Anton Zampis
Anton Thomas Josef Zampis (* 27. Februar 1820 in Wien; † 20. Dezember 1883 ebenda) war ein österreichischer Karikaturist.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anton Zampis war der Sohn eines gleichnamigen, aus Udine gebürtigen Seidenwarenhändlers. Er arbeitete seit 1841 hauptberuflich als Beamter in der Allgemeinen Hofkammer. Als Künstler war er Autodidakt.[1]
Er veröffentlichte humorvolle und satirische Szenen aus dem Wiener Alltagsleben, etwa mit Wäschermädeln, Fiakern und Laternenanzündern. Auch Pferde gehörten zu seinen bevorzugten Motiven.[2] Bekannt wurde Zampis durch seine politischen Karikaturen während der Revolution von 1848/1849 im Kaisertum Österreich.[1] Auf seinen Blättern karikierte er den damaligen Innenminister Franz von Pillersdorf ebenso wie zahlreiche Prominente der Wiener Gesellschaft.[2] Unter dem selbstgewählten Namen Kuno von Frauenstein war er Mitglied der geselligen Wiener Künstlervereinigung Grüne Insel.[3]
Anton Zampis heiratete 1854 die aus Korneuburg stammende Pauline Eder. Er wurde 1857 krankheitsbedingt als Beamter pensioniert.[1] Der von dem Ehepaar aufgezogene Adoptivsohn Nikolaus Zampis machte 1872 als Hochstapler Schlagzeilen, der sich in der Stadt Pest als ein „Graf Esterházy“ ausgab.[4] Anton Zampis versuchte sich 1873, dem Jahr der Wiener Weltausstellung, als Betreiber eines Fremden-Einquartierungs-Bureaus, das durch mehrsprachige Agenten auf den Wiener Bahnhöfen Anreisenden verfügbare Wohnungen vermittelte.[5] In seinen letzten Lebensjahren hatte er finanzielle Probleme. Er starb verarmt im Alter von 63 Jahren.[2]
Zampis’ Grab am Wiener Zentralfriedhof (Tor 2, Gruppe 30B, Reihe 5, Nr. 20) wurde 1926 von der Stadt Wien ehrenhalber gewidmet.[1] Die Zampisgasse in Wien-Inzersdorf wurde 1958 nach ihm benannt.[6]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Felix Czeike (Hrsg.): Zampis, Anton Thomas Josef. In: Historisches Lexikon Wien. Band 5, Kremayr & Scheriau, Wien 1997, ISBN 3-218-00547-7, S. 686 (Digitalisat).
- H. A. Lier: Zampis, Anton. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 44, Duncker & Humblot, Leipzig 1898, S. 678.
- Constantin von Wurzbach: Zampis, Anton. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 59. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1890, S. 152–154 (Digitalisat).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Anton Zampis im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d Felix Czeike (Hrsg.): Zampis, Anton Thomas Josef. In: Historisches Lexikon Wien. Band 5, Kremayr & Scheriau, Wien 1997, ISBN 3-218-00547-7, S. 686 (Digitalisat).
- ↑ a b c Constantin von Wurzbach: Zampis, Anton. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 59. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1890, S. 152–154 (Digitalisat).
- ↑ Hans Max: Zur Geschichte der „grünen Insel“. Selbstverlag der Gesellschaft Grüne Insel, Wien 1875, S. 30.
- ↑ Graf Eßterhazy-Zampis. In: Illustrirtes Wiener Extrablatt, 13. Juli 1872, S. 3 (online bei ANNO).
- ↑ Wohnungsbureau. In: Neues Wiener Tagblatt (Tages-Ausgabe), 25. September 1872, S. 3 (online bei ANNO).
- ↑ Felix Czeike (Hrsg.): Zampisgasse. In: Historisches Lexikon Wien. Band 5, Kremayr & Scheriau, Wien 1997, ISBN 3-218-00547-7, S. 686 (Digitalisat).
Personendaten | |
---|---|
NAME | Zampis, Anton |
ALTERNATIVNAMEN | Zampis, Anton Thomas Josef (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Karikaturist |
GEBURTSDATUM | 27. Februar 1820 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 20. Dezember 1883 |
STERBEORT | Wien |