Fiat Stilo

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Fiat
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Fiat Stilo Dreitürer (2001–2004)
Stilo
Produktionszeitraum: 2001–2008
(Brasilien: bis 2010)
Klasse: Kompaktklasse
Karosserieversionen: Kombilimousine,
Kombi
Motoren: Ottomotoren:
1,2–2,4 Liter
(59–125 kW)
Dieselmotoren:
1,9 Liter
(59–110 kW)
Länge: 4182–4516 mm
Breite: 1756–1784 mm
Höhe: 1475–1570 mm
Radstand: 2600 mm
Leergewicht: 1165–1505 kg

Vorgängermodell Fiat Bravo (Typ 182),
Fiat Brava,
Fiat Marea Weekend
Nachfolgemodell Fiat Bravo (Typ 198)
Sterne im Euro-NCAP-Crashtest (2005)[1] Vier Sterne beim Euro-NCAP-Crashtest

Der Fiat Stilo ist ein Kompaktklassefahrzeug des Automobilherstellers Fiat, das in Europa von Herbst 2001 bis Sommer 2008 verkauft wurde. Er ersetzte als drei- sowie fünftüriges Schrägheck die Modelle Fiat Bravo/Brava und als fünftüriger Kombi Multi Wagon den Fiat Marea Weekend.

Im Oktober 2001 kam zunächst die Schräghecklimousine als Drei- sowie Fünftürer für das Modelljahr 2002 auf den Markt. Zum Marktstart waren drei Ottomotoren und ein Dieselmotor verfügbar.

Die Karosserien der beiden Versionen sind verschieden (andere Stoßfänger, Kotflügel, Türen, Windschutzscheiben), obwohl sich die Fahrzeuge bis zur B-Säule nahezu gleichen. Dies war möglich, weil der Fiat Stilo nach dem Fiat Multipla das zweite Modell war, das auf der stählernen Space-Frame-Plattform von Fiat basierte. Mit dieser Konstruktionsweise ließen sich mit relativ geringem Aufwand unterschiedliche Karosserieversionen realisieren.

Die Motoren, die selbsttragende Karosserie und das Fahrwerk wurden von Fiat selbst entwickelt und produziert, die Bremsanlage ist eine Entwicklung von Bosch. Auch der größte Teil der Elektrik wurde von Bosch zugeliefert, ebenso wie die Common-Rail-Einspritzanlage, Luftmassenmesser, Hochdruckpumpe bei JTD-Modellen, ABS und ESP. Einige Bauteile sind auch von TRW/Lucas.

Ab Januar 2003 gab es auch eine Kombiversion (Multi Wagon), die den Ende 2002 eingestellten Fiat Marea Weekend ersetzte.

Im September 2004 wurde die Stilo-Reihe für das Modelljahr 2005 einer Modellpflege unterzogen. Zumindest beim Fünftürer waren die Heckleuchten abgedunkelt. Zentral über dem Kennzeichen wurden nun auch Fiat-Logos angebracht.

Technische Neuheiten waren die Dieselmotoren mit Common-Rail-Direkteinspritzung und einem Hubraum von 1,9 Litern, die in drei Leistungsstufen (74, 88 und 110 kW – 100, 120 und 150 PS) erhältlich waren.

Im September 2005 wurde die Palette noch um den Stilo Uproad erweitert, einen rustikal gestalteten Kombi, der beispielsweise eine leicht vergrößerte Bodenfreiheit zu bieten hatte. Ihn gab es nur mit den 1,9 l-Dieselmotoren, anfangs in den Leistungsstufen mit 85 und 103 kW (115 und 140 PS), später mit 88 und 110 kW (120 und 150 PS).

Ausstattungsvarianten

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Fiat Stilo 2.4 20V Abarth

Die wichtigsten Ausstattungsvarianten in Deutschland:

  • Active
  • Dynamic
  • Abarth (nur 2.4 20V mit Selespeed-5-Gang-Getriebe)

Sondermodelle

  • Formula (in Österreich)
  • Trofeo
  • Torino
  • Michael Schumacher (nur 2.4 20V und 1.9 JTD mit 103 kW bzw. 110 kW (140 PS bzw. 150 PS))
  • Feel
  • Linea Sport
  • GT (2.4 20V, manuelles 5-Gang-Getriebe)
  • TCM-Edition (limitiertes Tchibo-Sondermodell als 1.6 mit 76 kW (103 PS))[2]

Bereits die Standardvariante „Active“ war für ein Fahrzeug dieser Klasse gut ausgerüstet, beispielsweise mit einer Klimaanlage.[3]

Neben der klassischen Geschwindigkeitsregelanlage (Tempomat) war für den Stilo bereits ein adaptiver Tempomat (Active-Cruise-Control) lieferbar. Bemerkenswert ist darüber hinaus, dass in den Fahrzeugen, die ohne Tempomat verkauft wurden, nur der Bedienhebel fehlte. Die gesamte Regelelektronik nebst Servomotoren war standardmäßig verbaut. So war ein preiswertes Nachrüsten des klassischen Tempomats mit relativ geringem Aufwand möglich.[4]

Den Stilo gab es mit einer Standard-Heizungsanlage mit Umluftfunktion, einer Klimaanlage sowie einer Zweizonen-Klimaautomatik mit AQS, einem System, das automatisch die Luftqualität misst und gegebenenfalls die Umluftfunktion automatisch aktiviert.

Multimedia/Radio

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Für den Stilo gab es mehrere Audiosysteme zur Auswahl:

  • Radio/Kassette
  • Radio/CD
  • Radio/CD/MP3
  • oder das Doppel-DIN-System „ConnectNAV“

Auch gab es den Stilo in manchen Ausführungen mit einem integrierten Subwoofer im Kofferraum.

Es wurden Ottomotoren von 59 bis 125 kW (80 bis 170 PS) und Dieselmotoren von 59 bis 110 kW (80 bis 150 PS) angeboten. Zur Modellpflege im Herbst 2004 wurde der 1,2–l–16V-Motor mit 59 kW (80 PS) aus dem Programm genommen und durch einen 1,4–l–16V-Motor mit 66 kW (90 PS) ersetzt.

Modell Zylinder Hubraum Leistung Drehmoment Bauzeit Bemerkung
1.2 16V 4 1242 cm³ 59 kW (80 PS) bei 5000/min 114 Nm bei 4000/min 02/2002–08/2004
1.4 16V 1368 cm³ 66 kW (90 PS) bei 5500/min 128 Nm bei 4500/min 09/2004–08/2008 Nachfolger des 59-kW-(80-PS)-Motors
1.4 16V 70 kW (95 PS) bei 5800/min 128 Nm bei 4500/min 01/2004–09/2005
1.6 16V 1596 cm³ 76 kW (103 PS) bei 5750/min 145 Nm bei 4000/min 08/2001–08/2004
1.6 16V 1598 cm³ 77 kW (105 PS) bei 6200/min 150 Nm bei 3900/min 09/2004–08/2008 Nachfolger des 76–kW–(103-PS)-Motors, stammt von Opel
1.8 16V 1747 cm³ 98 kW (133 PS) bei 6400/min 162 Nm bei 3500/min 08/2001–11/2006
2.4 20V 5 2446 cm³ 125 kW (170 PS) bei 6000/min 221 Nm bei 3500/min 08/2001–11/2006 nur im Abarth, GT und Edition Michael Schumacher

Die Motoren mit dem 8-Ventil-Zylinderkopf verfügen nicht über Hydrostößel – diese waren nur beim 16 Ventiler verfügbar.

Modell Zylinder Hubraum Leistung Drehmoment Bauzeit
1.9 JTD 80 4 1910 cm³ 59 kW (80 PS) bei 4000/min 196 Nm bei 1500/min 02/2002–09/2005
1.9 Multijet 8V 100 74 kW (101 PS) bei 4000/min 200 Nm bei 2000/min 09/2004–11/2006
1.9 JTD 115 85 kW (115 PS) bei 4000/min 255 Nm bei 2000/min 08/2001–08/2004
1.9 Multijet 8V 120 88 kW (120 PS) bei 4000/min 280 Nm bei 2000/min 09/2004–08/2008
1.9 Multijet 16V 140 103 kW (140 PS) bei 4000/min 305 Nm bei 2000/min 01/2004–09/2005
1.9 Multijet 16V 150 110 kW (150 PS) bei 4000/min 305 Nm bei 2000/min 09/2005–08/2008

Im November 2006 wurde die Produktion der drei- sowie fünftürigen Stilo in Europa eingestellt, die beide durch den ausschließlich fünftürig angebotenen Bravo (Typ 198) ersetzt wurden.

Der Stilo Multiwagon war auf den europäischen Märkten noch bis August 2008 erhältlich. Zeitgleich wurde auf den südamerikanischen Märkten ein Facelift am Stilo vorgenommen.

In Brasilien lief die Fertigung noch bis 2010 als Fünftürer mit leistungsstarken Ottomotoren für den südamerikanischen Markt weiter. Nach Argentinien und Uruguay wurde der Stilo mit italienischem Dieselmotor exportiert.

Zulassungszahlen

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Zwischen 2001 und 2009 sind in der Bundesrepublik Deutschland insgesamt 69.535 Fiat Stilo neu zugelassen worden. Mit 22.569 Einheiten war 2002 das erfolgreichste Verkaufsjahr.

Commons: Fiat Stilo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Ergebnisse (Memento des Originals vom 2. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/de.euroncap.com vom Euro-NCAP-Crashtest
  2. TCM Edition auf Autobild.de
  3. Fiat Stilo - Infos, Preise, Alternativen - AutoScout24. Abgerufen am 4. September 2022.
  4. tempomat nachrüsten. Abgerufen am 4. September 2022 (deutsch).
  5. Neuzulassungen von Personenkraftwagen nach Marken und Modellreihen. In: Kraftfahrt-Bundesamt. Abgerufen am 13. Februar 2023. Jahr 2001, Jahr 2002, Jahr 2003, Jahr 2004, Jahr 2005, Jahr 2006, Jahr 2007, Jahr 2008, Jahr 2009