Eulersche Vermutung
Die Eulersche Vermutung aus dem Jahr 1769 ist eine nach Leonhard Euler benannte Vermutung der Zahlentheorie und verallgemeinert die Fermatsche Vermutung. Die Eulersche Vermutung ist mittlerweile widerlegt, während die Fermatsche Vermutung bewiesen wurde.
Vermutung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Eulersche Vermutung besagt, dass es keine positiven ganzzahligen Lösungen der Gleichung gibt, wenn und ganze Zahlen sind mit . Fermat bewies angeblich die Vermutung für (Fermatsche Vermutung), veröffentlichte aber nur einen Beweis für und . Euler gab für einen Beweis an, siehe Großer Fermatscher Satz, für größere und konnte er weder einen Beweis noch ein Gegenbeispiel finden.
Widerlegungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fall n = 5
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für den Fall fanden L. J. Lander und T. R. Parkin 1966 ein Gegenbeispiel:[1]
Fall n = 4
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für fand Noam Elkies 1988 folgendes Gegenbeispiel:[2]
Elkies bewies zudem, dass es für unendlich viele Lösungen gibt.
Die kleinste Lösung für lautet
- .
Diese Minimallösung wurde nach der Publikation der ersten Lösung durch Elkies von Roger Frye gefunden.[3][4]
Verwandte Fragestellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zusammen mit seiner Vermutung äußerte Euler zudem, dass es möglich sein sollte, vier 4. Potenzen zu finden, deren Summe eine 4. Potenz ergibt. Diese Vermutung wurde 1911 durch R. Norrie positiv beantwortet:
Für diese allgemeine Form
wurde 2008 von Lee W. Jacobi und Daniel J. Madden gezeigt, dass sie unendlich viele positive ganzzahlige Lösungen hat. Es wurde auch eine besonders ästhetische Lösung der Form
in ganzen Zahlen gefunden:[5][6]
Diese Gleichung nennt man auch Jacobi-Madden-Gleichung.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Richard K. Guy: Unsolved problems in number theory. Springer, New York 1994, ISBN 0-387-94289-0.
- Ian Stewart, David Tall: Algebraic Number Theory and Fermat’s Last Theorem. 3. Auflage. A K Peters, Natick MA 2002, ISBN 1-56881-119-5.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Tito Piezas III: A Collection of Algebraic Identities.
- Computing Minimal Equal Sums Of Like Powers. EulerNet
- Jaroslaw Wroblewski: Equal Sums of Like Powers.
- Eric W. Weisstein: Euler’s Sum of Powers Conjecture. In: MathWorld (englisch).
- Ivars Peterson: Euler’s Sums of Powers. In: ScienceNews, 2004, Seite nicht mehr abrufbar, Archivlink abgerufen am 1. März 2022
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ L. J. Lander, T. R. Parkin: Counterexample to Eulers’s conjecture on sums of like powers. In: Bull. Amer. Math. Soc. Band 72, 1966, S. 1079.
- ↑ Noam Elkies: On . In: Math. Comput. Band 51, 1988, S. 825–835.
- ↑ Ian Stewart, David Tall: Algebraic Number Theory and Fermat’s Last Theorem. 3. Auflage. A. K. Peters, Natick MA 2002, ISBN 1-56881-119-5, S. 232.
- ↑ Ivars Peterson: Euler’s Sums of Powers. ( vom 1. Dezember 2012 im Internet Archive) In: ScienceNews, 2004.
- ↑ American Mathematical Monthly. März 2008.
- ↑ Variationen zu einer Vermutung Eulers. In: Neue Zürcher Zeitung. 14. Mai 2008, ISSN 0376-6829 (nzz.ch [abgerufen am 18. Februar 2024]).