CDU in Niedersachsen
CDU in Niedersachsen | |||
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Vorsitzender | Sebastian Lechner | ||
Stellvertreter | Gitta Connemann Lena Düpont Reinhold Hilbers | ||
Generalsekretär | Marco Mohrmann | ||
Schatzmeister | Fritz Güntzler | ||
Geschäftsführer | Christian Meyer | ||
Ehrenvorsitzender | Otto Fricke † Richard Langeheine † Wilfried Hasselmann † | ||
Gründungsdatum | 1968 | ||
Hauptsitz | Loebensteinstraße 30 30175 Hannover | ||
Landtagsmandate | 47/146 | ||
Mitgliederzahl | 59.372 (Stand: 30. Juni 2018)[1] | ||
Website | www.cdu-niedersachsen.de | ||
Die CDU in Niedersachsen ist der Gebietsverband der CDU im Land Niedersachsen. Sie wurde 1968 gegründet und gliedert sich in die Landesverbände Braunschweig, Hannover und Oldenburg. Mit fast 60.000 Mitgliedern ist die CDU die mitgliederstärkste Partei in Niedersachsen.
Die ehemaligen Ministerpräsidenten Ernst Albrecht (1976–1990), Christian Wulff (2003–2010) und David McAllister (2010–2013) kamen aus den Reihen der CDU in Niedersachsen.
Struktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gebietsverband CDU in Niedersachsen wird von der Partei nicht als Landesverband aufgefasst. Diesen Titel beanspruchen seine Glieder, die drei Landesverbände Braunschweig, Hannover und Oldenburg. Er ist laut dem CDU-Statut kein organisatorischer Zusammenschluss von Landesverbänden nach § 7 Absatz 1 Satz 4 Parteiengesetz, sondern erfüllt selbst die Eigenschaften eines Gebietsverbands der Partei (nach Satz 1 desselben Absatzes). Die CDU in Niedersachsen steht damit außerhalb der ansonsten geltenden Organisationsstufen der Partei.[2][3]
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LV Braunschweig
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LV Hannover
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LV Oldenburg
Der Landesverband Hannover ist in die Bezirksverbände Elbe-Weser, Hannover, Hildesheim, Nordostniedersachsen, Ostfriesland und Osnabrück-Emsland gegliedert. Dem Bezirksverband Hannover gehört auch die CDU auf dem Gebiet des ehemaligen Landes Schaumburg-Lippe an. Die Landesverbände Braunschweig und Oldenburg sind den Bezirksverbänden des Landesverbandes Hannover weitgehend gleichgestellt.
Landesverband | Bezirksverband | Vorsitzende(r) |
---|---|---|
Braunschweig | Christoph Plett | |
Hannover | Elbe-Weser | Enak Ferlemann |
Hannover | Maria Flachsbarth | |
Südniedersachsen-Hildesheim | Uwe Schünemann | |
Nordostniedersachsen | Michael Grosse-Brömer | |
Osnabrück-Emsland | Mathias Middelberg | |
Ostfriesland | Reinhard Hegewald | |
Oldenburg | Silvia Breher |
Organe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als oberstes Gremium der CDU in Niedersachsen agiert der Landesparteitag, der die Mitglieder des Landesvorstandes sowie die Mitglieder des Landesparteigerichts wählt.
Der Landesvorstand entscheidet über die laufende Politik der CDU in Niedersachsen unter Beachtung der Beschlüsse des Landesparteitages.
Das Landesparteigericht entscheidet über satzungsrechtliche Fragen, Wahlanfechtungen, Parteiausschlussverfahren u. a.
Weiterhin bestehen Landesfachausschüsse und Arbeitskreise als Organe des Vorstandes.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gründung des Landesverbandes Oldenburg erfolgte am 11. März 1946 in Oldenburg. Vorangegangen waren eine Reihe von lokalen Neugründungen. Der erste Kreisverband der Union war am 19. November 1945 noch unter dem Namen „Christlich-Demokratische Partei“ im Landkreis Vechta gegründet worden. Während der Parteiaufbau in Südoldenburg schnell erfolgte und die Partei auch bald nennenswerte Mitgliederzahlen erreichte, war die Situation im evangelischen Nordoldenburg schwerer. Hier hatte sich die „Demokratische Union“ als bürgerliche Sammlungspartei gebildet. Mit der Konsolidierung der Parteienlandschaft löste sich diese Partei Anfang 1946 auf. Die meisten Mitglieder schlossen sich der Union an, manche gingen zur FDP.
In Braunschweig wurde der Kreisverband für den Stadt- und Landkreis Goslar als erster Kreisverband am 25. Oktober 1945 gegründet. Im evangelischen Braunschweig waren die Voraussetzungen für die Union nicht so günstig, wie in den katholischen Ländern. Der am 7. Dezember 1945 gegründete Landesverband Braunschweig erreichte bei den ersten Wahlen knapp 30 % der Stimmen.
In der Provinz Hannover erfolgte die Gründung eines Landesverbandes am 18. November 1945. Bernhard Pfad wurde Landesvorsitzender. Der Landesverband Hannover schloss das ehemals eigenständige Schaumburg-Lippe ein.
Am Rande des bundesweiten CDU-Gründungsparteitags in Goslar am 20. Oktober 1950 wurde eine lose Zusammenarbeit der drei Landesverbände zur „CDU in Niedersachsen“ vereinbart. Vorsitzende dieses Zusammenschlusses waren Adolf Cillien (1950–1960) und Otto Fricke (1960–1968). Ein Zusammenschluss zu einem einheitlichen Landesverband scheiterte vor allem am Widerstand des Landesverbandes Oldenburg. Dessen Landesvorsitzende Hermann Ehlers (1952–1954) und August Wegmann (1955–1965) bestanden auf der Selbständigkeit des Landesverbandes Oldenburg. Im Jahr 1968 erfolgte ein wirksamer Zusammenschluss zu einem Dachverband. Die Landesverbände übergaben weitgehende Organisationsrechte an die CDU in Niedersachsen als dem übergeordneten Gebietsverband, so dass sie innerhalb Niedersachsens faktisch mit den Bezirksverbänden des CDU-Landesverbandes Hannover gleichgestellt sind. Sie werden aber weiterhin auf der Bundesebene der CDU als Landesverband geführt, geben jeweils einen unabhängigen Rechenschaftsbericht gegenüber dem Bundesverband ab und entsenden in viele Gremien wie dem Bundesparteitag eigenständig Delegierte.
Vorsitzende
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahren | Vorsitzender |
1968–1990 | Wilfried Hasselmann |
1990–1994 | Josef Stock |
1994–2008 | Christian Wulff |
2008–2016 | David McAllister |
2016–2023 | Bernd Althusmann |
seit 2023 | Sebastian Lechner |
Ehrenvorsitzende
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahren | Ehrenvorsitzender |
1968–1972 | Otto Fricke |
1974–1995 | Richard Langeheine |
1990–2003 | Wilfried Hasselmann |
Fraktionsvorsitzende
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahren | Vorsitzender |
1947–1951 | Adolf Cillien |
1951–1955 | Werner Schönfelder |
1955–1965 | Alois Scherf |
1965–1970 | Bruno Brandes |
1970–1976 | Wilfried Hasselmann |
1976–1982 | Bruno Brandes |
1982–1986 | Werner Remmers |
1986–1988 | Josef Stock |
1988–1994 | Jürgen Gansäuer |
1994–2003 | Christian Wulff |
2003–2010 | David McAllister |
2010–2017 | Björn Thümler |
2017 | Bernd Althusmann |
2017–2022 | Dirk Toepffer |
seit 2022 | Sebastian Lechner |
Landtagswahlergebnisse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Stimmen | Sitze |
---|---|---|
1947 | 19,9 % | 30 |
1951 | 23,7 % | 35 |
1955 | 26,6 % | 43 |
1959 | 30,8 % | 51 |
1963 | 37,7 % | 62 |
1967 | 41,7 % | 63 |
1970 | 45,7 % | 74 |
1974 | 48,8 % | 77 |
1978 | 48,7 % | 83 |
1982 | 50,7 % | 87 |
1986 | 44,3 % | 69 |
1990 | 42,0 % | 67 |
1994 | 36,4 % | 67 |
1998 | 35,9 % | 62 |
2003 | 48,3 % | 91 |
2008 | 42,5 % | 68 |
2013 | 36,0 % | 54 |
2017 | 33,6 % | 50 |
2022 | 28,1 % | 47 |
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Arnold Fratzscher: Die CDU in Niedersachsen: Demokratie der ersten Stunde; Niedersächsische Landeszentrale für politische Bildung, 1971.
- Henning Krüger: 60 Jahre CDU-Fraktion im niedersächsischen Landtag; Hannover 2007.
- Rolf Zick: Die CDU in Niedersachsen – eine Chronik; Sankt Augustin 2008.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizielle Website der CDU in Niedersachsen
- CDU-Landtagsfraktion
- Geschichte der CDU in Niedersachsen
- Namen und Daten aus sechs Jahrzehnten Parteiarbeit, S. 164–221 (Hrsg.: Konrad-Adenauer-Stiftung, 2012)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ralf E. Krüger: Fast alle Parteien in Niedersachsen gewinnen Mitglieder - außer die CDU. HAZ, 11. Juli 2018, abgerufen am 31. Januar 2019.
- ↑ Statutenbroschüre der CDU Deutschlands ( vom 27. Mai 2019 im Internet Archive), abgerufen am 2. April 2019 (PDF)
- ↑ Satzung. In: CDU in Niedersachsen. Abgerufen am 2. April 2019 (deutsch).
- ↑ Ergebnisse der Landtagswahlen in Niedersachsen