Esmond R. Long

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Esmond Ray Long (* 16. Juni 1890 in Chicago; † 11. November 1979 in Philadelphia) war ein US-amerikanischer Biochemiker und Pathologe.

Esmond Ray Long war das zweite von fünf Kindern von John Harper Long und Catherine Bell Stoneman.[1] Sein Vater war Professor für Chemie an der Northwestern University und später Dekan der dortigen School of Pharmacology. Esmond Ray besuchte bis 1906 die Morgan Park Academy in Chicago und studierte dann privat bei seinem Vater und an der University of Chicago Chemie, wo er 1911 seinen Bachelorabschluss machte. Er promovierte dann 1918 unter Ludvig Hektoen in chemischer Pathologie (Ph.D. in chemical pathology) an der Medical School der Universität[2] und machte noch zusätzlich 1926 den Abschluss als Doktor der Medizin am Rush Medical College. Die Promotion verzögerte sich auf Grund einer Tuberkuloseerkrankung, die er selbst 1913 in seinem Sputum diagnostizierte. Über die nächsten fünf Jahre unterzog er sich einer Vielzahl der damals gängigen Therapien und begann währenddessen mit ersten Untersuchungen auf seinem späteren Hauptforschungsgebiet, der Tuberkulose. Er forschte an der University of Chicago, wo er 1928 Professor für Pathologie wurde und 1923 erstmals mit seiner langjährigen Assistentin Florence B. Seibert zusammenarbeitete. Während seiner Zeit in Chicago entstanden auch erste Bücher über die Tuberkulose und die Geschichte der Pathologie.[3]

Seibert und Long untersuchten die damaligen verfügbaren Tests zur Diagnose der Tuberkulose und zeigten, dass die Immunantwort beim üblichen Hauttest mit Tuberkulin von Proteinen des Erregers Mycobacterium tuberculosis verursacht wird. Beide gingen 1932 an die University of Pennsylvania, wo Esmond R. Long Professor für Pathologie und Direktor des Henry Phipps Institute wurde. Florence B. Seibert entwickelte bis 1934 hier eine Methode zur Erzeugung eines speziellen Proteinextraktes, des sogenannten purified protein derivative (PPD), das in den 1940er Jahren der Referenzstandard des US Public Health Service’s Bureau of Biologics Standards für den Tuberkulin-Test wurde, sowie 1952 auch der internationale Standard der Weltgesundheitsorganisation.[4]

Bis zu seiner Pensionierung 1955 beschäftigte sich Esmond R. Long hauptsächlich mit der Diagnose, Vorbeugung und Kontrolle der Tuberkuloseerkrankung sowie mit beeinflussenden Umweltfaktoren und Rassenunterschieden. Er war zudem Vorsitzender mehrerer professioneller Vereinigungen wie der American Association of Pathologists and Bacteriologists sowie Herausgeber des International Journal of Leprosy und des American Review of Tuberculosis.[2] Er beschäftigte es sich auch weiterhin mit der Geschichte der Medizin und veröffentlichte weitere Bücher über die Geschichte der Pathologie in den USA und mehrerer wissenschaftlicher Organisationen.[5]

Esmond R. Long war seit 1922 mit Marian Adams verheiratet, mit der er einen Sohn und eine Tochter hatte; sie verstarb 1974.[6]

Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werke (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Tuberculosis : its causes and prevention. Haldeman-Julius, Girard, KS 1925.
  • A history of pathology. Erw. u. überarb. Auflage, Dover Publ., New York 1965 (1. Auflage 1928).
  • Selected readings in pathology from Hippocrates to Virchow. Charles C. Thomas Publ., Springfield, IL 1929.
  • Mit Harry Gideon Wells: The Chemistry and chemotherapy of tuberculosis. 3. Auflage, The Williams & Wilkins Company, Baltimore 1958 (1. Auflage 1932)
  • A history of American pathology. Charles C. Thomas Publ., Springfield, IL 1962.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Chantal Liu: Alumni News: NU Family Close-up, A Long Family Tradition. Northwestern, Spring 2001. Abgerufen am 25. Juli 2014.
  2. a b R. E. Stowell: Esmond R. Long, MD, 1890-1979. In: The American Journal of Pathology. Vol. 100, Nr. 2, 1980, S. 321–325. PMC 1903537 (freier Volltext)
  3. Peter C. Nowell, Louis B. Delpino: Esmond R. Long 1890-1979: A Biographical Memoir. In: Biographical Memoirs. Vol. 56, 1987, S. 284–311, hier S. 285–293.
  4. Peter C. Nowell, Louis B. Delpino: Esmond R. Long 1890-1979: A Biographical Memoir. In: Biographical Memoirs. Vol. 56, 1987, S. 284–311, hier S. 290–294.
  5. Peter C. Nowell, Louis B. Delpino: Esmond R. Long 1890-1979: A Biographical Memoir. In: Biographical Memoirs. Vol. 56, 1987, S. 284–311, hier S. 294–297.
  6. Peter C. Nowell, Louis B. Delpino: Esmond R. Long 1890-1979: A Biographical Memoir. In: Biographical Memoirs. Vol. 56, 1987, S. 284–311, hier S. 289, 298.
  7. Trudeau Award. (Memento vom 16. September 2016 im Internet Archive) American Lung Association / American Thoracic Society. Abgerufen am 25. Juli 2014.
  8. Esmond R. Long. American Philosophical Society, Member History. Abgerufen am 24. Juli 2014.
  9. Esmond Long. National Academy of Sciences, Deceased Members. Abgerufen am 24. Juli 2014.
  10. The Philadelphia Award: Recipients. (Memento vom 19. November 2014 im Internet Archive) The Philadelphia Award Board of Trustees. Abgerufen am 25. Juli 2014.
  11. ASIP Gold-Headed Cane Award. (Memento vom 5. Juni 2014 im Internet Archive) American Society for Investigative Pathology.