Kleinschwindau
Kleinschwindau Gemeinde St. Wolfgang
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Koordinaten: | 48° 15′ N, 12° 9′ O |
Höhe: | 485 m ü. NHN |
Einwohner: | 88 (1987)[1] |
Postleitzahl: | 84427 |
Vorwahl: | 08085 |
Panorama aus nordwestlicher Richtung
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Das Dorf Kleinschwindau ist ein Gemeindeteil von St. Wolfgang im oberbayerischen Landkreis Erding, der zur Gemarkung St. Wolfgang gehört.
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kleinschwindau liegt zwischen den Ortsteilen Großschwindau und Armstorf im Goldachtal. Es befindet sich ca. drei Kilometer nördlich vom Hauptort St. Wolfgang und vier Kilometer südlich von Dorfen. Der Ort erstreckt sich in Nord-Süd-Richtung über recht genau einen Kilometer und liegt dabei vollständig an der Bundesstraße 15. Diese überquert die Goldach dort zum letzten Mal, welche fortan nur noch östlich der B15 verläuft. Bevor der Verlauf der B15 in den 1950er Jahren an die heutige Stelle um ca. 15 Meter nach Westen verlegt wurde, war dieser direkt an der Goldach gelegen. Geländer und die Befestigung am Bach sind teilweise noch erhalten.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kleinschwindau war historisch Teil der Grafschaft Haag und später des Landkreises Wasserburg. Zum 1. Juli 1972 kam es im Zuge der Auflösung des Landkreises Wasserburg zum Landkreis Erding. 1961 hatte Kleinschwindau 84 Einwohner.[2], zum 15. Mai 1987 waren es 88.[3]
In Kleinschwindau gab es zwischen 776 und 1820 eine Kirche, sie hatte einen Turm mit 2 Glocken. Die Kirche wurde am 8. November 776 von Bischof Aribo von Freising dem hl. Benedikt geweiht. Nach einer späteren Renovierung durch die Fraunberger zu Haag wurde die Kirche dann Johannes dem Täufer geweiht. Die Kirche wurde am 16. Januar 1805 als „entbehrlich“ zum Abbruch vorgesehen, aber erst im November 1820 endgültig abgebrochen, nachdem Verhandlungen zum Erhalt der Kirche zwischen dem Pfarramt St. Wolfgang und dem Ordinariat in München erfolglos blieben.[4][5] Die Glocken und Paramente wurden nach Albaching verschenkt.[6]
Herkunft des Namens Schwindau
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schwindau wurde auch als Schwindach (= das schnelle, geschwinde Bächlein) bezeichnet. Eine andere Erklärung für die mit Schwind- beginnenden Namen (also z. B. Schwindau, Schwindach, Schwindkirchen, Schwindegg) ist das Wort suinen, was so viel wie ‚aus dem Morast oder Sumpf herausarbeiten‘ oder ‚trockenlegen‘ bedeutet. Dementsprechend wäre Schwindau ein trockengelegtes Gebiet.[7]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Zeichnung/Aquarell „Schwindau im Winter“ mit der Kleinschwindauer Kirche von Johann Georg von Dillis im bavarikon
- Kleinschwindau in der Ortsdatenbank des bavarikon.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 89 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 246 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 89 (Digitalisat).
- ↑ Zöpf, Bernhard: Geschichtliche Nachrichten über die ehemaligen Edelsitze Schwindkirchen, Schiltern, Giebing & Schönbrunn ... im k. Ldgericht Haag : (A. d. XXIII. Bd des Oberbayr. Archiv besonders abgedruckt). Wolf & S., München 1863, S. 364 (digitale-sammlungen.de).
- ↑ Mayer, Anton und Westermayer, Georg: Statistische Beschreibung des Erzbisthums München-Freising / 1. Die Decanate Abens bis Laufen inclus. Manz, München 1874, S. 240 (digitale-sammlungen.de).
- ↑ Mayer, Anton und Westermayer, Georg: Statistische Beschreibung des Erzbisthums München-Freising / 1. Die Decanate Abens bis Laufen inclus. Manz, München 1874, S. 242 (digitale-sammlungen.de).
- ↑ Andreas Stamml: Wallfahrt von Großschwindau (Pfarrei St. Wolfgang) nach Maria Dorfen ( des vom 27. September 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 210 kB)