Olympische Sommerspiele 2004/Leichtathletik – Hammerwurf (Frauen)

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Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin Hammerwurf
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 47 Athletinnen aus 25 Ländern
Wettkampfort Olympiastadion Athen
Wettkampfphase 23. August 2004 (Qualifikation)
25. August 2004 (Finale)
Medaillengewinnerinnen
RusslandRussland Olga Kusenkowa (RUS)
Kuba Yipsi Moreno (CUB)
Kuba Yunaika Crawford (CUB)
2000 2008

Der Hammerwurf der Frauen bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen wurde am 23. und 25. August 2004 im Olympiastadion Athen ausgetragen. 47 Athletinnen nahmen teil.

Olympiasiegerin wurde Olga Kusenkowa aus Russland. Sie gewann vor den beiden Kubanerinnen Yipsi Moreno und Yunaika Crawford.

Mit Andrea Bunjes, Betty Heidler und Susanne Keil gingen drei deutsche Teilnehmerinnen an den Start. Heidler und Bunjes erreichten das Finale, in dem Heidler Rang vier und Bunjes Rang elf belegte. Keil schied in der Qualifikation aus.
Athletinnen aus der Schweiz, Österreich und Liechtenstein waren nicht unter den Teilnehmerinnen.

Aktuelle Titelträgerinnen

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Olympiasiegerin 2000 Kamila Skolimowska (Polen Polen) 71,16 m Sydney 2000
Weltmeisterin 2003 Yipsi Moreno (Kuba Kuba) 73,33 m Paris 2003
Europameisterin 2002 Olga Kusenkowa (Russland Russland) 72,94 m München 2002
Panamerikanische Meisterin 2003 Yipsi Moreno (Kuba Kuba) 74,25 m Santo Domingo 2003
Zentralamerika und Karibik-Meisterin 2003 Wettbewerb nicht im Meisterschaftsprogramm St. George’s 2003[1]
Südamerika-Meisterin 2003 Katiuscia de Jesus (Brasilien Brasilien) 61,01 m Barquisimeto 2003[2]
Asienmeisterin 2003 Gu Yuan (China Volksrepublik Volksrepublik China) 70,78 m Manila 2003[3]
Afrikameisterin 2004 Marwa Hussein (Agypten Ägypten) 66,14 m Brazzaville 2004
Ozeanienmeisterin 2002 Sharyn Tennent (Australien Australien) 54,63 m Christchurch 2002[4]

Bestehende Rekorde

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Weltrekord 76,07 m Mihaela Melinte (Rumänien Rumänien) Rüdlingen, Schweiz 29. August 1999[5]
Olympischer Rekord 71,16 m Kamila Skolimowska (Polen Polen) Finale OS Sydney, Australien 29. September 2000

Rekordverbesserungen

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In dieser noch jungen Disziplin wurde der bestehende olympische Rekord viermal verbessert. Darüber hinaus gab es zwei Landesrekorde.

  • Olympische Rekorde:
    • 71,65 m – Gu Yuan (Volksrepublik China), Qualifikation am 23. August, erster Versuch
    • 73,71 m – Olga Kusenkowa (Russland), Qualifikation am 23. August, erster Versuch
    • 74,27 m – Olga Kusenkowa (Russland), Finale am 25. August, zweiter Versuch
    • 75,02 m – Olga Kusenkowa (Russland), Finale am 25. August, dritter Versuch
  • Landesrekorde:

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
x ungültig

Anmerkungen:

  • Alle Zeitangaben sind auf Ortszeit Athen (UTC+2) bezogen.
  • Alle Weiten sind in Metern (m) angegeben.

Die Qualifikation wurde in zwei Gruppen durchgeführt. Elf Athletinnen (hellblau unterlegt) übertrafen die direkte Finalqualifikationsweite von 68,50 m. Damit war die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmerinnen nicht erfüllt. So wurde das Finalfeld mit der nächstbesten Werferin (hellgrün unterlegt) beider Gruppen auf zwölf Wettbewerberinnen aufgefüllt. Für die Teilnahme waren schließlich 68,27 m zu erbringen.

Ivana Brkljačić – ausgeschieden mit 68,21 m

23. August 2004, 9:05 Uhr

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Weite Anmerkung
1 Gu Yuan China Volksrepublik Volksrepublik China 71,65 OR 71,65 OR
2 Irina Sekatschowa Ukraine Ukraine 66,57 71,63 71,63
3 Andrea Bunjes Deutschland Deutschland 70,73 70,73
4 Yipsi Moreno Kuba Kuba 70,56 70,56
5 Kamila Skolimowska Polen Polen 67,29 68,66 68,66
6 Ivana Brkljačić Kroatien Kroatien 63,21 68,21 68,15 68,21
7 Jelena Konewzewa Russland Russland 66,88 67,83 x 67,83
8 Katalin Divós Ungarn Ungarn 67,39 67,64 x 67,64
9 Julianna Tudja Ungarn Ungarn 62,80 65,94 66,85 66,85
10 Erin Gilreath Vereinigte Staaten USA 66,71 65,46 66,52 66,71
11 Berta Castells Spanien Spanien 64,30 x 66,05 66,05
12 Maryia Smaliachkova Belarus Belarus 65,68 65,31 x 65,68
13 Ester Balassini Italien Italien 00x 54,97 65,58 65,58
14 Yuka Murofushi Japan Japan 65,33 x 63,42 65,33
15 Clarissa Claretti Italien Italien 62,43 x 65,06 65,06
16 Bronwyn Eagles Australien Australien 00x 64,09 x 64,09
17 Brooke Krueger Australien Australien 63,00 x 63,88 63,88
18 Vânia Silva Portugal Portugal 63,81 61,77 61,44 63,81
19 Evdokia Tsamoglou Griechenland Griechenland 57,56 62,76 x 62,76
20 Shirley Webb Vereinigtes Konigreich Großbritannien 61,60 x x 61,60
21 Lucie Vrbenská Tschechien Tschechien 00x 60,14 60,29 60,29
22 Jennifer Dahlgren Argentinien Argentinien 00x x 59,52 59,52
23 Sanja Gavrilović Kroatien Kroatien 56,79 x x 56,79
NM Elena Teloni Zypern 1960 Zypern 00x x x ogV

Weitere in Qualifikationsgruppe A ausgeschiedene Hammerwerferinnen:

Manuela Montebrun – ausgeschieden mit 67,90 m

23. August 2004, 10:50 Uhr

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Weite Anmerkung
1 Olga Kusenkowa Russland Russland 73,71 OR 73,71 OR
2 Yunaika Crawford Kuba Kuba 71,74 x x 71,74
3 Zhang Wenxiu China Volksrepublik Volksrepublik China 71,56 x x 71,56
4 Betty Heidler Deutschland Deutschland 66,20 69,81 x 69,81
5 Wolha Zander Belarus Belarus 66,20 x 69,61 69,61
6 Alexandra Papayeoryiou Griechenland Griechenland 64,59 68,58 x 68,58
7 Candice Scott Trinidad und Tobago Trinidad und Tobago 00x 66,97 68,27 68,27
8 Liu Yinghui China Volksrepublik Volksrepublik China 66,67 66,30 68,12 68,12
9 Manuela Montebrun Frankreich Frankreich 64,31 67,74 67,90 67,90
10 Tatjana Lyssenko Russland Russland 00x 65,57 66,82 66,82
11 Susanne Keil Deutschland Deutschland 66,35 x x 66,35
12 Sini Poyry Finnland Finnland 66,05 x 64,35 66,05
13 Éva Orbán Ungarn Ungarn 65,76 63,68 63,31 65,76
14 Anna Mahon Vereinigte Staaten USA 64,11 64,99 64,65 64,99
15 Lorraine Shaw Vereinigtes Konigreich Großbritannien 63,06 63,13 64,79 64,79
16 Swjatlana Sudak Belarus Belarus 00x x 64,42 64,42
17 Violeta Guzmán Mexiko Mexiko 62,76 58,18 61,45 62,76
18 Aldenay Vasallo Kuba Kuba 62,64 60,71 61,08 62,64
19 Marwa Hussein Agypten Ägypten 62,27 x 57,24 62,27
20 Jackie Jeschelnik Vereinigte Staaten USA 58,00 x 62,23 62,23
21 Stiliani Papadoupolou Griechenland Griechenland 61,48 61,61 x 61,61
22 Deborah Sosimenko Australien Australien 00x 57,79 57,62 57,79
23 Marina Lapina Aserbaidschan Aserbaidschan 55,34 50,60 x 55,34
NM Lisa Misipeka Samoa Amerikanisch Amerikanisch-Samoa 00x x x ogV

Weitere in Qualifikationsgruppe B ausgeschiedene Hammerwerferinnen:

Überraschender vierter Platz
für Betty Heidler

25. August 2004, 22:10 Uhr

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch 4. Versuch 5. Versuch 6. Versuch Endresultat Anmerkung
1 Olga Kusenkowa Russland Russland 73,18 74,27 OR 75,02 OR x 72,60 74,92 75,02 OR
2 Yipsi Moreno Kuba Kuba x 72,68 00x x 73,36 x 73,36
3 Yunaika Crawford Kuba Kuba 70,98 71,43 73,16 x x 70,06 73,16
4 Betty Heidler Deutschland Deutschland x 67,71 72,73 DR 72,41 70,21 68,49 72,73 DR
5 Kamila Skolimowska Polen Polen 69,51 68,50 72,57 x x 67,06 72,57
6 Wolha Zander Belarus Belarus 66,91 70,15 72,27 65,01 x 68,63 72,27
7 Zhang Wenxiu China Volksrepublik Volksrepublik China x 72,03 00x 68,03 x x 72,03
8 Irina Sekatschowa Ukraine Ukraine 69,40 70,11 67,34 66,40 70,40 x 70,40
9 Candice Scott Trinidad und Tobago Trinidad und Tobago 63,13 69,94 NR 68,51 nicht im Finale der
besten acht Werferinnen
69,94 NR
10 Gu Yuan China Volksrepublik Volksrepublik China 67,59 68,62 69,76 69,76
11 Andrea Bunjes Deutschland Deutschland 68,40 61,78 68,22 68,40
12 Alexandra Papayeoryiou Griechenland Griechenland x 63,26 66,83 66,83

Für das Finale hatten sich zwölf Athletinnen qualifiziert, elf von ihnen über die Qualifikationsweite, eine weitere über ihre Platzierung. Vertreten waren zwei Chinesinnen, zwei Deutsche und zwei Kubanerinnen sowie je eine Teilnehmerin aus Griechenland, Russland, Weißrussland, Polen, Trinidad und Tobago und der Ukraine.

Für diesen Wettkampf gab es zwei Topfavoritinnen. Die Kubanerin Yipsi Moreno hatte die Weltmeisterschaften 2001 und 2003 gewonnen. Die Russin Olga Kusenkowa war jeweils Vizeweltmeisterin und im Jahr 2002 Europameisterin geworden. Weitere Athletinnen mit Medaillenchancen waren die französische WM-Dritte von 2003 Manuela Montebrun, die WM-Vierte und Asienmeisterin Gu Yuan sowie die Olympiasiegerin von 2000 Kamila Skolimowska. Von ihnen scheiterte Montebrun bereits in der Qualifikation.

Im Finale ging es im Kampf um den Olympiasieg und die Medaillen bis zum Schluss sehr eng zu. Wie sich schon in der Qualifikation angedeutet hatte, war das Niveau der noch jungen Disziplin sehr hoch. Kusenkowa kam in Runde eins mit 73,18 m nah an ihren olympischen Rekord aus der Qualifikation heran. Die Kubanerin Yunaika Crawford lag mit 70,98 m auf Platz zwei, Moreno hatte einen ungültigen Versuch. In Runde zwei gab es sechs Würfe über die 70-Meter-Marke. Kusenkowa verbesserte ihren Olympiarekord auf 74,27 m. Moreno gelangen 72,68 m, damit war sie Zweite. Die Chinesin Zhang Wenxiu lag mit 72,03 m knapp dahinter auf Rang drei vor Crawford mit 71,43 m.

Kusenkowa verbesserte sich auch mit ihrem nächsten Wurf, der bei 75,02 m landete. Crawford gelangen 73,16 m, womit sie wieder Zweite war. Auch dahinter verschob sich wieder alles. Die Deutsche Betty Heidler warf 72,73 m und lag damit auf Rang drei. Moreno hatte einen ungültigen Versuch und war Vierte vor Skolimowska mit 72,57 m und der Belarussin Wolha Zander, die sich auf 72,27 m verbesserte. Zhang fiel damit zurück auf Platz sieben. Für das Finale der besten Acht hatten sich genau die Athletinnen qualifiziert, die weiter als siebzig Meter geworfen hatten. In Runde vier gab es keine Veränderungen. Im fünften Durchgang gelangen Moreno 73,36 m, damit verbesserte sich die Mitfavoritin auf den zweiten Platz und verdrängte die bis dahin vor ihr liegenden Crawford und Heidler um jeweils einen Rang nach hinten.

Damit war die Entscheidung gefallen, im letzten Durchgang gab es keine Verschiebungen mehr. Olga Kusenkowa war Olympiasiegerin und stellte mit 75,02 m einen neuen olympischen Rekord auf. Yipsi Moreno gewann Silber, ihre Landsfrau Yunaika Crawford Bronze. Betty Heidler belegte mit neuem deutschen Rekord einen überraschenden vierten Platz vor Kamila Skolimowska und Wolha Zander. Siebte wurde Zhang Wenxiu, Achte die Ukrainerin Irina Sekatschowa.

Zwischen Platz eins und sieben lagen nur knapp drei Meter, die Zweite trennte nicht einmal ein Meter von der Fünften. Die Olympiasiegerin von 2000 Kamila Skolimowska hatte ihre Weite von vor vier Jahren um knapp eineinhalb Meter gesteigert und musste sich dennoch mit Rang fünf zufriedengeben.

Einzelnachweise

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  1. Central American and Caribbean Championships (Women), gbrathletics.com, abgerufen am 28. Februar 2022
  2. South American Championships (Women), gbrathletics.com, abgerufen am 28. Februar 2022
  3. Asian Championships, gbrathletics.com, abgerufen am 28. Februar 2022
  4. Oceania Championships, gbrathletics.com, abgerufen am 28. Februar 2022
  5. Athletics - Progression of outdoor world records (Women), Hammer throw - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 28. Februar 2022