(75) Eurydike

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Asteroid
(75) Eurydike
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Eigenschaften des Orbits Animation
Epoche: 17. Oktober 2024 (JD 2.460.600,5)
Orbittyp Mittlerer Hauptgürtel
Asteroidenfamilie
Große Halbachse 2,675 AE
Exzentrizität 0,304
Perihel – Aphel 1,862 AE – 3,488 AE
Perihel – Aphel  AE –  AE
Neigung der Bahnebene 5,0°
Länge des aufsteigenden Knotens 359,3°
Argument der Periapsis 339,6°
Zeitpunkt des Periheldurchgangs 28. Februar 2024
Siderische Umlaufperiode 4 a 137 d
Siderische Umlaufzeit {{{Umlaufdauer}}}
Mittlere Orbital­geschwin­digkeit km/s
Mittlere Orbital­geschwin­digkeit 17,78 km/s
Physikalische Eigenschaften
Mittlerer Durchmesser 62,4 ± 1,6 km
Abmessungen {{{Abmessungen}}}
Masse Vorlage:Infobox Asteroid/Wartung/Masse kg
Albedo 0,12
Mittlere Dichte g/cm³
Rotationsperiode 5 h 21 min
Absolute Helligkeit 9,3 mag
Spektralklasse {{{Spektralklasse}}}
Spektralklasse
(nach Tholen)
M
Spektralklasse
(nach SMASSII)
Xk
Geschichte
Entdecker C. H. F. Peters
Datum der Entdeckung 22. September 1862
Andere Bezeichnung 1862 SA, 1947 BC, 1958 SA
Quelle: Wenn nicht einzeln anders angegeben, stammen die Daten vom JPL Small-Body Database. Die Zugehörigkeit zu einer Asteroidenfamilie wird automatisch aus der AstDyS-2 Datenbank ermittelt. Bitte auch den Hinweis zu Asteroidenartikeln beachten.

(75) Eurydike ist ein Asteroid des mittleren Hauptgürtels, der am 22. September 1862 vom deutsch-US-amerikanischen Astronomen Christian Heinrich Friedrich Peters am Litchfield Observatory in New York entdeckt wurde.

Der Asteroid wurde benannt nach Eurydike, der Frau von Orpheus, der in die Unterwelt hinabstieg, um ihre Rückkehr zu erwirken, die er unter der Bedingung erhielt, dass er sich nicht nach ihr umdrehte, bis er die Oberwelt erreichte. Sie wurde in die Unterwelt zurückgebracht, als er im letzten Moment zurückblickte.

Aus Ergebnissen der IRAS Minor Planet Survey (IMPS) wurden 1992 Angaben zu Durchmesser und Albedo für zahlreiche Asteroiden abgeleitet, darunter auch (75) Eurydike, für die damals Werte von 55,9 km bzw. 0,15 erhalten wurden.[1] Eine Auswertung von Beobachtungen durch das Projekt NEOWISE im nahen Infrarot führte 2011 zu vorläufigen Werten für den Durchmesser und die Albedo im sichtbaren Bereich von 68,6 km bzw. 0,10.[2] Ein Vergleich von Daten, die von 1978 bis 2011 an der Sternwarte Ondřejov in Tschechien und am Table Mountain Observatory in Kalifornien gesammelt wurden, mit den Daten von NEOWISE bestätigte 2012 diese Werte.[3] Nach neuen Messungen mit NEOWISE wurden die Werte 2014 auf 62,4 km bzw. 0,12 korrigiert.[4] Nach der Reaktivierung von NEOWISE im Jahr 2013 und Registrierung neuer Daten wurden die Werte 2016 mit 48,0 km bzw. 0,19 angegeben, diese Angaben beinhalten aber hohe Unsicherheiten.[5]

Spektroskopische Untersuchungen von (75) Eurydike erfolgten am 24./25. September 1993 am Krim-Observatorium. Die gemessenen Reflexionsspektren wiesen auf das Vorhandensein einer FeNi- oder Fe-freien Komponente im Oberflächenmaterial des Asteroiden hin. Absorptionsbanden in den Spektren können wahrscheinlich Pyroxenen und oxidierten oder durch Wasser veränderten mafischen Silicaten zugeschrieben werden.[6]

Photometrische Beobachtungen von (75) Eurydike fanden erstmals statt am 11./12. März 1978 am Observatorium Kvistaberg in Schweden. Aus der in einer Nacht aufgezeichneten Lichtkurve konnte aber keine Rotationsperiode für den Asteroiden bestimmt werden.[7] Weitere Messungen erfolgten am 13. und 14. Oktober 1980 am Osservatorio Astronomico di Torino in Italien. Unter der Annahme einer Lichtkurve mit drei Extrema pro Umdrehung wurde auf eine Rotationsperiode von 8,92 h geschlossen.[8] Die Auswertung von Beobachtungen vom 30. Oktober bis 15. Dezember 1980 am Table Mountain Observatory in Kalifornien stellte aber diesen Wert in Frage. Auch in der Kombination mit den Daten aus Turin konnten die Messwerte innerhalb einer Spanne zwischen vier und 20 Stunden nur zu einer Rotationsperiode von 5,357 h ausgewertet werden.[9] Bei neuen photometrischen Messungen in fünf Nächten von 19. bis 27. März 1996 an der Außenstelle Tshuhujiw des Charkiw-Observatoriums in der Ukraine und am Krim-Observatorium in Simejis konnte eine ähnliche Rotationsperiode von 5,360 h abgeleitet werden.[10]

Aus den Beobachtungen der Jahre 1978, 1980 und 1996 wurde dann in der Ukraine in einer Untersuchung von 2002 für (75) Eurydike eine Rotationsperiode von 5,3562 h bestimmt. Es wurde außerdem eine Rotationsachse mit prograder Rotation sowie die Achsenverhältnisse eines dreiachsig-ellipsoidischen Gestaltmodells für den Asteroiden hergeleitet.[11]

Einzelnachweise

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  1. E. F. Tedesco, P. V. Noah, M. Noah, S. D. Price: The Supplemental IRAS Minor Planet Survey. In: The Astronomical Journal. Band 123, Nr. 2, 2002, S. 1056–1085, doi:10.1086/338320 (PDF; 398 kB).
  2. J. R. Masiero, A. K. Mainzer, T. Grav, J. M. Bauer, R. M. Cutri, J. Dailey, P. R. M. Eisenhardt, R. S. McMillan, T. B. Spahr, M. F. Skrutskie, D. Tholen, R. G. Walker, E. L. Wright, E. DeBaun, D. Elsbury, T. Gautier IV, S. Gomillion, A. Wilkins: Main Belt Asteroids with WISE/NEOWISE. I. Preliminary Albedos and Diameters. In: The Astrophysical Journal. Band 741, Nr. 2, 2011, S. 1–20, doi:10.1088/0004-637X/741/2/68 (PDF; 73,0 MB).
  3. P. Pravec, A. W. Harris, P. Kušnirák, A. Galád, K. Hornoch: Absolute magnitudes of asteroids and a revision of asteroid albedo estimates from WISE thermal observations. In: Icarus. Band 221, Nr. 1, 2012, S. 365–387, doi:10.1016/j.icarus.2012.07.026 (PDF; 1,44 MB).
  4. J. R. Masiero, T. Grav, A. K. Mainzer, C. R. Nugent, J. M. Bauer, R. Stevenson, S. Sonnett: Main Belt Asteroids with WISE/NEOWISE. Near-infrared Albedos. In: The Astrophysical Journal. Band 791, Nr. 2, 2014, S. 1–11, doi:10.1088/0004-637X/791/2/121 (PDF; 1,10 MB).
  5. C. R. Nugent, A. Mainzer, J. Bauer, R. M. Cutri, E. A. Kramer, T. Grav, J. Masiero, S. Sonnett, E. L. Wright: NEOWISE Reactivation Mission Year Two: Asteroid Diameters and Albedos. In: The Astronomical Journal. Band 152, Nr. 3, 2016, S. 1–12, doi:10.3847/0004-6256/152/3/63 (PDF; 1,34 MB).
  6. V. V. Busarev: Spectral Features of M-Asteroids: 75 Eurydike and 201 Penelope. In: Icarus. Band 131, Nr. 1, 1998, S. 32–40, doi:10.1006/icar.1997.5847.
  7. C.-I. Lagerkvist, N.-G. Sjölander: Photographic Photometry of Asteroids with Schmidt Telescopes. II. Observations of 11 Asteroids during 1977 and 1978. In: Acta Astronomica. Band 29, Nr. 3, 1979, S. 455–461, bibcode:1979AcA....29..455L (PDF; 177 kB).
  8. V. Zappalà, F. Scaltriti, M. Di Martino: Photoelectric photometry of 21 asteroids. In: Icarus. Band 56, Nr. 2, 1983, S. 325–344, doi:10.1016/0019-1035(83)90042-8.
  9. A. W. Harris, J. W. Young: Asteroid lightcurve observations from 1979–1981. In: Icarus. Band 81, Nr. 2, 1989, S. 314–364, doi:10.1016/0019-1035(89)90056-0.
  10. V. G. Shevchenko, I. N. Belskaya, Yu. N. Krugly, V. G. Chiorny, N. M. Gaftonyuk: Asteroid Observations at Low Phase Angles. II. 5 Astraea, 75 Eurydike, 77 Frigga, 105 Artemis, 119 Althaea, 124 Alkeste, and 201 Penelope. In: Icarus. Band 155, Nr. 2, 2002, S. 365–374, doi:10.1006/icar.2001.6651.
  11. N. Tungalag, V. G. Shevchenko, D. F. Lupishko: Rotation parameters and shapes of 15 asteroids. In: Kinematika i Fizika Nebesnykh Tel. Band 18, Nr. 6, 2002, S. 508–516, bibcode:2002KFNT...18..508T (PDF; 810 kB).