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Diskurs Kindheits- und Jugendforschung Heft 4-2010, S.

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die Kinder. Je mehr die Eltern russisch sprechen, desto besser beherrschen die Kinder die
Sprache. Dieses Muster spiegelt sich in unseren Daten besonders deutlich auf der lexika-
lischen Ebene, aber auch auf der grammatischen Ebene wider. Der Einfluss besteht trotz
des Kindergarten- bzw. Schulbesuchs der Kinder und des starken Einflusses der Umge-
bung auf die Entwicklung der deutschen Sprache.
Vor dem Hintergrund dieser Ergebnisse und mit dem Wissen, dass für die Eltern-
Kind-Beziehung die Beherrschung der Muttersprache der Eltern sehr wichtig ist (vgl.
Portes/Hao 1998; Wong Fillmore 2000), kann man den Gebrauch der Muttersprache
durch die Eltern nur unterstützen. Gewarnt sei allerdings vor einem zu starren Verfechten
dieses Prinzips vor den Eltern, denn die Verwendung beider Sprachen in der Konversati-
on mit anderen Zweisprachigen in Form von code-switching gehört zum normalen
Sprachverhalten unter Migrationsbedingungen und es sei auch Eltern zugestanden (vgl.
Gardner-Chloros 2009; Tracy/Lattey 2001).
Für endgültige Aussagen über die Bedeutung des Inputs von Eltern mit Migrations-
hintergrund für die Sprachentwicklung ihrer Kinder in der Umgebungssprache sind weite-
re Studien erforderlich. Dabei wären die Untersuchung größerer Stichproben mit standar-
disierten Testverfahren, die Einbeziehung von produktiven und rezeptiven Fähigkeiten,
Studien mit verschiedenen Migranten- und Altersgruppen und die detaillierte Erfassung
der Qualität und Quantität des elterlichen Sprachangebots wünschenswert.

Anmerkungen
1 Den Autorinnen sind keine Studien aus dem deutschen Sprachraum zur dieser spezifische Frage-
stellung bekannt.
2 The Children of Immigrants Longitudinal Study (CILS) online abrufbar unter http://cmd.princeton.
edu/data%20CILS.shtml. Letzter Stand: 11.3.2010.
3 Diese Daten wurden im Rahmen des Projektes „Spracherwerb als Voraussetzung zur sozialen Inte-
gration von russischsprachigen Kindern mit Migrationshintergrund in Deutschland und Israel“ er-
hoben (finanziert vom BMBF, Grant 01UW0702B). Es ist ein Teil des deutsch-israelischen For-
schungskonsortiums „Migration and Societal Integration“. Von israelischer Seite wird das Projekt
durch Joel Walters und Sharon Armon-Lotem geleitet, von deutscher Seite durch Natalia Gagarina.
4 Die Notwendigkeit paralleler Testverfahren in beiden Sprachen ergibt sich aus weiteren Fragestel-
lungen der übergeordneten Studie „Spracherwerb als Voraussetzung zur sozialen Integration von
russischsprachigen Kindern mit Migrationshintergrund in Deutschland und Israel“.
5 Test von Kauschke (2007).
6 Selbst konstruiert.
7 Untertest SG des SSV (Grimm 2003).

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