Clickworker

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Der Begriff Clickworker stammt ursprünglich aus einem Projekt der NASA, bei dem eine große Schar wissenschaftlicher Laien im Internet Fotoaufnahmen der Marsoberfläche auswertet. Mittlerweile werden auch Internetnutzer als Clickworker oder Klickarbeiter bezeichnet, die nach dem Crowdsourcing-Prinzip Aufgaben und Projekte für Unternehmen bearbeiten, ohne bei diesen fest angestellt zu sein.

Als sogenannte Klickarbeiter trainieren Menschen in Billiglohnländern Anwendungen Künstlicher Intelligenz.[1]

Ursprung: NASA Clickworker

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Im Jahr 2000 beauftragte die NASA die nichtwissenschaftliche Öffentlichkeit damit, Krater auf bereits bekannten Fotoaufnahmen der Marsoberfläche zu identifizieren und zu klassifizieren. Dabei sollte herausgefunden werden, ob die Ergebnisse der Massenauswertung wissenschaftliche Standards erfüllt. Seit 2001 werten die Clickworker der NASA auch neue, zuvor nicht katalogisierte Aufnahmen des Mars und verschiedener Asteroiden aus. Dabei markieren sie per Mausklick sichtbare Krater auf der Oberfläche der Himmelskörper. Die Clickworker der NASA arbeiten ohne Bezahlung. Alle Aufnahmen werden mehrfach ausgewertet – die Masse der Clickworker stellt somit die Richtigkeit der Ergebnisse sicher.[2]

Clickworker als Pseudoselbstständige

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Der Begriff Clickworker entwickelte sich zum Überbegriff für Internetnutzer, die nach dem Prinzip des Paid Crowdsourcing freiberuflich und meist nebenbei kleine Aufträge erledigen. Clickworker und Unternehmen, die Arbeitsaufträge weitergeben möchten, finden sich auf speziellen Crowdsourcing-Plattformen zusammen. Professionelle Crowdsourcing-Unternehmen kümmern sich um die Rekrutierung neuer Clickworker, die Abwicklung der Aufträge, die Qualitätssicherung der Ergebnisse und die Bezahlung der Clickworker.[3]

Nach Angabe des in dieser Sparte unter der Domain clickworker.com tätigen Unternehmens humangrid GmbH in Essen können Textproduzenten nach Einarbeitung über 10 € verdienen (Stand 2012).[4] In einem Beispiel bei Streetspotr erhielten Auftragnehmer 1 € pro Zeitschriftenverkaufsstelle, deren Regale sie nach bestimmten Vorgaben fotografierten.[5] Der tatsächliche Verdienst eines Crowdworkers liegt bei 3 € pro Stunde.[6][7] Kritiker des Clickworkertums sehen in diesem die Gefahr des Lohndumpings.[8]

Da der Arbeitsaufwand und die Entlohnung keineswegs korrelieren und der Mindestlohnsatz nicht erfüllt wird, steht Crowdworking unter starker Kritik.[9] Der Stundenlohn liegt bei unter drei Dollar die Stunde,[10] wobei der durchschnittliche Lohn bei Mechanical Turk 1,25 Dollar, also deutlich unter dem amerikanischen Mindestlohn, liegt. Aufgrund fehlender Arbeitsschutzbestimmungen[11] und fehlender sozialer Absicherungen[12] (es gibt zum Beispiel keine Absicherung im Alter, bei Krankheit oder Schwangerschaft[13]) erfolgte auf Initiative von Andrea Nahles hin der Dialog „Arbeit 4.0“, bei dem Gewerkschaften, Wirtschaftsverbände und Wissenschaftler darüber beraten, wie eine würdige Arbeit in Zukunft aussehen kann.[14]

  • Dawn Mission, offizielle Homepage der NASA, abgerufen am 8. April 2011
  • Arbeiten 4.0 – Plattform der deutschen Bundesregierung zur Zukunft der Arbeit einschließlich Clickworking

Einzelnachweise

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  1. Marie-Kristin Boese: Klickarbeiter für KI: Weit weit weg vom Silicon Valley. Abgerufen am 13. Januar 2024.
  2. Isa Jahnke und Michael Prilla: Crowdsourcing. In: Andrea Back, Norbert Gronau und Klaus Tochtermann: Web 2.0 in der Unternehmenspraxis. Grundlagen, Fallstudien und Trends zum Einsatz von Social Software. 2. Auflage, München 2009, S. 128ff. sowie Dawn Clickworkers (Memento vom 18. Oktober 2011 im Internet Archive), offizielle Seite der NASA
  3. Andrea Back: Web 2.0 in der Unternehmenspraxis: Grundlagen, Fallstudien und Trends zum Einsatz von Social-Software. Oldenbourg, 2009, ISBN 978-3-486-59121-7 (google.de [abgerufen am 16. Juli 2023]).
  4. Mikrojobber im Internet: Heimarbeit 2.0. In: Der Tagesspiegel Online. ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 16. Juli 2023]).
  5. Andreas Lenz: Streetspotr: t3n Vertriebskontrolle und Instagram Promotion mit 155.000 mobilen Usern. In: t3n.de. yeebase media GmbH, 22. Januar 2013, archiviert vom Original am 1. Februar 2014; abgerufen am 9. Februar 2014.
  6. Crowd Guru, Clickworker & Co. Das App-Proletariat, Berliner Zeitung, 21. April 2015
  7. Zusatzverdienst über „Clickworker“: Kleine Klicks bringen kein großes Geld. 9. April 2015, abgerufen am 16. Juli 2023.
  8. Sven Astheimer: „Clickworking“ auf dem deutschen Arbeitsmarkt. In: FAZ.NET. 2. Juli 2016, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 16. Juli 2023]).
  9. Clickworking: Geld verdienen mit dem Smartphone. In: zeit.de. 31. Oktober 2013, abgerufen am 20. September 2015.
  10. Jonas Rest: Crowd Guru, Clickworker & Co.: Das App-Proletariat. In: berliner-zeitung.de. 21. April 2015, abgerufen am 20. September 2015.
  11. Christiane Benner: Wer schützt die Clickworker? In: FAZ.net. 19. März 2014, abgerufen am 20. September 2015.
  12. Thomas Wagner: Wandel - Clickworker, vereinigt euch. In: freitag.de. 1. Juni 2015, abgerufen am 20. September 2015.
  13. Ralf Hoogestraat: Die Zukunft der Arbeit. In: programm.tagesschau24.de. 2015, archiviert vom Original am 8. Dezember 2015; abgerufen am 20. September 2015.
  14. Crowdworking: „Von dem, was man bei diesen Projekten verdient, kann man nicht leben“. In: Die Zeit. 8. Mai 2016, abgerufen am 27. Juni 2017.