„Ibn ar-Rāwandī“ – Versionsunterschied
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'''Ibn ar-Rawandi''' ({{ArS|ابن الراوندي|d=Ibn ar-Rāwandī}}; eigentlich {{arF|أبو الحسن أحمد بن يحيى بن إسحاق الراوندي|d=Abū l-Ḥasan Aḥmad b. Yaḥyā b. Isḥāq ar-Rāwandī}}; * um [[825]] in [[Chorasan]]<ref name="meri2005">Meri, J. W. (2005): Medieval Islamic Civilization. S. 349.</ref>; † um [[864]] oder um [[910]]<ref name="grant2007">Grant, E. (2007): A history of natural philosophy. S. 84 f.</ref>) war ein persischer Satiriker und Kritiker des [[Islam]]. Bekanntheit erlangten erhalten gebliebene Fragmente seines Werkes [[Kitab az-Zumurrud]] (Buch des Smaragds). |
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Version vom 27. November 2011, 20:36 Uhr
Ibn ar-Rawandi (arabisch ابن الراوندي, DMG Ibn ar-Rāwandī; eigentlich أبو الحسن أحمد بن يحيى بن إسحاق الراوندي / Abū l-Ḥasan Aḥmad b. Yaḥyā b. Isḥāq ar-Rāwandī; * um 825 in Chorasan[1]; † um 864 oder um 910[2]) war ein persischer Satiriker und Kritiker des Islam. Bekanntheit erlangten erhalten gebliebene Fragmente seines Werkes Kitab az-Zumurrud (Buch des Smaragds).
Leben
Ibn ar-Rawandi war zunächst Theologe der Mu'tazila-Schule, entfremdete sich jedoch zunehmend von seinen früheren Kollegen. Zunächst wandte er sich der Schia zu, wandelte sich jedoch unter dem Einfluss seines Mentors Abu Isa al-Warraq.[1] zum Freidenker.[2] Er verließ Bagdad, wohl um einer Verfolgung zu entgehen.[1]
Ibn ar-Rawandi verfasste Werke gegen Religionen im Allgemeinen und gegen den Islam im Speziellen.[3] Seine Werke haben vermutlich aufgrund ihres kritischen Inhalts nicht überlebt, seine Kernthesen lassen sich jedoch aus Sekundärquellen rekonstruieren, wenngleich diese Quellen meist von seinen Widersachern stammen dürften.[2] Auf satirische Weise lehnte er die Rolle Mohammeds als Prophet und dessen Wunder ab.[3] Er stellte sich gegen das "Wunder" der Unnachahmbarkeit des Korans.[3]
Ibn ar-Rawandi starb in seinem Bett.[3]
Rezeption
Bereits im 11. Jahrhundert waren Schriften Rawandis schwer erhältlich. Er fungierte bald als Prototyp des Häretikers. So auch in einer bis in die Gegenwart andauernden ideologisch aufgeheizten Rezeption.[4]
Einzelnachweise
- ↑ a b c Meri, J. W. (2005): Medieval Islamic Civilization. S. 349.
- ↑ a b c Grant, E. (2007): A history of natural philosophy. S. 84 f.
- ↑ a b c d Ghadban, R. (2006): Der Kampf der Kulturen. Der Karikaturen-Streit ist nicht zuletzt eine Machtdemonstration der Islamisten. In: Neue Zürcher Zeitung, 10. Februar 2006.
- ↑ Heller, E.; Mosbahi, H. (1998): Islam, Demokratie, Moderne. 2. Aufl. S. 10 f.
Literatur
- Sarah Stroumsa: Freethinkers in medieval Islam, Ibn al-Rawandi, Abu Bakr al-Razi, and their impact on Islamic Thought, Leiden 1999.
Personendaten | |
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NAME | Ibn ar-Rawandi |
ALTERNATIVNAMEN | Abu l-Hasan Ahmad ibn Yahya ibn Ishaq ar-Rawandi |
KURZBESCHREIBUNG | Satiriker und Kritiker des Islam |
GEBURTSDATUM | um 825 |
GEBURTSORT | Chorasan |
STERBEDATUM | 9. Jahrhundert oder 10. Jahrhundert |