KPMG Deutschland

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KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

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Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1870 (2008 Umfirmierung zur AG)
Sitz Berlin
Leitung Mattias Schmelzer
(Sprecher des Vorstands)
Mitarbeiterzahl ~14.014 (2023)
Umsatz 1,93 Milliarden Euro (2020)
Branche Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung
Website www.kpmg.de

KPMG Deutschland (offiziell KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft) ist ein internationales Unternehmen aus dem KPMG-Netzwerk in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Rechtsberatung und Unternehmens- bzw. Managementberatung mit Sitz in Berlin. Die Gesellschaft ist Gründungsmitglied der KPMG Europe LLP.

KPMG Deutschland beschäftigt rund 14.014[1] (Stand 30. September 2023) Mitarbeitende an 27 Standorten (29 Zweigniederlassungen).

Entstehung und Marke

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KPMG entstand durch Fusion rechtlich selbständiger und unabhängiger Prüfungs- und Beratungsgesellschaften aus den Niederlanden, Großbritannien, den Vereinigten Staaten und Deutschland. Die Buchstaben geben jeweils einen Hinweis auf die Gründer und Vorsitzenden dieser Gesellschaften:

Seit dem 1. Oktober 2008 firmiert KPMG Deutschland als KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.

Aktie über 1000 Mark der Deutschen Treuhand-Gesellschaft vom 1. Juni 1900
  • 7. März 1890: Gründung als Deutsch-Amerikanische Treuhand-Gesellschaft in Berlin zum Schutz deutscher Kapitalanlagen in Nordamerika, die damit die älteste deutsche Prüfungsgesellschaft ist.
  • 18. November 1892: Umfirmierung in Deutsche-Treuhand-Gesellschaft (DTG) und Änderung des Unternehmenszwecks (jetzt unter anderem „Übernahme des Amtes als Pfandhalter“)
  • 23. November 1943: Zerstörung des zentralen Verwaltungsgebäudes der DTG in Berlin durch einen Luftangriff
  • Herbst 1945: Neuanfang der Geschäftstätigkeit: Das Berliner DTG-Büro eröffnet im Westteil der Stadt in der amerikanischen und englischen Besatzungszone
  • 28. März 1969: Gründung der Deutsche Treuhand-Unternehmensberatung GmbH in Frankfurt a. M. (als KPMG Consulting AG verkauft im Jahre 2002)
  • 1. Juli 1972: Fusion mit vier deutschen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften zur Vereinigten Deutschen Treuhand-Gesellschaft
  • 1. Juli 1979: Gründung der Auslandsorganisation Klynveld Main Goerdeler (KMG)
  • 28. August 1986: Zusammenführung von KMG und Peat Marwick International zum weltweiten KPMG-Verbund
  • 22. Juni 1989: Vertrag mit Treuverkehr AG über ihre Zusammenführung mit der DTG zum 1. Januar 1990
  • 18. Dezember 1992: Verschmelzungsvertrag der DTG mit der KPMG Peat Marwick Treuhand GmbH (Fusion im Jahr 1993)
  • Juni 2002: vollständige Trennung von KPMG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und KPMG Consulting AG – Verkauf der Aktienanteile an KPMG Consulting, Inc. in den USA (heute BearingPoint, Inc.)
  • Oktober 2008: Umfirmierung in KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Das „National Office“ (Deutschlandzentrale) von KPMG in Deutschland in der Klingelhöferstraße, Berlin. Der Bau wurde von dem Architekten Nicholas Grimshaw gestaltet.

KPMG Deutschland betreut Mandanten jeder Größe und aller Branchen. Das Unternehmen ist in die drei Geschäftsbereiche Audit (Wirtschaftsprüfung), Tax (Steuerberatung) und Advisory (Unternehmens- und Managementberatung) gegliedert. Darüber hinaus gibt es auch die KPMG Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, assoziiert mit der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Für wesentliche Wirtschaftsbranchen hat KPMG bereichsübergreifende Spezialisierung vorgenommen, mit der beispielsweise (Familien-)Unternehmen, Staat und öffentliche Hand sowie das Finanzwesen beraten werden sollen.

2002 machte der Audit-Bereich sowohl nach Anzahl der Mitarbeiter als auch nach Umsatzsumme – 40 Prozent des Umsatzes stammt aus Prüfungsaufträgen – den größten Teil des Unternehmens aus. Jedoch werden nur zehn Prozent des Gewinns im Auditbereich erwirtschaftet. Rechts-, Steuer- und Managementberatungen machten dagegen 90 Prozent des Gewinns aus.[1]

Im Geschäftsjahr 2019 erwirtschaftete KPMG Deutschland einen Gesamtumsatz von 1,79 Milliarden Euro.[2] KPMG prüft 2023 die Jahresabschlüsse von 10 der 40 Unternehmen aus dem DAX.

Standorte sind Augsburg, Berlin, Bielefeld, Bremen, Dortmund, Dresden, Düsseldorf, Essen, Frankfurt am Main, Freiburg im Breisgau, Friedrichshafen, Hamburg, Hannover, Jena, Karlsruhe, Kiel, Köln, Leipzig, Mainz, Mannheim, München, Münster, Nürnberg, Regensburg, Saarbrücken, Stuttgart und Ulm.

Die größte Niederlassung befindet sich mit über 2000 Mitarbeitern im größten Bürogebäude Deutschlands, The Squaire, in Frankfurt am Main. Hier befindet sich auch der Hauptsitz der KPMG Europe LLP.

KPMG Deutschland in der Presse

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Im Flowtex-Skandal testierte KPMG die Bilanzen des Unternehmens. Den Vorwurf, die Fälschungen des Bestands an Bohrern zumindest fahrlässig übersehen zu haben, wies KPMG zurück. Die anschließenden staatsanwaltschaftlichen Untersuchungen erhärteten den Vorwurf nicht. KPMG zahlte 2001 dennoch außergerichtlich 100 Mio. DM an die betrogenen Gläubiger,[3] insbesondere vor dem Hintergrund, dass eine Vielzahl der Gläubiger ebenfalls Mandanten der KPMG waren.

Bundesverteidigungsministerium

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KPMG wurde im Juni 2014 damit beauftragt, die Großprojekte und Arbeitsabläufe des Bundesministeriums der Verteidigung zu kontrollieren.[4]

Rheinland-Pfalz

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Bei den Verkaufsverhandlungen sowohl des defizitären Nürburgrings wie auch des Flughafens Frankfurt-Hahn durch das Land Rheinland-Pfalz sollen die KPMG-Berater potenzielle Käufer als seriös eingestuft haben, die dies tatsächlich nicht waren.[5] Ein im April 2017 veröffentlichtes Gutachten wies KPMG und Minister Roger Lewentz eine Vielzahl „grober und gröbster Versäumnisse“ nach. KPMG war auf einen Hochstapler hereingefallen.[6]

Klardenker Onlineportal

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Ferner hat KPMG in Deutschland eine eigene Redaktion für Wirtschaftsnachrichten aufgebaut. Auf dem Klardenker-Portal[7] erscheinen für die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft relevante Nachrichtenthemen sowie Meinungsartikel des Unternehmens.

Das Unternehmen sieht sich mit Kritik seitens der „Initiative Klassenkampf“ konfrontiert, wonach bei Unternehmensumstrukturierungen auch Methoden des Union Busting angewendet werden. So werden laut den Kritikern beispielsweise Firmenaufsplittungen mit dem Ziel empfohlen, Betriebsräte zu vermeiden.[8]

Nach Recherchen von WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung waren KPMG-Berater über eine mögliche Rechtsverletzung der Varengold Bank durch Cum-Ex-Geschäfte bereits seit 2009 informiert.[9][10]

Commons: KPMG Deutschland – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Wirtschaftsprüfer: "Alle Big Five in Skandale verwickelt" boerse-express.com, 13. April 2002, Link zum Archiv der Wayback Machine
  2. Einfach. KPMG. KPMG-Kurzprofil, 27. Februar 2015, S. 2, abgerufen am 19. Juli 2016 (PDF-Datei; 2,8 MB).
  3. Dagmar Dehmer: Wer den Schaden hat. In: Tagesspiegel. 4. Juni 2005, archiviert vom Original;.
  4. Christoph Hickmann: Unternehmensberater durchleuchten Verteidigungsministerium. In: Süddeutsche Zeitung. 19. Juni 2014, abgerufen am 19. Juli 2016: „Die Unternehmensberatung KPMG soll den Rüstungssektor im Verteidigungsministerium durchleuchten. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung (Freitagausgabe) bekommt die Gesellschaft den Auftrag, die wichtigsten Rüstungsvorhaben zu analysieren und die Strukturen und Prozesse im Ministerium sowie den nachgeordneten Behörden auf ihre Tauglichkeit hin zu überprüfen.“
  5. Mario Thurnes: Die Frage zum Verkaufsflop Hahn: Wer hat uns beraten? - KPMG gerät ins Schussfeld der Kritik. (Memento vom 21. August 2016 im Internet Archive) Allgemeine Zeitung, 1. Juli 2016.
  6. Susanne Höll: Hochnotpeinliche Rechnung. Die Regierung von Rheinland-Pfalz verkauft den Flughafen Hahn – trotzdem bleibt der SPD nur ein Gefühl der Schmach. In: Süddeutsche Zeitung vom 27. April 2017, S. 5.
  7. KPMG Klardenker. Abgerufen am 19. Juli 2016.
  8. Union Busting: Wenn Unternehmen Arbeitnehmerrechte torpedieren. (Memento vom 2. April 2015 im Internet Archive) Stuttgarter Tagblatt, 27. Februar 2015, abgerufen am 19. Juli 2016.
  9. tagesschau.de: "Cum-Ex"-Skandal: Fehler im Prüfsystem? Abgerufen am 26. Februar 2019.
  10. Die unheimliche Macht der Berater. Abgerufen am 26. Februar 2019.