RS-UAS Q01
RS-UAS Q01 | |
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RS-UAS Q01 auf der ILA 2016 | |
Typ | Fernerkundungs- und Überwachungsflugzeug |
Entwurfsland | |
Hersteller | RS-UAS GmbH |
Erstflug | 27. November 2015 |
Indienststellung | in der Flugerprobung (Stand: Mai 2017) |
Stückzahl | 2 Prototypen |
Die RS-UAS Q01 ist ein einmotoriges Fernerkundungs- und Überwachungsflugzeug des deutschen Herstellers Reiner Stemme Utility Air-Systems GmbH (RS-UAS), das ab 2014 als MALE/OPV-Plattform gemäß der Zulassungsrichtlinie CS-23 entwickelt wurde.
Für 2017[veraltet] ist die Zulassung eines zweiten Prototyps durch die EASA angestrebt und für das zweite Quartal die Auslieferung der ersten Maschinen geplant.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Entwicklung und Bau des Flugzeugs erfolgten ab 2014[1] im Wildauer Zentrum für Luft- und Raumfahrt durch die 2013 gegründete Reiner Stemme Utility Air-Systems GmbH. Im November 2015 startete der Prototyp mit dem Kennzeichen D-FQOI vom Flugplatz Cochstedt zum Erstflug. Die Flugerprobung erfolgt am Flugplatz Schönhagen.[2] Am 16. März 2016 in Schönhagen der Öffentlichkeit vorgestellt,[1] wurde das Flugzeug Anfang Juni 2016 auf der ILA ausgestellt.[3]
Ein zweiter vollausgerüsteter, seriennaher Prototyp der Baureihe Q01-100 ist kurz vor der Fertigstellung und wird noch 2016 mit der Flugerprobung beginnen.[4]
Konstruktion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der freitragende, leicht vorgepfeilte, hochgestreckte Schulterdecker aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff mit vier mit jeweils 90 kg belastbaren Aufhängepunkten unter der elf Meter breiten mittleren Tragfläche hat ein T-Leitwerk, Höhenruder mit Flettnertrimmung und ein weit hinuntergezogenes Seitenleitwerk.
Der im Bug untergebrachte Sechszylinder-Dieselmotor mit Turbolader Technify Continental CD-310 mit 228 kW (310 PS) treibt einen dreiflügeligen Mühlbauer-Verstellpropeller MT 3 mit 2,10 m Propellerkreisdurchmesser an.
Das Cockpit mit nebeneinanderliegenden Sitzen und Doppelsteuerung hat seitlich nach vorn öffnende Türen. Das Hauptfahrwerk mit Einzelrädern hat eine Spurweite von 2,47 m und ist in Stummelflügel, das Bugfahrwerk nach hinten klappend einfahrbar.
Das Flugzeug passt mit demontierter Tragfläche in den Frachtraum einer Boeing C-17.[4]
Der Rumpf wurde bei Utility Air-Systems in Wildau gefertigt, die dreiteilige Tragfläche und das Leitwerk in Polen.[2] Die Serienproduktion ist ebenfalls in Wildau und Polen geplant.[5]
Nutzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Möglich ist bei stark gedrosseltem Motor ein bis zu zweitägiger autonomer oder ferngesteuerter Einsatz zur Fernerkundung, Überwachung oder militärischen Aufklärung. Das Flugzeug kann durch eine Besatzung zum Einsatzort gebracht werden[2] oder mit demontierter Tragfläche in Transportflugzeugen.
Siebzehn mit einem Searchmaster 400-Radar von Thales, der Wärmebildkamera MX 20-FLIR/TV[3] oder MX 25[4] von L-3 Wescam unter dem Cockpit und nicht näher bezeichneter Technik von Textron ausgerüstete Maschinen der Baureihe Q01-100 wurden von den Streitkräften Katars bestellt, um die Küste zum Persischen Golf und Erdöl- und Erdgasförderanlagen zu überwachen.[1]
Die neuseeländische Firma Future Aeronautical Systems Technology (FAST) arbeitet an einem System zur Überwachung der 15.000 km Küstenlinie Neuseelands mit der Q01.[6]
Technische Daten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kenngröße | Daten[7] |
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Besatzung | 1–2 |
Länge | 10,7 m |
Spannweite | 20 m |
Höhe | 3,33 m |
Flügelfläche | |
Leermasse | 1553 kg[1] |
max. Startmasse | 2750 kg |
Nutzlast | 600 kg intern + 360 kg an Flügelpylonen |
Reisegeschwindigkeit | 180 kn (333 km/h) |
Missionsgeschwindigkeit | 110 kn (204 km/h) |
Höchstgeschwindigkeit | |
Dienstgipfelhöhe | 30.000 ft (9.144 m) |
Reichweite bemannt | 1.350 mi (2.173 km), Flugdauer >12 h |
Reichweite unbemannt | 4.500 mi (7.242 km), >50 h |
Überführungsreichweite | 3.000 mi (4.828 km) |
Lastvielfaches | +3,6g/−1,44g |
Triebwerke | ein Sechszylinder-V-Motor Technify Continental CD-310,
ein aus Rumpfseite ausfahrbares Hilfstriebwerk |
Propeller | Mühlbauer MT 3-Blatt-Verstellpropeller |
Vergleichbare Typen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Uwe W. Jack: Neuer Aufklärer aus Deutschland. In: Fliegerrevue. Nr. 6, 2016, ISSN 0941-889X, S. 20–22.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e Alexander Kolberg: German-Qatari joint development programme presents ground-breaking OPV. (PDF; 2,7 MB) In: Safety & Security International. 6. April 2016, abgerufen am 10. Oktober 2017 (englisch).
- ↑ a b c Gerhard Marzinzik: Reiner Stemme UAS. In: aerokurier.de. 31. Mai 2016, abgerufen am 18. Mai 2017.
- ↑ a b Karl Schwarz: Überwachungsflugzeug Q01 für Katar. Weltpremiere auf der ILA. In: flugrevue.de. 2. Juni 2016, abgerufen am 18. Mai 2017.
- ↑ a b c Reiner Stemme Q01. manned/unmanned light multirole aircraft. In: militaryfactory.com. 10. Juni 2016, abgerufen am 18. Mai 2017 (englisch).
- ↑ Uta Schmidt: Katar an Wildauer Flugzeug interessiert. Märkische Allgemeine, 7. April 2016, abgerufen am 18. Mai 2017.
- ↑ Max Pudney: Airborne surveillance of the future. In: aviationnews.co.nz. Abgerufen am 7. Mai 2018 (englisch).
- ↑ Technical Specs. In: rs-uas.com. Abgerufen am 18. Mai 2017 (englisch).