Barcelos (Amazonas)

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Município de Barcelos
Barcelos

Barcelos (Brasilien)
Barcelos (Brasilien)
Barcelos
Koordinaten 0° 59′ S, 62° 55′ WKoordinaten: 0° 59′ S, 62° 55′ W
Lage von Barcelos im Bundesstaat Amazonas
Symbole
Flagge
Gründung 1758 als Vila
1931 als MunicípioVorlage:Infobox Ort in Brasilien/Wartung
Basisdaten
Staat Brasilien
Bundesstaat Amazonas (Brasilien)
Mesoregion Norte Amazonense (1989–2017)
Mikroregion Rio Negro (1989–2017)
Höhe 36 m
Fläche 122.450,8 km²
Einwohner 25.718 (2010[1])
Dichte 0,2 Ew./km²
Schätzung 27.502 Ew. (1. Juli 2019[2])
Gemeindecode IBGE: 1300409
Zeitzone UTC−4 (Sommer: −3)
Politik
Stadtpräfekt Edson de Paula Rodrigues Mendes[3] (2021–2024)
Partei MDB
Kultur
Schutzpatron Imaculada Conceição
Wirtschaft
BIP 151.583 Tsd. R$
5526 R$ pro Kopf
(2015)
HDI 0,500 (2010)
Karte

Barcelos, amtlich Município de Barcelos, ist eine brasilianische Stadt im Bundesstaat Amazonas mit 25.718 Einwohnern (2010) und einer großen Gemeindefläche von 122.461 km² (2018).[1] Die Gemeinde ist flächenmäßig größer als mehrere brasilianische Bundesstaaten. Sie ist im Norden Grenzgebiet zu Venezuela.

Die am rechten Ufer des Rio Negro liegende Stadt entstand aus einem indigenen Walddorf, das am 27. Mai 1758 zu der Vila de Barcelos erhoben und zur ersten Hauptstadt des damaligen Kapitanats São José do Rio Negro der Kolonialzeit Brasiliens, aus dem der heutige Bundesstaat Amazonas hervorging, bestimmt wurde.[4]

Klimadiagramm Barcelos

Sie liegt in Luftlinie 396 km nordwestlich von Manaus, den Fluss abwärts sind es 496 km. Barcelos verfügt über den Flughafen Barcelos, der am südöstlichen Stadtrand liegt.

Touristische Ziele sind die Ilha Nazaré (3 km), Ilha Cauima (6,6 km), Ilha Raimundo (8 km), Ilha Maporé (15,8 km), Ilha Saracura (20,1 km) oder die Ilha Matada (24,6 km). Das Territorium von Barcelos ist Teil des Nationalparks Jaú (portugiesisch Parque Nacional do Jaú) und des Staatspark Serra do Aracá (Parque Estadual Serra do Aracá). 211 km vom Sitz liegt im Norden der Wasserfall Cachoeira do El Dorado. Die ebenfalls im Norden gelegene Höhle Abismo Guy Collet ist die tiefste und längste in Südamerika.[5]

Auf dem Gebiet der Gemeinde liegen drei Terras Indigenas: Im Gebiet der Gemeinde liegen 2.181.832 ha bzw. 22,5 % der TI Yanomani, in der 26.780 Menschen leben[6], und die Terra Indígena Jurubaxi-Téa mit 904 Bewohnern und einer Fläche von 1.208.076 ha, davon 235.207 ha in der Gemeinde Barcelos.[7] Die Terra Indígena Aracá-Rio Padauari befindet sich noch im Stadium der Identifikation.[8]

Nach der Volkszählung 2010 lebten 11.157 Einwohner im urbanen Raum, der überwiegende Teil ist im ländlichen Gebiet angesiedelt. Das Statistikinstitut schätzte zum 1. Juli 2019 die Bevölkerungszahl auf insgesamt 27.502 Einwohner,[2] die Barcelenser (barcelenses) genannt werden. Die Einwohnerdichte ergibt sich mit 0,2 Personen pro km² als sehr gering.

In der TI Jurubaxi-Téa leben Arapaso, Baniwa, Baré, Dâw, Desana, Koripako, Pira-tapuya, Tariana, Ticuna und Tukano. In der TI Aracá-Rio Padauari Angehörige der Baré, Makurap und Tukano. In der TI Yanomami leben außer den Yanomami und den Ye´kwana auch sechs Gruppen isolierter Indigener, die den Kontakt zur Außenwelt vermeiden.

Der wichtigste Wirtschaftsfaktor ist der Export von Zierfischen, in erster Linie Neonsalmler. Aber auch Skalare spielen eine größere Rolle.[9] Geschätzt wird, dass etwa 60 % des Einkommens auf dem Geschäft mit Zierfischen beruhen.[10] Seit 1991 werden die Zierfische über das Projekt Piaba nachhaltig gefangen und vermarktet.[11] Die Bedeutung würdigt auch das dreitägige "Festival do Peixe Ornamental" (auf Deutsch: Festival des Zierfisches), das seit 1994 am letzten Wochenende im Januar stattfindet.[12]

Persönlichkeiten

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Commons: Barcelos – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b IBGE: Cidades@ Amazonas: Barcelos. Abgerufen am 10. September 2019 (brasilianisches Portugiesisch).
  2. a b IBGE: Estimativas da população residente no Brasil e unidades da federação com data de referência em 1° de julho de 2019. (PDF) Abgerufen am 10. September 2019 (brasilianisches Portugiesisch).
  3. Barcelos/AM: apuração em tempo real de prefeito e vereador. In: Estadão. 2020, abgerufen am 31. Juli 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
  4. IBGE: Cidades@ Amazonas: Barcelos – História. Abgerufen am 28. September 2018 (brasilianisches Portugiesisch).
  5. Soraya Ayub: A Ong Akakor Geographical Exploring Descobre a Caverna Mais Profunda do Mundo em Quartzito. In: Anais do XXIX Congresso Brasileiro de Espeleologia, 2007. (PDF; 686 kB). Abgerufen am 20. Mai 2017 (brasilianisches Portugiesisch).
  6. Terras Indigenas do Brasil: Terra Indigena Yanomami. Instituto Socioambiental, abgerufen am 3. Juli 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  7. Terras Indigenas do Brasil: Terra Indígena Jurubaxi-Téa. Instituto Socioambiental, abgerufen am 5. Juli 2023 (brasilianisches Portugiesisch).
  8. Terras Indigenas do Brasil: Terra IndigenabAracá-Rio Padauari (Baixo Rio Negro). Instituto Socioambiental, abgerufen am 3. Juli 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  9. Peixes ornamentais movimentam economia no norte do Amazonas. A Lavoura, abgerufen am 3. Juli 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  10. Background about the Fishery and History. Project Piaba, abgerufen am 30. Juli 2021 (englisch).
  11. Zierfischhandel – ein umstrittenes Geschäft im Amazonasgebiet. Nachrichtenpool Lateinamerika, abgerufen am 30. Juli 2021 (deutsch).
  12. Der schönste Aquarienfisch der Welt! Zierfische.de, abgerufen am 30. Juli 2021 (deutsch).