
Sterben
Sterben um
um 1818
1818
Krankheiten und Sterben um 1818
Sterbematrikel der Pfarrei als historische Quelle
Sterbematrikel der Pfarrei als historische
Sterbematrikel der Pfarrei als historische Quelle
Quelle
1
1
Eigenbehandlung als erster Schritt
Eigenbehandlung als erster Schritt
Sympathiemittel und Heilkräuter
Sympathiemittel und Heilkräuter
Halfen die
Halfen die Hausmittel
Hausmittel nicht,
nicht, nahmen
nahmen die die Kranken
KrankenZuflucht
Zufluchtzu
zu
religiösen Handlungen.
religiösen Handlungen. Fast für jede Krankheit gab es einen
Für fast jede zuständigen
Heiligen, den oder die der Kranke anrufen konnte.
Krankheit gab es einen zuständigen Heiligen, den oder die der
Zu St. Leonhard beispielsweise betete die werdende
Kranke anrufen konnte. Zu St. Leonhard beispielsweise betete Mutter in
schwerer Geburt.
die werdende Mutter in schwerer Geburt. Man versprach eine
Man versprach eine Wallfahrt zu einer der umliegenden
Wallfahrt zu einer der umliegenden „Gnadenstätten“ „Gnadenstätten“
und stiftete ein gemaltes Votivbild, eine Kerze oder eine
und stiftete ein gemaltes Votivbild, eine Kerze oder eine andere
andere
Weihegabe.Weihegabe.
Heilkundige Laienbehandler, die in der Regel für Geld fast überall zur Verfügung standen, waren die nächste Instanz in
der Skala der Behandlungsmöglichkeiten. Für Übersee ist in den schriftlichen Quellen kein solcher Heiler überliefert, aber
aus Sachrang kennen wir Peter Huber, den „Müllner-Peter“ (1766-1843), in dieser Tätigkeit.
Sein noch vorhandenes selbstgeschriebenes „Schreib-Buch“ enthält 97 Rezepte und Behandlungsanweisungen aus
pflanzlichen, mineralisch-chemischen und tierischen Arzneisubstanzen. Die meisten darin genannten Substanzen
entsprechen den damaligen schulmedizinischen Normen. Sie wurden übernommen, soweit sie dem Behandler
einleuchteten und umzusetzen waren. Hinzugefügt wurden die eigenen Erfahrungen aus der Volksmedizin.
Aus Peter Hubers „Schreib-Buch“ (Chr.Probst: Die Medizin um 1800 auf dem Lande, S.76)
Über Jahrhunderte versorgten die Bader oder „Handwerkschirurgen“ die Kranken in Bayern. Sie waren zur Behandlung
äußerer Erkrankungen zugelassen: Zahnreißen, Wunden behandeln, Blutungen stillen, Knochenbrüche einrenken und
schienen, zur Ader lassen und schröpfen. Die Versorgung innerer Erkrankungen war ihnen eigentlich verboten, da aber
besonders auf dem Land entweder die Ärzte fehlten oder ihre Honorare zu hoch waren, wurden die Bader auch bei
internistischen Fragen aufgesucht. Außerdem standen die Bader der Bevölkerung gesellschaftlich näher.
Im „Medizinaledikt“ von 1808 regelt der bayerische Staat auch die Ausbildung der Bader und errichtet dazu
eigene Lehranstalten. Es gibt staatliche Prüfungen. Die Bader sind eine wertvolle Stütze des
Gesundheitswesens besonders auf dem Land, da Ärzte noch Jahrzehnte rar sind. Bader führen auch die
staatlich verordneten Impfungen durch
In Übersee wird erstmals 1802 ein Bader mit Namen Bauweber erwähnt,
Der letzte Bader in Übersee war Ludwig Bscheidl, der noch bis 1930 praktizierte (Fotos unten).
.
Bereits 1803
Bereits
wurden
1803 in
wurden
Bayerninfür
Bayern
jedenfürKreis,
jeden
alsoKreis,
auchalso
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Traunstein,
für Traunstein,
ein „Landgerichtsarzt“
ein „Landgerichtsarzt“
ernannt.ernannt.
Dr. Osterhammer
Dr. Osterhammer
war um war um
1818 als1818 als Landgerichtsphysikus
Landgerichtsphysikus in Traunstein
in Traunstein derArzt
der einzige einzige Arzt im Landkreis.
im Landkreis. Er war verpflichtet,
Er war verpflichtet, für die kostenlose
für die kostenlose Behandlung
Behandlung der der
Armen sorgen.
Armen sorgen. 1808 erfolgte
1808 erfolgte in BayerninzumBayern zumMal
ersten ersten
eineMal eine grundlegende
grundlegende staatlichestaatliche
OrdnungOrdnung des Gesundheitswesens
des Gesundheitswesens unter unter
Maximilian
Maximilian von Montgelas
von Montgelas : die Behandlung
: die Behandlung durch
durch Laien Laien
wird wird verboten,
verboten, es werden es staatliche
werden staatliche Lehrstätten
Lehrstätten zur Ausbildung
zur Ausbildung von von
Badern
Badern und und Hebammen
Hebammen gegründet.gegründet.
AkademischAkademisch ausgebildete
ausgebildete Ärzte
Ärzte sollen sollen
aufs Landaufs LandIm
gehen: gehen: Im Achental
Achental war der
war der erste erste
Arzt um Arzt um
FranzDr.
1820 Dr.1820 Franz Weidinger
Weidinger in Grassau.
in Grassau. In ÜberseeIn Übersee
ließ sich ließ Dr.1875
1875sich Dr. Karl
Karl Beste alsBeste
ersterals erster
Arzt Arzt nieder
nieder
Das Doktorhaus
Das Doktorhaus
des ersten
des
Überseer
ersten Überseer
Arzt Dr. Karl
ArztBeste
Dr. Karl Beste
EbenfallsEbenfalls
im „Organischen
im „Organischen
Edikt über
Edikt
dasüber
Medizinalwesen
das Medizinalwesen
in Bayern“
in Bayern“
von 1808vonwurde
1808erstmals
wurde erstmals
die akademische Ausbildung
die akademische der Apotheker
Ausbildung geregelt.
der Apotheker Aber erst
geregelt. 1896
Aber gründete
erst TheodorTheodor
1896 gründete Ramé inRamé in
GrassauGrassau Apotheke
die erstedie erste Apotheke
des Achentals in Grassau.
des Achentals In Übersee
in Grassau. eröffnete
In Übersee Emilian Emilian
eröffnete Reif 1949
Reif 1949
die erstedie
Apotheke
erste Apotheke
Das ersteDasKrankenhaus
erste Krankenhaus
in der Umgebung
in der Umgebung
wurde1856/57
wurde1856/57
in Traunstein
in Traunstein Übersee Übersee
gebaut. gebaut. erste Apotheke 1949
erste Apotheke 1949
Grassau Grassau
plante abplante
1836 ab
den1836
Bau den Bau
eines eines eigenen
eigenen Krankenhauses
Krankenhauses für das Achental
für das Achental im im
Ortsteil Kucheln. Aber aufAber
Ortsteil Kucheln. Einspruch mehrerermehrerer
auf Einspruch Achentalgemeinden, darunterdarunter
Achentalgemeinden, auch auch
Übersee,Übersee,
wurden die Plänedie
wurden 1914 endgültig
Pläne zu den Akten
1914 endgültig gelegt
zu den Akten. gelegt.
1808: 1. Gemeindeedikt gilt auch für Übersee, Die Reformpolitik von Maximilian von
Moosen, Feldwies mit dem Ziel eine Gemeinden zu Montgelas (1759-1838) : 1.
bilden Gemeindeedikt wird erlassen, Trennung
1808 die Leibeigenschaft wird endgültig aufgehoben von Recht, Finanzen und Verwaltung,
Gemeindereform, dazu werden Land und
Grundstücke vermessen.
1810 Gründung einer Blas- und Streichmusik durch 1810 findet das erste Oktoberfest
Joseph Gastager anlässlich der Hochzeit von Kronzprinz
Ludwig ( I )und Therese
1809-1816 Hohe Kriegslasten für Übersee an Naturalien 1816 Entlassung Montgelas unter König
wie Hafer, Heu, Stroh, auch Geld , Max I. Joseph auf Wunsch von Kronprinz
14 Soldaten aus Übersee fallen in den napoleonischen Ludwig
Kriegen,
1816/17 Das Jahr ohne Sommer: Mißernten, Teuerung, 1816/17 Erfindung der Draisine, Urform
wg. Ausbruch des Vulkans (1815) Tambora in des Fahrrades, um Pferdefutter zu sparen
Indonesien.
.
1818 aus Moosen, Feldwies, Übersee wird die 1818: 2. Gemeindeedikt und
1818 Ruralgemeinde Übersee mit eigenverantwortlichen 2. Bayerische Verfassung treten in Kraft,
Aufgaben mit garantierten Grundrechten und einer
Gemeindevorsteher: Bartholomäus Hartinger 2 Kammer Volksvertretung
1834-41 Ortsvorsteher: Mathias Rothmayer, 1835 wird die erste Eisenbahn fährt von
Baumgartnerbauer, Moosen Fürth nach Nürnberg
1841 – 51 Ortsvorsteher: Felix Rieperdinger,
Martinfleidlsohn, Übersee
Lehrer: Kotzi
1843 Georg Mayer aus Feldwies, 1843: Stapellauf des 1. Dampfers aus der Werkstatt Schriftsteller Ludwig Steub nennt das
Brettlmannsohn, Maurer u. Taglöhner , erlebt Wolfgang Schmids zu Pfingsten in der Feldwieser erste Dampfschiff spöttisch:
die erste Fahrt des Dampfschiffes von Bucht. „Bauernarche“
Wolfgang Schmid. Sein Sohn Andreas Mayer
wird geboren.
1856 S Andreas Mayer lernt nach der Schule Landrat Valentin Birner, Rosenheim,
bei Wolfgang Schmid in Feldwies(Grassau?), protestiert erfolgreich gegen den
wird Zimmerermeister u. Bootsbauer, fährt Bahnbau nach Salzburg im Norden des
Güter und Menschen über den See, das Fahrzeit mit dem Kahn zur Insel ist 1 Std und kostet 90 See.
Schalmairgütl in Feldwies kommt in Besitz der Pfennig ( umgerechnet 3 Maß Bier)
Familie
1867 Tochter Anna, aus der ersten Ehe wird 1867 Übersee hat 140 Werktagsschüler, 50
geboren, Feiertagschüler,
1868 Andreas Mayer heiratet Anna 1868 1200 Einwohner, 223 Häuser, Dreschmaschinen
Wagner aus Höring werden eingeführt
1869 Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Übersee 1869 wird die Bayerische Vereinsbank
eröffnet
Andreas Mayer ist 1870 Soldat gg. Frankreich, 1870 -76 Bürgermeister: Mathias Gnadl, Bäckermeister 1870 Beitritt zum Norddeutschen Bund,
1870 kehrt zurück, seine 1. Frau stirbt. u. Bauer, Übersee Krieg mit Frankreich, König ist Ludwig II.
13 Überseer kämpfen gegen Frankreich, 2 fallen.
1871 2. Eheschließung mit Anna Stephl, Neue Feuerwehrspritze wird angeschafft
Feldwies, weitere 3 Kinder
200 Jahre bayerische Geschichte im Erleben
einer Familie des Dorfes Übersee Bayerns und der Welt
Andreas Mayer arbeitet bis ins hohe Alter als 1872 Gesuche um Achenkorrektur, erste Überlegungen
Zimmerer und Bootsbauer und Fährmann zu Chiemseetieferlegung, Überflutungen, häufiges
Auftreten v.. Magenkrebs
Genossenschaft zur Achenkorrektion 1874 Pflichtimpfung per Gesetz gegen
Pocken
1875 jedes Kind musste gegen Pockengeimpft werden
1878 Dr. Beste ist der erste ansässige Arzt in Übersee 1878 Beginn des Baues von Schloss
Herrenchiemsee
Achenkorrektur in Moosen, 4000 fl Baukosten
1880 ab 1882 elektrisches Licht in Nürnberg
und München
1885 Bahnstrecke nach Marquartstein wird eröffnet. 1885: Das Achental ist mit der Welt
verbunden
Tochter Anna rudert mit ihrem Vater zur
Herreninsel und begegnet als 13- Jährige
Ludwig II. persönlich. 1886: Genossenschaft zur Chiemseetieferlegung 1886 König Ludwigs II. stirbt.
1886:Anna Mayer ist nun 19 Jahre alt und gegründet. Vorstand ist Peter Enzwieser, Greimelbauer, Schloss Herrenchiemsee wird zur
bedauert mit vielen den Tod des Feldwies Besichtigung freigegeben
Märchenkönigs
ein Krankenhaus, besser ein Pflegeort für Arbeiter wird
im Gemeindehaus, im Albererweg 22, eingerichtet.
Betreuerin war Theres Steiner
Geschwister Güntherr, Nandl, Barthel, Rosi 1897 Bau eines Feuerwehrhauses in Feldwies
Die Güntherrs werden Gründungsmitglieder 1906 GTEV. Chiemgau Feldwies wird gegründet
des GTEVFeldwies
1909 Barthel Güntherr wird Feuerwehrmann ab 1908 wird Übersee zu einem Malerdorf, Exters
Malschüler und andere Künstler kommen in die
Feldwies, z.B. Paul Nitsche aus Odessa, Alfred Kubin,
Iwan Bostrau...
legendäre Künstlerfeste werden gefeiert
1910
1912: Ende des Überfuhrbetriebs Mayer, Der Dampfer legt jetzt regelmäßig in Feldwies an. Für 1912: Die Saline in Traunstein wird
dafür Bootsverleih Güntherr Urlauber gibt es nun auch Leihboote am Chiemsee und geschlossen
Zimmervermietung an Künstler im Holzner eine erste Badeanstalt
Haus
1914-18: Barthel Güntherr (2)rückt für 1914 - 1918 1.Aug.1914 Beginn des I. Weltkrieg
Österreich ein, weil er in Unken geboren ist. Arbeitseinsätze der Frauen bei der Bahngleispflege
Einsatz in Rußland u. Italien unter Fritzenwenger
1918: 70 Gefallene aus Übersee sterben fern ihrer 1918 König Ludwig III. wird abgesetzt,
Heimat Bayern wird Republik unter Eisner
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Die Geschwister Barthel, Nandl und Rosi. (v. 1923: Bürgermeister: Max Haumayer, Kleinalberer v.
1918) Übersee
1923: Wirtschaftskrise, Inflation
1923 Andreas Mayer verstirbt 1 Pfund Fleisch kostet 1 Milliarde Mark
am 10.10.1923 im Alter von 80 Jahren 1924: Geldknappheit, es wird „billig“:1
1929: Julius Exter wird Ehrenbürger von Übersee wg. Pfund Fleisch kostet 60 Pfennig
seiner Verdienste um das Dorf 1927 Die Bahn fährt elektrisch nach
Salzburg
1928/29: Chiemsee friert zu, wird mit Autos,
mechanischen Schlitten, u.a befahren. Hier: Bootsbauer
Heistracher v. d. Fraueninsel
1935 heiratet Rosa Güntherr (*1902)Hans Feil, KDF Gäste kommen auch nach Übersee, Der Tourismus wird zur Einnahmequelle
sie betreiben ein Taxi und Fuhrunternehmen Ausflugsfahrten in die Berge, Transporte für den Bau für das Achental
der Autobahn
1938: Barthel Güntherr(1) und seine Frau Anna Maul und Klauenseuche in Übersee Feldwies, das Fest 9.11.38 Reichtskristallnacht, jüdische
(Mayer) feiern Goldene Hochzeit am 12.11.38 wird verschoben auf Januar 1939. Läden und Häuser werden zerstört,
Kleidung nur auf Bezugsschein, auch in Übersee jüdische Mitbürger gedemütigt
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einer Familie des Dorfes Übersee Bayerns und der Welt
1944: Hans Seil, Ehemann von T Rosa 1944: trotz Krieg lässt sich die Strickerei Martin in
Güntherr, wird mit seinem LKW eingezogen Übersee an der Feldwieserstr. nieder.
und stirbt 1944 in Frankreich im Alter von 38
Jahren.
im Mai 1945 brennt das Cafe Keil ab, wg. absoluter Flüchtlingsströme kommen auch in
Ausgangssperre konnte die Feuerwehr nicht ausrücken Bayern an, Hunger und Arbeitslosigkeit
1945-46: von den Amerikanern installierte bedrücken die Menschen, 1 854000 Mill.
Bürgermeister sind Karl Kirmayer, Josef Käufer Menschen suchen Sicherheit und
1946 Bevölkerung in Übersee 3449 Ew. (1939 noch Neuanfang in Bayern
2150 Ew)
1946-47 extremer Winter, hohe Arbeitslosigkeit
1946: wieder gewählter Bürgermeister ist Johann Bapt. 1946-47 Hungerwinter für ganz Europa,
Donauer viele Menschen sterben
auch Tochter Irmgard bekommt eine Lizenz für 1948/49 große Wohnungsnot auch in Übersee. 21.6. 1948 Währungsreform, die
das Fuhrunternehmen Seil/Güntherr Beschlagnahme von Räumen, Zuweisung von Deutsche Mark kommt
Bewohnern, hohe Arbeitslosigkeit
Die Läden füllen sich wieder mit Waren.
Anna Güntherr, geb. Mayer verstirbt im 100 ab 1968: Überseer fahren von nun ab mit dem „Blau- 1968 Das Marquartsteiner „Bockerl“ wird
Lebensjahr am 12.6.1966. Sie erlebte die Hälfte Weißen“-
1980: Das Bus nach Marquartstein
Exterhaus wird von
als Kunsthaus stillgelegt
Anna Güntherr, geb. Mayer verstirbt im 100 ab 1968: Überseer fahren nun ab miteröffnet und
dem „Blau- 1968 Das Marquartsteiner „Bockerl“ wird
der Zeit Übersees als Landgemeinde
1970 Lebensjahr am 12.6.1966. Sie erlebte die Hälfte bleibt so für
Weißen“- Busalle Überseer
nach erhalten
Marquartstein
1971 Konrad Wöhrl, Pfarrer in Übersee seit 1948, stirbt
stillgelegt
der Zeit Übersees als Landgemeinde
1971 Konrad Wöhrl, Pfarrer in Übersee seit 1948, stirbt
1972: Olympiade in München,
Terroranschlag gg. israelische Sportler
1972: Olympiade in München,
1978: Die Wahl zum 1. Bürgermeister gewinnt Peter
Terroranschlag gg. israelische Sportler
Stöger gegen Georg Gschwendner
1978: Die Wahl zum 1. Bürgermeister gewinnt Peter
Stöger gegen Georg Gschwendner
Lebensjahr am 12.6.1966. Sie erlebte die Hälfte Weißen“- Bus nach Marquartstein stillgelegt
der Zeit Übersees als Landgemeinde
1971 Konrad Wöhrl, Pfarrer in Übersee seit 1948, stirbt
1989 Der Chiemsee leidet bis dahin an jährlich 115 t Der Ringkanal geht in Betrieb: „Ein Tag,
eingeschwemmten Düngemitteln und den Abwässern den ich nicht vergessen werde“ nannte
Baukosten 280 Mio. für den Ringkanal, Übersee ist der damalige Bundespräsident Richard v.
1993: Rosa Seil verstirbt im Mai im Alter von Mitglied im Abwasserzweckverband Weizsäcker den 24.11.1989. Er durfte
91 Jahren den Ringkanal in Betrieb nehmen.
2011 Irmgard Niedermeier und alle Mitbürger seit mehr als 60 Jahren ringt der Gemeinderat um eine
können nun ohne Halt zum See und zur Kirche Unterführung mit den Behörden
2015: Volkschauspieler Georg Einderdinger verstirbt im 2015: Es ist seit 70 Jahren Frieden in
Januar Westeuropa,
dafür Krieg in Syrien, Terror in
Flüchtlinge aus Syrien, Afhganistan u.a. Ländern finden Afghanistan, Not in Afrika...sehr viele
Zuflucht in Übersee und werden von Ehrenamtlichen Flüchtlinge kommen in die EU und nach
betreut. Deutschland