Schilda (Brandenburg)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 36′ N, 13° 23′ O | |
Bundesland: | Brandenburg | |
Landkreis: | Elbe-Elster | |
Amt: | Elsterland | |
Höhe: | 137 m ü. NHN | |
Fläche: | 8,69 km2 | |
Einwohner: | 431 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 50 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 03253 | |
Vorwahl: | 035326 | |
Kfz-Kennzeichen: | EE, FI, LIB | |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 62 440 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Kindergartenstraße 2a 03253 Schönborn | |
Website: | www.elsterland.de | |
Bürgermeister: | Lothar Benning (Wählergruppe Schilda) | |
Lage der Gemeinde Schilda im Landkreis Elbe-Elster | ||
Schilda (niedersorbisch Šydłow[2]) ist eine Gemeinde im Süden von Brandenburg im Landkreis Elbe-Elster. Die Gemeinde gehört dem Amt Elsterland an. Verwaltungssitz des Amtes ist die Gemeinde Schönborn.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde liegt in einem landwirtschaftlich geprägten Teil im äußersten Westen der historischen Niederlausitz. Sie wird von den Gemeinden Doberlug-Kirchhain, Tröbitz und Uebigau-Wahrenbrück umgeben.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schilda wurde im Jahr 1300 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort befand sich von Dezember 1300 bis 1335 im Besitz der von Ileburg. Im Jahre 1335 verkauften diese das Dorf dem Kloster Dobrilugk und Schilda wurde mit deutschen Siedlern besetzt. Bis 1541 blieb es in Besitz des Klosters. 1335 begann vom Kloster aus ein ergiebiger Weinbau und Kelterbetrieb. An das damalige Vorhandensein eines Weinbergs erinnert noch das „Kellerhaus“ am Wege von Schilda nach Langennaundorf. In der Folgezeit fielen die Weinpflanzungen weg und verschwanden im 19. Jahrhundert gänzlich.
Auch wenn der Ort wohl kaum das historische Schilda sein dürfte, offenbaren alte Überlieferungen die besondere Lebensweise der Leute. So sagt man, dass sie auf die unnütze Ausgabe von Fenstern auf der Kirchennordseite verzichteten. Um 1800 brachte der Raseneisenstein einen kleinen zusätzlichen Verdienst. Er wurde in das Eisenwerk Lauchhammer geliefert. Im April 1856 brannte der südlich der Kirche gelegene Teil des Dorfes komplett nieder.
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Schilda als Teil der Herrschaft Dobrilug als Schilde
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Schilda auf einer geschichtlichen Karte des Kreises Liebenwerda (1910).
Auf dem Territorium der Gemeinde existierten in früheren Zeiten insgesamt drei Ziegeleien. Die Ziegelherstellung wurde in den vergangenen Jahrhunderten sehr arbeitsintensiv betrieben. An der Bevölkerungsentwicklung von 1900 bis 1910 ist zu erkennen, dass die Braunkohleindustrie für viele Bewohner die Haupterwerbsquelle wurde. Eine Blütezeit erlebt die Kohleindustrie noch einmal nach 1945. Aus dem Braunkohlewerk wurde später ein Betrieb des Landmaschinenbaus. Einen großen Umbruch im Erwerbsleben der Bewohner brachte die politische Wende 1989. Die Arbeitgeber in der nahen Umgebung, wie der Landmaschinenbau und Brikettfabriken, waren nicht rentabel genug und wurden geschlossen.
Schilda gehörte seit 1816 zum Landkreis Luckau in der Provinz Brandenburg, von 1952 bis 1990 zum Kreis Finsterwalde im DDR-Bezirk Cottbus. Seit 1993 liegt die Gemeinde im brandenburgischen Landkreis Elbe-Elster.
Bevölkerungsentwicklung
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Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[3][4][5], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeindevertretung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeindevertretung von Schilda besteht aus sieben Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[6]
Wählergruppe | Stimmenanteil | Sitze |
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Wählergruppe Schilda | 77,4 % | 6 |
Einzelbewerberin Kathleen Fröschke | 18,4 % | 1 |
Einzelbewerberin Anett Krusche | 4,1 % | – |
Der Stimmenanteil von Kathleen Fröschke entspricht zwei Sitzen. Daher bleibt nach § 48 (6) des Brandenburgischen Kommunalwahlgesetzes[7] ein Sitz in der Gemeindevertretung unbesetzt.
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Benning wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 ohne Gegenkandidat mit 72,4 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von fünf Jahren[10] gewählt.[11]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Wappen wurde am 1. Juni 1994 genehmigt.
Blasonierung: „In Grün ein gehendes silbernes Pferd.“[12]
Sehenswürdigkeiten und Kultur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Liste der Baudenkmale in Schilda (Brandenburg) und in der Liste der Bodendenkmale in Schilda (Brandenburg) stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Kulturdenkmäler.
Mehrere Orte, darunter auch Schilda, nehmen für sich in Anspruch, die Verhältnisse in ihrer Stadt seien die Vorlage für die Geschichten über die Schildbürger gewesen. Einen historischen Beweis für diese Verknüpfung gibt es jedoch nicht. Auch das ungewöhnlich erscheinende Fehlen von Fenstern in der Nordseite der Schildaer Kirche sollte keinen hinreichenden Beweis für das Schildbürgertum in Schilda darstellen.
Die Schildaer Dorfkirche (erbaut 1450) ist ein mittelalterliches Bauwerk mit rechteckigem Grundriss. Die Mauern sind aus Granitfindlingen und Raseneisenstein errichtet. Der fast quadratische Turm wurde später angebaut.
Aktive Vereine in Schilda sind der Jugendclub und die Freiwillige Feuerwehr mit ihren zahlreichen Veranstaltungen.
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Ortseingang aus Richtung Wildgrube
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Festplatz
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Gräber jüdischer Bürger, die den Verlorenen Zug nicht überlebten
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Dorfanger
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Die Kuh auf der Stadtmauer
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Schildbürger tragen das Licht in ihr neues Rathaus
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Friedhof
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schilda liegt an der Landesstraße L 603 zwischen Drasdo und Tröbitz.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Söhne und Töchter der Gemeinde
- Hans Waldmann (* 1928), DDR-Kombinatsdirektor
- Gitta Rost (* 1943), zweifache DDR-Meisterin im Badminton
Mit Schilda verbundene Persönlichkeiten
- Gerolf Seemann (* 1940), mehrfacher DDR-Meister im Badminton, lebte in Schilda
- Gottfried Seemann (* 1940), mehrfacher DDR-Meister im Badminton, lebt in Schilda
- Annemarie Seemann (* 1942), mehrfache DDR-Meisterin im Badminton, lebt in Schilda
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Martin Zeiller: Schilda. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Superioris Saxoniae, Thuringiae, Misniae et Lusatiae (= Topographia Germaniae. Band 12). 1. Auflage. Matthaeus Merians Erben, Frankfurt am Main 1650, S. 166 (Volltext [Wikisource]).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg Dezember 2023 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
- ↑ Sorbischer Name: Šydłow (früher Kreis Luckau)
→ Arnošt Muka: Niedersorbische Namen der Städte und Dörfer; 1911–1928, Sorbisches Institut.
→ Arnošt Muka: Bausteine zur Heimatkunde des Luckauer Kreises. Kreisausschuss, Luckau 1918. - ↑ Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Elbe-Elster. S. 22–25
- ↑ Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
- ↑ Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
- ↑ Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
- ↑ Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz § 48
- ↑ Ich möchte Schilda etwas zurückgeben. In: Lausitzer Rundschau, 29. März 2006.
- ↑ Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 25. Mai 2014
- ↑ § 73 des Brandenburgischen Kommunalwahlgesetzes
- ↑ Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019
- ↑ Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Linkkatalog zum Thema Schilda bei curlie.org (ehemals DMOZ)