Betheln
Betheln Stadt Gronau (Leine)
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Koordinaten: | 52° 7′ N, 9° 48′ O | |
Höhe: | 125 m ü. NHN | |
Fläche: | 17,67 km² | |
Einwohner: | 817 (30. Nov. 2016)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 46 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 1. November 2016 | |
Postleitzahl: | 31028 | |
Vorwahl: | 05182 | |
Lage von Betheln in Niedersachsen
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Betheln im Landkreis Hildesheim
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Betheln ist ein Ortsteil der Kleinstadt Gronau (Leine) im Landkreis Hildesheim in Niedersachsen.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Betheln befindet sich östlich von Elze zwischen den Naturparks Weserbergland und Harz. Es liegt an der Westflanke des Hildesheimer Walds.
In nördlicher Richtung außerhalb des Orts befinden sich die Reste einer alten Ringwallanlage, der Beusterburg.
Zu Betheln gehören die Orte Eddinghausen und Haus Escherde.
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Kloster Escherde in Haus Escherde
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Die Kirche in Betheln
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1022 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt. Sein damaliger Name war Betenem. In dessen Kirche wurde am 22. Mai 1125 durch Bischof Berthold eine Niederlassung der Augustinerkongregation in Marienrode beurkundet. Die Kirche, die bis dahin zu St. Mauritius in Moritzberg gehörte, wurde den Augustinern überschrieben. Nach einem Großfeuer durch Blitzschlag, dem 1714 die Kirche und viele Häuser in Betheln zum Opfer fielen, wurde die Kirche 1733 wiederhergestellt. 2018 wurden Fassade, Dach und die elf Fenster der Kirche erneuert.[2]
Am 1. März 1974 wurden die Gemeinden Eddinghausen und Haus Escherde eingegliedert.[3] Zum 1. November 2016 wurde Betheln mit vier anderen Gemeinden nach Gronau (Leine) eingemeindet.[4]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Stadtrat und Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit dem 1. November 2016 wird Betheln auf kommunaler Ebene vom Rat der Stadt Gronau (Leine) vertreten.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinde wurde das Ortswappen am 15. Oktober 1938 durch den Oberpräsidenten der Provinz Hannover verliehen. Der Landrat aus Alfeld überreichte es am 18. Dezember desselben Jahres.[5][6]
Blasonierung: „In Grün eine goldene cheruskische Gewandhafte des 1. Jahrhunderts n. Chr., sogenannte Fibel mit doppellappiger Rollenkappe.“[5][6] | |
Wappenbegründung: Da die geschichtlichen Überlieferungen des Dorfes Betheln keinerlei Anknüpfungsmöglichkeiten für die Wappengestaltung boten, wurde auf die reichen Belege urgeschichtlicher Besiedlung, die bis in die Jungsteinzeit zurückzuverfolgen ist, zurückgegriffen. Die zum Wappensymbol erkorene Gewandhafte wurde 1935 in einer durch eine Grabung erschlossenen cheruskischen Hofanlage auf dem Schwalenberge in der Gemarkung Betheln geborgen. Durch einstimmigen Beschluss ward dieses schöne Schmuckstück der Vorzeit zum Symbol der Gemeinde erhoben. |
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Verkehr
Betheln ist über die nördlich des Ortes verlaufende Bundesstraße 1 an das Straßennetz angeschlossen.
Naturschutzgebiet Leineaue unter dem Rammelsberg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Naturschutzgebiet Leineaue unter dem Rammelsberg liegt zwischen Gronau (Leine) und Elze und stellt einen Ausschnitt des Mittellaufs der Leine mit ihrer Aue und Teilen der Hänge des Uthberges und des Großen Rammelsberges im Osten unter Schutz. Die periodisch überflutete Niederung wird geprägt vom mäandrierenden Flusslauf mit Altarmen und Flutmulden. Die Leine wird vielfach von Auwaldresten begleitet. Daneben sind Feuchtwiesen und staudenreiche Brachflächen zu finden. Die in das Naturschutzgebiet einbezogenen Hänge sind durch Wälder und Gebüsche sowie Reste von Magerrasen und Streuobstwiesen geprägt.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Söhne und Töchter des Ortes
- Ernst Wiegrebe (1793–1872), Topograf und Mitglied der kurhessischen Ständeversammlung
- Friedrich von Mejer (1843–1932), preußischer Offizier, zuletzt Generalleutnant
- Ernst Ohlmer (1847–1927), Zollbeamter, zuletzt Seezolldirektor in Tsingtau
- Edgar Hennecke (1865–1951), Pfarrer in Betheln
- Hans Hennecke (1897–1977), Literaturkritiker und Übersetzer
- Walter Hennecke (1897–1984), Marineoffizier, zuletzt Konteradmiral der Kriegsmarine
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hildesheimer und Kalenberger Börde. Natur und Landschaft im Landkreis Hildesheim. Mitteilungen der Paul-Feindt-Stiftung Band 5. Hildesheim 2005. ISBN 3-8067-8547-3
- Reiseführer Hildesheimer Land – Wege durch Hildesheim und Umgebung, Gerstenberg Verlag, Hildesheim 2003 und 2006, ISBN 3-8067-8506-6
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Einwohnerzahlen der Samtgemeinde Leinebergland – Banteln. In: www.vennekohl.de. 30. November 2016, abgerufen am 18. September 2017 (PDF; 3,5 kB).
- ↑ Hildesheimer Allgemeine Zeitung, 27. September 2018, S. 18.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 204 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Niedersächsische Staatskanzlei (Hrsg.): Gesetz über die Vereinigung der Gemeinden Banteln, Betheln, Brüggen, Despetal, Rheden und der Stadt Gronau (Leine) sowie über die Neubildung des Fleckens Duingen und der Samtgemeinde Leinebergland, Landkreis Hildesheim. Niedersächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt (Nds. GVBl.). Nr. 22/2015. Hannover 15. Dezember 2015, S. 399–400 (Digitalisat [PDF; 278 kB; abgerufen am 29. Juni 2019] S. 17–18).
- ↑ a b Wilhelm Barner: Wappen und Siegel des Kreises Alfeld. Neubindung. Lax GmbH & Co. KG, Hildesheim 1998 (Digitalisat des Textteils der Erstauflage von 1940 [PDF; 10,0 MB; abgerufen am 10. Juni 2019]).
- ↑ a b Wappen der Gemeinde Betheln. (PDF; 45 KB) In: Internetseite der Samtgemeinde Gronau (Leine). Abgerufen am 10. Juni 2019.