Hinterfußlänge

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Die Hinterfußlänge ist ein Körpermaß und bezeichnet die Länge des Hinterfußes von Säugetieren[1] vom Vorderende der längsten Zehe bis zum Hinterrand der Ferse[2] bei gestrecktem Fuß.[3] Das Standardmaß[4] wird mit einem Messschieber, einem Greifzirkel[5] oder einem durchsichtigen Lineal genommen.[6] Gewöhnlich wird es ohne Krallen (sans unguis) angegeben,[7] da diese gebrochen oder abgenutzt sein können.[8] In Nordamerika (einschließlich Grönland und bis Panama) wird die Hinterfußlänge jedoch grundsätzlich mit Krallen (cum unguis) ermittelt.[9] Überstehende Haare werden nicht mitgemessen.[5]

Hinreichend genaue Messergebnisse sind am lebenden Tier gewöhnlich nicht zu erhalten.[10] Empfohlen wird die Messung an frisch toten Tieren; von Messungen während der Totenstarre wird dagegen abgeraten.[11] Von den äußeren Körpermaßen ist die Hinterfußlänge das zuverlässigste Maß mit der geringsten Variationsbreite.[12] So kann sie sogar bei Bälgen und Fellen ermittelt werden, wenn die nur sehr wenig schrumpfenden Fußknochen darin belassen wurden.[5] Zudem haben die Hinterfüße ihre endgültige Länge meist schon vor Abschluss des allgemeinen Körperwachstums erreicht.[12]

  • Fritz Dieterlen: Klassifikation, taxonomische Merkmale, Maße und Fachbezeichnungen. In: Monika Braun, Fritz Dieterlen (Hrsg.): Die Säugetiere Baden-Württembergs. Band 1. Eugen Ulmer, Stuttgart 2003, ISBN 3-8001-3282-6, S. 299–310.
  • Martin Görner, Hans Hackethal: Säugetiere Europas: Beobachten und bestimmen. Ferdinand Enke/Deutscher Taschenbuch-Verlag, Stuttgart/München 1988, ISBN 3-432-96461-7 (Lizenzausgabe).
  • E. Raymond Hall, Keith R. Kelson: The Mammals of North America. The Ronald Press Company, New York 1959.
  • Jonathan Kingdon, David Happold, Michael Hoffmann, Thomas Butynski, Meredith Happold, Jan Kalina (Hrsg.): Mammals of Africa. Volume I: Introductory Chapters and Afrotheria. Bloomsbury, London u. a. 2013, ISBN 978-1-4081-2251-8.
  • Joachim Jenrich, Paul-Walter Löhr, Franz Müller: Kleinsäuger: Körper- und Schädelmerkmale. Ökologie. Michael Imhof, Fulda 2010, ISBN 978-3-86568-147-8.
  • Erna Mohr: Die freilebenden Nagetiere Deutschlands und der Nachbarländer. 3. Auflage. VEB Gustav Fischer, Jena 1954.
  • Jochen Niethammer, Franz Krapp (Hrsg.): Handbuch der Säugetiere Europas. Band 1: Nagetiere I. Akademische Verlagsgesellschaft, Wiesbaden 1978, ISBN 3-400-00458-8.
  • Matthias Schaefer: Brohmer: Fauna von Deutschland. 21. Auflage. Quelle und Meyer, Wiebelsheim 2002, ISBN 3-494-01326-8.
  1. Schaefer, 2002 (S. I)
  2. Görner und Hackethal, 1988 [1987] (S. 13–14)
  3. Niethammer und Krapp, 1978 (S. 46)
  4. Hall und Kelson, 1959 (S. 1040)
  5. a b c Mohr, 1954 (S. 72)
  6. Hall und Kelson, 1959 (Abb. 546, S. 1041)
  7. Kingdon und Mitarbeiter, 2013 (S. 306)
  8. Kingdon und Mitarbeiter, 2013 (S. 297)
  9. Hall und Kelson, 1959 (S. 1041)
  10. Görner und Hackethal, 1988 [1987] (S. 12–13)
  11. Jenrich und Mitarbeiter, 2010 (S. 16)
  12. a b Dieterlen, 2003 (S. 304)