Hotel California

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Hotel California
Eagles
Veröffentlichung 8. Dezember 1976 (Album)
22. Februar 1977 (Single)
Genre(s) Rock
Autor(en) Don Felder, Glenn Frey, Don Henley
Produzent(en) Bill Szymczyk
Label Asylum Records
Album Hotel California

Hotel California ist ein Lied der US-amerikanischen Country-Rock-Band Eagles aus dem Jahr 1976.

Entstehung und Veröffentlichung

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Das Lied wurde von den Eagles-Mitgliedern Don Felder, Glenn Frey und Don Henley getextet beziehungsweise komponiert. Für die Produktion zeichnete Bill Szymczyk verantwortlich.[1]

Die Erstveröffentlichung von Hotel California erfolgte als Teil des gleichnamigen Albums am 8. Dezember 1976 bei Asylum Records (Katalognummer: AS 53 051), dem fünften Studioalbum der Eagles. Am 22. Februar 1977 erschien das Lied als zweite Singleauskopplung aus dem Album. Diese erschien weltweit in verschiedenen Ausführungen als 7″-Single, als B-Seiten wurden dabei unter anderem New Kid in Town, Pretty Maids All in a Row oder auch Victim of Love verwendet. Eine akustische Unplugged-Version wurde im November 1994 auf dem Livealbum Hell Freezes Over herausgebracht.[1]

Ein müder Reisender hält an einem abgelegenen Hotel und beschließt, dort zu übernachten. Er bekommt sein Zimmer zugewiesen und erkennt bald, dass die Bewohner eine eingeschworene Gemeinschaft bilden. Obwohl sie gastfreundlich wirken, sind sie Gefangene ihrer Süchte, denen sie willenlos nachgehen. Wer das Hotel California einmal betreten hat, kann zwar jederzeit auschecken, es jedoch niemals wieder verlassen.

In Hotel California stellen sich die vermeintlichen Ideale des American Dream bei näherer Betrachtung als Albtraum heraus. Insbesondere werden die Dekadenz und der Verfall des American Way of Life in den siebziger Jahren angesprochen.

Auf dem Albumcover ist das Beverly Hills Hotel in Los Angeles abgebildet.[2] Die Bandmitglieder dementierten jedoch mehrfach, dass das Lied auf ein real existierendes Hotel California Bezug nimmt.[3] Als eine mögliche Inspirationsquelle wird auch das Chateau Marmont Hotel genannt, in dem zahlreiche Rockstars abstiegen.[4]

Auch das Hotel California im mexikanischen Todos Santos gilt als mögliche Inspirationsquelle für den Song. Bandleader Don Henley dementierte jedoch auch hier ausdrücklich, dass dies der Fall gewesen sei; eher habe der Erfolg des Liedes die damaligen Hotelbesitzer dazu bewogen, diese Verbindung nachträglich ins Leben zu rufen.[5] Zwischenzeitlich hatten die Eagles die Hotelleitung wegen fortgesetzter Falschaussagen hierüber verklagt.[6] Die juristische Auseinandersetzung ist jedoch mit einem Vergleich eingestellt worden.[7]

Der mehrdeutige Text hat diverse Auslegungen entstehen lassen. So soll es sich beim Hotel California unter anderem um eine Hippie-Sekte, eine Gemeinschaft von Satanisten um Anton Szandor LaVey[8] oder um eine geschlossene psychiatrische Einrichtung handeln, aus der kein Entkommen möglich ist.

Eine andere Interpretation sieht das Hotel California als Metapher für Drogensucht. Genau wie bei dieser scheint das Hotel jeden Wunsch zu erfüllen, doch man kann es nicht mehr verlassen, genauso wie man von Drogen abhängig wird. Die Zeilen “And still those voices are calling from far away, Wake you up in the middle of the night” verdeutlichen die Sucht, die dem Protagonisten keine Ruhe mehr lässt. Darauf deute auch der letzte Satz des Songs hin: “We are programmed to receive, you can check out any time you like, but you can never leave!” Don Felder, Co-Autor des Songs, schrieb in seiner Autobiografie, Hotel California sei immer das, was die Menschen darin sehen möchten.[9]

1978 erhielten die Eagles für das Stück den Grammy Award in der Kategorie „Record of the Year“.[10] 2004 wählte das Musikmagazin Rolling Stone es auf Platz 49 seiner Liste der 500 besten Songs aller Zeiten. In der Neuauflage von 2021 erreichte der Titel nur noch Platz 311.[11]

Das Gitarrenduett des Songs von Don Felder und Joe Walsh wurde 1998 von der Zeitschrift Guitarist zum besten Gitarrensolo aller Zeiten gewählt sowie 1998 vom Guitar Magazine auf Platz acht der Top 100 Guitar Solos.[12]

Kommerzieller Erfolg

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Chartplatzierungen

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Hotel California avancierte zum Nummer-eins-Hit in den US-amerikanischen Billboard Hot 100[13] sowie zum weltweiten Top-10-Hit, darunter Frankreich und die Schweiz (je Rang 2), Neuseeland und Norwegen (je Rang 5),[1] Deutschland (Rang 6),[14] die Niederlande und das Vereinigte Königreich (Rang 8).[15][16]

Chartplatzierungen
ChartsChart­plat­zie­rungenHöchst­platzie­rungWo­chen/
Mo­na­te
 Deutschland (GfK)[14]6 (24 Wo.)24 Wo.
 Österreich (Ö3)[17]13 (2 Mt.)2 Mt.
 Schweiz (IFPI)[1]2 (12 Wo.)12 Wo.
 Vereinigte Staaten (Billboard)[13]1 (19 Wo.)19 Wo.
 Vereinigtes Königreich (OCC)[16]8 (14 Wo.)14 Wo.
Jahrescharts
ChartsJahres­charts (1977)Platzie­rung
 Deutschland (GfK)[18]20
 Vereinigte Staaten (Billboard)[19]19

Auszeichnungen für Musikverkäufe

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Land/Region Aus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Aus­zeich­nung, Ver­käu­fe)
Ver­käu­fe
 Dänemark (IFPI) 2× Platin180.000
 Frankreich (SNEP) Silber200.000
 Italien (FIMI) 2× Platin100.000
 Japan (RIAJ) Platin100.000
 Neuseeland (RMNZ) 9× Platin270.000
 Spanien (Promusicae) 2× Platin120.000
 Vereinigte Staaten (RIAA)[20] Gold (Physisch)
+ Platin (Digital)
4.000.000
 Vereinigtes Königreich (BPI) 3× Platin1.800.000
Insgesamt 1× Silber
1× Gold
20× Platin
6.770.000

Hauptartikel: Eagles/Auszeichnungen für Musikverkäufe

Hotel California wurde mehrmals gecovert. Eine Flamenco-Version der Gipsy Kings ist im Film The Big Lebowski zu hören, in dem die Hauptfigur ihre Abneigung gegen die Eagles zum Ausdruck bringt. Stefan Hallberg verfasste 1977 eine deutsche Version, die als Single und auf einigen Samplern erschien. Jürgen Drews sang auf Bitten von Ralph Siegel diese Version, jedoch in verkürzter Fassung. Sie erschien auf dem Album Barfuß durch den Sommer. Diese Version wurde wiederum von Wiglaf Droste gecovert (CD Mariscos y Maricones, 1999).

Eine A-cappella-Version gibt es von der kubanischen Band Vocal Sampling. Die Finnen von Eläkeläiset veröffentlichte 1999 auf ihrem Album Werbung, Baby! eine Humppa-Version namens Hotelli Helpotus. Die französische Variante L’Hôtel de Californie der australischen Gruppe The Cat Empire erschien 2005. Otto Waalkes trug 2007 seine Spaß-Version Das Lokal von Karl und Sonja vor.[21] Bekannt wurde auch die Version der englischen Band Alabama 3 aus dem 2000er Album La Peste. 2016 erschien ein Post-Hardcore-Cover der Band OurLastNight. Die US-amerikanische Singer-Songwriterin Reina del Cid veröffentlichte ihre Version 2023 auf YouTube.

  • Weltweit gibt es Hotels mit dem Namen Hotel California, deren Zimmerwände teils verziert und mit Zitaten aus dem Lied versehen sind. Keines dieser Häuser hat etwas mit der Entstehung des Songtitels zu tun.
  • Das Lied We Used to Know von Jethro Tull aus dem Album Stand Up (1969) hat in einigen Teilen Ähnlichkeiten.[22] Es wurden jedoch keine Urheberrechts-Ansprüche geltend gemacht, und Ian Anderson, der Hauptautor von Jethro Tull, meinte, es handle sich nur um eine ähnliche Akkordfolge mit unterschiedlichem Timing und in anderer Tonart.[23]
  • Michael Behrendt: I don’t like Mondays. Die 66 größten Songmissverständnisse. Darmstadt 2017, S. 152–156.

Einzelnachweise

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  1. a b c d Chartplatzierung in der Schweiz. In: hitparade.ch. Abgerufen am 22. August 2024.
  2. Conbook Medien GmbH, Michael Pohl: Wo die Eagles ihr "Hotel California" fanden. Abgerufen am 9. März 2024.
  3. ‘Hotel California’ for sale. BBC News, 20. Februar 2001, abgerufen am 19. Januar 2016.
  4. Maxime Donzel, Géraldine de Margerie: Supercocktail – Stars im Hotel. Arte-Website, 22. Oktober 2014.
  5. Jochen Scheytt: Eagles: Hotel California. (Memento vom 2. November 2014 im Internet Archive) Popsongs und ihre Hintergründe, 14. August 2015, abgerufen am 19. Januar 2016.
    Fax von Don Henley vom 4. August 1997. (Memento vom 8. Dezember 2014 im Internet Archive) Todos Santos Pages, abgerufen am 19. Januar 2016.
  6. The Eagles sue Hotel California. In: BBC News. 3. Mai 2017 (bbc.com [abgerufen am 9. März 2024]).
  7. The Eagles settle Hotel California legal battle. 19. Januar 2018 (bbc.com [abgerufen am 9. März 2024]).
  8. Kenneth Stoffels: Minister Links Rock, Sympathy for the Devil. (Memento vom 19. Januar 2016 im Internet Archive) The Milwaukee Sentinel, 28. September 1982.
  9. Don Felder, Wendy Holden: Mein Leben mit den Eagles 1974–2001: Durch Himmel und Hölle. Hannibal Verlag, Höfen 2008, ISBN 978-3-85445-295-9.
  10. Grammy Winner search (Memento vom 17. April 2009 im Internet Archive), www.grammy.com, aufgerufen am 5. April 2007.
  11. The 500 Greatest Songs of All Time. In: Rolling Stone. 16. September 2021, abgerufen am 14. Oktober 2022 (englisch).
  12. Best Solos. rocklistmusic.co.uk
  13. a b Chartplatzierung in den USA. In: billboard.com. Abgerufen am 22. August 2024 (englisch).
  14. a b Chartplatzierung in Deutschland. In: offiziellecharts.de. Abgerufen am 22. August 2024.
  15. Chartplatzierung in den Niederlanden. In: top40.nl. Abgerufen am 22. August 2024.
  16. a b Chartplatzierung in Großbritannien. In: officialcharts.com. Abgerufen am 22. August 2024 (englisch).
  17. Chartplatzierung in Österreich. In: austriancharts.at. Abgerufen am 22. August 2024.
  18. Jahrescharts 1977 in Deutschland. In: offiziellecharts.de. Abgerufen am 22. August 2024.
  19. Jahrescharts 1977 in den USA. In: longboredsurfer.com. Abgerufen am 22. August 2024 (englisch).
  20. Rich Appel: Revisionist History, Holiday Edition: Mariah Gets a ‘Christmas’ Gift, Wham! Gets the Boot. In: Billboard. 10. Dezember 2014, abgerufen am 7. März 2017 (englisch).
  21. - YouTube. Abgerufen am 9. März 2024.
  22. Jethro Tull - We Used to Know / For a Thousand Mothers Live At Isle Of Wight. Abgerufen am 26. April 2024 (deutsch).
  23. Christopher Scapelliti published: Did the Eagles Get the “Hotel California” Chords from Jethro Tull? 11. Januar 2019, abgerufen am 9. März 2024 (englisch).