Marianne Wünscher

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Marianne Wünscher, verheiratete Wünscher-Pietsch, (* 30. Dezember 1930 in Berlin; † 9. August 1990 ebenda) war eine deutsche Schauspielerin.

Die Tochter eines Geigenbauers und einer Wäscherin erhielt nach der Grund- und Oberschule von 1949 bis 1951 Schauspielunterricht an der Schauspielschule „Der Kreis“ (Fritz-Kirchhoff-Schule) in Berlin. Beim Berliner Rundfunk arbeitete sie als Nachrichten- und Hörspielsprecherin, um ihre Ausbildung zu finanzieren. Ihre Abschlussprüfung legte sie 1951 bei Marie-Borchardt ab. Am 4. Februar 1951 absolvierte sie die Bühnenreifeprüfung.[1]

Grabstätte auf dem Friedhof Pankow III

Wünscher stand am 7. Mai 1951 als Monika in Baller kontra Baller von Karl Veken am Deutschen Theater in Berlin das erste Mal auf einer Theaterbühne. Nach einem Engagement 1952 am Theater am Schiffbauerdamm wechselte sie 1953 zum Deutschen Theater. Von 1954 bis 1990 war sie festes Ensemblemitglied an der Berliner Volksbühne.[2]

Nach ihrem Filmdebüt 1954 in Kein Hüsung spielte sie vor allem in den 1960er-und-1970er-Jahren zahlreiche Nebenrollen in DEFA-Produktionen. In späteren Jahren machte sie sich in Theater- und Fernsehschauspielen als Charakterdarstellerin einen Namen und verkörperte oftmals Mütter und Großmütter aus dem einfachen Volk. Sie wirkte als Schauspielerin vor der Kamera von 1954 bis 1990 in über 140 Film-und-Fernsehproduktionen mit.[3][4][5][6] Im Jahr 1980 gab sie ein Gastspiel an der Komischen Oper. Sie spielte rund 125 Rollen, unter anderem am Theater in Die Heirat von Nikolai Gogol oder in Was ihr wollt von William Shakespeare.

Marianne Wünscher war von 1949 bis 1953 in erster Ehe mit dem 15 Jahre älteren Regisseur Gottfried Herrmann verheiratet. Aus dieser Ehe stammt ihr erster Sohn Thomas. Im Jahr 1963 heiratete sie den Komponisten Wolfgang Pietsch und hatte mit ihm einen zweiten Sohn. 1971 trat sie in die Liberal-Demokratische Partei Deutschlands (LDPD) ein und hatte von 1977 bis 1981 ein Mandat als Berliner Stadtverordnete. In der 8. Wahlperiode (1981–1986) war sie Nachfolgekandidatin für die Volkskammer der DDR.

Marianne Wünscher starb am 9. August 1990 im Alter von 59 Jahren an einer Krebserkrankung.[7] Ihre letzte Ruhestätte fand sie auf dem Friedhof Pankow III in Berlin-Niederschönhausen.[8]

Fotografische Darstellung Marianne Wünschers

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Funke, Christoph: Marianne Wünscher - Ansichten und Absichten einer Schauspielerin. Der Morgen, Berlin 1987.
  2. Marianne Wünscher. Abgerufen am 29. Juli 2024.
  3. imfernsehen GmbH & Co KG: Filmografie Marianne Wünscher. 5. April 2016, abgerufen am 29. Juli 2024.
  4. OFDb - Marianne Wünscher (Darstellerin). Abgerufen am 29. Juli 2024.
  5. Marianne Wünscher | filmportal.de. Abgerufen am 29. Juli 2024.
  6. Marianne Wünscher - Serien, Sendungen auf TV Wunschliste. Abgerufen am 29. Juli 2024.
  7. Marianne Wünscher. 29. September 2022, abgerufen am 29. Juli 2024.
  8. Klaus Nerger: Das Grab von Marianne Wünscher. In: knerger.de. Abgerufen am 23. Dezember 2020.
  9. Barbara Morgenstern: Wolfgang Pietsch und Marianne Wünscher. Abgerufen am 10. Februar 2023.