Kastell Purcăreni

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kastell Purcăreni
Limes Dakischer Limes
Abschnitt Limes Transalutanus
A / IX / 61[1]
Datierung (Belegung) unbekannt
Typ Auxiliarkastell
Einheit unbekannt
Größe ungesichert
Bauweise Holz-Erde-Lager
Erhaltungszustand teilzerstörtes Bodendenkmal
Ort Purcăreni/Micești/Kreis Argeș
Geographische Lage 44° 57′ 29,2″ N, 24° 53′ 38,3″ OKoordinaten: 44° 57′ 29,2″ N, 24° 53′ 38,3″ O
Höhe 295 m
Vorhergehend Kastell Albota
(A / IX / 60; südlich)
Anschließend Kastell Câmpulung Muscel I
(A / IX / 62; nördlich)
Kastell Câmpulung Muscel II
(A / IX / 63; nördlich)
Rückwärtig Castra Traiana
(A / X / 75; nordwestlich)
Kastell Stolniceni
(A / X / 74; westnordwestlichlich)
Pons Aluti
(A / X / 73; westsüdwestlich)
Kastell Momotești
(A / X / 72; südwestlich)
Kastell Purcăreni im Verlauf des Limes Transalutanus (rechts)

Das Kastell Purcăreni ist ein römisches Hilfstruppenkastell auf dem Gebiet des zur Gemeinde Micești gehörenden Dorfes Purcăreni im rumänischen Kreis Argeș in der Region Muntenien. In antiker Zeit war es ein Bestandteil des Dakischen Limes, konkret des Abschnittes Limes Transalutanus (Transalutanischer Limes; Limes jenseits des Olt). Administrativ gehörte es möglicherweise zur Provinz Dacia inferior und später zur Dacia Malvensis.

Das heutige Bodendenkmal liegt am nordöstlichen Rand des Dorfes Purcăreni, wo es von einer Brücke des Drum național 73 überquert wird. Es befindet sich dort unmittelbar am westlichen Ufer des Flusses Râul Doamnei. Zum Teil wurde es durch die Hochwasser des Flusslaufs zerstört.

Archäologische Ausgrabungen fanden bis heute nicht statt.[2][3][4]

Archäologische Befunde

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es handelt sich um ein Holz-Erde-Lager, von dem jedoch nur noch Abschnitte der West- und der Südseite beobachtet werden konnten, wobei die Westseite mit rund 160 Metern Länge das längste erhaltene Stück darstellt. Es scheint sich um ein rechteckiges Kastell zu handeln, dessen Gesamtumfang nicht mehr ermittelt werden kann. Dort, wo seine Konturen noch erhalten waren, wurde ein abgeflachter, 24 Meter breiter und einen Meter hoher Wall identifiziert, vor dem ein 30 Meter breiter und einen Meter tiefer Graben verlief.

Weder über die Chronologie des Militärlagers noch über die dort dienenden Truppen ist etwas bekannt.[2][3][4]

Die archäologische Stätte ist nach dem 2001 verabschiedeten Gesetz Nr. 422/2001 als historisches Denkmal unter Schutz gestellt. Das Gelände ist mit dem LMI-Code AG-I-s-A-13371 in der nationalen Liste der historischen Monumente (Lista Monumentelor Istorice) eingetragen.[5] Der entsprechende RAN-Code lautet 17245.01[6]. Zuständig ist das Ministerium für Kultur und nationales Erbe (Ministerul Culturii și Patrimoniului Național), insbesondere das Generaldirektorat für nationales Kulturerbe, die Abteilung für bildende Kunst sowie die Nationale Kommission für historische Denkmäler sowie weitere, dem Ministerium untergeordnete Institutionen. Ungenehmigte Ausgrabungen sowie die Ausfuhr von antiken Gegenständen sind in Rumänien verboten.

  • Nicolae Gudea: Der Dakische Limes. Materialien zu seiner Geschichte. In: Jahrbuch des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz. Band 44, Nummer 2, 1997, S. 1–113, hier S. 78 f. (Digitalisat)
  • Felix Marcu: The Internal Planning of Roman Forts of Dacia (= Bibliotheca Musei Napocensis. Band 30). Mega Publishing House, Cluj-Napoca 2009, ISBN 978-606-543-058-7, S. 209.
  • Ovidiu Țentea, Florian Matei-Popescu, Vlad Călina und Alexandru Rațiu: Purcăreni. In: Dies.: Frontiera romană din Dacia Inferior. O trecere în revistă și o actualizare. 2. In: Cercetări Arheologice. Band 29, Nummer 1, 2022, S. 209 f. (Digitalisat).
  • Ovidiu Țentea, Florian Matei-Popescu, Vlad Călina, Alexandru Rațiu: Purcăreni. In: Limes – Frontierele Imperiului Roman în România. Nr. 11/2022, S. 14 f. (Digitalisat).

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Strecke/Abschnitt/Kastellnummer (nach Nicolae Gudea, 1997).
  2. a b Nicolae Gudea: Der Dakische Limes. Materialien zu seiner Geschichte. In: Jahrbuch des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz. Band 44, Nummer 2, 1997, S. 1–113, hier S. 78 f. (Digitalisat).
  3. a b Ovidiu Țentea, Florian Matei-Popescu, Vlad Călina und Alexandru Rațiu: Purcăreni. In: Dies.: Frontiera romană din Dacia Inferior. O trecere în revistă și o actualizare. 2. In: Cercetări Arheologice. Band 29, Nummer 1, 2022, S. 209 f. (Digitalisat).
  4. a b Ovidiu Țentea, Florian Matei-Popescu, Vlad Călina, Alexandru Rațiu: Purcăreni. In: Limes – Frontierele Imperiului Roman în România. Nr. 11/2022, S. 14 f. (Digitalisat).
  5. Liste der historischen Monumente auf den Internetseiten des Ministeriums für Kultur und nationales Erbe
  6. RAN 17245.01