„Seawolf-Klasse“ – Versionsunterschied
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Der Rumpf der Boote der ''Seawolf-Klasse'' ist 108 Meter lang (''USS Jimmy Carter (SSN-23)'': 138), die Breite liegt bei knapp über zehn Meter. Die Verdrängung beträgt über 9.000 Tonnen bzw. über 12.000 Tonnen für ''SSN-23''. Der Rumpf besteht aus so genanntem HY-100-Stahl ("High-Yield" 100.000 psi, Streckgrenze von 100.000 Pfund pro Quadratzoll), der den Boote eine höhere Tauchtiefe garantieren soll als bei älteren Booten mit HY-80-Stahl. Die Navy gibt die Tauchtiefe mit 800+ Fuß (ca. 234 Meter) an <ref name="offizielle Angabe">http://www.navy.mil/navydata/fact_display.asp?cid=4100&tid=100&ct=4</ref>, dies dürfte jedoch kaum die tatsächlich erreichbare Tiefe sein: Das Fachblatt [[Jane's Fighting Ships]] spricht etwa von 2000 ft (ca. 610 Meter). Neben diesen |
Der Rumpf der Boote der ''Seawolf-Klasse'' ist 108 Meter lang (''USS Jimmy Carter (SSN-23)'': 138), die Breite liegt bei knapp über zehn Meter. Die Verdrängung beträgt über 9.000 Tonnen bzw. über 12.000 Tonnen für ''SSN-23''. Der Rumpf besteht aus so genanntem HY-100-Stahl ("High-Yield" 100.000 psi, Streckgrenze von 100.000 Pfund pro Quadratzoll), der den Boote eine höhere Tauchtiefe garantieren soll als bei älteren Booten mit HY-80-Stahl. Die Navy gibt die Tauchtiefe mit 800+ Fuß (ca. 234 Meter) an <ref name="offizielle Angabe">http://www.navy.mil/navydata/fact_display.asp?cid=4100&tid=100&ct=4</ref>, dies dürfte jedoch kaum die tatsächlich erreichbare Tiefe sein: Das Fachblatt [[Jane's Fighting Ships]] spricht etwa von 2000 ft (ca. 610 Meter). Neben diesen hervorragenden mechanischen Eigenschaften besitzt der Stahl noch eine sehr gute Schweissbarkeit - für den Schiff- und vor allem U-Boot-Bau eine wichtige Eigenschaft. Die Tiefenruder des Bootes befinden sich im vorderen Drittel an der Hülle und sind einziehbar, um leichter durch arktisches Eis auftauchen zu können. Zu diesem Zweck wurde auch der Turm der Boote verstärkt. |
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===Antrieb=== |
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Version vom 20. Juni 2007, 11:16 Uhr
Klassendetails | |
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U-Boot-Typ: | Jagd-U-Boot |
Anzahl Einheiten: | 3 gebaut, 3 aktiv (Stand 2006) |
Dienstzeit: | seit 1997 |
Technische Daten | |
Länge: | 108 / 138 Meter |
Breite: | 10,4 Meter |
Tiefgang: | 9,5 Meter |
Verdrängung: | 9.137 Tonnen aufgetaucht 12.158 Tonnen getaucht |
Antrieb: | S6W Druckwasserreaktor, Pumpjetantrieb |
Geschwindigkeit: | >25 Knoten |
Tauchtiefe: | >240 m |
Besatzung: | 12 Offiziere und 121 Mannschaften |
Die Seawolf-Klasse ist eine Klasse nuklear getriebener Jagd-U-Boote der US Navy. Ursprünglich sollte die Klasse 29 Boote umfassen, letztlich wurden nur drei gebaut. Die dritte Einheit wurde zusätzlich für die Ausführung von Spezialoperationen modifiziert.
Geschichte
Planung und Bau
Die Planung für die Seawolf-Klasse begann Mitte der 1980er Jahre auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges, Ziel war die Wahrung der Seehoheit durch die US Navy. Die Klasse sollte laut Planung die älteren Boote der Sturgeon- und Los-Angeles-Klasse ersetzen, insgesamt waren innerhalb von zehn Jahren 29 Boote vorgesehen.
Diese Zahl wurde jedoch nach dem Ende des Kalten Krieges schnell auf vorerst zwölf verkleinert, 1991 waren dafür 33,6 Mrd. US-Dollar (Dollarwert von 1998) vorgesehen. Das Ende des Kalten Krieges jedoch bedeutete für die United States Navy Einschnitte im Haushalt, welche dafür verantwortlich waren, dass die Weiterentwicklung und -produktion der Klasse nach nur drei Booten 1995 eingestellt wurde. Stattdessen wurden die kleineren und (laut Planung) billigeren Boote der Virginia-Klasse gebaut. Insgesamt kostete das Seawolf-Programm die Navy ca. 7,4 Mrd. US-Dollar, darin sind Kosten für Entwurf, Bau sowie Ausrüstung der Schiffe enthalten, nicht jedoch zusätzliche Kosten für die Umrüstung der dritten Einheit.
Die Produktion erfolgte in Modularbauweise. Dabei wurden bei Electric Boat in Quonset Point (Rhode Island) neben Turm, Bug- und Heck acht einzelne Sektionen gebaut, die bereits zu großen Teilen auch innen fertig ausgerüstet waren. Diese wurden zur Werft von EB nach Groton (Connecticut) transportiert und dort zusammengeschweißt.
Bei der Nummerierung der Boote der Seawolf-Klasse (SSN-21 bis -23) wurde erstmals die sonst übliche, fortlaufende Nummerierung unterbrochen. Die eigentlichen Nummern für die Boote hätten SSN-774 bis -776 sein müssen. Die Klassifizierung als SSN-21 sollte symbolisieren, dass die USS Seawolf das erste U-Boot des 21. Jahrhundert ist. Auch die Namensgebung ist alles andere als konsequent. Die erste Einheit wurde, wie vor der Los-Angeles-Klasse üblich, nach einer Fischart benannt, die zweite nach einem US-Bundesstaat, was bisher Schlachtschiffen, Atomkreuzern und Raketen-U-Booten vorbehalten war, während die dritte Einheit nach einer Persönlichkeit benannt wurde.
Modifikationen
Für das dritte Schiff der Klasse, die USS Jimmy Carter (SSN-23) wurde 1999, also noch während des Baus ein Nachtragsauftrag für 887 Mio. US-Dollar vergeben. Dafür wurde hinter dem Turm eine 30 Meter lange, so genannte Multi-Mission Platform integriert, die das Starten von autonomen Unterwasserfahrzeugen sowie das Aussetzten von Tauchern und den Transport eines Dry Deck Shelters erlaubt. Die Einheit soll die USS Parche (SSN-683) als Boot für Spezialeinsätze ersetzen.
Gegenwart und Zukunft
Die drei gebauten Einheiten der Seawolf-Klasse haben eine Lebenserwartung von 30 Jahren und werden demnach bis ca. 2030 in Dienst stehen.
Technik
Rumpf
Der Rumpf der Boote der Seawolf-Klasse ist 108 Meter lang (USS Jimmy Carter (SSN-23): 138), die Breite liegt bei knapp über zehn Meter. Die Verdrängung beträgt über 9.000 Tonnen bzw. über 12.000 Tonnen für SSN-23. Der Rumpf besteht aus so genanntem HY-100-Stahl ("High-Yield" 100.000 psi, Streckgrenze von 100.000 Pfund pro Quadratzoll), der den Boote eine höhere Tauchtiefe garantieren soll als bei älteren Booten mit HY-80-Stahl. Die Navy gibt die Tauchtiefe mit 800+ Fuß (ca. 234 Meter) an [1], dies dürfte jedoch kaum die tatsächlich erreichbare Tiefe sein: Das Fachblatt Jane's Fighting Ships spricht etwa von 2000 ft (ca. 610 Meter). Neben diesen hervorragenden mechanischen Eigenschaften besitzt der Stahl noch eine sehr gute Schweissbarkeit - für den Schiff- und vor allem U-Boot-Bau eine wichtige Eigenschaft. Die Tiefenruder des Bootes befinden sich im vorderen Drittel an der Hülle und sind einziehbar, um leichter durch arktisches Eis auftauchen zu können. Zu diesem Zweck wurde auch der Turm der Boote verstärkt.
Antrieb
Die Seawolf-Klasse wird von einem Nuklearreaktor von Typ S6W angetrieben. Dabei steht S für den Typ (hier Submarine), 6 für die Generation, während das W den Hersteller kennzeichnet, in diesem Fall Westinghouse. Dieser Reaktor mit einer Leistung von 39 MW treibt eine Welle mit 52.000 PS an. Laut offiziellen Angaben schafft die Klasse Geschwindigkeiten von „25+“ Knoten [1]. Tatsächlich dürfte die Geschwindkeit bei 35 Knoten für Notfälle liegen. Die Seawolfs werden nicht mit einem konventionellen Propeller sondern durch einen Pumpjetantrieb angetrieben. Dieser Antriebtriebstyp , der die Geräuschentwicklung stark reduziert, wurde bei der Seawolf-Klasse das erste Mal bei einer amerikanischen U-Boot-Klasse eingebaut. Laut dem Hersteller, Electric Boat, sind die Boote bei hoher Geschwindigkeit leiser als ein Boot der Los-Angeles-Klasse am Pier.[2] Die taktische Geschwindigkeit, also die, bei der die Sonaranlagen noch nutzbar und die Geräuschentwicklung im Rahmen bleibt, soll bei 25 Knoten liegen.
Bewaffnung
Die Seawolf-Klasse besitzt im Bug acht Torpedorohre, wodurch einer der Hauptkritikpunkte an der Los-Angeles-Klasse, nämlich die zu geringe Zahl an Rohren (vier) beseitigt wurde. Diese Rohre mit Durchmesser 660 Millimeter können den Schwergewichtstorpedo Mark 48 ADCAP, die UGM-109 Tomahawk in der Version gegen Land- oder Seeziele sowie den Seezielflugkörper Harpoon abschießen. Es kann eine Kombination aus 50 dieser Waffen mitgeführt werden. Alternativ können bis zu 100 Seeminen an Bord genommen werden. Im Gegensatz zur Los-Angeles- und Virginia-Klasse wurde kein Vertical Launching System installiert, was die Möglichkeiten zu groß angelegten Landangriffen minimiert, da Marschflugkörper aus den Torpedorohren abgeschossen werden müssten.
Elektronik
Das Sonarsystem der Seawolf-Klasse ist das BSY-2. Es besteht aus einem Kugelsonar (Niederfrequenzsonar) mit einem Durchmesser von 24 Fuß (7,3 Meter), welches im Bug untergebracht ist und sowohl aktiv als auch passiv arbeiten kann. Ein aktives Hochfrequenzsonar zum Aufspüren von kleinen Objekten wie Minen sowie zum Einsatz unter Eis befindet sich im Turm. An beiden Seiten des U-Bootes gibt es weitere passive Sensoren („Lateralsensoren“), die vor allem niederfrequente Geräuschmuster aufnehmen. Bei langsamen Fahrten können die Seawolfs ein Schleppsonar ausrollen, entweder das TB-16 (ca. 2.400 ft/730 Meter lang) oder das TB-29. Das erste System ist dabei dicker und daher nur für sehr langsame Geschwindigkeiten geeignet, während das TB-29 auch bei Beschattungen in mittleren Geschwindigkeiten eingesetzt werden kann.
Für Navigation im aufgetauchten Zustand existiert am Turm ein Radar vom Typ BPS-16 von Litton Marine Systems, das auf dem I-Band, also zwischen 8 und 10 GHz, funkt. Für die Kommunikation stehen mehrere Antennen zur Verfügung, unter anderem Hochfrequenzantennen für die Kommunikation über Satelliten sowie Extremniederfrequenzantennen, über welche kurze Codegruppen auch bei großer Tauchtiefe empfangen werden können.
Für Fernmelde- und Elektronische Aufklärung steht ein Mast bereit, mit dem Funk- und Radarsignale geortet werden können. Außerdem gibt es zwei Periskope, eines mit etwas größerem Kopf als Suchpersikop (durch den größeren Kopf wird ein klareres Bild übertragen, aber auch die Radarrückstrahlfläche vergrößert), und ein kleineres speziell für Angriffe gedachtes Periskop.
Einsatzprofil
Die Boote der Seawolf-Klasse wurden während des Kalten Krieges geplant. Daher wurde großes Augenmerk auf die Kampfkraft und die Stealth-Fähigkeiten gelegt. Als Hauptaufgabe hätten die Boote die Überwachung von sowjetischen Raketen-U-Booten (SSBN) durchführen sollen. Da diese für gewöhnlich eskortiert werden, war eine möglichst geringe Geräuschentwicklung notwendig und eine Erhöhung der Torpedorohranzahl auf acht erforderlich, da nur ein Torpedo gegen die SSBN der Typhoon-Klasse aufgrund deren enormen Größe nicht ausreichend für eine Versenkung sein könnte. Der Turm der Seawolfs wurde speziell verstärkt, um Operationen unter dem arktischen Eis zu ermöglichen, dem bevorzugten Einsatzgebiet sowjetischer SSBN.
Heute werden die beiden ersten Seawolfs vorwiegend im Rahmen von Trägerkampfgruppen oder ähnlichen Verbänden eingesetzt, wo sie aufgrund ihrer höheren taktischen Geschwindigkeit besser mit schnell laufenden Gruppen mithalten können als ihre Vorgänger. Das dritte Boot der Klasse wird vor allem für das Absetzen und die Wiederaufnahme von Spezialeinheiten in verdeckten Operationen eingesetzt werden, die der Geheimhaltung unterliegen.
Literatur
- Michael Green: Attack Submarines: The Seawolf Class; Edge Books 2004, ISBN 0736827218 (engl.)
- Elaine Pascoe: The Seawolf Submarine; Blackbirch Press 2004, ISBN 1567118682 (engl)
- Gregory Payan: Fast Attack Submarine; Children's Press 2000, ISBN 0516233386 (engl.)