Erwin Lange (Spezialeffektkünstler)
Erwin Lange (* 24. März 1913 in Berlin; † 25. Oktober 1982 in München) war ein deutscher Pyrotechniker beim Film.
Leben und Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lange arbeitete als Lehrling in einer Drogerie und wurde von seinem Chef, einem Hobby-Feuerwerker, derart für die Pyrotechnik begeistert, dass er diese zu seinem Beruf machte. 1931 gab er sein Debüt als Pyrotechnik-Assistent bei der Kästner-Adaption Emil und die Detektive. 1935 war er beim Film Das Mädchen Johanna erstmals Chefpyrotechniker, wo er die Verbrennung der Jungfrau von Orléans in Szene setzte. Danach war Lange vor allem bei Kriegsfilmen im Einsatz, wo er effektvoll Bombardements auf den Schlachtfeldern nachstellte. Seine umfangreichste Aufgabe waren die umfassenden pyrotechnischen Effekte zu Veit Harlans Kriegs- und Durchhaltefilm Kolberg, wo er, wie Wolfgang Schleif 1979 in einem Fernsehinterview berichtete, 400.000 RM buchstäblich verpulvern durfte.
Seine Nachkriegslaufbahn läutete Lange Ende 1947 mit Morituri ein, Artur Brauners erstem engagierten Filmprojekt zum Holocaust. Im Laufe der 50er Jahre traten auch mehr und mehr internationale Filmproduktionen an ihn heran. Hollywood-Regisseure wie Richard Fleischer, Douglas Sirk und Stanley Kubrick engagierten Lange seit dem Ende dieses Jahrzehnts, wenn sie in Münchner Ateliers drehten. Ein reiches Aufgabenfeld bot sich ihm in den sechziger Jahren mit der Karl-May-Film-Welle, wo er zu fast jedem Film herangezogen wurde und für die immer zahlreicheren Explosionen verantwortlich war. Auch für die Knallkörper und Raketen, die Lausbub Hansi Kraus in den verschiedenen Folgen der Lausbubengeschichten und den Episoden der Reihe Die Lümmel von der ersten Bank hochgehen ließ, zeichnete Lange verantwortlich.
Sein Wahlspruch lautete: „Langes Bomben sind die besten.“ Er wirkte auch bei vielen Fernsehproduktionen mit. Sein Sohn Peter (* 1942) und sein Enkel Dirk (* 1969) wurden ebenfalls Pyrotechniker.
Filmografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 4: H – L. Botho Höfer – Richard Lester. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 581.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Erwin Lange bei IMDb
Personendaten | |
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NAME | Lange, Erwin |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Pyrotechniker beim Film |
GEBURTSDATUM | 24. März 1913 |
GEBURTSORT | Berlin, Königreich Preußen, Deutsches Kaiserreich |
STERBEDATUM | 25. Oktober 1982 |
STERBEORT | München, Bayern, Bundesrepublik Deutschland |