Kalkrieser Berg
Kalkrieser Berg[A 1]
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Lage des Kalkrieser Berges (gelb) | |
Höchster Gipfel | Venner Berg (158 m ü. NHN) |
Lage | Landkreis Osnabrück, Niedersachsen, Deutschland[1] |
Teil des | Wiehengebirge[A 2][1][2][3][4][5] |
Einteilung nach | Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands[3][2] |
Koordinaten | 52° 23′ 26″ N, 8° 7′ 53″ O |
Typ | Bruchschollengebirge |
Gestein | Sandstein, Tonstein etc.[A 3][6] |
Alter des Gesteins | Malm[6] |
Fläche | 16 km² |
Besonderheiten | Fundregion Kalkriese, Museum und Park Kalkriese, Wasserburg Alt Barenaue, Schloss Neu Barenaue, Gut Vorwalde |
Der Kalkrieser Berg ist ein bis zu 158 m ü. NHN hoher Höhenzug zwischen Bramsche-Engter und Ostercappeln-Venne (Ostercappeln) in Niedersachsen.[1]
Lage und Erhebungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der überwiegend bewaldete und schildartige Kalkrieser Berg ist ein nördlich dem Hauptkamm vorgelagerter Teil des Wiehengebirges. Nur wenige der Erhebungen sind als markante Berge auszumachen und entsprechend benannt. Höchste Erhebung ist der Venner Berg (158 m ü. NHN) im Nordwesten. Zweithöchste Erhebung ist die Schmittenhöhe (154 m ü. NHN) im Norden des Kalkrieser Berges. Drittthöchster Berg ist der Dornsberg (153 m ü. NHN) im südlichen Teil des Kalkrieser Berges. Im Volksmund wird die Bezeichnung „Schmittenhöhe“ selten genutzt; meist wird dieser nördlichste und wohl markanteste Berg des Höhenzugs als „Kalkrieser Berg“ bezeichnet. „Kalkrieser Berg“ meint in dieser Nomenklatur recht unspezifisch sowohl den Gipfel als auch den gesamten Höhenzug.[7] Die Schmittenhöhe ist der nördlichste Berg des Wiehengebirges; sie liegt rund 4 km nördlich des Hauptkamms.[1]
Im Norden, Osten und Westen der Schmittenhöhe fällt das Gebiet in die Norddeutsche Tiefebene ab. Im Norden nördlich Kalkriese liegt das Große Moor (etwa 47 m ü. NHN) und der im frühen 20. Jahrhundert errichtete Mittellandkanal. Nach Süden markiert ein Oberlauf des Ahrenbachs die Trennung zum Steinberg auf dem Hauptkamm des Wiehengebirges.[1]
Hydrologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Kalkrieser Berg finden sich die Quellgebiete und Oberläufe von Venner Mühlenbach, Engter Bach, Pelkebach, Kalkrieser Mühlenbach, Neuweddegraben, Venner Bruchkanal und weiteren Gewässern. Der Höhenzug liegt auf der Weser-Ems-Wasserscheide: der Osten entwässert über die genannten Bäche Richtung Weser; der westliche Teil Richtung Ems.[1][8]
Tourismus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zwischen der Schmittenhöhe und Großem Moor haben bei Kalkriese möglicherweise Kämpfe der Varusschlacht zwischen Römern und Germanen stattgefunden. Die in der Fundregion Kalkriese gefundenen Funde werden im Museum und Park Kalkriese gezeigt.[9] Am Rand des Kalkrieser Berges liegen das Gut Vorwalde, das Schloss Neu Barenaue und die Wasserburg Alt Barenaue. Im Park Kalkriese steht ein rund 40 m hoher Aussichtsturm. Auf dem Venner Berg steht der rund 15 m hohe Aussichtsturm „Venner Turm“.
Über die Schmittenhöhe verlaufen der Bersenbrücker-Land-Weg, der Birkenweg, der DiVa Walk und der Mühlenweg am Wiehengebirge. In Ost-West-Richtung queren der Pickerweg und die Via Baltica den Höhenzug. Das Museum in Kalkriese ist Endpunkt des Arminiusweges.[10]
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Im Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands und der begleitenden Geographischen Landesaufnahme werden die dem Hauptkamm des Wiehengebirges vorgelagerten Erhebungen auch als „Kalkrieser Höhen“ bezeichnet.
- ↑ Im Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands und der begleitenden Geographischen Landesaufnahme werden die Erhebungen konkret als Einheit „536.1 Kalkrieser Höhen“ zur übergeordneten Haupteinheit „536 Westliches Wiehengebirge“ gerechnet. Übergeordnet ist die Haupteinheitengruppe „53 Unteres Weserbergland“ (zur enger gefassten kulturräumlichen Region siehe Weserbergland). In der Systematik gemäß Bundesamt für Naturschutz zählt das „Untere Weserbergland“ wiederum zur Großregion „D36 Unteres Weserbergland und Oberes Weser-Leinebergland“ (landläufig auch genannt „Weser- und Weser-Leine-Bergland“ oder „Niedersächsisches Bergland“).
- ↑ Gemäß der geologischen Übersichtskarte des Landesamtes für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen finden sich in den Schichten des oberen Juras (~ Malm) Kalkstein, Tonstein, Mergelstein, Sandstein, Gips und örtlich Eisenerz.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f Geodatenviewer Niedersachsen (Hinweise)
- ↑ a b Sofie Meisel-Jahn: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 83/84 Osnabrück/Bentheim (= Institut für Landeskunde, Bundesforschungsanstalt für Landeskunde und Raumordnung [Hrsg.]: Geographische Landesaufnahme 1:200 000 – Naturräumliche Gliederung Deutschlands). Bundesanstalt für Landeskunde, Remagen 1961, DNB 456722254 (66 S., insbes. Blatt 83/84, Karte 1:200 000 [abgerufen am 2. Februar 2022] → Übersicht über alle Blätter. Nummernschlüssel: 536 Westliches Wiehengebirge mit 536.0 Schleptruper Eggen, 536.1 Kalkrieser Höhen; 532.0 Bad Essener Höhen.).
- ↑ a b Haupteinheitengruppen 39–57 (Östliche Mittelgebirge nebst Vorland, Niederrhein und Nordwestfalen). In: Emil Meynen, Josef Schmithüsen (Hrsg.): Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands. 6. Lieferung. Bundesanstalt für Landeskunde und Raumforschung, Bad Godesberg 1959, DNB 451803167, S. 609–882.
- ↑ Axel Ssymank: Neue Anforderungen im europäischen Naturschutz. Das Schutzgebietssystem NATURA 2000 und die „FFH-Richtlinie“ der EU. In: Bundesamt für Naturschutz (Hrsg.): Natur und Landschaft. Band 69, Nr. 9, 1994, ISSN 0028-0615, S. 395–406.
- ↑ Vgl. auch Biogeografische Regionen und naturräumliche Haupteinheiten Deutschlands. Bundesamt für Naturschutz, abgerufen am 3. Februar 2022 (mit Karte und Erläuterungen zur Karte).
- ↑ a b Geologische Übersichtskarte 1:500 000. In: NIBIS Kartenserver. Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie, abgerufen im Januar 2022.
- ↑ W. Fisse-Niewedde: Woher kommt der Name „Schmittenhöhe“ – Information des Heimatvereins „Schmittenhöhe“ Kalkriese und Umgebung e. V. (PDF) In: varus-deele.de. Abgerufen am 21. Oktober 2015 (Quelle: Osnabrück und seine Berge (Sept. 1931)).
- ↑ Karten. In: NUMIS Das Niedersächsische Umweltportal. Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz, abgerufen am 23. Januar 2022.
- ↑ Archäologen untersuchen Kalkrieser Berg
- ↑ Waymarked Trails – Wanderwege. In: Waymarked Trails. Sarah Hoffmann (Lonvia), abgerufen am 27. Januar 2022.