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Die preußische Schweizergarde oder Schweizer Palastwache war eine Haustruppe des brandenburg-preußischen Kurfürsten bzw. Königs. Die Einheit wurde 1696 aus Schweizer Berufssoldaten aufgestellt und 1713 wieder aufgelöst. Ihr Auftrag war die Sicherheit des Herrschers und der Wachdienst im Innern seiner Paläste.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Vorläufer kann eine nur temporär aufgestellte „Königswache“ von 150 Mann angesehen werden, die den Kurfürsten bei seinen Besuchen in den ihm zu Beginn des 17. Jahrhunderts zugesprochenen, jedoch unsicheren Territorien Herzogtum Kleve und Grafschaft Mark begleiteten.
Kurfürst Friedrich III. gründete 1696 eine stehende Palastwache[1][2] richtete daher an die Eidgenossenschaft ein Ersuchen,[3],
„ihm die Mannschaft zur Errichtung einer "distinguierten" Leibgarde zu stellen“
Der Dienst Schweizer Truppen im Ausland wurde während des Ancien Régime von den Behörden der Eidgenossenschaft mittels Staatsverträgen organisiert, um den Solddienst von geführten, ganzen Truppenkörpern im Ausland in geregelte Bahnen zu lenken und so ein Ausbluten der Schweiz durch individuell unter fremde Fahnen tretende Reisläufer zu verhindern. Diese Verträge enthielten ein Kapitel, das die militärischen Angelegenheiten regelte, die sogenannte Kapitulation. Aufgrund einer solchen Kapitulation mit den protestantischen Orten der Schweiz wurde eine Kompanie von 104 Mann mit 24 Offizieren und 80 Soldaten nach dem Muster der französischen Hundertschweizer in Basel geworben[3]. 1697 verlegte die Kompanie zunächst per Schiff über Frankfurt am Main nach Berlin. Ihr Auftrag war die Sicherheit des Herrschers und der Wachdienst im Innern seiner Paläste. Erster Kommandant war Oberst-Hauptmann Imbert de Rolaz du Rosey[4] aus Rolle, dem nach seinen Tod 1704 bis zur Auflösung der Einheit Oberst-Hauptmann Sigmund von Erlach[5] aus Bern folgte. Die Errichtung einer solchen, am von Ludwig XIV. geformen Modellstaat des Absolutismus orientierten Palastgarde war weniger Ausdruck einer militärischen Notwendigkeit als vielmehr des Anspruchs einiger Kurfürsten, in den Kreis der europäischen Könige aufgenommen zu werden. So begleitete diese Garde Friedrich III. nach Königsberg zu seiner Selbstkrönung als Friedrich I., König in Preussen. Nach dessen Tod im Jahr 1713 wurde die kostspielige Einheit vom Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I., dem jede Prunkentfaltung französischer Art zuwider war, umgehend aufgelöst.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Moritz von Wattenwil: Die Schweizer in fremden Kriegsdiensten. Separatdruck aus dem Berner Tagblatt, Bern 1930
- ↑ Heinrich Türler, Viktor Attinger, Marcel Godet: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Vierter Band, Neuenburg 1927.
- ↑ a b Alfred von Welck: Schweizer Soldtruppen in kursächsischen Diensten 1656-1681, Dr. Hubert Ermisch, Neues Archiv für Sächsische Geschichte, Band 13, S.224, Wilhelm Baensch, Königlich Sächsische Hofverlagsbuchhandlung, Dresden 1892.
- ↑ Gérôme Guisolan: de Rolaz, Imbert. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- ↑ Barbara Braun-Bucher: von Erlach, Sigmund. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
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