Faulenhorst

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Faulenhorst
Koordinaten: 52° 39′ N, 11° 20′ OKoordinaten: 52° 39′ 29″ N, 11° 19′ 54″ O
Höhe: 32 m ü. NHN
Fläche: 9,54 km²[1]
Einwohner: 86 (31. Dez. 2023)[2]
Bevölkerungsdichte: 9 Einwohner/km²
Eingemeindung: 21. Dezember 1973
Eingemeindet nach: Wernstedt
Postleitzahl: 39624
Vorwahl: 039080
Faulenhorst (Sachsen-Anhalt)
Faulenhorst (Sachsen-Anhalt)
Lage von Faulenhorst in Sachsen-Anhalt

Faulenhorst ist ein Ortsteil der Ortschaft Winkelstedt und der Stadt Kalbe (Milde) im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.

Faulenhorst, ein Straßendorf mit Kirche, liegt etwa drei Kilometer westlich der Stadt Kalbe (Milde) in der Altmark.[3] Das Dorf war ursprünglich als Rundling am Fuße des 42,6 Meter hohen Steinberges angelegt.[4] Die Lindenallee Wernstedt-Faulenhorst ist als Naturdenkmal ausgewiesen.

Mittelalter bis Neuzeit

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Die erste urkundliche Erwähnung von Faulenhorst ist die Nennung von Fulenhorst im Jahre 1473 in einem Lehnsbrief von Kurfürst Albrecht.[5] Bereits im Jahre 1687 wird der Ort als Faulenhorst bezeichnet. Im Jahre 1840 lebten im Dorf 172 Personen, davon 11 Halbspänner, 2 Kossaten, 2 Häusler und 13 Einlieger. Es gab 29 Wohnhäuser, einen Krug und bereits ein Schulhaus.[1]

Aus den Jahren 1727 bis 1743 wird über die Abtrennung des Patronats der Kirchen der Dörfer Wernstedt und Faulenhorst von Kalbe berichtet. Es wird daher vermutet, dass es dort seinerzeit Kirchen gegeben habe.[6] Thomas Hartwig berichtet aus dem Archiv Salzwedel: 1795 hat sich die Gemeinde [Faulenhorst], die bisher keine eigene Kirche hatte, eine kleine Kapelle erbaut.[7]

Bei der Bodenreform wurden im Jahre 1945 68 Besitzungen unter 100 Hektar mit zusammen 803 Hektar und eine Gemeindebesitzung mit 5 Hektar erfasst. Im Jahre 1952 entstand die erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft vom Typ III, die LPG „Vorwärts“, die 1959 mit der LPG Typ III in Kalbe (Milde) zusammengeschlossen wurde. 1960 wird eine LPG Typ I „Wiesengrund“ aufgeführt. 1963 bis 1968 wird die LPG Typ III „Vorwärts“ wieder genannt. 1966 wurde LPG Typ I letztmals genannt.[1]

Eingemeindungen

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Siegelmarke der Gemeinde Faulenhorst

Bis 1807 gehörte das Dorf zum Salzwedelischen Kreis der Mark Brandenburg in der Altmark. Danach lag es ab 1807 bis 1810 im Kanton Zichtau auf dem Territorium des napoleonischen Königreichs Westphalen. Ab 1816 gehörte die Gemeinde zum Kreis Gardelegen, dem späteren Landkreis Gardelegen.[1]

Am 25. Juli 1952 wurde die Gemeinde Faulenhorst in den Kreis Kalbe (Milde) umgegliedert. Am 21. Dezember 1973 wurde sie in die Gemeinde Wernstedt eingemeindet. Am 1. Juli 1984 ist der Ortsteil Faulenhorst der Gemeinde Winkelstedt zugeordnet worden.[8] Am 1. Januar 2009 schloss sich Winkelstedt mit anderen Gemeinden zur Einheitsgemeinde Stadt Kalbe (Milde) zusammen. So kam Faulenhorst am gleichen Tag als Ortsteil zur neuen Ortschaft Winkelstedt und zur Stadt Kalbe (Milde).

Einwohnerentwicklung

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Jahr Einwohner
1734 114
1774 115
1789 129
1798 134
1801 127
1818 110
1840 172
1864 202
Jahr Einwohner
1871 207
1885 193
1892 [0]183[4]
1895 166
1900 [0]163[4]
1905 169
1910 [0]194[4]
1925 168
Jahr Einwohner
1939 153
1946 293
1964 230
1971 222
2015 082
2016 083
2017 086
2018 083
Jahr Einwohner
2020 [0]85[9]
2021 [0]81[9]
2022 [0]82[2]
2023 [0]86[2]

Quelle wenn nicht angegeben, bis 2006,[1] 2015 bis 2018[10]

Die evangelischen Christen aus Faulenhorst gehören zur Kirchengemeinde Wernstedt,[11] die ab 1743 zur Pfarrei Zichtau gehörte und vorher zu Pfarrei Kalbe,[12] heute jedoch zum Pfarrbereich Kalbe-Kakerbeck des Kirchenkreises Salzwedel im Bischofssprengel Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[13]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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  • Die heutige evangelische Dorfkirche Faulenhorst ist ein moderner Backsteinbau, eingeweiht am 15. September 1933. Der Neubau war nötig, da die alte Kapelle immer schadhafter geworden war.[7]
  • Der Ortsfriedhof liegt im Norden des Dorfes.
  • Im Dorf gibt es einen Gemeindesaal.
  • In Faulenhorst steht ein Denkmal für Opfer des Zweiten Weltkrieges, ein Findling auf einem Natursteinsockel in der Ortsmitte neben der Kirche.[14]
  • Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 670–672, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  • Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 207 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  • J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC 1071081004, S. 405, 24. Faulenhorst (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Einzelnachweise

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  1. a b c d e Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 670–672, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
  2. a b c Conny Kaiser: Kalbe verliert 69 Einwohner. In: Salzwedeler Volksstimme, Jeetze-Kurier Salzwedel. 16. Januar 2024, DNB 954815971, S. 20.
  3. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. a b c d Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC 614308966, S. 207 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
  5. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 17. Berlin 1859, S. 149 (Digitalisat).
  6. Gutsarchiv Kalbe in Landesarchiv Sachsen-Anhalt, H 113, Nr. 862 (Benutzungsort: Wernigerode). (Online).
  7. a b Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 131.
  8. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 362 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder).
  9. a b Doreen Schulze: Geburten steigen, Sterbefälle sinken. In: Salzwedeler Volksstimme, Jeetze-Kurier Salzwedel. 12. Januar 2022, DNB 954815971, S. 19.
  10. Einwohnermeldeamt der Stadt Kalbe (Milde): Einwohnerdaten zum 31.12. der Jahre 2015 bis 2018. 4. März 2019.
  11. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 64 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  12. Verein für Pfarrerinnen und Pfarrer in der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen e. V. (Hrsg.): Pfarrerbuch der Kirchenprovinz Sachsen (= Series Pastorum. Band 10). Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2009, ISBN 978-3-374-02142-0, S. 353.
  13. Pfarrbereich Kalbe–Kakerbeck. Abgerufen am 18. Februar 2019.
  14. Faulenhorst, Stadt Kalbe (Milde), Altmarkkreis Salzwedel. In: denkmalprojekt.org. Onlineprojekt Gefallenendenkmäler, 1. August 2018, abgerufen am 2. Oktober 2022.