01 Brechts Verfremdungseffekt
01 Brechts Verfremdungseffekt
01 Brechts Verfremdungseffekt
Gruppendynamik
Forschung und Praxis
Der "Verfremdungseffekt", den Bert Brecht mit seinem "epischen" Theater anstrebte, ist fr ihn ein Mittel, das "gesellschaftliche Zusammenleben der Menschen" erkennbar zu machen, um es zu verndern: "... die Welt so zu zeigen, da sie behandelbar wird" (A, S. 66). Aus zwei Grnden lohnt es sich fr die gruppendynamische Arbeit, sich mit dem, was Brecht ber den Verfremdungseffekt schreibt, auseinanderzusetzen: (1) Brecht gibt einige Hinweise, die man zu Interventionen in der Gruppe ausgestalten kann, um den Verfremdungseffekt hervorzurufen; (2) Brecht erlutert detailliert, welchen Zweck und welche Effekte diese Verfremdung fr gesellschaftliches Lernen hat. Es soll zunchst beschrieben werden, was Brecht unter dem "V(erfremdungs) Effekt" versteht; daraus ergeben sich Parallelen zur Gruppendynamik; danach sollen Ziele genannt und dargestellt werden, inwiefern Brecht den VEffekt als Mittel sieht, diese Ziele zu erreichen. Die Brechtschen Methoden, den VEffekt zu bewirken, sollen den Abschlu bilden.
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Ziel des Verfremdungseffektes bei Brecht ist es, den Zuschauer dazu zu befhigen, die Situation von einer MetaEbene her zu sehen. Die Fhigkeit zur MetaKommunikation, also zur bewuten, rationalen, kritischen Kommunikation ber die Kommunikation wurde in letzter Zeit immer wieder als Lernziel beschrieben (Baacke, 1973; Mollenhauer, 1972), als Fhigkeit, die Emanzipation ermglicht, weil sie "verfestigte Institutionen, Normen und Regeln problematisiert: Diskurs ist als Metainstitution ,Instanz der Kritik aller unreflektierten sozialen Normen (Apel)" (Mollenhauer, 1972, S. 64). Unter Diskurs versteht Mollenhauer (1972, S. 15) "das Problematisieren von Lebenszusammenhngen mit der Unterstellung, da vernnftige Verstndigung und Konsensus mglich sind". An anderer Stelle (Portele, 1975) wurde darauf hingewiesen, da vermutlich gesellschaftliche Mechanismen bestehen, die verhindern, da man diese MetaEbene einnimmt. Wenn man die "verfestigten Institutionen, Normen und Regeln" "von oben", mit Distanz betrachtet, knnen Legitimationszweifel entstehen. Wettbewerb zum Beispiel wird durch Wettbewerbspiele zu etwas "Natrlichem", "Selbstverstndlichem" gemacht, das nicht hinterfragt wird, nicht hinterfragt werden kann. Brecht vermutet, da das brgerliche Theater dazu beitrug, die gesellschaftlichen Verhltnisse als "selbstverstndlich" hinzunehmen, weil es den Zuschauern keine Mglichkeit der Distanz zur Metaebene bot. "Bei allem ,Selbstverstndlichen wird auf das Verstehen einfach verzichtet", schreibt Brecht (B, S. 63). Deshalb: "Das ,Natrliche mute das Moment des Aufflligen bekommen. Nur so konnten die Gesetze von Ursache und Wirkung zu Tage treten. Das Handeln der Menschen mute zugleich so sein und mute zugleich anders sein knnen" (B, S. 63). Dann zhlt er die Unterschiede auf bei den Zuschauern des dramatischen und des epischen Theaters: "Der Zuschauer des dramatischen Theaters sagt: Ja, das habe ich auch schon gefhlt. So bin ich. Das ist nur natrlich. Das wird immer so sein. Das Leid dieses Menschen erschttert mich, weil es keinen Ausweg fr ihn gibt. Das ist groe Kunst: da ist alles selbstverstndlich. Ich weine mit den Weinenden, ich lache mit den Lachenden. Der Zuschauer des epischen Theaters sagt: ,Das htte ich nicht gedacht. So darf man es nicht machen. Das ist hchst auffllig, fast nicht zu glauben. Das mu aufhren. Das Leid dieses Menschen erschttert mich, weil es doch einen Ausweg fr ihn gbe. Das ist die groe Kunst: da ist nichts selbstverstndlich. Ich lache ber den Weinenden, ich weine ber den Lachenden" (B, S. 63/64). Brecht gibt folgende Definition des VEffektes: "Es handelt sich hierbei, kurz gesagt, um eine Technik, mit der darzustellenden Vorgngen zwischen Menschen der Stempel des Auffallenden, des der Erklrung Bedrftigen, nicht Selbstverstndlichen, nicht einfach Natrlichen verliehen werden kann. Der Zweck des Effektes ist, dem Zuschauer eine fruchtbare Kritik vom gesellschaftlichen Standpunkt zu ermglichen" (A, S. 54). "Eine verfremdende Abbildung ist eine solche, die den Gegenstand zwar erkennen, ihn aber doch zugleich fremd erscheinen lt" (B, S. 150).
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Fr Brecht hat die Haltung des Zuschauers und des Schauspielers beim VEffekt sehr viel gemeinsam mit der Haltung des Wissenschaftlers: ". .. un d in Zukunft wird der Forscher, bemht, das Naturgeschehen verstndlich, beherrschbar und irdisch zu machen, immer wieder zunchst einen Standpunkt aufsuchen, von dem aus es geheimnisvoll, unverstndlich und unbeherrschbar erscheint. Er wird sich in die Haltung des Staunenden bringen, den VEffekt anwenden..." (B, S. 84). "... und wer mitraut dem, was ihm vertraut ist? Damit all dies viele Gegebene ihm als ebensoviel Zweifelhaftes erscheinen knnte, mte er jenen fremden Blick entwickeln, mit dem der groe Galilei einen ins Pendeln gekommenen Kronleuchter betrachtete. Den verwunderten diese Schwingungen, als htte er sie so nicht erwartet und verstnde es nicht von ihnen, wodurch er dann auf die Gesetzmigkeiten kam. Diesen Blick, so schwierig wie produktiv, mu das Theater mit seinen Abbildungen des menschlichen Zusammenlebens provozieren. Es mu sein Publikum wundern machen, und dies geschieht vermittels einer Technik der Verfremdung des Vertrauten" (B, S. 151/152). Dieses "Wundernmachen", diese "Verfremdung des Vertrauten" beim "menschlichen Zusammenleben" geschieht in der Gruppendynamik und knnte intensiver provoziert werden.
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"... Keiner aber sieht den Menschen genau, der nicht wei, da der / Mensch das Schicksal des Menschen ist. / Die Kunst der Beobachtung / Angewandt auf die Menschen, ist nur ein Zweig der / Kunst der Menschenbehandlung. Eure Aufgabe, Schauspieler, ist es / Forscher zu sein und Lehrer in der Kunst der Behandlung der Menschen. / Kennend ihre Natur und sie zeigend, lehrt ihr sie / Sich zu behandeln. Ihr lehrt sie die groe Kunst / Des Zusammenlebens" (B, S. 271).
In der Formulierung "Kennend ihre Natur und sie zeigend, lehrt ihr sie sich zu behandeln" wird die Rolle des Lehrenden, wie sie Brecht wnscht, genau definiert: Der Lehrer zeigt, und indem er das tut, ermglicht er dem Lernenden zu lernen, nicht der Lehrer behandelt den Menschen, sondern er ermglicht ihnen durch "Zeigen", "sich zu behandeln". "Aber wir knnen nicht die Arbeit fr dich erledigen ... du mut das fr dich selbst erledigen, wenn es berhaupt jemals erledigt werden soll" heit es in der Gestalttherapie (Perls, Hefferline, Goodman, 1974, S. 56). Die Formel "Zusammenleben der Menschen" taucht immer wieder bei Brecht auf. "Denn die kleinste gesellschaftliche Einheit ist nicht der Mensch, sondern zwei Menschen. Auch im Leben bauen wir uns gegenseitig auf... Der Herr ist nur so ein Herr, wie ihn der Knecht es sein lt... (B, S. 159/160). Dies ist zu erkennen, und zu verndern sind die gesellschaftlichen Verhltnisse. Dieses "... auch im Leben bauen wir uns gegenseitig auf..." ist der Grundgedanke vom "System" bei der Analyse menschlicher Interaktion (Watzlawick u. a., 1969). Als Methode, die Simulationen auf der Bhne zu verwerten, schlgt Brecht "die Methode der neuen Gesellschaftswissenschaft, die materialistische Dialektik" vor. "Diese Methode behandelt, um auf die Beweglichkeit der Gesellschaft zu kommen, die gesellschaftlichen Zustnde als Prozesse und verfolgt diese in ihrer Widersprchlichkeit. Ihr existiert alles nur, indem es sich wandelt, also in Uneinigkeit mit sich selbst ist. Dies gilt auch fr die Gefhle, Meinungen und Haltungen der Menschen, in denen die jeweilige Art ihres gesellschaftlichen Zusammenlebens sich ausdrckt" (B, S. 152). Denn:
"Die Kmpfe der Klassen / Die Kmpfe zwischen Alt und Neu / Rasen auch im Innern des einzelnen ..." (B., S. 277).
Brecht macht hier deutlich, da der "Konflikt zwischen einem Teil und einem anderen Teil der Persnlichkeit", der auch bei Perls genauso nur dialektisch aufgelst werden kann (Perls u. a., 1974, S. 6982), gesellschaftlich bedingt ist. Diese gesellschaftliche Bedingtheit interner Konflikte wird von der Gestalttherapie nicht gesehen. Watzlawick u. a. sehen sie immerhin als Ergebnis zwischenmenschlicher Interaktionen, aber sie sehen nicht diese Interaktionen in Abhngigkeit von gesellschaftlichen Verhltnissen (Watzlawick u. a., 1974). Was Brecht den Arbeiterschauspielern sagt, gilt auch fr den politisch engagierten Gruppendynamiker:
"... Kennend ihre Natur und sie zeigend, lehrt ihr sie / Sich zu behandeln. Ihr lehrt sie die groe Kunst des Zusammenlebens. // Wie aber hre ich euch fragen, sollen wir / Getretenen und Gehetzten, Ausgenutzten und Abhngigen / In Unwissenheit Gehaltenen, unsicher Lebenden / Jene groe Haltung einnehmen der Forscher und Pioniere / Die ein fremdes Land auskunden, es auszubeuten und es sich / Zu unterwerfen? Waren wir doch immer nur / Gegenstand des Handelns anderer, Glcklicherer. Wie / Sollen wir, immer
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nur die / Obsttragenden Bume, nun selbst die Grtner werden? Das eben / Scheint mir die Kunst, die ihr lernen mt, die ihr Schauspieler / Und Arbeiter zugleich seid. // Nicht unmglich kann sein / Zu lernen, was Nutzen bringt. Gerade ihr, in eurer tglichen Beschftigung / Bildet Beobachtung aus. Die Schwchen und / Fhigkeiten des Vorarbeiters zu erkennen, eurer Kollegen / Gewohnheiten und Denkungsart / Genau zu bedenken, ist euch ntzlich. Wie / Euren Klassenkampf kmpfen ohne / Menschenkenntnis? Ich sehe euch / Alle, die Besten von euch, schon gierig nach Kenntnissen greifen / Jenem Wissen, das die Beobachtung schrft, welche wieder zu / Neuem Wissen fhrt. Und schon studieren / Viele von euch die Gesetze des menschlichen Zusammenlebens, schon / Schickt eure Klasse sich an, ihre Schwierigkeiten zu meistern und damit / Die Schwierigkeiten der / Gesamten Menschheit. Und da knnt ihr / Schauspieler und Arbeiter, lernend und lehrend / Mit eurer Gestaltung eingreifen in alle Kmpfe / Von Menschen eurer Zeit und so / Mit dem Ernst des Studiums und der Heiterkeit des Wissens / Helfen, die Erfahrung des Kampfs zum Gemeingut zu machen und / Die Gerechtigkeit zur Leidenschaft" (B, S. 271/272).
Als wichtige Erkenntnis, die zu vermitteln ist, sieht Brecht, da der Mensch nicht nur ein Produkt eines Milieus ist, sondern auch das Milieu ein Produkt des Menschen: "Die Auffassung des Menschen als einer Variablen des Milieus, des Milieus als einer Variablen des Menschen, das heit die Auflsung des Milieus in Beziehungen zwischen Menschen, entspringt einem neuen Denken, dem historischen Denken" (B, S. 86). Auch hier wieder besteht Brecht auf der Einsicht, da der Mensch sich nicht als passiven, hilflosen Abhngigen vom Milieu definieren darf, da er also die Ursache fr sein Verhalten dem Milieu attribuiert; der Mensch schafft auch das Milieu, er ist auch die Ursache dieses Milieus. Diese Einsicht in den Systemcharakter der Beziehungen zwischen Menschen, die Einsicht in die gegenseitige Bedingtheit ist fr ihn das "neue Denken". Diese Erkenntnis wie alle anderen wichtigen, die Vernderungen ermglichen kann und soll Lust machen. Brecht will die Dialektik zum Genu machen. "Die berraschungen der logisch fortschreitenden oder springenden Entwicklung, der Unstabilitt aller Zustnde, der Sitz der Widersprchlichkeiten usw., das sind Vergngungen an der Lebendigkeit der Menschen, Dinge und Prozesse und sie steigern die Lebenskunst sowie die Lebensfreudigkeit" (B, S. 77). Methoden und Interventionen Welche Mglichkeiten hat der Schauspieler, den Verfremdungseffekt zu bewirken und den Zuschauer zum "Begreifen" fr das "Eingreifen" zu befhigen? Welche Mglichkeiten hat der GruppenModerator, die Ablufe in der Gruppe zu "ver fremden" und die Gruppenmitglieder zum "Begreifen" fr das "Eingreifen" zu befhigen? Wie kann man erreichen, da das Selbstverstndliche nicht selbstverstndlich ist, sondern "merkwrdig"? Wie ermglicht der Schauspieler, der Moderator die Distanz, um das Geschehen "der Kritik berantworten" zu knnen? Beobachten: Um als Schauspieler oder als Moderator im Sinne des Verfrem dungseffektes ttig werden zu knnen, mu auf eine besondere Weise beobachtet werden. "Die Beobachtung ist ein Hauptteil der Schauspielkunst. Der Schauspieler beobachtet den Mitmenschen mit all seinen Muskeln und Nerven in einem
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Akt der Nachahmung, welcher zugleich ein Denkproze ist. Denn bei bloer Nachahmung kme hchstens das Beobachtete heraus, was nicht genug ist, da das Original, was es aussagt, mit zu leiser Stimme aussagt. Um vom Abklatsch zur Abbildung zu kommen, sieht der Schauspieler auf die Leute, als machten sie ihm vor, was sie machen, kurz, als empfhlen sie ihm, was sie machen, zu bedenken" (B, S. 157). Diese distanzierte Empathie fordert Brecht auch an anderen Stellen. Was Brecht hier empfiehlt, ist wieder, nicht einfach hinzunehmen, was die Leute machen, sondern "zu bedenken", den "fremden Blick" des groen Galilei zu entwickeln. Beim Angebot solcher Beobachtungen an den Klienten unterscheidet man in der nichtdirektiven Beratung (Muccielli, 1972) dementsprechend die wiedergebende (Echo)Verbalisierung und die klrende Verbalisierung. In der Rede an die dnischen Arbeiterschauspieler begrndet er diese Forderung:
"Du, der Schauspieler / Mut vor allen anderen Knsten / Die Kunst der Beobachtung beherrschen. // Nicht wie du aussiehst nmlich ist wichtig, sondern / Was du gesehen hast und zeigst. Wissenswert / Ist, was du weit. / Man wird dich beobachten, um zu sehen / Wie gut du beobachtet hast. / Aber Menschenkenntnis erwirbt nicht / Wer nur sich selbst beobachtet. Allzuviel / Verbirgt er vor sich selbst. // Also mu eure Schulung beginnen unter den / Lebendigen Menschen. Eure erste Schule / Sei euer Arbeitsplatz, eure Wohnung, euer Stadtviertel. / Sei Strae, Untergrundbahn und Laden. Alle Menschen dort / Sollt ihr beobachten. Fremde, als seien es Bekannte, aber / Bekannte, als seien sie euch fremd. // ... // Um zu beobachten / Mu man vergleichen lernen. Um zu vergleichen // Mu man schon beobachtet haben. Durch Beobachtung / Wird ein Wissen erzeugt, doch Wissen ist ntig / Zur Beobachtung. Und: / Schlecht beobachtet der, der mit dem Beobachteten / Nichts zu beginnen wei. Schrferen Auges berblickt / Der Obstbaumzchter den Apfelbaum als der Spaziergnger. / Keiner aber sieht den Menschen genau, der nicht wei, da der / Mensch das Schicksal des Menschen ist / ..." (B, S. 269/271).
Im letzten Satz dieses Zitats weist Brecht wieder auf etwas hin, was man die Schlsseleinsicht nennen knnte, die ermglicht, den Menschen genau zu sehen. ".. . da der Mensch das Schicksal des Menschen ist...", verdeutlicht noch einmal den Systemcharakter menschlicher Interaktionen: Wie der Mensch handelt, ist ein Effekt dieser Interaktionen und ist gleichzeitig die Ursache fr die Handlungen des anderen Menschen. Aber weil der Mensch und nichts anderes des Menschen Schicksal ist, ist dieses vernderbar. Dazu mu Einsicht gewonnen werden in die Systematik sozialer Prozesse, durch die Situationen als real und normal definiert werden, denn nach der bekannten These von Thomas gilt: Wenn die Menschen Situationen als real definieren, so sind auch ihre Folgen real. Gleichzeitig weist Brecht auf die Anfangsschwierigkeiten beim Beobachten hin, mit denen auch im Training umgegangen werden mu. Historisierung: Eine Technik vor allem soll der Schauspieler beherrschen: "das entscheidende Technikum der Historisierung". Historisierung ist vor allem wieder eine spezifische Sichtweise. Deutlich wird, was Brecht mit Historisierung meint, in folgendem Beispiel: "Auf der Bhne sei folgendes darzustellen: Ein junges Mdchen verlt ihre Familie, um eine Stellung in einer greren Stadt anzunehmen (Piscators Amerikanische Tragdie). Fr das brgerliche Theater ist dies eine Angelegenheit von geringer Tragweite, sichtlich der Beginn einer Geschichte, das, was man erfahren mu, um das Nachfolgende zu verstehen, oder
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um auf das Nachfolgende gespannt zu sein. Die Phantasie der Schauspieler wird kaum sehr dadurch in Gang gesetzt werden. In gewisser Hinsicht ist der Vorgang allgemein: junge Mdchen nehmen Stellungen an (im vorliegenden Fall kann man gespannt sein, was ihr nun besonderes passieren wird). Er ist nur insofern besonders: dieses Mdchen geht weg (wre sie dageblieben, htte das folgende sich nicht ereignet). Da die Familie sie gehen lt, ist nicht Gegenstand der Untersuchung, es ist glaubhaft (die Motive sind glaubhaft). Fr das historisierende Theater liegt alles anders. Es wirft sich ganz und gar auf das Eigentmliche, Besondere, der Untersuchung Bedrftige des so alltglichen Vorgangs. Wie, die Familie entlt aus ihrer Hut ein Mitglied, damit es sich nunmehr selbstndig, ohne Hilfe den Lebensunterhalt verdient? Ist es dazu imstande? Was es hier, als Familienmitglied, gelernt hat, wird ihm das helfen, den Unterhalt zu verdienen? Knnen Familien ihre Kinder nicht mehr behalten? Sind sie eine Last geworden oder geblieben? Ist das so bei allen Familien? War das immer so? Ist das der Lauf der Welt, der nicht zu beeinflussende? Wenn die Frucht reif ist, fllt sie vom Baum. Gilt hier dieser Satz? Machen sich die Kinder immer einmal selbstndig? Taten sie es zu allen Zeiten? Wenn ja, wenn es etwas Biologisches ist, geschieht es immer in der gleichen Weise, aus demselben Grunde, mit den gleichen Folgen? Das sind die Fragen (oder ein Teil von ihnen), welche die Schauspieler zu beantworten haben, wenn sie den Vorgang als einen historischen, einmaligen darstellen wollen, wenn sie hier eine Sitte aufzeigen wollen, die Aufschlu gibt ber das ganze Gefge der Gesellschaft einer bestimmten (vergnglichen) Zeit. Wie soll aber ein solcher Vorgang dargestellt werden, da sein historischer Charakter hervortritt? Wie kann die Wirrnis unserer unglcklichen Zeit auffllig gemacht werden? Wenn die Mutter unter Ermahnungen und moralischen Forderungen der Tochter den Koffer packt, der sehr klein ist wie zeigt man das: So viele Forderungen und so wenig Wsche? Sittliche Forderungen fr ein ganzes Leben und Brot nur fr fnf Stunden? Wie hat die Schauspielerin den Satz der Mutter zu sprechen, mit dem sie den so sehr kleinen Koffer bergibt, ,So, ich denke, das reicht aus, damit er als historischer Ausspruch verstanden wird? Das kann nur erreicht werden, wenn der VEffekt hervorgebracht wird. Die Schauspielerin darf den Satz nicht zu ihrer eigenen Sache machen, sie mu ihn der Kritik berantworten, sie mu das Verstndnis seiner Motive ermglichen und den Protest" (B, S. 86/88). An diesem Zitat lt sich nachvollziehen, was Brecht wollte mit dem Spruch, der ihn lange begleitete: "Die Wahrheit ist konkret." Der Moderator kann ein Ereignis der "Kritik berantworten", das "Verstndnis seiner Motive ermglichen und den Protest" durch solche Fragen, wie sie Brecht im oben angefhrten Zitat stellt. Das selbstverstndliche Ereignis irgendeine Verhaltenssequenz in der Gruppe wird durch solche Fragen thematisiert und problematisiert. Das Ereignis wird verfremdet, es wird auf MetaEbene darber gesprochen. Eine Verhaltenssequenz als eine "Sitte" aufzeigen, "die Aufschlu gibt ber das ganze Gefge der Gesellschaft einer bestimmten (vergnglichen) Zeit" heit wohl, die herrschenden Normen aufzeigen, in Frage stellen und damit vernderbar machen. Brecht formuliert hier das Ziel parteilicher Gruppendynamik. Dieser Satz beinhaltet auch, da abstraktes Gerede, abstrakte Analysen ber gesellschaftliche
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Prozesse nicht genug sind. Den Zusammenhang von Wahrheit die konkret ist und Vernderung formuliert Brecht im Badener Lehrstck vom Einverstndnis: "Habt ihr die Welt verbessernd die Wahrheit vervollstndigt, so/Vervollstndigt die vervollstndigte Wahrheit. / ... / Habt ihr die Wahrheit vervollstndigend die Menschen verndert, so / Verndert die vernderte Menschheit." Lockerheit: Was Brecht ber die Lockerheit der Schauspieler sagt, gilt sicherlich analog fr die Moderatoren: "Nicht beabsichtigend sein Publikum in Trance zu versetzen, darf er sich selbst nicht in Trance versetzen. Seine Muskeln mssen locker bleiben" (B, S. 153). Der Schauspieler (Moderator) soll das Publikum nicht verfhren. "Das Publikum mu da vllige Freiheit haben." Schauspieler oder Moderator "... behlt die Haltung des blo Vorschlagenden bei" (A, S. 62). "... er unterstreicht, da dies seine, des Schauspielers Aussage, Meinung, Version des Vorganges ist" (A, S. 64). "Die Voraussetzung fr die Hervorbringung des VEffektes ist, da der Schauspieler das, was er zu zeigen hat, mit dem deutlichen Gestus des Zeigens versieht" (A, S. 60). Nur so lt der Schauspieler oder der Moderator dem Zuschauer oder Gruppenmitglied die Freiheit, wissenschaftlich an das Geschehen heranzugehen. "Da das Publikum ja nicht eingeladen wird, sich in die Fabel wie in einen Flu zu werfen, um sich hierhin und dorthin unbestimmt treiben zu lassen..." mu es oder mssen die Teilnehmer "mit dem Urteil dazwischenkommen knnen" (B, S. 166). Die Bemerkungen ber die "publikumszentrierte" Rolle des Schauspielers gelten analog fr die "klientenzentrierte" Rolle des GruppenModerators: nicht in Trance versetzen, die Haltung des blo Vorschlagenden beibehalten, dem "Klienten" die Freiheit lassen. Dazu ist es gut, da die Geschehnisse, die Prozesse verlangsamt werden, da der Schauspieler, Moderator, Teilnehmer "alles Hastige herausnimmt", denn wichtig ist, da er "uns sehr wohl unseren oder seinen Gedanken berlassen" kann (B, S. 154). Die Verlangsamung der Kommunikation in der Gruppe und erste Beobachtungsbungen mit dem "fremden Blick" kann man z. B. dadurch erreichen, da man die Gruppensitzung auf Band aufnimmt und in kurzen Abstnden Sequenzen zur Analyse wieder abspielt oder jeden die uerung des Vorredners vor eigenen Beitrgen paraphrasieren lt. Besondere Techniken: Neben diesen genannten, mehr allgemeinen Vorschlgen, empfiehlt Brecht noch einige speziellere Techniken, die man m. E. ohne Schwie rigkeiten in der Gruppe verwenden kann. Besonders wichtig erscheint uns die Nicht SondernTechnik. Die NichtSondernTechnik kann man wie alle diese Techniken fr das Rollenspiel vorschlagen, dieses NichtSondern lt sich aber auch als InterventionsFrage verwenden. "Geht er auf die Bhne, so wird er bei allen wesentlichen Stellen zu dem, was er macht, noch etwas ausfindig, namhaft und ahnbar machen, was er nicht macht; das heit er spielt so, da man die Alternative mglichst deutlich sieht, so da sein Spiel noch die anderen Mglichkeiten ahnen lt, nur eine der mglichen Varianten darstellt. Er sagt zum Beispiel: ,Das wirst du mir bezahlen, und er sagt nicht: ,Ich verzeihe dir das. Er hat seine Kinder, und es steht nicht so, da er sie liebt. Er geht nach links vorn und nicht nach rechts hinten. Das, was er nicht macht, mu in dem enthalten und aufgehoben sein, was er macht. So bedeuten alle Stze und Gesten Entscheidungen, bleibt die Person unter Kontrolle und wird getestet. Der technische Aus
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druck fr dieses Verfahren heit: Fixieren des NichtSondern" (A, S. 62). Fr Moderatoren und Teilnehmer heit das, am Verhalten das "Sondern" aufzuzeigen, indem das "Nicht" genannt wird, z. B. eine Formulierung aufgreifen und fragen, was damit gleichzeitig nicht formuliert wurde. Das "Nicht" ist "in dem enthalten und aufgehoben", was er macht. Das "Nicht" mu nicht das Gegenteil vom "Sondern" sein. Um ein Beispiel zu nennen: Wenn ein Teilnehmer zum Moderator sagt: "Du manipulierst mich", dann sagt er nicht: "Du hast keinen Einflu auf mich." Er sagt auch nicht: "Ich lasse mich nicht manipulieren." Das "Nicht" zeigt Verhaltensalternativen auf und kann zum Anla genommen werden, sich klarzumachen, warum man die eine der Alternativen whlte und keine andere, warum man diese anderen evtl. glaubte, nicht whlen zu knnen. Als Intervention knnte man die Frage stellen: "Was hast du jetzt nicht gemacht?" oder den Teilnehmer bitten, einmal ein "Nicht"Verhalten auszufhren, um damit zu experimentieren. Man kann z. B. das "Nicht" durch einen Doppelgnger personifizieren, der hinter dem agierenden Teilnehmer steht und versucht, Alternativen zu dessen Aussagen zu formulieren. In der Gestalttherapie wird das Empfinden entgegengesetzter Krfte (sensing opposed forces) als bung verwendet. "Meistens sind die selbstverstndlichen Prferenzen und die natrlichen Sichtweisen nichts als Gewohnheiten (handme downs). Sie werden Routine und richtig, weil wir uns zurckhalten, auch nur das Gegenteil zu denken" (Perls u. a., 1974, S. 82). Dieses Fixieren des NichtSondern ist eine Konkretisierung, die Widersprche festzumachen und aus den Widersprchen ber die Verfremdung zu lernen. Der Schauspieler soll in die Figur das "NichtSondern" hineinbringen, "auf das soviel ankommt, wenn das Publikum, das die Gesellschaft reprsentiert, die Vorgnge von der beeinflubaren Seite einsehen knnen soll" (B, S. 159). GruppenTeilnehmer sollten lernen, das "Nicht" in ihrem Verhalten, das dem "Sondern" entspricht, zu erkennen, so da sie ihr eigenes Verhalten "verfremdet" wahrnehmen knnen. Rollentausch, diese bekannte gruppendynamische Technik aus Psycho und Sozio Drama, ist auch fr Brecht ein wichtiges Mittel, Distanz und Verfremdung zu erreichen. Die Begrndung fr den Rollentausch gibt Brecht in dem bereits zitierten Hinweis: "Denn die kleinste gesellschaftliche Einheit ist nicht der Mensch, sondern zwei Menschen. Auch im Leben bauen wir uns gegenseitig auf...", deshalb "... sollten die Schauspieler auf den Proben mit ihren Partnern mitunter tauschen, damit die Figuren voneinander bekommen, was sie voneinander brauchen. Es ist aber fr die Schauspieler auch gut, wenn sie ihren Figuren in der Kopie begegnen oder auch in anderen Gestaltungen. Von einer Person anderen Geschlechts gespielt, wird die Figur ihr Geschlecht deutlicher verraten... Vor allem sichert der Schauspieler, indem er die Gegenfiguren mitentwickelt oder zumindest ihre Darsteller vertritt, den so entscheidenden gesellschaftlichen Standpunkt, von dem aus er seine Figur vorfhrt. Der Herr ist nur so ein Herr, wie ihn der Knecht es sein lt usw." (B, S. 160). Rollentausch ist also fr Brecht ein wichtiges Mittel, den bereits erwhnten Sy stemcharakter sozialer Interaktion zu erkennen, allerdings nicht abstrakt, son
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dern zu erleben, wie die Menschen "sich gegenseitig aufbauen", da der Beherrschte dazu beitrgt, da der Herrschende herrschen kann. Um solche Wechselwirkungen und die Krfte, die sie stabilisieren, sichtbar zu machen, kann man probehalber im Training von verschiedenen Postulaten ausgehend Analysen durchfhren. Beispiele dazu sind: (1) Jede Beziehung wird von allen Beteiligten im gegenwrtigen Zustand gehalten, sonst wrde sie sich ndern. Was tun die Beteiligten (insbesondere auch die unaufflligen), um den Zustand zu erhalten und wie tun sie es? (2) Unabhngig von den Bekundungen der Beteiligten mssen sie ein Interesse an der Aufrechterhaltung des gegenwrtigen Zustands haben, sonst wrden sie ihn ndern. Wozu dient ihnen also der Zustand? Wollen sie den dadurch erreichten Nutzen berhaupt und auf diese Weise erhalten? "Kombinierte Verfahren" nennt Brecht drei weitere Hilfsmittel, die er kombiniert verwendet wissen mchte. Auch dies ist eine Technik, die sich in der Gruppe direkt verwenden lt. "1. Die berfhrung in die dritte Person. 2. Die berfhrung in die Vergangenheit. 3. Das Mitsprechen von Spielanweisungen und Kommentaren. Das Setzen der ErForm und der Vergangenheit ermglicht dem Schauspieler die richtige distanzierte Haltung. Der Schauspieler sucht auerdem Spielanweisungen und kommentarische uerungen zu seinem Text und spricht sie auf der Probe mit (,Er stand auf und sagte bse, denn er hatte nicht gegessen: ... oder ,Er hrte das zum ersten Mal und wute nicht, ob es die Wahrheit w a r . . . oder ,Er lchelte und sagte allzu sorglos:...). Das Mitsprechen der Spielanweisungen in der dritten Person bewirkt, da zwei Tonflle aufeinanderstoen, wodurch der zweite (also der eigentliche Text) verfremdet wird. Auerdem wird die Spielweise verfremdet, indem sie tatschlich erfolgt, nachdem sie schon einmal in Worten bezeichnet und angekndigt wurde. Das Setzen der Vergangenheit dabei stellt den Sprecher auf einen Punkt, von dem aus er auf den Satz zurcksieht. Damit wird der Satz ebenfalls verfremdet, ..." (A, S. 63). Auch Gegenwrtiges kann man als Vergangenes darstellen, historisierend. Wahrscheinlich kann man einige Erkenntnisse gewinnen, wenn man z.B. im Rollenspiel das Verhalten von der Phantasie des "Weitergehens her", vom erwarteten oder befrchteten Ende her spielen lt. Zum Beispiel knnte man im Kommunikationstraining mit dem Tonband aufgezeichnete Sequenzen in Kenntnis des "Endes" neu sprechen lassen unter der Fragestellung: Was kann ich tun, um ein anderes "Ende" zu erreichen? Damit knnen gezielt Verhaltensalternativen ausprobiert werden. Etwas ber sich selbst in ErForm zu sagen, ist sicherlich eine sehr einfache Technik, die dem Sprecher aber ber sprachliche Distanzierung Erkenntnisse ber sich ermglicht. Die Technik, sich selbst mittels "Spielanweisungen und Kommentaren" darzustellen, scheint uns u. a. dann sinnvoll zu sein, wenn es darauf ankommt, Gefhle bei den Aktionen und sprachlichen Beitrgen zu verbalisieren. Solche Spielanweisungen und Kommentare knnte auch ein anderer Teilnehmer beisteuern. Dieses Mitsprechen von Spielanweisungen und Kommentaren kann man zum Beispiel auch verwenden, um die in der Gruppe herrschenden Normen deutlich werden zu lassen. Der Moderator knnte auf Widersprche hierbei hinweisen
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und so das Geschehen "der Kritik berantworten, das Verstndnis seiner Motive ermglichen und den Protest". Die Techniken, die Brecht zur Herstellung des Verfremdungseffektes empfiehlt, sind nicht neutral oder unparteilich in dem Sinne, da unterschiedliche Zwecke oder Ziele, also auch die Ziele der Herrschenden damit erreicht werden knnten. Die gesellschaftlichen Zustnde in ihrer Widersprchlichkeit verfolgen, die sich in den "Gefhlen, Meinungen und Haltungen der Menschen" ausdrckt, fhrt dazu, "alles so zu begreifen, da wir eingreifen knnen". Da mu niemand gedrillt werden, das zu begreifen, niemandem mu da etwas von oben herab eingetrichtert werden. Die "groe Kunst des Zusammenlebens" kann man nicht lehren, indem man Menschen als Dinge behandelt, die sich "drillen" lassen, denen man etwas eintrichtern kann, sondern indem man die Menschen lehrt, "sich zu behandeln". Der einzelne, die Menschen, das "Publikum" kann da nicht nur "die vllige Freiheit haben": "Das Publikum mu da die vllige Freiheit haben".*
Literaturhinweise Baacke, D. (1973): Kommunikation und Kompetenz. Mnchen (Juventa). Mollenhauer, K. (1972): Theorien zum Entscheidungsproze. Mnchen (Juventa). Muccielli, R. (1972): Das nichtdirektive Beratungsgesprch. Salzburg (OttoMller). Perls, F. S.; Hefferline, R. F.; Goodman, P. (1974): Gestalt Therapy. Harmondsworth (Penguin); deutsche Ausgabe erscheint 1977 bei Klett. Portele, G. (1975): Arbeit, Spiel, Wettbewerb. In: Lehmann, J.; Portele, G. (Hg.): Simu lationsspiele in der Erziehung. Weinheim (Beltz). Watzlawick, P.; Beavin, J. H.; Jackson, D.D. (1969): Menschliche Kommunikation. Bern (Huber). Watzlawick, P.; Weakland, J. H.; Fisch, R. (1974): Lsungen. Bern (Huber). Zu den Autoren: Dr. Gerhard Portele, Habilitand an der Universitt Mannheim, l.Vors. des "Arbeitskreises fr Gruppendynamik im Bildungsbereich" (AGIB). Anschrift: Heiligenbergstrae 13, 6800 Mannheim 1. Bernd A. Schmid, Studentenberater an der Universitt Heidelberg, Vorstandsmitglied des AGIB. Anschrift: RichardWagnerStrae 55, 6800 Mannheim 1. Aktuelle Anschrift: Dr. Bernd Schmid, Schlohof 3,69168 Wies lo ch Tel.: 06222 81 880
* Die BrechtZitate haben wir folgenden Bndchen entnommen: Bert Brecht: ber den Beruf des Schauspielers, edition suhrkamp 384, Frankfurt/M., 1970 (zitiert als: A) und Bert Brecht: Schriften zum Theater. Bibliothek Suhrkamp, Frankfurt/M., 1957 (B). Es handelt sich dabei vorwiegend um folgende Schriften: Die Straenszene (1938), Kurze Beschreibung einer neuen Technik der Schauspielkunst, die einen Verfremdungseffekt hervorbringt (1940), Vergngungstheater oder Lehrtheater (1936), Verfremdungseffekte in der chinesischen Schauspielkunst (1937), Kleines Organon fr das Theater (1948) und Rede an dnische Arbeiterschauspieler ber die Kunst der Beobachtung (1934) aus dem Zyklus "Messingkauf".