Legio VI Parthica
Die Legio VI Parthica (sechste parthische Legion) war eine Legion der spätantiken römischen Armee, die wahrscheinlich gemeinsam mit der Legio IIII Parthica und Legio V Parthica um das Jahr 300 n. Chr. von Diokletian aufgestellt wurde. Im Zuge der Neuordnung des Reiches war die Garnisonierung weiterer Truppen in den neugebildeten Provinzen des Ostens erforderlich geworden.[1] Der Name war jedoch anachronistisch, da zu jener Zeit das Partherreich längst untergegangen war. An ihre Stelle waren die Sassaniden getreten.
Die Legion wurde vielleicht in Cepha (Hasankeyf)[2] stationiert oder in einer der Provinzen östlich des Tigris.[3]
Im Laufe des 4. Jahrhunderts verlor die Legion ihr Standlager; sei es durch feindliche Eroberung oder Reorganisation der Provinz und wurde zu einer legio pseudocomitatensis.[1] Möglicherweise stand diese Veränderung im Zusammenhang mit dem fehlgeschlagenen Persienfeldzug des Kaisers Julian im Jahr 363.[4] Die Pseudocomitatenses standen in höherem Ansehen als die Limitanei, zu denen die Legio VI Parthica bisher gehört hatte, wenn sie auch nicht alle Privilegien der Comitatenses genossen.[5]
Im frühen 5. Jahrhundert wurde die Sexta Parthica in der Notitia Dignitatum als legio pseudocomitatensis unter dem Oberbefehl des magister militum per Orientem genannt.[6]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Emil Ritterling: Legio VI Parthica. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band XII,2, Stuttgart 1925, Sp. 1598.
- ↑ Paul Erdkamp (Hrsg.): A companion to the Roman army, Wiley-Blackwell, 2007, ISBN 978-1-4051-2153-8, S. 255.
- ↑ Nigel Pollard: Soldiers, cities, and civilians in Roman Syria, University of Michigan Press, 2000, ISBN 978-0-472-11155-8, S. 28.
- ↑ Jona Lendering: Legio VI Parthica In: Livius.org (englisch).
- ↑ Robert Grosse: Römische Militärgeschichte von Gallienus bis zum Beginn der byzantinischen Themenverfassung. Weidmann, Berlin 1920. Nachdruck Arno Press, New York 1975, ISBN 0-405-07083-7, S. 91 (Google Bücher).
- ↑ Not. Dig. Or. VII
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Emil Ritterling: Legio (VI Parthica). In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band XII,2, Stuttgart 1925, Sp. 1598.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jona Lendering: Legio VI Parthica. In: Livius.org (englisch)
- Artikel bei imperiumromanum.com