Du sollst deine Frau ehren
Film | |
Titel | Du sollst deine Frau ehren |
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Originaltitel | Du skal ære din hustru |
Produktionsland | Dänemark |
Originalsprache | Dänisch |
Erscheinungsjahr | 1925 |
Länge | 107 Minuten |
Stab | |
Regie | Carl Theodor Dreyer |
Drehbuch | Carl Theodor Dreyer |
Kamera | George Schnéevoigt |
Schnitt | Carl Theodor Dreyer |
Besetzung | |
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Du sollst deine Frau ehren ist ein dänischer Stummfilm, den Carl Theodor Dreyer 1925 nach dem Bühnenstück Sturz des Tyrannen (Tyrannens Fald, 1919) des Theater- und Drehbuchautors Svend Rindom drehte. Das satirische Alltagsdrama schildert die Bekehrung eines despotischen Ehemannes zum umgänglichen Mustergatten. Die Hauptrollen waren mit den populären dänischen Schauspielern Johannes Meyer, Astrid Holm und Mathilde Nielsen besetzt. Photographiert wurde der Film von George Schnéevoigt, produziert von der Firma A/S Dansk Filmindustrie Palladium.
Handlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Held des Filmes ist Viktor, ein wahrer Haustyrann, der seine beruflichen Misserfolge an Frau und Tochter auslässt, die er bei jeder Gelegenheit demütigt. Als er es mit Pedanterie und notorisch schlechter Laune gar zu toll treibt, nimmt Mads, sein früheres Kindermädchen, die Sache in die Hand und schickt kurzerhand Viktors Frau Ida zur Erholung zu ihrer Mutter. Der Haushalt wird neu organisiert: Viktor muss jetzt alle Verrichtungen, die er vorher Frau und Tochter aufgebürdet hat, selber erledigen. Er lernt, wenn auch widerwillig, in einer Art nachgeholtem Erziehungsprozess, das Geschirr abzuspülen, Wäsche zu waschen, das Baby zu wickeln, die Schuhe zu putzen. Vor allem aber lernt er, zu schätzen, was seine Frau bisher für ihn getan hat. Als sie zurückkommt, ist er lammfromm. Und auch im Beruf bekommt er wieder Boden unter den Füßen.
Hintergrund
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Werk der A/S Dansk Filmindustrie Palladium hat eine Länge von 2430 Metern. Bei 20 BpS sind das etwa 107 Minuten Laufzeit.
Der Film wurde am 5. Oktober 1925 uraufgeführt. Er kam in der dänischen Originalfassung Du skal ære din hustru für den skandinavischen Markt und in einer Fassung mit englischen Zwischentiteln als Master of the House für den internationalen Vertrieb in den Verleih. In Frankreich lief der Film unter dem Titel Maître du logis. Die verschiedenen Fassungen haben unterschiedliche Längen.[1]
Du skal ære din hustru war einer der wenigen kommerziellen Erfolge Dreyers. Dass der Film vor allem in Frankreich gut aufgenommen wurde, machte es Dreyer möglich, dort 1928 Die Passion der Jungfrau von Orléans (La passion de Jeanne d’Arc) zu drehen, der heute zu den bedeutendsten Filmwerken der gesamten Filmgeschichte gezählt wird.
Als Tonfilm wurde der Stoff 1942 durch den dänischen Regisseur Jon Iversen realisiert.[2]
In Deutschland wurde der Film erst am 28. März 1972 im Fernsehen durch das ZDF mit einer Musikbegleitung des Komponisten Hans Jönsson (1913–1993) öffentlich aufgeführt.[3]
Die digitale Restaurierung des Films auf Grundlage des Nitro-Negativs besorgten 2010 die dänische Produktionsgesellschaft ‘Palladium’ und das Dänische Filminstitut Kopenhagen.[4]
Neue Musikfassung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachdem Hans Jönsson bereits in den 1970er Jahren für das ZDF eine neue Begleitmusik zu Du sollst deine Frau ehren komponiert hatte,[5] schuf die 1959 geborene Berliner Komponistin Sabine Worthmann (Kontrabass) 2012 eine eigene Musikillustration zu dem Film und spielte sie zusammen mit den Musikern Susanne Paul (Cello), Silke Eberhard (Klarinetten), Leonid Soybelman (Gitarre) und Michael Griener (Perkussion) ein. Der Kulturkanal ARTE hat die Aufzeichnung dieser Aufführung am Dienstag, 25. September 2012 um 22.55 Uhr gesendet.[6]
Wiederveröffentlichung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Film erschien im April 2009 auf DVD beim Arthaus Filmvertrieb. Er wurde besprochen durch José Garcia bei textezumfilm.de: „Ein tyrannischer Familienvater, der seine beruflichen Schwierigkeiten und Enttäuschungen an Frau und Kinder abreagiert und die aufopfernde Arbeit seiner Frau missachtet, wird durch eine Verschwörung der Familie kuriert“.[7]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dirk Jung: Pressemitteilung Berlinale 2007: Frauenbilder im Stummfilm.
- Dieter Krusche (Hrsg.:): Reclams Filmführer. 12., neubearbeitete Auflage. Unter Mitarbeit von Jürgen Labenski und Josef Nagel. Mit 211 Abbildungen. Philipp Reclam jun., Stuttgart 2003, ISBN 3-15-010518-8, S. 213, 806.
- Christian Juhl Lemche: online 100 Jahre dänisches Kino. Auf Dänisches Filminstitut.
- Paw Kåre Pedersen: Unge Lau. Historien om filmmanden Lau Lauritzen junior og ASA Film. Band 1. Books on Demand, Kopenhagen 2010, ISBN 978-87-7691-977-1, S. 124 (Film 1925) und 294, 328, 407, 530 und 678 (Film 1942).
- Morten Piil: Danske filmskuespillere. 525 portrætter. 2. udgave, 1. oplag. Gyldendalske Boghandel – Nordisk Forlag A/S, Kopenhagen 2003, ISBN 87-02-02104-8, S. 342 zu Mathilde Nielsen (1858–1945).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Du sollst deine Frau ehren bei IMDb
- Du sollst deine Frau ehren bei Österreichisches Filmmuseum
- Du sollst deine Frau ehren (1925), Originaltitel: “Du skal ære din hustru” bei feature-film.org
- Du skal ære din hustru bei gabelingeber
- Morten Egholm. Svend Rindom - Tyrannens Fald bei carlthdreyer.dk
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ vgl. Mitteilung bei dvd-forum.at: Kinowelt hat den dänischen Film „Du sollst deine Frau ehren“ aus dem Jahre 1925 in einer Langfassung von der FSK prüfen lassen. Die alte deutsche Fassung, die beispielsweise auf Premiere zu sehen war läuft ca. 77 Minuten. Die britische DVD Version läuft ca. 92 Minuten. Die FSK gibt beim Prüfungseintrag des Films allerdings eine Laufzeit von 107 Minuten, was bedeuten würde, dass der Film 30 Minuten länger als auf Premiere und 15 Minuten länger als auf der britischen DVD sein wird.
- ↑ Titel: Tyrannens Fald, vgl. dänisches filminstitut dfi, IMDb.
- ↑ vgl. Filmstips. Auf Zeit online, vom 24. März 1972.
- ↑ ARTE TV
- ↑ vgl. phono-mediagroup.eu ( vom 3. Dezember 2013 im Internet Archive)
- ↑ ARTE TV ( vom 3. Dezember 2013 im Internet Archive)
- ↑ Kritik: José García: Carl Theodor Dreyer – DVD-Edition. Auf textezumfilm.de, abgerufen am 4. März 2014.