Beatrix Bouvier

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Beatrix Bouvier, Ehename Beatrix Wrede-Bouvier (* 2. Dezember 1944 in Teterow), ist eine deutsche Historikerin.[1][2][3]

Beatrix Bouvier wurde in Mecklenburg geboren und verbrachte ihre Kindheit in Frankfurt am Main.[1] Nach dem Abitur studierte sie Geschichte und Politikwissenschaft an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in ihrer Heimatstadt.[2] Mit der Schrift Die Deutsche Freiheitspartei (DFP). Ein Beitrag zur Geschichte der Opposition gegen den Nationalsozialismus promovierte sie 1969 in Frankfurt zum Doktor der Philosophie.[4] Nach mehrjähriger Tätigkeit im Bundesarchiv in Koblenz war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am „Institut für Sozialgeschichte Braunschweig-Bonn“ in Bonn tätig.[1]

1993 habilitierte sie sich im Fachbereich Neuere und Neueste Geschichte an der TU Darmstadt und wurde Redaktionsmitglied in der Zeitschrift Archiv für Sozialgeschichte.[2] Seit 1994 ist Beatrix Bouvier Mitglied des „Deutsch-Französischen Komitees für die Erforschung der deutschen und französischen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts“. Von 1996 bis 1998 war sie Vorsitzende und anschließend bis 2000 Generalsekretärin des Komitees.[5] Im Jahr 1998 wurde sie zur außerplanmäßigen Professorin an der TU Darmstadt ernannt.[1]

Von 2003 bis 2009 war Bouvier Leiterin des Museums und der Forschungsstelle Karl-Marx-Haus in Trier. Dort wurde sie am 18. Februar 2010 mit einem Symposium mit dem Thema „Neue Perspektiven auf die Geschichte der Arbeiter und Arbeiterbewegung“ verabschiedet.[6] Sie hatte das Museum neu konzipiert, und es war ihr dadurch gelungen, die jährlichen Besucherzahlen zu verdoppeln. Nach ihrem Ausscheiden wurde die Stelle nicht neu besetzt.[3]

Im Fachbereich Wissenschaft der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur ist sie weiterhin tätig.[7] Auch im Ruhestand ist Beatrix Bouvier weiterhin im Vorstand der Internationalen Marx-Engels-Stiftung aktiv.[8] In Trier war sie Gründungsmitglied der Deutsch-Chinesischen-Gesellschaft, deren Vorstand sie weiterhin angehört.[3]

Forschungsschwerpunkte

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Beatrix Bouvier forschte insbesondere zur Sozialgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts und den Deutsch-französischen Beziehungen. Weitere Schwerpunkte sind Forschungen zur Geschichte der Bundesrepublik und der DDR und zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung.[2]

Werke (Auswahl)

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Als (Mit)herausgeberin

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  • mit Horst Peter Schulz: „...die SPD aber aufgehört hat zu existieren“, Verlag J.H.W. Dietz Nachf., Bonn 1991, ISBN 3-8012-0162-7.
  • Neueröffnung des Karl-Marx-Hauses Trier: 9. Juni 2005, Studienzentrum Karl-Marx-Haus der Friedrich-Ebert-Stiftung, Trier 2005, ISBN 3-89892-424-6.
  • Zur Sozial- und Kulturgeschichte des Fußballs, Studienzentrum Karl-Marx-Haus der Friedrich-Ebert-Stiftung, Trier 2006, ISBN 978-3-89892-572-3.
  • mit Michael Schneider: Geschichtspolitik und demokratische Kultur: Bilanz und Perspektiven, Verlag J.H.W. Dietz Nachf., Bonn 2008, ISBN 978-3-8012-4183-4.
  • Was bleibt? Karl Marx heute, Studienzentrum Karl-Marx-Haus der Friedrich-Ebert-Stiftung, Trier 2009, ISBN 978-3-86827-063-1.
  • mit Mario Bungert: Karl Marx (1818–1883). Leben – Werk – Wirkung bis zur Gegenwart. Ausstellung im Geburtshaus in Trier, Studienzentrum Karl-Marx-Haus der Friedrich-Ebert-Stiftung, 3. Auflage, Trier 2013, ISBN 978-3-86498-607-9.
  • mit Rainer Auts: Karl Marx 1818–1883. Leben. Werk. Zeit. Große Landesausstellung 2018 in Trier. Theiss Verlag in der WBG, Darmstadt 2018, ISBN 978-3-8062-3702-3.

Einzelnachweise

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  1. a b c d Kurzbiografie anlässlich der Ausstellung Motorcycle: Beschleunigung und Rebellion? der Universität Trier und der Europäischen Kunstakademie vom 28. Mai – 27. Juni 2009 (pdf).
  2. a b c d Biografie bei der Friedrich-Ebert-Stiftung.
  3. a b c Trierischer Volksfreund: Beatrix Bouvier: Mission erfüllt, 5. November 2009.
  4. Link zur Dissertation in der Deutschen Nationalbibliothek.
  5. Übersicht über die Vorstandsmitglieder auf der Website der Historikerkommission.
  6. Anja Kruke: Zum Abschied von Beatrix Bouvier und Friedhelm Boll, Website der Friedrich-Ebert-Stiftung.
  7. Kurzbiografie auf der Website der Bundesstiftung (Memento vom 2. April 2015 im Internet Archive)
  8. Liste der Vorstandsmitglieder.