Clemens Fritz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Clemens Fritz
Clemens Fritz, 2009
Personalia
Geburtstag 7. Dezember 1980
Geburtsort ErfurtDDR
Größe 183 cm
Position Außenverteidigung (rechts) /
Mittelfeld
Junioren
Jahre Station
1987–1997 Rot-Weiß Erfurt
1997–1999 VfB Leipzig
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1998–1999 VfB Leipzig 6 0(0)
1999–2001 Rot-Weiß Erfurt 57 (14)
2001–2003 Karlsruher SC 61 0(7)
2003–2006 Bayer 04 Leverkusen 43 0(2)
2003–2005 Bayer 04 Leverkusen Am. 19 0(3)
2006–2017 Werder Bremen 288 0(5)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1996–1997 Deutschland U16 8 0(1)
1997–1998 Deutschland U17 3 0(0)
1998–1999 Deutschland U18 5 0(0)
2001 Deutschland U21 1 0(0)
2002 Team 2006 1 0(0)
2006–2008 Deutschland 22 0(2)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Clemens Fritz (* 7. Dezember 1980 in Erfurt) ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler. Seit August 2020 ist er bei Werder Bremen als Leiter des Lizenzbereiches angestellt.

Er begann 1987 in der Jugend von Rot-Weiß Erfurt und wechselte 1997 für zwei Jahre zum VfB Leipzig.[1] Durch die finanzielle Notlage von Rot-Weiß Erfurt kam der Wechsel nach Leipzig zustande. Als die Leipziger selbst finanzielle Probleme bekamen, nutzen die Erfurter die Gelegenheit, Clemens Fritz zurückzuholen. Fritz gelang sofort der Sprung in die Regionalligamannschaft, wo er zunehmend zum Leistungsträger avancierte.

Clemens Fritz bei Werder Bremen (2015)

Nachdem er in der Saison 2000/01 in der Regionalliga Süd für die Erfurter in 32 Spielen zehn Tore erzielte,[2] wechselte Fritz gemeinsam mit seinem Freund Marco Engelhardt zum Zweitligaaufsteiger Karlsruher SC, wo beide ebenfalls schnell Stammspieler wurden. Im Jahr 2003 trennten sich die Wege der beiden, da Fritz in die Bundesliga zu Bayer 04 Leverkusen wechselte. Dort gab er am 9. November 2003 sein Bundesliga-Debüt. Am 24. Juli 2004 brach sich Fritz in einem Testspiel das Wadenbein. Die Verletzung zog diverse Operationen nach sich, so dass Fritz in der kompletten Spielzeit 2004/05 kein Bundesliga-Spiel bestreiten konnte; lediglich am 9. März 2005 kam er im Champions-League-Spiel gegen den FC Liverpool für knapp 40 Minuten zum Einsatz. Im August 2005 kehrte Fritz wieder in den regelmäßigen Punktspielbetrieb zurück.

Zur Saison 2006/07 wechselte er zu Werder Bremen, wo er zunächst einen Vertrag bis 2009 unterschrieb. Dort verdrängte er auf der rechten Abwehrseite auf Anhieb den in der Vorsaison zumeist gesetzten Patrick Owomoyela und hatte seither einen Stammplatz in der ersten Elf. Seit seiner Leverkusener Zeit spielte Fritz auf der Position des rechten Verteidigers, nachdem er zu Beginn seiner Karriere in Erfurt und Karlsruhe als Stürmer eingesetzt wurde. Am 24. Oktober 2008 verlängerte er seinen Vertrag bis 2012.[3] Mit Beginn der Saison 2011/12 wurde er Nachfolger von Per Mertesacker als Kapitän bei Werder Bremen.[4] Zudem wurde er ab dieser Saison zeitweise als rechter Mittelfeldspieler aufgeboten. Am 28. Januar 2012 bestritt Fritz im Heimspiel gegen seinen ehemaligen Verein Bayer 04 Leverkusen sein 200. Bundesligaspiel.

Am 28. April 2016 gab Fritz, entgegen seiner vorherigen Ankündigung im Januar,[5] seine Vertragsverlängerung bei Werder Bremen bekannt und verschob somit sein Karriereende auf den Sommer 2017.[6] Am 8. Mai 2017 gab Fritz dann sein endgültiges Karriereende als Profifußballer zum Saisonende 2016/17 bekannt. Vor seiner Verabschiedung beim letzten Heimspiel dieser Saison am 13. Mai 2017 gegen die TSG 1899 Hoffenheim wurde er zum achten Ehrenspielführer des Vereins ernannt.[7]

Nationalmannschaft

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Nationalspieler debütierte Fritz am 3. April 1997 bei der 0:1-Niederlage der U16-Nationalmannschaft gegen die Auswahl der Türkei in Weinheim, als Einwechselspieler. Mit ihr nahm er an der vom 28. April bis 10. Mai 1997 im eigenen Land ausgetragenen Europameisterschaft teil, kam in vier Turnierspielen zum Einsatz, in denen er ein Tor erzielte. Mit dem 3:1-Sieg über die Auswahl der Schweiz in Barsinghausen belegte er mit seiner Mannschaften den dritten Platz.[8]

Fritz wurde erstmals am 29. September 2006 von Bundestrainer Joachim Löw für das Testspiel der Nationalmannschaft gegen Georgien am 7. Oktober in Rostock nominiert und kam dort zu seinem Länderspieldebüt auf der rechten Abwehrseite. Danach stand er auch in den folgenden EM-Qualifikationsspielen für die Nationalelf auf dem Platz. Am 2. Juni 2007 erzielte er im Spiel gegen San Marino sein erstes von zwei Länderspieltoren.[9] 2008 wurde er in den deutschen Kader für die Europameisterschaft 2008 aufgenommen und gehörte in den drei Gruppenspielen jeweils zur Startelf, in der er auch als rechter Mittelfeldspieler zum Einsatz kam. Im Viertelfinale gegen Portugal kam er zu einem Kurzeinsatz als Einwechselspieler, im Halbfinale gegen die Türkei und im Endspiel gegen Spanien wurde er nicht berücksichtigt. Letztmals für die Nationalmannschaft spielte Fritz im Oktober 2008 im WM-Qualifikationsspiel der Gruppe 4 gegen die Nationalmannschaft Wales’; insgesamt bestritt er 22 A-Länderspiele, in denen er zwei Tore erzielte.

Nach der aktiven Karriere

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab November 2017 absolvierte der Ehrenspielführer von Werder Bremen dort zunächst ein Traineeprogramm und war dann im Bereich Scouting tätig. Ab November 2019 leitete er die vereinsinterne Scouting-Abteilung,[10] im Sommer 2020 wurde er zudem Leiter Profifußball.[11] Nach dem Abtreten von Frank Baumann übernahm Fritz schließlich Mitte 2024 das Amt des Geschäftsführers Fußball und trat damit Baumanns Nachfolge an.

Nationalmannschaft
Vereine

Fritz ist mit Alena Gerber verheiratet,[12][13] mit der er seit dem 9. August 2017 eine Tochter hat.[14]

Commons: Clemens Fritz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. „Fußball ist nicht Alles“ (Memento vom 20. September 2009 im Internet Archive) (PDF; 652 kB), www.clemensfritz.com
  2. Matthias Arnhold: Clemens Fritz – Matches and Goals in Bundesliga. RSSSF, 7. September 2017, abgerufen am 8. September 2017.
  3. Fritz bleibt Bremen bis 2012 treu. FOCUS Online, 26. Oktober 2008, abgerufen am 26. Oktober 2008.
  4. kicker.de: Clemens Fritz ist neuer Werder-Kapitän
  5. Werders Fritz beendet seine Karriere kicker.de, 14. Januar 2016.
  6. Fritz’ starkes Signal im Endspurt: „Ich mache weiter!“ Werder.de, 28. April 2016.
  7. Fritz zum Ehrenspielführer ernannt Werder.de, 13. Mai 2017.
  8. Kicker Almanach, 1999, COPRESS Verlag, ISBN 3-7679-0499-3, S. 439/440.
  9. Matthias Arnhold: Clemens Fritz – International Appearances. RSSSF, 7. September 2017, abgerufen am 8. September 2017.
  10. Clemens Fritz wird Leiter Scouting bei Werder Bremen. In: werder.de, 25. November 2019.
  11. Fritz als Leiter Profifußball nicht „das Ohr des Trainers“ In: fussball.news, 23. August 2020.
  12. Fritz und Gerber haben geheiratet. (weser-kurier.de [abgerufen am 1. November 2017]).
  13. Werders Kapitän Clemens Fritz ist verlobt. Weserkurier, 2. März 2017.
  14. Clemens Fritz und Alena Gerber: Das Baby ist da! In: Weser-Kurier.de. 14. August 2017, abgerufen am 8. September 2017.