U 766

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U 766
(vorheriges/nächstesalle U-Boote)
Typ: VII C
Feldpostnummer: M-53 610
Werft: Kriegsmarinewerft Wilhelmshaven
Bauauftrag: 15. August 1940
Baunummer: 149
Kiellegung: 1. März 1941
Stapellauf: 29. Mai 1943
Indienststellung: 30. Juli 1943
Kommandanten:

30. Juli 1943 bis 24. August 1944
ObltzS Hans-Dietrich Willke

Flottillen:
Einsätze: 4 Unternehmungen
Versenkungen:

keine

Verbleib: Am 24. August 1944 in La Pallice Außer Dienst gestellt. Im Mai 1945 von den Franzosen erbeutet, repariert und als „Laubie“ 1947 erneut In Dienst gestellt. am 11. März 1963 in „Q 335“ umbenannt und abgebrochen.

U 766 war ein deutsches „Atlantik“ U-Boot, welches in der letzten verzweifelten Phase des U-Boot-Krieges zum Einsatz kam. Es diente zusammen mit U 471, U 510 und U 2518 noch bis in die 1960 Jahre.

Das Boot

U 766 wurde am 15. August 1940 bei der Wilhelmshavener Kriegsmarinewerft, zusammen mit U 763, U 764, U 765, U 767 und U 768, in Auftrag gegeben. Am 1. März 1941 begann die Kiellegung unter dem Namen Neubau 149, der Stapellauf erfolgte am 29. Mai 1943. Die Indienststellung unter Oberleutnant zur See Hans-Dietrich Willke erfolgte am 30. Juli 1943. Das Boot führte neben dem Wappen der 6. U-Flottille auch eigene Turmembleme: Eine Art hängender Käfig auf einem aufgenieteten Schild, ein abgeschossenes Flugzeug mit dem Datum 16. 8. 1944 sowie ein einfaches grünes Vierblättriges Kleeblatt, welches dem Boot anscheinend Glück bringen sollte.[1]

Kommandant

Hans-Dietrich Willke wurde am 11. Juni 1912 in Wilhelmshaven geboren. Er gehörte der Offizierscrew 32 an und war vom 17. Juli 1941 bis zum Oktober 1941 der 2. Wachoffizier auf dem von Kapitänleutnant Dietrich Lohmann kommandierten Typ VII C Boot U 579. Bei dessen Außer Dienststellung wurde er im November 1941 zum 2. Wachoffizier auf Kapitänleutnant Lohmanns' U 89 auf welchem er bis zum April 1943 fuhr. Nachdem er seinen Kommandantenlehrgang hatte, begab er sich zur Baubelehrung seines U 766 bei der 6. Kriegsschiffbaulehrabteilung in Bremen, welches er dann am 30. Juli 1943 In Dienst stellte. Als er am 21. August 1944 von seiner 4. Unternehmung nach La Pallice zurückkehrte und sein Boot Außer Dienst gestellt wurde, übernahm er am 25. August das Schwesterboot U 382, mit welchem er nach Bergen verlegte. Schließlich begab sich Hans-Dietrich Willke nach Hamburg erneut zur Baubelehrung, jedoch dieses Mal für die großen Typ XXI Elektroboote, wo er U 2553 übernehmen sollte, doch das U-Boot wurde bis Kriegsende nicht mehr fertig.

Einsatzstatistik

Verlegunsgafahrt

Am 9. März 1944 lief U 766 um 8:00 Uhr von Kiel aus und verlegte nach Kristiansand, wo es als Bereitschaftsboot der Gruppe Mitte zugeteilt wurde.

1. Unternehmung

U 766 verließ am 21. März 1944 Kristiansand und verlegte nach Bergen, wo einige Ergänzungen durchgeführt wurden. Anschließend wurde dem Boot der Nordatlantik und das Gebiet westlich von Irland als Operationsgebiete zugeteilt. Auf der 24 Tage langen Fahrt konnten keine Versenkungen oder Beschädigungen erzielt werden, bevor das Boot am 16. April 1944 um 7:40 Uhr in St. Nazaire einlief. Dort wurde das Boot in sechstündiger Bereitschaft der Gruppe Landwirt zugeteilt.

2. Unternehmung

Am 6. Juni 1944 lief das Boot aus St. Nazaire aus und wurde in den Ärmelkanal beordert, wo es helfen sollte die Alliierte Invasion aufzuhalten. Doch auch auf dieser 8 Tage langen Kurzunternehmung konnten keine Schiffe Versenkt oder Beschädigt werden, bevor St. Nazaire angelaufen wurde.

Verlegungsfahrt

Das Boot verlegte am 26. Juli 1944 von St. Nazaire nach Brest, wo die Restausrüstung durchgeführt, die Torpedos getauscht, Brennstoff, Dauer- sowie Frischproviant übernommen wurden.

3. Unternehmung

U 766 legte am 2. August aus Brest ab und befand sich dann 3 Tage auf See. Auf der Fahrt operierte das Boot in der Biskaya und erneut im Ärmelkanal, und wurde der Gruppe Wiesel zugeteilt, doch erneut bleiben Versenkungserfolge aus. am 6. August lief U 766 um 6:20 Uhr wieder in Brest ein.

4. und letzte Unternehmung

Bereits zwei Tage nach dem Ende der dritten Unternehmung, am 8. August, lief U 766 zum letzten mal aus Brest aus. Es befand sich für 12 Tage auf See und operierte erneut in der Biskaya. Doch auch diese Unternehmung brachte keine Versenkungen ein, aber es konnte am 14. August 1944 (bzw. 16. August) einen kanadischen Wellington Bomber abschießen, welcher das Boot zuvor schwer beschädigte. Nach dem Einlaufen in La Pallice wurde U 766 ins Dock gebracht und der Schaden begutachtet. Der Schaden war so schwer, dass man entschied U 766 zur Reparatur Außer Dienst zu stellen. Die Besatzung übernahm dann U 382, mit welchem sie nach Norwegen verlegten, und U 766 wurde im Mai 1945 von den franzosen erbeutet.

Verbleib

Als die Franzosen nach der Kapitulation den Festungskommandanten von La Pallice das U 766 erbeuteten, stellten sie es nach der Reparatur 1947 als „Laubie“ In Dienst. Als „Laubie“ fuhr U 766 zusammen mit „Millé“ (ex. U 471), „Roland Morilliot“ (ex. U 2518) und „Bouan“ (ex. U 510) bis in die 1960 Jahre, bevor alle in Q 335 (U 766), Q 339 (U 471), Q 426 (U 2518) und Q 176 (U 510) umbenannt, abgewrackt und verschrottet wurden.

Literatur

  • Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg, Der U-Bootbau auf deutschen Werften. E.S. Mittler & Sohn, Hamburg 1997, ISBN 3-8132-0509-6.
  • Rainer Busch, Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg. Band 1: Die Deutschen U-Boot-Kommandanten. E.S. Mittler & Sohn, Hamburg 1996, ISBN 3-8132-0509-6.

Einzelnachweise

  1. Georg Högel: Embleme Wappen Malings Deutscher U-Boote 1939–1945. Koehlers Verlagsgesellschaft mbH, Hamburg (2009) 5. Auflage, S. 146