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Version vom 23. Februar 2015, 21:55 Uhr
Joseph Flüggen wurde als Sohn des berühmten Genremalers Gisbert Flüggen (1811-1859) am 3. April 1842 in München geboren.
Da er bereits in seinem 10. Lebensjahr unverkennbare Beweise künstlerischer Begabung ablegte, nahm ihn sein Vater unter seine Führung und liess ihn, sobald er aus der Schule kam, fleissig nach der Natur zeichnen. Bald war Joseph Flüggen so weit, dass er in die Münchner Akademie eintreten konnte. Er registrierte sich am 11. Mai 1857 im Alter von 15 Jahren in die Antik-Klasse. Er arbeitete anfangs unter den Professoren Schlotauer und Anschütz. Wie fast alle Meister der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war Joseph Flüggen auch Pilotyschüler und zeichnete sich unter den Besten aus. Bei dem berühmten Historienmaler Prof. Ferdinand Piloty konnte er sich zu einem guten Koloristen und besonders zu einem sehr kostümkundigen Künstler ausbilden, was ihm für seine spätere Karriere als Kostümbildner am Hoftheater sehr von Nutzen war. Trotz des frühen Todes seines Vaters und der folgenden schwierigen Lebensverhältnisse machte Joseph Flüggen so ausgezeichnete Fortschritte, dass er neben Mitschülern wie Hans Liezenmayer, Gabriel Max, Franz Deffreger und Hans Makart seinen Abschluss mit hohen Ehren bestand. In dieser Periode wurde für ihn die Förderung durch alte Freunde seines Vaters wie Wilhelm von Kaulbach, Genelli und Moritz von Schwind von Bedeutung.
Joseph Flüggen unternahm 1866 in Gemeinschaft mit seinem als Philosoph (Buch“die praktische Mystik“) berühmt gewordenen Freund und Maler Adolf Oppel eine grosse Studienreise in die Kulturländer Italien, Frankreich, England und die Niederlande und liess sich anschliessend zur Gründung einer eigenen künstlerischen Existenz in München nieder.
Joseph Flüggen wurde durch seine ersten Bilder rasch bekannt. Diese zeichneten sich durch die grosse Kenntnis des Mittelalterlichen Lebens, eine tiefe Empfindsamkeit und alle technischen Vorzüge der Pilotyschule aus. Er schuf eine Anzahl von Bildern aus dem Leben der Heiligen Elisabeth von Thüringen, wie “Tod der Heiligen Elisabeth“ ,“Elisabeth mit ihren Kindern vertrieben“, sowie “Friedrich II. krönt die Leiche der Hlg. Elisabeth“. Eine Reihe historischer Bilder folgte, unter ihnen: “Regina Imhof empfängt die Brautgeschenke Georg Fuggers“, welches im Jahre 1874 bei der Kunstgewerbe-Ausstellung in München als erster Preis für die Verlosung angekauft wurde. Eine Ölskizze dieses Bildes befindet sich heute im Lenbachhaus München.
Anlässlich der Internationalen Münchner Kunstausstellung des Jahres 1879 hat das Bild“dieTaufe Kaiser Maximilians“ grosse Anerkennung gefunden. Wir erinnern auch an das
Meisterwerk “Kaiser Karls Meerfahrt“ nach einem Gedicht von Uhland, welches von der Königin von Rumänien, Carmen Sylva, in Auftrag gegeben wurde und sich heute im Besitz des National-Kunstmuseums von Bukarest befindet. Für sein Bild “Letztes Kleinod“ wurde ihm die goldene Medaille verliehen. Dieses stellt den Höhepunkt seiner intimeren Kunst dar.
Nicht minder hat er auch als Porträtmaler Anerkennenswertes geleistet und hier sind die Bilder “König Ludwig I.“ und “König Ludwig II.“ besonders hervorzuheben. Bald gehörte Joseph Flüggen zu der Gruppe Wilhelm Leibls und trennte sich von der Akademischen Malerei. Seine Porträts aus dieser Zeit zeigen den grossen Einfluss Leibls, wie das Porträt seiner Frau Marie, welches neben dem Porträt von Frau Gedon in der Leibl-Ausstellung gezeigt wurde.
Als Monumental-Maler führte Joseph Flüggen 1868 an den Wänden des National-Museums in München das Fresko “Kraus, seine Vaterstadt Kelheim gegen die Österreicher verteidigend“ aus, so wie 1882 mehrere Wandgemälde mit grossen Märchendarstellungen im Schloss Drachenburg bei Königswinter. Für das Münchner Rathaus hat er den Auftrag für die Ausführung des Gemäldes “die Religion, die Gerechtigkeit und die Wohltätigkeit“ erhalten, welches sich heute im Besitz der Städtischen Galerie im Lenbachhaus befindet.
Neue reizvolle Entwürfe boten ihm Scheffel’s Werk “Ekkehard“, denen er die Anregung zu seinen Illustrationen “Audifax und Hadumoth“, sowie “Frau Hadwig und der Bruder“ verdankt. In gleicher Weise schuf er romantische Szenen-Bilder für Richard Wagner’s Werke wie “Meistersinger“ und “Tannhäuser“.
Im Jahre 1881 fand auf der Theresienwiese das grosse 7. deutsche Schützenfest statt. Es wurde von Rudolf von Seitz gestaltet und Joseph Flüggen inszenierte “die Jägergruppe“. Dieser Auftrag bedeutete die Wende seiner Karriere und stellte den glänzenden Beweis für sein Können und seinen Geschmack, sowie seine hervorragenden Kostümkenntnisse. Aufgrund dieses Erfolges fiel daher die Wahl auf Joseph Flüggen als Nachfolger des genialen Franz von Seitz für die Intendanz der Kgl. Hofbühnen. Er erhielt den Titel eines Königlichen Professors.
Die Separatvorstellungen für König Ludwig II. gaben ihm Gelegenheit, seine Vielseitigkeit unter Beweis zu stellen. Für die Königsvorstellungen war Joseph Flüggen massgebend beteiligt, da dieser Epoche entsprechend die Ausstattung der Theaterstücke wie “Theodora“ und “Urvasi“ in bezug auf Kostüme, Möbel und Requisiten immer anspruchsvoller verwirklicht werden musste. Seine Schöpfungen entsprachen ganz den hohen Ansprüchen des Königs. Dies hatte zur Folge, dass Joseph Flüggen die Neukostümierung der Bayreuther Festspiele für die Opern “Tristan und Isolde“ (Bayreuth 1886), “Tannhäuser“ (Bayreuth 1891) und “Lohengrin“ (Bayreuth 1894) verwirklichte.
Ebenso wurde Joseph Flüggen die Kostüm-Ausstattung der Festspiele des neu erbauten Prinz-Regenten-Theaters übertragen, wo er stilecht und malerisch die Possartschen Neuinszenierungen von Wagner und Mozart gestaltete. Ausserdem war er verantwortlich für verschiedene auswärtige Bühnen, und für die Wiener Ausstellung für Musik und Theater (Wien 1892), wofür er den Kaiserlichen Orden der Eisernen Krone bekam.
Mit dem Titel des Ehrenmitgliedes der Königlich Bayerischen Hofbühne trat er 1903 in den Ruhestand um sich seinem Lebenswerk “Geschichte der Kostüme aller Zeiten und Völker“ zu widmen, eine Enzyklopädie der internationalen Kostümkunde mit den kostbarsten Illustrationen .Dieses Riesenopus, das 79 Folianten umfasst, wäre ein einzigartiger Schatz für irgendein Museum oder Bibliothek gewesen. Dieses Werk ist ein ehrenvolles Gedächtnis an den als Fachkenner und Künstler gleich verdienstlichen Joseph Flüggen. Ein Teil seiner Kostümsammlung wurde 1899 von den Bayerischen und Germanischen Nationalmuseen erworben.
Auch als Mitgründer der Künstlergesellschaft “ Allotria“ hat Joseph Flüggen zusammen mit seinen Freunden und berühmt gewordene Künstlern wie Gedon, Leibl, Lenbach, von Seidl und Anderen seine Epoche mit geprägt, und an dem Ruf Münchens als Kunstmetropole wesentlich mitgewirkt.
Joseph Flüggen starb am 3. November 1906 in Bergen bei Traunstein und wurde im Südlichen Friedhof zu München beerdigt.