Schopfige Kreuzblume

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Schopfige Kreuzblume

Schopfige Kreuzblume (Polygala comosa)

Systematik
Rosiden
Eurosiden I
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Kreuzblumengewächse (Polygalaceae)
Gattung: Kreuzblumen (Polygala)
Art: Schopfige Kreuzblume
Wissenschaftlicher Name
Polygala comosa
Schkuhr

Die Schopfige Kreuzblume (Polygala comosa), auch Schopf-Kreuzblümchen[1] genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Kreuzblumen (Polygala) innerhalb der Familie der Kreuzblumengewächse (Polygalaceae).

Blütenstand
Blüte

Vegetative Merkmale

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Die Schopfige Kreuzblume ist eine sommergrüne, ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 5 bis 30 Zentimetern.[1] Sie bildet eine dünne Pfahlwurzel und ein verzweigtes Rhizom mit fertilen und sterilen Trieben. Die Stängel sind aufsteigend bis aufrecht, meist unverzweigt oder nur am Grund verzweigt.[1]

Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind krautig. Die unteren Laubblätter sind nicht in einer Rosette gehäuft. Zum oberen Bereich des Stängels hin werden die Blätter kleiner.[1] Die Blattspreiten der unteren Laubblätter sind schmal spatelförmig bis verkehrt-eiförmig und fallen zur Blütezeit meist ab. Die oberen Blätter sind linealisch bis lineal-lanzettlich und zugespitzt.

Generative Merkmale

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Die Blütezeit reicht von Mai bis August. Viele (15 bis 50[1]) Blüten stehen in einem endständigen, dichten, traubigen Blütenstand zusammen. Anfangs ist der Blütenstand kegelförmig und wird später zylindrisch. Die Tragblätter sind lineal-lanzettlich, deutlich länger (zwei- bis dreimal so lang[1]) als der Blütenstiel und überragen die Blütenknospen vor dem Aufblühen um über 1 Millimeter. Die Tragblätter sind bewimpert und zur Anthese meist vorhanden. Die Tragblätter überragen die Knospen, dadurch wirkt die Blütenstandsspitze schopfig, daher der Trivialname Schopf-Kreuzblümchen und das Artepitheton comosa.[1]

Die zwittrigen Blüten sind zygomorph mit doppelter Blütenhülle. Die Blütenhüllblätter sind rosafarben, selten auch blau oder weiß. Die Flügel sind 3,5 bis, meist 4 bis 6 Millimeter lang sowie 2 bis, meist 2,5 bis 4 Millimeter breit, und besitzen ein bis drei Nerven. Zur Fruchtzeit haben sie null bis sechs Netzmaschen und die Nervatur ist undeutlich.[1] Die Krone ist 4,5 bis 8 Millimeter lang, dabei so lang oder etwas länger als die Flügel. Das Anhängsel des unteren Kronblattes hat 14 bis 30 (bis 35) Fransen.

Die bei einer Länge von etwa 5 Millimetern verkehrt-herzförmige Kapselfrucht hat einen keilförmigen Grund. Die Frucht ist kürzer als die Flügel und besitzt einen rund 0,5 Millimeter breiten Flügel. Die Samen haben behaarte Anhängsel, der seitliche Lappen ist rund ein Drittel so lang wie der Same.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 28, 28–32 oder 34.[2]

Bei der Schopfigen Kreuzblume handelt es sich um einen skleromorphen, mesomorphen Hemikryptophyten.[1]

Blütenökologisch handelt sich um eine nektarführende Schmetterlingsblume. Die Bestäubung erfolgt durch Bienen und Schmetterlinge. Es handelt sich um einen Windstreuer, die freien Samen werden zusätzlich von Ameisen verschleppt.

Die Schopfige Kreuzblume ist in den submeridionalen bis temperaten Gebieten des subozeanisch getönten Europa beheimatet. Sie kommt in Mitteleuropa vor. In Deutschland ist sie im Süden verbreitet, im Norden selten bis fehlend. In Österreich kommt sie in allen Bundesländern vor und ist im Allgemeinen häufig, ist aber in der Böhmischen Masse, im nördlichen Alpenvorland und im Pannonischen Raum gefährdet.

Sie wächst in Kalktrocken- und Halbtrockenrasen und ist eine Klassencharakterart der Festuca-Brometea mit dem Schwerpunkt im Mesobromion. Sie kommt von der collinen bis zur subalpinen Höhenstufe vor. Sie steigt im Gebiet von Grosser St. Bernhard bis 2200 Meter Meereshöhe auf.[3]

Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 2w (mäßig trocken aber mäßig wechselnd), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 4 (neutral bis basisch), Temperaturzahl T = 3+ (unter-montan und ober-kollin), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 4 (subkontinental).[4]

  • Manfred A. Fischer, Wolfgang Adler, Karl Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2005, ISBN 3-85474-140-5.
  • Rudolf Schubert, Klaus Werner, Hermann Meusel (Hrsg.): Exkursionsflora für die Gebiete der DDR und der BRD. Begründet von Werner Rothmaler. 13. Auflage. Band 2: Gefäßpflanzen. Volk und Wissen, Berlin (DDR) 1987, ISBN 3-06-012539-2.
  • Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv. CD-ROM, Version 1.1. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2002, ISBN 3-494-01327-6.

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i Polygala comosa Schkuhr, Schopf-Kreuzblümchen. auf FloraWeb.de
  2. Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 642.
  3. Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Pteridophyta, Spermatophyta. 2. Auflage. Band V. Teil 1: Angiospermae: Dicotyledones 3 (1) (Linaceae – Violaceae). Carl Hanser bzw. Paul Parey, München bzw. Berlin/Hamburg 1966, ISBN 3-489-72021-0, S. 98–101 (unveränderter Nachdruck von 1925 mit Nachtrag).
  4. Polygala comosa Schkuhr In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 12. Oktober 2022.
Commons: Schopfige Kreuzblume (Polygala comosa) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien